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Sarkozy beleidigt Afrikaner

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    #31
    Sorry, wurde mehrmals unterbrochen beim Schreiben, daher die verspätete Antwort auf diese Posts.

    Zitat von Boltar Beitrag anzeigen
    sie hätten alle ihren platz in ihrem system das über jahrtausende prächtig funktionierte.Nicht friedlich aber nicht so katastrophal wie heute.
    Das wage ich nicht zu beurteilen. Zum einen gab es auch vor den Europäern Katastrophen (zB Shaka Zulu, der häufig noch immer sehr positiv beurteilt wird), zum anderen war die Bevölkerungsdichte damals eine ganz andere. Und die korrupten oberen Zehntausend gab es auch damals, und die haben auch damals ihre Rohstoffe verkauft (zB der Sklavenhandel ist dabei als größte Katastrophe zu nennen).

    Zitat von Boltar Beitrag anzeigen
    wie sieht es denn mit unserer jugend aus . wir sind doch auf dem besten weg in die katastrophe. sie arbeiten nicht, zerstören alles was ihnen in den weg kommt. das hält unser system auch nicht ewig aus und wird zusammen brechen. es wird sich extrem verschlimmern
    Wird schon alles nicht so schlimm werden. Die Menschheit ist mehr gut als schlecht, damit wird schon alles passen. (Ist halt mein Glaube.)

    Zitat von Boltar Beitrag anzeigen
    Und bitte wenn da jetzt was absolut nicht zutrifft dann steinigt mich bitte nicht so wie andere .
    Schreibt einfach im normalen ton warum
    Lerne immer gern was dazu
    Wer täte hier denn so was?

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Am besten wäre es gewesen hätte sich der Europäer überhaupt erst gar nicht eingemischt!
    Nein, das glaube ich nicht. Austausch zwischen Kulturen ist erst einmal gut. Natürlich nicht, wenn der Austausch vor allem mit Waffengewalt statt findet.

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Wer sagt, dass die Afrikaner in einer "Zivilisation" nach westlichen Maßstäben, einer westlichen "Fortschrittsgesellschaft" automatisch besser dran sind als in ihren traditionellen Gesellschaftsformen?
    Ich würde vermuten, relativ viele Afrikaner.
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Vielleicht waren die Afrikaner in ihren traditionellen Kulturen ja glücklich!
    Vielleicht wären sie aber trotzdem gerne reich, mit all den wunderbaren Konsequenzen.

    Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
    Ach komm, seit Deng Xiaoping ist vom "Kommunismus" doch wirklich kein Stück mehr übrig außer der Name und die Propaganda... die chinesische Regierung ist näher am Faschismus als am Kommunismus, aber auf jeden Fall sehr nah am Konfuzianismus.
    Ja, stimmt eh, musste nur lachen, als ich das so gelesen hatte.
    Und habe ja auch gar nicht widersprochen... Wenn ich widerspreche, sieht das anders aus... Dann verwende ich flame-Symbole und wüste Schimpfwörter
    Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
    Johann Nestroy

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      #32
      Ja, stimmt eh, musste nur lachen, als ich das so gelesen hatte.
      Und habe ja auch gar nicht widersprochen... Wenn ich widerspreche, sieht das anders aus... Dann verwende ich flame-Symbole und wüste Schimpfwörter
      Tja, egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, hauptsache sie fängt Mäuse.
      Soviel zur kommunistisch-ideologischen Standhaftigkeit der Ära Deng.
      Coming soon...
      Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
      For we are the Concordat of the First Dawn.
      And with our verdict, your destruction is begun.

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        #33
        Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
        Tja, egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, hauptsache sie fängt Mäuse.
        Ist schon ein guter Spruch, und ist sehr richtig.
        Zitat von Space Marine Beitrag anzeigen
        Soviel zur kommunistisch-ideologischen Standhaftigkeit der Ära Deng.
        Aber gerade er hätte besonderen Grund zur Freude, wenn die chinesische Regierung als rechts beschrieben wird - er leitete immerhin die sogenannte "Kampagne gegen die Rechten"
        Aber wir verrennen uns. Hätte nicht abschweifen sollen. Wie gesagt, fand es nur lustig, die chinesische Regierung mit rechts zu beschreiben, finde es aber richtig.
        Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
        Johann Nestroy

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          #34
          Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
          Nein, das glaube ich nicht. Austausch zwischen Kulturen ist erst einmal gut. Natürlich nicht, wenn der Austausch vor allem mit Waffengewalt statt findet.
          Austausch ist nichtgleich Einmischung.
          Austausch setzt Respekt für Andersartigkeit voraus, Einmischung heißt unsere Lebensweise als ultimativ den anderen aufzuzwingen.

