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Der Brexit kommt

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    #16
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Hauptexportpartner ist tatsächlich nicht die EU, sondern die USA. Und das ist genauso problematisch.
    (...)
    Dazu kommt, daß zB die USA schon klargemacht haben, dass sie im Prinzip keine Verträge mit Einzelländern mehr abschließen, sondern nur noch mit Blöcken (siehe TTIP, TTP, etc). Obama hat klar gemacht, dass UK im Falle eines Brexits auch genauso, sprich als Einzelland, behandelt würde. D.h. massive Zollkontrollen, Einfuhrzölle, Steuern, Handelshemnisse, usw. Auch einzelne EU-Kommisare haben eine solche Haltung (inoffiziell) schon angedeutet.
    Das war im Februar. Inzwischen war Obama ja höchstpersönlich in London (im Vorfeld des Hannover-Besuchs) und hat nochmals bekräftigt, dass die USA kein gesteigertes Interesse an einem Handelsabschluß mit einem Einzelland haben. "Im Falle eines Brexit müsse sich GB in der Reihe ganz hinten anstellen", waren (sinngemäß) seine Worte. Er hatte sogar das Wort "queue" benutzt anstelle von "line"

    Und was haben sich UKIP & Co aufgeregt, weil Obama (aka Außenstehende) sich anmaßen, sich einzumischen. Aber das ist natürlich Unsinn. Obama hat da die richtigen Worte gefunden (wieder sinngemäß): "Ständig behaupten irgendwelche Leute, dass Grossbritanien nach dem Verlassen der EU einfach neue Handelsverträge, zB mit den Vereinigten Staaten, aushandeln würde. Da dachte ich, dass der Präsident der Vereinigten Staaten einfach mal klar machen sollte, dass dem nicht so ist."

    (Damals-)Bürgermeister Johnson ("der britische Trump" ) fühlte sich auch gleich genötigt, nicht nur in den Kanon mit Nigel Farage über die "unververschämte Einmischung von außen" einzufallen, sondern auch gleich darauf hinzuweisen, dass Obama mit seiner "halb-kenianischen" Herkunft die Briten wegen ihres kolonialen Erbes eh nicht mögen würde. Nur gut, dass die Antisemitismus-Vorwürfe gegen einige MPs der Labour-Party erst später ans Licht kamen.

    Und da ein Austritt aus der EU nicht nur GB selbst sondern auch ganz Europa und vor allem Deutschland (als Haupthandelspartner in der EU) negativ beeinflussen würde, haben selbst verständlich alle "Aussenstehenden" jedes Recht der Welt, sich in die Diskussion einzumischen

    Ansonsten steht es weiter Kopf an Kopf (jeweils 40-45%) mit etwa 10-15% Unentschlossenen und hohen Fehlerbalken.

    Spannend bleibt auch die Schottland-Frage. Wenn Cameron "Glück" hat, dann drückt er nicht nur sein Land für die nächsten 10 Jahre ins wirtschaftliche Elend, sondern macht aus Grossbritanien ein Kleinbritanien.



    Zuletzt geändert von xanrof; 11.05.2016, 12:18.
    .

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      #17
      Ich hoffe ja immer noch auf die Vernunft der Mehrheit, auch wenn meine Zuversicht gesunken ist (nicht nur in Bezug auf GB).

      Zu GB/KB:
      Wenn Schottland geht, fliegt dann auch die Monarchie? Muss Schottland mit austreten und wieder eintreten oder muss da echt noch ein Referndum dazwischen?

      Es bliebe "United Kingdom of England, Wales and Northern Ireland" vielleicht? Die Waliser würden es "lieben".
      Zuletzt geändert von endar; 11.05.2016, 13:14.
      Republicans hate ducklings!

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        #18
        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
        Spannend bleibt auch die Schottland-Frage. Wenn Cameron "Glück" hat, dann drückt er nicht nur sein Land für die nächsten 10 Jahre ins wirtschaftliche Elend, sondern macht aus Grossbritanien ein Kleinbritanien.
        Neulich war ich auf einer Podiumsdiskussion an der Uni und da meinte eine Zuhörerin, dass selbst in Nordirland Separationsbestrebungen - bzw. Reunifikationsbestrebungen mit "Rest-Irland" - wieder aufflammen könnten, sollte UK den Austritt wählen. Ist das Eisen da wirklich auch immer noch so heiß?

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          #19
          uh ja, das ist aktuell. Vor ein paar Tagen wurde die Terrorstufe mit Bezug auf die Nord-Irland Problematik hier angehoben, ich glaube auf "severe". Ich habe aber nicht verstanden wieso das auf einmal wieder eine Rolle spielen sollte. Heute erwähnt Steinmeier in einem Interview warum, und es macht Sinn: Ein Brexit würde auch bedeuten, dass die Grenze zwischen Irland und Nord-Irland wieder eine EU-Aussengrenze würde, mit Kontrollen, etc. Das kann natürlich den alten Mist wieder aufkochen lassen

          edit
          In gut einem Monat stimmen die Briten über einen Austritt aus der EU ab. Der deutsche Außenminister befürchtet, dass ein Brexit eine ganze Reihe von Problemen auslösen könnte. Großbritannien drohe, die Kontrolle zu verlieren, sagt er.
          .

