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    #31
    Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
    Weil der Staat vielleicht nicht so viel Zeit und Mühe wie ein privater reinstecken will.
    Das Argument verstehe ich noch weniger. Schliesslich macht es für ein profit-orientiertes Unternehmen wenig Sinn, in etwas nicht profitables viel zu investieren.

    Für den Staat ist dies vollkommen anders: dieser soll ja (zumindest theoretisch) die Infrastruktur garantieren. Dabei geht es dann eben nicht um Profit, also auch nicht um die Frage, wie viel Mühe in etwas gesteckt werden muss, sondern ob etwas sinnvoll ist.

    Für ein Unternehmen dagegen kann es nur darum gehen, was profitabel ist - nicht um dies, was sinnvoll und nötig ist.
    Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
    Das die Bahn laufend Zahlungen erhält ist ein überbleibsel des "Staatsunternehmens".
    Das meine ich nicht. Meines Wissens zahlen die Länder dafür, dass die Bahn weiter den Regionalverkehr bedient. Die Länder "bezahlen" also ein Staatsunternehmen für eine Leistung (an sich schon eine grob schwachsinnige Vorgehensweise). Es wäre verwunderlich, wenn sie nicht auch die kleinen Regionalbahnen für ihre Leistungen "bezahlen" (also eben subventionieren).
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      #32
      Zitat von max Beitrag anzeigen
      Das Argument verstehe ich noch weniger. Schliesslich macht es für ein profit-orientiertes Unternehmen wenig Sinn, in etwas nicht profitables viel zu investieren.
      wenn das netz nicht mehr der bahn gehört, kann es ein kleineres unternehmen schaffen strecken wieder profitabel zu machen.

      Für den Staat ist dies vollkommen anders: dieser soll ja (zumindest theoretisch) die Infrastruktur garantieren. Dabei geht es dann eben nicht um Profit, also auch nicht um die Frage, wie viel Mühe in etwas gesteckt werden muss, sondern ob etwas sinnvoll ist.
      hm ok, aber willst du dann die Sahnestücke der Bahn überlassen? Wenn es so ist wird die Bahn privatisiert. Sie zieht sich aus den nicht profitablen Strecken zurück und wir haben die gleiche Situation wie bei mir, bloß das man einem Großunternehmen ein Sahnestück der dt. Bahn "geschenkt" hat. Im Endeffekt wären es die gleichen Fehler wie bei der Post.

      Das meine ich nicht. Meines Wissens zahlen die Länder dafür, dass die Bahn weiter den Regionalverkehr bedient. Die Länder "bezahlen" also ein Staatsunternehmen für eine Leistung (an sich schon eine grob schwachsinnige Vorgehensweise). Es wäre verwunderlich, wenn sie nicht auch die kleinen Regionalbahnen für ihre Leistungen "bezahlen" (also eben subventionieren).
      Naja tolles Beispiel für Steuergeldverschwendung. Der Staat bezahlt sich selbst damit die Bahn noch sachen macht, die sie sowieso machen soll. Läuft aber für mich unter der gleichen Art Subvention wie Kohle. Würde dies der Staat nicht machen, würde die Netzabdeckung jetzt schon ins bodenlose sinken. Idiotisch - wirtschaftlich gesehen, aber wenn man mal den Profit der Bahn ausser Acht lässt auch ein sozialer Beitrag (kurz ABM)
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        #33
        Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
        Ist es aber nicht gerade umgekehrt, dass die Privaten eben die großen und hoch frequentierten Strecken interessiert? Und der "defizitäre" Rest soll mal schön der Staat behalten...
        Defizitär sind vor allen die schönen großen Strecken. Insbesondere die Neubaustrecken die für viele Milliarden umsonst in die Landschaft geknallt wurden und nichts bringen. Nimm einfach mal die Nordsüd-Achse. Von Hannover bis Fulda super ausgebaut der ICE fliegt durch die Mittelgebirge und ab Fulda kriecht er im Schneckentempo übers völlig veraltete Netz nach Frankfurt. Von Frankfurt bis Nürnberg toll ausgebaut und dann geht es im Schneckentempo weiter bis München auf wackeligen Schienen. Und wenn es wirklich mal ne durchgehende Strecke wie Köln-Frankfurt gibt, dann wird die Effektivität zerstört weil jeder Wiesenbürgermeister drauf besteht das der ICE in solchen Kuhdörfern wie Montabaur hält. Der Nahverkehr ist der einzige Part wo die Bahn noch wirklich Geld verdient.

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          #34
          Naja gut, also ich kenne nun keine "Details" der DB, daher argumentierte ich eher auch aus der Perspektive der ÖBB und da bilde ich mir zumindest schon ein, dass es dort schon so ist wie ich eben schrieb...
          Aber da habe ich wohl auch ein schlechtes Bsp gewählt mit Grossstrecken. Ich meinte ohnehin Strecken die an sich schon profitabel sind (oder im Grenzbereich), egal welcher Grösse.

          Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
          wenn das netz nicht mehr der bahn gehört, kann es ein kleineres unternehmen schaffen strecken wieder profitabel zu machen.
          Wunschdenken. Natürlich wäre es wohl schön wenn sich ein Haufen Private melden würden und sich um alles defizitäre reissen, es "gesundmanagen" und der Staat den (profitablen) Rest behält. Aber ich vermute doch, dass die Privaten knallhart kalkulieren was nun im Bereich des Möglichen ist (siehe oben)... Und stellt es sich heraus das es doch nicht möglich sein sollte muss ja im Endeffekt gespart werden... Und schaffen sie es dann immer noch nicht, "muss" Re-verstaatlicht und erst recht Steuergelder bereitgestellt werden (idealerweise wenn die Privaten auch noch am anfang irgendwelche Zuckerl oder laufende Subventionen bekommen haben) usw und dann haben wir doch das abgedroschene Bsp der britischen Bahn..?!
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            #35
            Es macht doch überhaupt keinen Unterschied für die Streckenversorgung, ob die Bahn nun privat ist, oder nicht!

            Im ersten Fall passiert genau das, was jetzt schon bei den kleinen Anbietern passiert: Die Strecken werden ausgeschrieben und gegebenenfalls subventioniert. Im zweiten Fall wird halt nix ausgeschrieben und allgemein subventioniert. Das ändert nix. Der einzige Punkt ist das Streckennetz: Nicht nur das der Staat da die Kontrolle behalten muss (Bundesnetzagentur) sondern er muss auch sinnvolle Investitionen sicherstellen und dazu kann die Agentur die Bahn kaum zwingen. Also wäre ein getrenntes Eigentumsverhältnis angesagt. Da muss der Bund nicht Besitzer sein, aber wie man bei den Telcos sieht, belebt Konkurrenz das Geschäft.
            können wir nicht?

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              #36
              Zitat von matrix089
              wenn das netz nicht mehr der bahn gehört, kann es ein kleineres unternehmen schaffen strecken wieder profitabel zu machen.
              Das Ziel sollten aber keine profitablen Strecken sein, sondern eine Infrastruktur, die allen (also möglichst unabhängig von ihrem Einkommen!) Mobilität ermöglicht und umweltfreundlich ist. Und dies ist nun mal eine andere Zielsetzung.
              Zitat von matrix089
              hm ok, aber willst du dann die Sahnestücke der Bahn überlassen?
              Ich verstehe nur dein Argument nicht Ich sehe auch nicht, warum man überhaupt in dem Bereich etwas privatisieren sollte. Es gibt dadurch keinerlei Vorteil, aber haufenweise Nachteile.

              Die meisten dieser Nachteile gibt es natürlich auch, wenn eine staatliche Bahn nur unter dem Gesichtspunkt der Einsparmöglichkeiten gesehen wird.

              Sowohl eine privatisierte Bahn, als auch eine staatliche Bahn, bei der laufend gespart wird, ist nicht geeignet, eine umweltfreundliche Infrastruktur aufzubauen.

              Die erfordert eben hohe Investitionen - nicht nur, um das Netz zu erhalten und den Verkehr schneller zu machen (z.B. um den Flugverkehr zu reduzieren!), sondern auch um das Netz umweltfreundlicher zu machen. Das sind nun mal alles Ausgaben. Aber sehr sinnvolle Ausgaben.


              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
              Es macht doch überhaupt keinen Unterschied für die Streckenversorgung, ob die Bahn nun privat ist, oder nicht!
              Für die Streckenversorung macht es keinen Unterschied, wenn tatsächlich alle Strecken subventioniert werden. Aber insgesamt macht es einen massiven Unterschied. Es müssen ja nicht nur die realen Kosten getragen werden, sondern bei den privaten Unternehmen auch noch die Gewinne finanziert werden.
              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
              Der einzige Punkt ist das Streckennetz: Nicht nur das der Staat da die Kontrolle behalten muss (Bundesnetzagentur) sondern er muss auch sinnvolle Investitionen sicherstellen und dazu kann die Agentur die Bahn kaum zwingen. Also wäre ein getrenntes Eigentumsverhältnis angesagt.
              Wie sollen dann aber sinnvolle Investitionen in den Verkehr auf den Schienen sicher gestellt werden, wenn man die Mittel dafür verkauft und nur die Schienen behält? Die Bahn besteht offensichtlich nicht nur aus Schienen
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                #37
                Zitat von max
                Für die Streckenversorung macht es keinen Unterschied, wenn tatsächlich alle Strecken subventioniert werden. Aber insgesamt macht es einen massiven Unterschied. Es müssen ja nicht nur die realen Kosten getragen werden, sondern bei den privaten Unternehmen auch noch die Gewinne finanziert werden.
                Die Gewinne müsste auch ein Staatskonzern erwirtschaften, um die Investitionen zu stemmen. Ob nun durch erwirtschafteten Profit oder eben durch zusätzliche Bundesmittel, letzen Endes tragen die Bürger diese Kosten. Der Anteil der Gewinne, der tatsächliche an die Eigentümer ausgeschüttet wird (also nicht als Buchwert in den Aktien) ist sehr gering.