          Ich würde vermuten, relativ viele Afrikaner.
          Vielleicht wären sie aber trotzdem gerne reich, mit all den wunderbaren Konsequenzen.
          Reich sein ist relativ und ganz bestimmt nicht mit glücklich gleich zu setzen. Unserem kapitalistischen Denken ging ein langer soziologischer Wandel voraus, hat sich aus uns und unserer Gesellschaft heraus erst auf diese Weise entwickelt. Ich denke unsere Vorstellung von Reichtum und Zivilisation als allgemeingültig anzunehmen und den Afrikanern zu indoktrinieren ist arrogant und war ein Fehler. Entwicklungen lassen sich nicht von oben herab bestimmen.

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            #35
            Zitat von Nic Beitrag anzeigen
            Was sollten westliche Länder für Handelsprofite aus Ländern wie Afganistan holen, da ist doc hdie produktion in china teurer als der dortige verkaufspreis!
            Ich denke hier geht es gar nicht mehr um Handelsprofite! Es geht hier um geographische Vorteile und militärische Vorteile! Ich denke, dass dies auch eher Ziel der Amerikaner und der Briten ist! Afghanistan ist der beste Ort um sowohl Rußland als auch China und Indien in Reichweite zu haben! Außerdem wurde durch Afghanistan Freundschaft zu Pakistan (ein Land mit Neuklearwaffen) geschlossen, sodass man jederzeit in den Konflikt zwischen Indien und Pakistan eingreifen kann! Außerdem hat Indien einen sehr guten Draht zu Rußland die auch bei Kriegsfällen Indien ihre Hilfe angeboten haben!

            Diese Stationierung hat auf alle Fälle seine Vorteile aber außenpolitische Ziele sind oft gar nicht verständlich! Man hat einen Vorwand aber man tut was ganz anderes! Man muss hier natürlich auch sagen, dass diese Vorteile eher Ameika zukommen als Europa! Europa hat sich schon aus dem wahren Grund Terrorismus sich eingemischt!

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              #36
              Zitat von newman Beitrag anzeigen
              Austausch ist nichtgleich Einmischung.
              Austausch setzt Respekt für Andersartigkeit voraus, Einmischung heißt unsere Lebensweise als ultimativ den anderen aufzuzwingen.
              Gebe ich Dir recht, da habe ich Dich falsch verstanden.

              Zitat von newman Beitrag anzeigen
              Reich sein ist relativ und ganz bestimmt nicht mit glücklich gleich zu setzen. Unserem kapitalistischen Denken ging ein langer soziologischer Wandel voraus, hat sich aus uns und unserer Gesellschaft heraus erst auf diese Weise entwickelt. Ich denke unsere Vorstellung von Reichtum und Zivilisation als allgemeingültig anzunehmen und den Afrikanern zu indoktrinieren ist arrogant und war ein Fehler. Entwicklungen lassen sich nicht von oben herab bestimmen.
              Ich kann dem nicht widersprechen, aber ich will nur darauf hinweisen, dass in der jetzigen Situation ein großer Teil der Bevölkerung Afrikas mehr oder weniger einen Vergleich hat (Fernsehen, Radio, Kino) und wohl im Zweifel lieber unsere Form der Zivilisation hätte als die derzeitige eigene. Dann bezweifle ich, ob sie in ihrer eigenen Kultur so glücklich sind.

              Und viele Unterschiede zwischen den Kulturen Afrikas und denen Westeuropas sind aus meiner Sicht auf unseren halbwegs gut verteilten Reichtum zurückzuführen. Reichtum prägt eine Kultur einfach ganz ungemein.
              Und in manchen Aspekten zum positiven - Moral fällt viel leichter, wenn das Fressen erledigt ist, um Brecht abzuwandeln.