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            #20
            Die Entscheidung ist gefallen -- für einen EU-Austritt


            I breathed a sigh of relief when I read the news that Britain is free at last. Never again should the UK be subservient to a foreign power. Today she steps forward to take her place among the great civilizations the world has ever seen, ready to reclaim her glorious past as the world's top economic power. Thank heavens for this outcome.

            Als ich es las, entfuhr mir ein Seufzer der Erleichterung. Britannien ist endlich frei. Nie mehr soll es einer fremden Macht untertan sein. Mit dem heutigen Tag nimmt GB einen Platz unter den ganz Großen ein, bereit, seine glorreiche Vergangenheit als der Welt mächtigster Wirtschaftsgigant wiederaufleben zu lassen. Dem Himmel sei Dank für dieses Ergebnis.

            (Ein Beispielkommentar von vielen dieser Art, grob übersetzt.)

            GB feiert in dieser Stunde euphorisch den »Brexit«. Der Illusion wird die Ernüchterung auf dem Fuße folgen.
            »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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              #21
              Ich lese gerade auf bbc, dass knapp 52% für "leave" votieren. Die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU wird damit in spätestens zwei Jahren enden. Gibt es außer Boris Johnson noch andere aussichtsreiche Kandidaten für die Nachfolge von David Cameron?
              Zuletzt geändert von Gast; 24.06.2016, 08:41.

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                #22
                Gut, dass sie alle mit dem Kugelschreiber ihre Kreuzchen gemacht haben, dann konnte der Geheimdienst das nicht nachträglich fälschen.
                Republicans hate ducklings!

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                  #23
                  Die Kulis waren doch bestimmt alle mit geheimer Supertinte gefüllt, die man per Knopfdruck löschen kann.

                  Ich bin ja echt mal gespannt, wie es weitergeht. Der Finanzmarkt dreht schonmal wieder am Rad, aber das war nicht anders zu erwarten. Ansonsten erwarte ich nicht, dass unmittelbar so mega viel passieren wird. Interessant wird, inwiefern die EU bereit ist dem UK gegenüber Zugeständnisse z.B. im Handelsbereich zu machen.

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                    #24
                    Nun haben wir den Brexit
                    Ich befürworte die EU , freue mich aber über das Abstimmungsergebnis der Briten.
                    Daß heißt nicht , daß ich mich über ihren Ausstieg freue.
                    Die Unzufriedenheit der Briten war eine offene Wunde Europas.
                    diese Wunde wurde nun operiert , und muß heilen.
                    Es gab scheinbar 2 Möglichkeiten , der Operation :
                    Möglichkeit 1 : Amputation ( diese tritt wohl nun ein , und ist nicht immer die bessere Lösung)
                    Möglichkeit 2 : Die Wunde säubern , sie medizinisch versorgen , und heilen lassen.
                    Für mich hätte Möglichkeit 2 folgendermaßen ausgesehen , und wäre mit ganz wenig Aufwand umzusetzen gewesen , abgesehen von
                    verletzten menschlichen Eitelkeiten :
                    Sofortiger Rücktritt von mindestens Angela Merkel .
                    Danach die Bitte , selbst an die siegreichen Brexit-befürworter , die Wahl zu wiederholen.
                    Und ich bin überzeugt , alleine durch diese Änderung würde das Rasultat garantiert anders aussehen.
                    Nebenwirkung : Daß Thema AFD würde sich von alleine erledigen.
                    Zuletzt geändert von In-U2-I-Trust; 24.06.2016, 09:02.

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                      #25
                      Zitat von In-U2-I-Trust Beitrag anzeigen

                      Sofortiger Rücktritt von mindestens Angela Merkel als Bundeskanzlerin ,
                      Wer sollte denn noch als Bundeskanzlerin zurücktreten?


                      Schlimm wird das übrigens wohl für die Mieter im Raum Frankfurt. Einige tausend Mitarbeiter des Finazplatzes London werden jetzt in den Raum Frankfurt ziehen. Da macht man seit Jahren das Bahnhofsviertel für Menschen mit niedrigen Einkommen immer unbewohnbarer. Da dürfen zum Beispiel, die Einzelhändler keine Discountartikel ihrer Eigenmarken mehr verkaufen.

                      Edit: Cameron hat inzwischen seinen Rücktritt angekündigt:

                      http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1099511.html
                      Zuletzt geändert von Tibo; 24.06.2016, 09:13.

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                        #26
                        Zitat von In-U2-I-Trust Beitrag anzeigen
                        muß heilen.
                        Es gab scheinbar 2 Möglichkeiten , der Operation :
                        Möglichkeit 1 : Amputation ( diese tritt wohl nun ein , und ist nicht immer die bessere Lösung)
                        Möglichkeit 2 : Die Wunde säubern , sie medizinisch versorgen , und heilen lassen.
                        Für mich hätte Möglichkeit 2 folgendermaßen ausgesehen , und wäre mit ganz wenig Aufwand umzusetzen gewesen
                        Das Thema ist viel, viel, viel zu komplex für solche Vereinfachungen.


