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Sarkozy beleidigt Afrikaner

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    #46
    Beide Sichtweisen sind im Grunde zu starke Simplifizierungen. Auch in Afrika gab es selbstverständlich Staatsbildungen, die im Mittelalter durchaus auch in Europa Eindruck erweckten, zu den oben genannten ließen sich etwa die Königreiche Ghana, Benin oder Kongo nennen (nicht zu verwechseln mit den namensgleichen modernen Staaten übrigens). Ein "geschichtsloser Kontinent" wurde Afrika in westlicher Vorstellung erst im Verlauf der Neuzeit, obwohl diese Vorstellung auch zeitgenössisch falsch war: Wichtige Staaten bildeten sich erst im Verlauf des 18./19. Jahrhunderts, darunter z.B. das Kalifat Sansibar oder das bekannte Zulu-Reich. Unterbrochen wurde diese Geschite erst mit dem "scramble for africa" und der damit einhergehenden militärischen Eroberung des Kontinents.
    Auf der anderen Seite darf man sich diese afrikanische Geschichte nicht analog zur europäischen vorstellen. Der Status Afrikas als "Wiege der Menscheit" ist von entscheidender Bedeutung für seine Entwicklung: Man muss sich vor Augen halten daß die menschliche Evolution zum größten Teil dort stattfand. Der homo sapiens entstand vor ca. 200.000 Jahren in Afrika, vor ca. 100.000 Jahren verließ eine relativ kleine Gruppe den Kontinent und kolonisierte letztlich den Rest der Welt. In den 50% Entwicklungszeit hatte sich der afrikanische sapiens aber natürlich bereits massiv ausdifferenziert, und dieser Prozess ging auch während der Auswanderung weiter. Laut aktuellen Genanalysen gab es 13 Ursprungsgengruppen - nur eine davon bildet im Wesentlichen die Basis für die heute außerhalb Afrikas existierende Menscheit. Die afrikanische Bevölkerung besaß also von vorneherein einen extrem großen Diversifizierungsgrad, was sich in Sprache, Kultur und sozialer Organisation niederschlug. Und die zumindest in Zentralafrika schwierigen Umweltbedingungen sind tatsächlich nicht zu vernachlässigen. Das heute oft beklagte "ethnische Chaos" der vielen afrikanischen "Stämme" stellte in dieser Situation die natürlich Anpassangsleistung an die Umweltbedingungen dar. Die soziale Organisation war in weiten Teilen also durchaus vor allem von Kleingruppen geprägt; dies ist aber keineswegs Ausweis einer natürlichen "Primitivität".

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      #47
      Die Mär vom "Neger im Dschungel mit der Buschtrommel" ist eine alte Rechtfetigungsstory für Kolonialgeschichte.
      Das ist mir schon klar. Kann sein dass mich meine Zeit "da unten" da etwas einseitig geprägt hat

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