              .
              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

              Locksley schrieb nach 1 Minute und 52 Sekunden:

              Zitat von jajo Beitrag anzeigen
              Man muss hier natürlich auch sagen, dass diese Vorteile eher Ameika zukommen als Europa!
              Warum?
              Zitat von jajo Beitrag anzeigen
              Europa hat sich schon aus dem wahren Grund Terrorismus sich eingemischt!
              Verstehe nicht, was Du meinst.
              Zuletzt geändert von Locksley; 04.08.2007, 19:13. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
              Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
              Johann Nestroy

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                #37
                @Locksley: Also das was du hervorgehoben hast sind eher Spekulationen! Ich denke das ist dir bewusst! Amerika als Weltmacht hat wohl eher Interesse andere Nationen unter seiner Kontrolle oder Beobachtung zu haben als Europa! Ich denke Europa ist nicht so bedacht auf Weltmacht, eher Amerika Konkurrenz zu bieten!
                Deshalb gehe ich davon aus, dass Europa um seinem Volk vorbeugenden Schutz zu bieten mit in diese Sache eingestiegen ist! Europa kann selten Vorteile aus Besatzung oder Kolonisierung haben, da Europa ja nicht eigenständig handelt sondern nach Interessen vieler Länder!

                So kann man in Europa solche Situationen heute eher selten zum eigenen Vorteil nutzen, solange es eine Vereinigung eigenständiger Länder ist! Man hat einfach eine gegenseitige Kontrolle, was bei Amerika ja in außenpolitischen Sachen nicht so ist!

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                  #38
                  Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                  Ich kann dem nicht widersprechen, aber ich will nur darauf hinweisen, dass in der jetzigen Situation ein großer Teil der Bevölkerung Afrikas mehr oder weniger einen Vergleich hat (Fernsehen, Radio, Kino) und wohl im Zweifel lieber unsere Form der Zivilisation hätte als die derzeitige eigene. Dann bezweifle ich, ob sie in ihrer eigenen Kultur so glücklich sind.
                  Das würde ich auch denken. Wobei es primär nicht um Kultur geht, sondern um Wohlstand, Zustand der Infrastruktur sowie um zugängliche Technologien und Waren. Und natürlich um politische Freiheiten und Grundrechte. Natürlich gibt es auch kulturelle Einflüsse, wobei es hier sogar eher Austausch gibt, man denke z.B. an Musik.

                  Ich kann mich leider nicht genau erinnern, wer dies gesagt hat (Desmond Tutu?), aber es war sehr passend. Auf die Frage von jemanden aus "dem Norden", was "der Süden" will, kam die Antwort: "Das gleiche wie ihr!".

                  Warum die meisten Menschen in Afrika arm sind, ist natürlich schon eine relevante Frage. (Es gibt natürlich auch in Afrika sehr reiche Menschen, viele davon haben Villen und Jachten in Europa).

                  Die Frage gliedert sich in mehrere Unterfragen:

                  1.) Warum hat sich der Kapitalismus in Europa entwickelt und nicht in Afrika?

                  Diese Frage ist auch deshalb interessant, weil es in Afrika sehr viel früher als in Europa schon Hochkulturen gab und es mehrere Staaten gab, die auf dem Niveau des europäischen Feudalismus standen (im Vergleich ist dies z.B. in China noch krasser, da der dortige Feudalismus technisch und ökonomisch dem europäischen lange weit überlegen war). Eine interessante Theorie ist die der hydraulischen Gesellschaft, einen entsprechenden Artikel gibt es z.B. hier. Ob dies auf Afrika zutreffend ist, muss ich selbst erst überlegen (auf den ersten Blick trifft es vielleicht auf Ägypten zu).

                  2.) Warum gelang es in Afrika keinem Staat nach der Entstehung des Kapitalismus in den Niederlanden und Grossbritannien selbst eine ausreichende industrielle Basis zu entwickeln?

                  Es gibt ja diverse Staaten, denen dies gelang. Von frühen Beispielen wie USA und Deutschland über Japan bis hin zu späten wie China, Indien und Südkorea. Dabei fällt auf, dass alle Staaten, denen eine späte kapitalistische Entwicklung gelang, dies mit protektionistischen Methoden machten. D.h. sie schützten ihre eigene Industrie so lange, bis diese auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig war. Das gilt z.B. auch für die Entwicklung des Kapitalismus in Deutschland, aber auch für alle anderen mir bekannten Beispiele. Die afrikanischen Staaten waren bekanntlich lange Kolonien und somit ihre Wirtschaft auf reine Zulieferer für die Industrie in der Kolonialmacht ausgerichtet. Unter diesen Umständen war die Entwicklung einer ausreichenden wirtschaftlichen Basis natürlich vollkommen unmöglich.