                        Sofortiger Rücktritt von mindestens Angela Merkel .
                        Danach die Bitte , selbst an die siegreichen Brexit-befürworter , die Wahl zu wiederholen.
                        Kein EU-Politiker ist schuld am Isolationismus der alten Briten:
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: atlas_HJEtnk4E.png
Ansichten: 63
Größe: 9,1 KB
ID: 4437133
                        (http://qz.com/700989/how-brits-of-al...eu-referendum/)

                        Es gibt schon aktuellere Zahlen der Altersverteilung, ich poste sie, wernn ich sie wieder finde.




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                          #27
                          Großbritannien schneidet sich ins eigene Fleisch. Aber sie sind jetzt wieder unabhängig. Mal gespannt wie lange Großbritannien noch existiert. So wie es aussieht könnten die Nordiren jetzt die Wiedervereinigung mit Irland vorantreiben, und auch Schottland könnte jetzt die Unabhängigkeitsbestrebungen wieder ausleben lassen.
                          Die meisten Briten wissen garnicht was und wieviel sie aus Brüssel überhaupt bekommen. Die hälfte der Einnahmen der Landwirte kommt aus Brüssel. Dazu die Steuervorteile des Europäischen Binnenmarktes. Alles fällt weg.
                          Aber sie sind unabhängig.
                          Inmitten des ewigen Kreislaufs der Zeit, wird aus lauem Wind ein Sturm entstehen.
                          Vom Abgrund starren Dämonenaugen weit, die die Razgriz, die schwarzen Flügel sehen.

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                            #28
                            Lieber Herr oder Frau Moderator

                            Welche Bedeutung hat die Stimmabgabe in der Aufgliederung nach Alter ?

                            Und wenn ich ihre Grafik mal frei interpretiere , so kann man meinen , daß sie zeigen wollen , daß die Mehrzalt der älteren Leute sich gegen die Minderheit der jungen Wähler durchgesetzt haben.

                            Meine freie Interpretation führt weiterhin dazu : daß die älteren Wähler über die Zukunft der jüngeren anders entschieden haben , als diese es gewollt hätten.

                            Jede Nation besteht aus alt und jung.
                            Die Gesamtstimmen zählen.

                            Ich zähle mittlerweile 50 Lenze , und muß sagen , daß auch ich heute teilweise andere Ansichten vertrete , als zu dem Zeitpunkt als ich 20 war.

                            Kommentar


                              #29
                              Mich stört weniger, dass die Briten die EU verlassen.

                              Das nächste Kasperletheater steht da ja schon in den Startlöchern. Noch ein Schottlandreferendum und dann noch eins zu Nord-Irland? Vielleicht ist es besser, wenn es das UK zerlegt, die Engländer/Waliser/Schotten/Iren können sich ja gegenseitig sowieso nicht leiden.

                              Aber dieser Irrationalismus. Dieses Zeug mit den Kugelschreibern. Dass solche Leute, die jeden Boden einer gemeinsamen politischen Kultur verlassen, dann noch die Mehrheit bekommen, ist nur noch übel. Und das ja nicht nur in den UK, sondern überall.

                              Und dann bin ich auch der Meinung, dass solche wichtigen Fragen nicht in einem einzigen Wahlgang entschieden werden sollten, insb. wenn es so knapp ausgeht und von Tagesstimmungen abhängig ist bzw. dem Wetter (Chemtrails anyone? Da haben doch die Illuminati bei den Wolkenbrüchen ihre Finger im Spiel gehabt).

                              Republicans hate ducklings!

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                                #30
                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Ich bin ja echt mal gespannt, wie es weitergeht. Der Finanzmarkt dreht schonmal wieder am Rad, aber das war nicht anders zu erwarten. Ansonsten erwarte ich nicht, dass unmittelbar so mega viel passieren wird. Interessant wird, inwiefern die EU bereit ist dem UK gegenüber Zugeständnisse z.B. im Handelsbereich zu machen.
                                Ja, das Ergebnis fiel deutlicher als erwartet aus und das auch noch in der anderen Richtung. Mich hatte es überrascht, ich hatte so auf 50,1% für den Verbleib getippt....

                                Urlaubsreisen nach GB werden jetzt wohl erst einmal deutlich günstiger, wenn man von der Eurozone kommt. Ansonsten sehe ich die Chance, dass Frankfurt von der Situation profitieren könnte, sollten sich Teile des Finanzmarktes tatsächlich aus London wegbewegen. In Frankfurt ist man für diese Art von Geschäften grundsätzlich gut aufgestellt, vielleicht schaffen sie es dort, die Gunst der Stunde zu nutzen.

                                Hinsichtlich eines möglichen Entgegenkommens hatten Juncker und andere ja schon vorher klargestellt, dass die EU im Falle eines Austritts einen strikten Strafkurs gegen GB fahren würde. Um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhalten und gleichzeitig mögliche Nachahmer abzuschrecken, werden sie wohl erst einmal bei dieser Linie bleiben müssen.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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