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    #76
    Zitat von newman
    Deutschland war schon immer ein Fleckenteppich, ein "eing" deutsches Vaterland gab es nur selten.
    Sicher war Deutschland sehr lange keine politische Einheit, aber ein Gefühl der Verbundenheit aufgrund von Sprache und vielen weiteren Faktoren gab es sehr wohl.
    Außerdem ist die Tatsache, dass Deutschland lange Zeit kein Einheitsstaat war, das Ergebnis einer historischen Entwicklung, die nicht zwangsläufig war. Nicht umsonst haben sich die Deutschen seit Beginn des 19 Jhr. einen einheitlichen Staat gewünscht, der allerdings erst viel später kam. Aber dieser Wunsch ist schon wesentlich länger vorhanden.
    "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
    -Cpt. Jean-Luc Picard

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      #77
      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
      Sicher war Deutschland sehr lange keine politische Einheit, aber ein Gefühl der Verbundenheit aufgrund von Sprache und vielen weiteren Faktoren gab es sehr wohl.
      Außerdem ist die Tatsache, dass Deutschland lange Zeit kein Einheitsstaat war, das Ergebnis einer historischen Entwicklung, die nicht zwangsläufig war. Nicht umsonst haben sich die Deutschen seit Beginn des 19 Jhr. einen einheitlichen Staat gewünscht, der allerdings erst viel später kam. Aber dieser Wunsch ist schon wesentlich länger vorhanden.
      Auch die Sprache dürfte sich in Bayern etwas anders anhören als in Sachsen.
      Klar war der Wunsch zur Einheit immer stark, sogar überaus stark, aber deswegen war Deutschland dennoch seit Ewigkeiten ein Verbund vieler verschiedener und eine ganzdeutsche Kultur lässt sich abseits der Hochdeutschen Sprache nur schwer finden.
      Oder würde irgendein Nichtbayer Lederhosen zur gesamtdeutschen Kultur zählen? Und so gilt das fast überall, selbst durch die Reformation in dem verbindensten, zu dem man in Anbetracht des wachsenden Islamismuses als letzten Versuch zur Findung einer Leitkultur dann plötzlich wieder zurückrudert, der Religion. Selbst hier ist man gespalten.

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        #78
        Zitat von newman Beitrag anzeigen
        Klar war der Wunsch zur Einheit immer stark, sogar überaus stark, aber deswegen war Deutschland dennoch seit Ewigkeiten ein Verbund vieler verschiedener und eine ganzdeutsche Kultur lässt sich abseits der Hochdeutschen Sprache nur schwer finden.
        Das mit dem Wunsch zur Einheit stimmt so wohl auch nicht ganz, wenn ich da richtig informiert bin. Der Wunsch zur Einheit ist ein Kind des 18. und vor allem 19. Jahrhunderts und hat seinen Ursprung nicht von ungefähr in akademischen Zirkeln. Vorher haben sich die Menschen zwar alle als "teutsch"-sprechend gesehen, waren aber von der Identität her Sachsen, Preußen oder sonstwas.

        Davon abgesehen denke ich schon, dass es gewisse Grundmuster gibt, die neben der sprachlichen auch eine gewisse kulturelle Identifikation mit sich bringen. Mittlerweile fühlen sich viele eben doch vorrangig "deutsch", was auch immer das im Einzelnen bedeuten mag. Wegen der breit gestreuten lokalen Unterschiede ist das in Deutschland aber sicher was anderes, als in anderen Ländern. Vielleicht ist es ja gerade dieser bunte Flickenteppich und die so gepflegte Nord-Süd- und West-Ost-Hassliebe, die die deutsche Kultur auszeichnet?
        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
        -Peter Ustinov

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          #79
          Zitat von max Beitrag anzeigen
          Ich habe dir nicht Nationalismus vorgeworfen, sondern dich aufgefordert, darüber nachzudenken, was die Behauptung, dass z.B. das Judentum fremd wäre, bewirken kann - und ob diese Behauptung überhaupt stimmt.
          Dann ersetze ich es mit "anders".

          newman beschreibt nochmal sehr gut, dass es die deutsche Kultur nie gab.