                  Viele afrikanische Staaten versuchten nach ihrer Unabhängigkeit das russische Beispiel des Staatskapitalismus zu kopieren, also das Modell, was Mitte des 20. Jahrhunderts rein vom Wachstum her am erfolgreichsten war (mit welchen üblen Folgen für die Arbeiter und Bauern sollte bekannt sein). Allerdings verschuldeten sich viele Staaten hierfür, was dann bei der Verteuerung der Zinsen dazu führte, dass ihnen letztendlich wie westlichen Grossmächte über IWF/Weltbank/WTO die Bedingungen diktieren konnten. IWF/Weltbank/WTO zwang den afrikanischen Staaten nicht eine Wirtschaftspolitik auf, die auf den Export von Agrargütern ausgelegt ist. Dies bedeutet aber automatisch, dass diese Länder es nicht schaffen, sich selbst zu entwickeln. Agrargüter können nur billig verkauft werden, Fertiggüter müssen teuer exportiert werden. Alleine dadurch gibt es schon eine laufenden Kapitaltransfer in die Industriestaaten. Wobei die Industriestaaten ihre eigenen Agrarmärkte abschotten, während sie ihre eigene auf industrieller Basis hergestellten Agrargüter noch stark subventionieren - und von den afrikanischen Staaten die Öffnung ihrer Agrarmärkte verlangen, so dass dort auch noch die Bauern in den Ruin getrieben werden.

                  3.) Es bleibt aber noch die Frage, warum es den Staaten, die als Blockfreie länger es schafften sich unabhängig zu entwickeln, nicht gelang, auf das ökonomische Niveau der reichen europäischen Staaten zu kommen. Ich denke, dass hier "korrupte Eliten" keine ausreichende Erklärung ist - da die herrschende Klasse in Europa und den USA viel mehr Geld abschöpft (und ähnlich korrupt ist). Diese Frage stellt sich natürlich insgesamt bei den Unterschieden zwischen kapitalistischen Staaten, die ja in Bezug auf den Lebensstandard der der Mehrheit der Bevölkerung keineswegs auf einem ähnlichen Niveau sind. Mögliche Gründe könnten die dominierenden Industrie sein (vergleiche den Niedergang mancher Regionen in Deutschland, z.B. des Ruhrgebiets, Teile von Nordbayern), historische Besonderheiten (z.B. lange Kriege), unzureichende Kapitalbasis, zu kleiner Binnenmarkt ??
                  Resistance is fertile
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                    #39
                    Zitat von max Beitrag anzeigen
                    Ich kann mich leider nicht genau erinnern, wer dies gesagt hat (Desmond Tutu?), aber es war sehr passend. Auf die Frage von jemanden aus "dem Norden", was "der Süden" will, kam die Antwort: "Das gleiche wie ihr!".
                    Gefällt mir.

                    Zitat von max Beitrag anzeigen
                    Warum die meisten Menschen in Afrika arm sind, ist natürlich schon eine relevante Frage. (Es gibt natürlich auch in Afrika sehr reiche Menschen, viele davon haben Villen und Jachten in Europa).
                    Die Frage ist sehr relevant, die Antwort ist wohl auch recht komplex, ich gebe Dir bei Deiner Analyse auch weitgehend recht, stelle aber auch noch zwei weitere Faktoren in den Raum:

                    Europa hat sich viel stärker untereinander ausgetauscht (häufig auch einfach gegenseitig umgebracht, auch eine Form des Austausches). Die Distanzen zwischen den Bevölkerungszentren sind in Europa sehr gering und leicht zu überwinden. Wenn man sich anschaut, wo zB die Wissenschaftler des 18., 19. Jahrhunderts überall gelehrt haben (Paris, Berlin, Königsberg, London, Wien, ...) - Vergleichbares war in Afrika einfach nicht möglich. Die hohe Siedlungsdichte, das exzellente Straßennetz, die Verstädterung und Spezialisierung der Bevölkerung, die dadurch entstehenden Bürgerrechte und vieles mehr waren Vorteile Europas. Nachteile Afrikas waren einfach die Behinderungen im Austausch durch Wüsten, Urwälder etc.