                Wie sollen dann aber sinnvolle Investitionen in den Verkehr auf den Schienen sicher gestellt werden, wenn man die Mittel dafür verkauft und nur die Schienen behält? Die Bahn besteht offensichtlich nicht nur aus Schienen
                Indem man die Schienennutzung nicht kostenlos zulässt ? Aber dein Argument verstehe ich nicht ganz. Was gehört denn deiner Meinung nach noch so alles zur Infrastruktur? Die Züge? Dann müsste man ja auch Fahrräder und Autos als Teil der staatlichen Infrastruktur betrachten, oder?

                Aber insgesamt verstehe ich die Argumentation vieler hier nicht. Wir wissen sicher, dass die Privatisierung eines Staatskonzerns einen enormen Investitionsschub bewirken und den Kunden (also den Bürgern) sehr gut tun kann: Die Telekom hat nicht nur diverse Neuerungen verschlafen sondern stellte eine überteuerte und servicemäßig absolut furchtbare Firma dar.
                Von daher ist es nur logisch eine Zerschlagung des Monopols zu fordern um Innovation und Marktwirtschaft den Weg zu bahnen.
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                  #38
                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Die Gewinne müsste auch ein Staatskonzern erwirtschaften, um die Investitionen zu stemmen.
                  Wenn die Infrastruktur als Teil des Staates gesehen wird, bräuchte man keine Gewinne, sondern würde nach Bedarf investieren. Die Finanzierung könnte über ganz andere Quellen erfolgen. Natürlich würde es dann insgesamt auch über Zahlungen der Bürger kommen - aber man müsste nicht auch noch zusätzlich die Besitzer bezahlen.
                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Indem man die Schienennutzung nicht kostenlos zulässt?
                  Dann kann man immer noch nicht darüber bestimmen, was die jeweiligen Unternehmen auf den Schienen machen. Also wie oft, zu welchen Preis und mit welchen Techniken sie darauf herumfahren. Schliesslich ist dies deren Privatbesitz, es ist nicht möglich, ist zu Investitionen zu zwingen. Man kann ihnen höchstens die Nutzung verweigern, aber damit ist das Problem ja nicht gelöst.
                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Was gehört denn deiner Meinung nach noch so alles zur Infrastruktur? Die Züge? Dann müsste man ja auch Fahrräder und Autos als Teil der staatlichen Infrastruktur betrachten, oder?
                  Fahrräder und Autos sind Teil der Infrastruktur. Die Frage ist, wie man die Infrastruktur sinnvoll organisieren kann, in dem Fall die Verkehrsinfrastruktur.
                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Aber insgesamt verstehe ich die Argumentation vieler hier nicht. Wir wissen sicher, dass die Privatisierung eines Staatskonzerns einen enormen Investitionsschub bewirken und den Kunden (also den Bürgern) sehr gut tun kann: Die Telekom hat nicht nur diverse Neuerungen verschlafen sondern stellte eine überteuerte und servicemäßig absolut furchtbare Firma dar.
                  Von daher ist es nur logisch eine Zerschlagung des Monopols zu fordern um Innovation und Marktwirtschaft den Weg zu bahnen.
                  Die Marktwirtschaft funktioniert gerade im Bereich Verkehr doch gerade überhaupt nicht, wenn man an die grössten Probleme der heutigen Zeit denkt: umweltfreundliche Technologien. Es hat sich in den Bereichen, in denen private Konzerne den Markt kontrollieren (Flugverkehr, Strassenverkehr etc.), technisch in den letzten Jahrzehnten so gut wie nichts geändert. Man ist meilenweit davon entfernt, was für den Klimaschutz eigentlich nötig wäre. Die Bahn auf dem Weg zur Privatisierung ist da ein Teil des Problems und dies wird sicher nicht besser, wenn die Bahn privatisiert ist. Dann geht es immer noch nur um maximalen Gewinn - und dem gegenüber stehen nur unorganisierte Konsumenten, die dazu noch unter sinkenden Realeinkommen leiden. Also nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, gegenzusteuern.

                  Die Politik gibt bewusst ein Mittel aus der Hand, wenn sie die Infrastruktur weiter privatisiert. Aber das ist ja bei den letzten Regierungen Standard: ja nur nicht eingreifen, alles der Herrschaft der Kapitalisten überlassen. Entsprechend bleibt auch der einzige grössere "Erfolg" in Bezug auf den Klimaschutz der Zusammenbruch der Wirtschaft der DDR.
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