          Im Gegensatz zu Tobi sehe ich auch nicht, wo hier überhaupt ein Problem sein sollte. Ich identifiziere mich anhand meiner eigenen Eigenschaften und nicht anhand einer Gruppenzugehörigkeit. Deshalb verstehe ich auch nicht, wie man es bedauern kann, dass eine artifiziell konstruierte Gruppe (geschaffen durch die Eroberungen Preussens) keine gemeinsame Identifizierung hat. Das es diese nicht gibt, ist nur logisch - und wie gesagt: ich sehe darin auch nicht einmal einen Hauch eines Problems.
          Ich denke schon das es diese Identifizierung gibt. Und im Thread "Seid ihr stolz eine Deutscher zu sein?" habe ich das auch außer meiner Sicht ganz gut dargestellt(wie ich finde).

          Die wenigsten Gruppen, die als Nationen bezeichnet werden, leben innerhalb definierten geographischer Grenzen. Deshalb haben die meisten Versuche einen Nationalstaat aufzubauen, auch zur Unterdrückung oder Vertreibung von Minderheiten geführt, die nicht zur Nation gehören. In Deutschland gab es deshalb immer das Problem mit Kleindeutschland (minus Österreich) und Grossdeutschland (plus Österreich), den Gebieten in Frankreich, dem späteren Polen und der Tschechischen Republik etc. Mir fallen jetzt auf die schnelle fünf Kriege ein, die deshalb geführt wurden.
          Es haben sich die "Vielvölker" auch vereinigt. Zu Staatengebilden.

          Natürlich gibt es auch umkehrt andere Fälle, besonders wenn sie unter Zwang verbündet wurden. Wie z.B. bei der ehemaligen Sowjetunion oder in China. Wobei in China und Rußland ja immer noch Staaten bewußt unterdrückt werden.

          In Amerika(USA) oder BRD sehe ich eher positive Beispiele. Vom zweiten Weltkrieg und dem Nazireich mal abgesehen. Die Wiedervereinigung ist das jüngste Beispiel.

          Man sieht dies doch alleine schon an der Verteilung der Sprachen - diese halten sich nicht an geographische Grenzen, die oft auch gar nicht existieren. Die Verteilung der Sprachen entspricht auch nicht den politische Grenzen (Staatsgrenzen) - trotz aller, teilweise sehr gewalttätigen Versuche, diese politischen Grenzen auch als Grenzen von Nationen durchzusetzen.
          Ich denke das man es bei Sprachen gesondert betrachten muß. Gemeinsame Sprache zeigen das es Wanderungen und Verteilungen gegeben hat. Dennoch gibt es geographische Grenzen welche Staaten ausmachen.

          Engländer sind nun mal keine Amerikaner, auch wenn sie dort Englisch sprechen. Genauso wenig wie Brasilianer und andere Staaten in Südamerika.

          Von der arabischen Sprache und den ganzen verschiedenen arabischen Staaten(oder Nationen) mal abgesehen.

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            #80
            Staatengrenzen sind relativ willkürlich und haben mit Kultur nicht zwingend etwas zu tun. Das sind politische Gebilde.

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              #81
              Naja, da entwickelt sich aber etwas auf längeren Zeitraum. Z.B. die USA: Ein Gebilde aus zig Subkulturen mit einer "Gesamtkultur". Egal, wo die Leute wegkommen, sie idenfizieren sich größtenteils mit den USA.

              Gleichzeitig legen sie auch Wert auf ihre Wurzeln. Ok, die USA ist ein sehr junges Beispiel.

              In Deutschland ist diese Vermischung nicht ganz so extrem. Da läßt sich eine "Stammkultur" oder "Ursprungskultur" schon eher feststellen. Also etwas was sich über mehrere Jahrunderte hier(auch durch andere Einflüsse) entwickelt hat. Und das was wir heute haben.

              Ansonsten gebe ich auch Sandswind Recht.

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                #82
                Zitat von Skymarshall Beitrag anzeigen

                In Deutschland ist diese Vermischung nicht ganz so extrem. Da läßt sich eine "Stammkultur" oder "Ursprungskultur" schon eher feststellen. Also etwas was sich über mehrere Jahrunderte hier(auch durch andere Einflüsse) entwickelt hat. Und das was wir heute haben.
                Was ist denn die deutsche Stammkultur?
                Möp!

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                  #83
                  Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                  Was ist denn die deutsche Stammkultur?
                  Gemeint ist sicher die Stammesskultur: Bayern (Weißwurst, Brezeln, Bier), Schwaben (Spätzle, Maultaschen), Pfälzisch (Saumagen)...
                  Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                  -Peter Ustinov

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                    #84
                    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                    Was ist denn die deutsche Stammkultur?
                    Sind das nicht diese probiotischen die sich im Kreis drehen?

                    Ich hatte auch noch [oder (Ursprungskultur)] geschrieben.

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