                    Europa hatte, als es relevant wurde (Kolonialzeit), einen irren Startvorteil, hat die Ausbeutung begonnen und lange nicht beendet.

                    Ein weiterer Punkt neben der günstigeren Geographie ist meiner Ansicht nach auch die Kultur des Buches, der Wissenschaft, der Lehre, die in Europa aus der jüdischen und der griechischen Tradition stammt. In Afrika konnte sich die Schrift meines Halbwissens nach (außer im hellenistischen und später muslimischen Norden) lange Zeit nicht auf breiter Basis durchsetzen, hier wurde Wissen mündlich weiter gegeben. In Europa entwickelte sich so eine Kultur, in der Bildung hoch geschätzt wird. Diesen hohen Wert der Bildung gibt es natürlich auch in anderen Kulturkreisen, ich halte auch diesen mit für einen Grund, warum Südkorea und Taiwan aufschließen konnten und China, Indien etc aufschließen können.
                    Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                    Johann Nestroy

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                      #40
                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Europa hat sich viel stärker untereinander ausgetauscht (häufig auch einfach gegenseitig umgebracht, auch eine Form des Austausches).
                      In Bezug auf das gesamte Afrika ist dies ein interessantes Argument. Aber es gab zwischen verschiedenen Regionen starken Austausch. Man denke an Nordafrika (inkl. Austausch mit Europa und dem gesamten Osmanischen Reich), die Kontakte Ostafrikas nach Arabien etc.
                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Die hohe Siedlungsdichte, das exzellente Straßennetz, die Verstädterung und Spezialisierung der Bevölkerung, die dadurch entstehenden Bürgerrechte und vieles mehr waren Vorteile Europas.
                      Das Strassennetz war wohl in Europa recht mies - wenn man dies z.B. mit den gut ausgebauten Kanalsystemen in China vergleicht. Aber Städte werden ja allgemein als entscheidendes Merkmal bei der Entstehung des Kapitalismus angesehen. Im Feudalismus bildeten sich in Europa freie Städte, in denen die dortigen Produzenten mehr Möglichkeiten für die Entwicklung ihrer Technologien und Produktionsmethoden hatten. Der Vergleich zur der hydraulischen Gesellschaft ist u.a. der, dass in diesen die Bürokratien viel stärker ausgeprägt waren und somit diese Möglichkeit der Entwicklung eingeengt wurde.

                      In Bezug auf Afrika müsste man überlegen, ob es a) entsprechende Städte gab (Städte gab es sicher in diversen Regionen) und b) wie das Verhältnis zu den Feudalherren war.
                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Europa hatte, als es relevant wurde (Kolonialzeit), einen irren Startvorteil, hat die Ausbeutung begonnen und lange nicht beendet.
                      Das wird oft ignoriert, dass die europäischen Staaten diesen Vorteil a) hatten und b) dazu genutzt hatten, um die Entwicklung in anderen Regionen zu behindern. Man denke an z.B. an Indien und China, die eigentlich entwickelter als die Kolonialmächte waren, aber dann sich sogar zurückentwickelten. In Afrika war es noch krasser, wenn man z.B. die Folgen der Sklaverei.
                      Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                      Ein weiterer Punkt neben der günstigeren Geographie ist meiner Ansicht nach auch die Kultur des Buches, der Wissenschaft, der Lehre, die in Europa aus der jüdischen und der griechischen Tradition stammt. In Afrika konnte sich die Schrift meines Halbwissens nach (außer im hellenistischen und später muslimischen Norden) lange Zeit nicht auf breiter Basis durchsetzen, hier wurde Wissen mündlich weiter gegeben. In Europa entwickelte sich so eine Kultur, in der Bildung hoch geschätzt wird. Diesen hohen Wert der Bildung gibt es natürlich auch in anderen Kulturkreisen, ich halte auch diesen mit für einen Grund, warum Südkorea und Taiwan aufschließen konnten und China, Indien etc aufschließen können.
                      Das ist ein Argument, der für manche Regionen stimmen kann. Aber wohl nicht für Nord- und Ostafrika. Teile von Nordostafrikas gehören bekanntlich auch zu den Regionen mit den frühesten Schriftsprachen.

                      Man kann sicher nicht Afrika pauschal behandeln. Die Entwicklung in Nordafrika lief ja über Jahrhunderte mit der in Europa parallel und oft gehörten Teile Europas und Nordafrika zum selben Reich (persisches Reich, Karthager, Römer, Osmanisches Reich). Erst im 18. Jahrhundert entwickelten sich diese Regionen vollkommen anders, was dann dazu führt, dass Nordafrika Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von europäischen Staaten kolonialisiert wurden. Eine eigene Entwicklung konnten sie dann erst wieder nach der Unabhängigkeit beginnen.

                      In anderen Regionen Afrikas lief die Entwicklung sehr unterschiedlich.

                      Interessant ist auch eines: Afrika viel wie der Grossteil der Welt zeitweise unter die Kolonialherrschaft imperialistischer Grossmächte. Nur wenige Staaten ausserhalb Europas waren nie Kolonien. Äthiopien gehörte lange (bis es von faschistischen Italien besetzt wurde) zu den wenigen unabhängig gebliebenen Staaten. Es gelang aber keinem afrikanischen Staat sich nach der Unabhängigkeit in der Art wie z.B. China und Südkorea zu entwickeln. Dies gilt ja auch für die Teile Afrikas, in denen es schon lange eine Schriftsprache gab.
                      Resistance is fertile
                      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                      The only general I like is called strike

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                        #41
                        Zitat von Nic Beitrag anzeigen
                        Also recht hat er ja irgendwie...

                        Ohne eine Kolonisation würden die da ja heute noch mit Speeren jagen und auf Bäumen leben.

                        Und würds da fortschritt geben würde es auch kein 3te Weltland sein, sondern so aussehen wie Europa.

                        Und mit dem Bürgerkrieg da hat er ja auch recht! Die sind halt noch in der Phase wo sie wenn ihnen was nicht passt mit nem Knüppel aufnander losgehen.

                        Das ist von ihm keine rechte äußerung ich denke er hat einfach den Mut gehabt die wahrheit zu sagen was eh jeder denkt.

                        Außerdem: Wär Afrika eine Kolonie würds da Wohngeld geben usw... da würd die Armut weg sein.
                        So eine gequirlte Sch... habe ich ja schon lange nicht mehr gehört! Ohne Koloniesierung, nur mit Handelskontakten, die aber nur entstanden wäre, wenn der >liebe< weiße Mann nicht als Eroberer ins Land eingefallen wäre, und sie auch nicht als Untermenschen, als Heiden (im christlichen Sinne) oder einfach als Tiere angesehen hätte.
                        Sicher, es hätte länger gedauert, aber es gibt auch anderswo Beispiele, daß eine Kultur von einer anderen lernen kann. Beispiel Japan im 17. Jahrhundert: anfangs waren sie noch überheblich, doch dann kam das Interesse am Fortschritt, und wo sind sie heute? Gut, man mußte sie auch mit zwei Atombomben zwischendurch mal bremsen, aber trotzdem.
                        Afrika hätte heute auch von alleine stark sein können, wenn wir sie gleichberechtigt behandelt, sie nicht als Sklaven ausgebeutet, und sie nicht unterdrückt hätten.
                        Frankreich zahlt mit den Rassenunruhen nur den Preis für ihre jahrhunderte Überheblichkeit. Das heißt nicht, daß ich das was dieser Nationalist, dieser Rechtsradikale da von sich gibt alles für gut heiße, aber seion letzter Vorschlag, vorhin noch bei MSN gelesen, Sexualstraftäter zu kastrieren finde ich spitze. Kein Psychologe kann einen Menschen ins Gehirn schauen. Niemand kann für einen Sexualstraftäter die Verantwortung übernehmen. Wie oft kam es denn schon vor das sie wieder rückfällig geworden sind? Dann bin ich auch für Kastration, aber bitte mit einem stumpfen Messer bei Kinderschändern.
                        Aber Sarkozy sollte auch besser aufpassen, was er von sich gibt. Frankreich wäre ohne Afrika und die Afrikaner nicht so groß geworden! Auch er verdankt seinen Lebensstandard den >Negern<
                        "...wir kamen aus der Dämmerung der Zeit, und wanderten unerkannt durch die Jahrhunderte..."
                        Juan Villalobos Ramirez

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                          #42
                          Beispiel Japan im 17. Jahrhundert: anfangs waren sie noch überheblich, doch dann kam das Interesse am Fortschritt, und wo sind sie heute? Gut, man mußte sie auch mit zwei Atombomben zwischendurch mal bremsen, aber trotzdem.
                          Schlecht gewähltes Beispiel. Die Japaner sind damals nur aus der Steinzeit rausgekommen, weil sie sich damals schon für sie Interessantes wie Schrift und Eisenverarbeitung, etc. von den Chinesen abgekuckt haben (aus heutiger Sicht beinahe ironisch finde ich ).
                          In Afrika hat es solche Tendenzen nicht wirklich gegeben.

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                            Schlecht gewähltes Beispiel. Die Japaner sind damals nur aus der Steinzeit rausgekommen, weil sie sich damals schon für sie Interessantes wie Schrift und Eisenverarbeitung, etc. von den Chinesen abgekuckt haben (aus heutiger Sicht beinahe ironisch finde ich ).
                            In Afrika hat es solche Tendenzen nicht wirklich gegeben.
                            Woher habt ihr eigentlich eurer Geschichtswissen?

                            In Afrika gab es genauso Kulturaustausch und kulturelle Entwicklung wie in jedem anderen Teil der welt auch. Was glaubt ihr z.B. eigentlich wo Ägypten liegt?

                            Ich bin echt erschrocken über diese festgefahrenen und veralteten Ansichten über Afrika.
                            Möp!

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                              In Afrika gab es genauso Kulturaustausch und kulturelle Entwicklung wie in jedem anderen Teil der welt auch. Was glaubt ihr z.B. eigentlich wo Ägypten liegt?
                              Ägypten liegt in Afrika, ist Mittelmeeranrainer, liegt am Nil und nördlich der Sahara.

                              Deine Aussage (genauso Kulturaustausch und kulturelle Entwicklung wie in jedem anderen Teil der welt auch) trifft nur in geringen Teilen von Afrika zu, eigentlich nur auf die Gebiete nördich der Sahara zu.
                              Ansonsten war Kulturaustausch viele Jahrhunderte lang nur sehr eingeschränkt möglich. Dafür war der Kontinent einfach zu menschenfeindlich (Urwald, Wüste), und zu unwegsam. Kultureller Austausch entlang der Ost-West-Achse ist nach meinem Verständnis viel einfacher.
                              Allerdings bin ich kein Historiker, deswegen kann es durchaus sein, dass mein Geschichtsbild Afrikas veraltet ist - aber dann bitte um Aufklärung.
                              Woher ich es habe, habe zumindest ich in diesem Thread glaube ich schon gepostet.
                              Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                              Ich bin echt erschrocken über diese festgefahrenen und veralteten Ansichten über Afrika.
                              Schreckhaft?
                              Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                              Johann Nestroy

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                                #45
                                Zitat von Locksley Beitrag anzeigen
                                Deine Aussage (genauso Kulturaustausch und kulturelle Entwicklung wie in jedem anderen Teil der welt auch) trifft nur in geringen Teilen von Afrika zu, eigentlich nur auf die Gebiete nördich der Sahara zu.
                                Ansonsten war Kulturaustausch viele Jahrhunderte lang nur sehr eingeschränkt möglich. Dafür war der Kontinent einfach zu menschenfeindlich (Urwald, Wüste), und zu unwegsam. Kultureller Austausch entlang der Ost-West-Achse ist nach meinem Verständnis viel einfacher.
                                Allerdings bin ich kein Historiker, deswegen kann es durchaus sein, dass mein Geschichtsbild Afrikas veraltet ist - aber dann bitte um Aufklärung.
                                Woher ich es habe, habe zumindest ich in diesem Thread glaube ich schon gepostet.
                                Schreckhaft?
                                Ich nenne da einfach mal die Ostküste die jahrhunderte lang Handel mit arabischen und indischen Händlern tätigte, das Reich von Mali, Äthiopien eines der ersten christlichen Königreiche der Welt, etc.etc.

                                Die Mär vom "Neger im Dschungel mit der Buschtrommel" ist eine alte Rechtfetigungsstory für Kolonialgeschichte.
                                Möp!

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