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Abgeordneten-Diäten steigen (mal wieder)

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    #46
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Was ist logisch?
    Der Nutzen eines zusätzlichen Euros wird mit steigendem Einkommen sinken.

    50+ Stunden/Woche gibt es übrigens in Bereichen, in denen Löhne keineswegs hoch sind. Ich hatte ja die Grundlagenforschung schon erwähnt.
    Dort ist aber der Wert des Einkommens noch höher, da man stärker auf jeden zusätzlichen Euro angewiesen ist, daher wird man sich für jeden zusätzlichen Euro auch mehr anstrengen als wenn man bereits finanziell bis ans Lebensende ausgesorgt hat.

    Mit anderen Worten, ja du hast in dem Punkt recht, dass ein steigendes Einkommen nicht automatisch steigende Leistungsbereitschaft bedeutet.
    Zuletzt geändert von newman; 13.05.2008, 11:50.

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      #47
      Zitat von newman Beitrag anzeigen
      Dort ist aber der Wert des Einkommens noch höher, da man stärker auf jeden zusätzlichen Euro angewiesen ist, daher wird man sich für jeden zusätzlichen Euro auch mehr anstrengen als wenn man bereits finanziell bis ans Lebensende ausgesorgt hat.
      Nein. Man kotzt nur, wenn man denkt, wie viel Geld man bekommt und ignoriert das Thema sonst, da man sich sonst nicht auf die Arbeit, die man eigentlich gerne macht, konzentrieren kann.

      Mein Punkt war übrigens nicht die Leistungsbereitschaft, sondern die Frage, ob jemand eine gute Leistung im Interesse der Mehrheit macht. Und da wäre selbst steigende Leistungsbereitschaft nicht positiv, wenn sich der Abgeordnete lieber um die Interessen von Leuten in ähnlichen sozialen Verhältnissen wie er selbst kümmert (oder gar nur um sich selbst).
      Resistance is fertile
      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
      The only general I like is called strike

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        #48
        Mein Punkt war übrigens nicht die Leistungsbereitschaft, sondern die Frage, ob jemand eine gute Leistung im Interesse der Mehrheit macht. Und da wäre selbst steigende Leistungsbereitschaft nicht positiv, wenn sich der Abgeordnete lieber um die Interessen von Leuten in ähnlichen sozialen Verhältnissen wie er selbst kümmert (oder gar nur um sich selbst).
        Dann sehe das eben als Ergänzung an. Die Leistungsbereitschaft steigt ebenfalls nicht, auf jeden Fall nicht proportional.

        Was die Politiker im Allgemeinen angeht stehen diese sowieso permanent in einem Interessenkonflikt. Das eigene Wohl steht im Konflikt mit dem Allgemeinwohl und was für die Mehrheit gut wäre muss auch nicht dem entsprechen, das die Mehrheit der Wahlstimmen einbringt. Der Staatsapparat ist so ziemlich das ineffizienteste, das es überhaupt gibt.

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          #49
          @max: Danke für die Aufklärung. Deine Argumentation ist tatsächlich sehr schlüssig, ich wüsste auch keinen stichhaltigen Punkt, der gegen ein nach dem Medianlohn gerichteten Diätensystem sprechen würde.
          Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
          Stalter: "Nope, it's all bad."

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            #50
            Und wie hoch wäre dann so ein Mediangehalt in D-Land? Gibts da irgendwelche Berechnungen/Statistiken?

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              #51
              Aber es geht ja nicht nur um das Gehalt an sich, sondern auch um Vergünstigungen und Privilegien die Menschen "in höheren Positionen" bekommen bzw geniessen (und da spreche ich noch nicht mal von Top-Jobs für später)! Erstens bekommt man bzw unsereiner das kaum so mit und zweitens spart sich wohl so mancher da ne goldene Nase ab.
              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                #52
                Zitat von max Beitrag anzeigen
                Soweit ich dies verstehe, ist es nicht der Betrag, den die untere Hälfte der Ärzte verdient, sondern der Lohn, der genau zwischen den beiden Hälften liegt. D.h. 50% verdienen weniger, 50% verdienen mehr als der Median.
                Hast Recht. Habe da heute morgen wohl nicht ganz aufgepasst. Allerdings sollte jetzt jedem aufmerksamen Leser dieses Threads der Unterschied zwischen Median und arithmetischen Mittel klar sein.

                So, zurück zum Thema Diäten-Erhöhung:

                Ich finde jetzt nicht, dass Politiker viel zu viel verdienen. Auch nicht, dass sie viel zu wenig verdienen. Ich bin schon der Meinung, dass man als Bundestagsabgeordneter von sein Diäten leben kann.
                Trotz der gängigen Klischees ist ein Abgeordnetenmandat ein Fulltimejob und auch die Verantwortung, die das Mandat mit sich bringt, ist auch nicht ohne. Klar gibt es Volksvertreter, die sich nicht so gründlich auf ihr Mandat konzentrieren und denen es egal ist, was für Folgen seine Entscheidung auf das Leben der Menschen in Deutschland haben, aber man muss ja nicht immer vom schlimmsten Beispiel ausgehen.

                Das Problem bei der Abgeordnetenentlohnung ist für mich weniger die monatliche Diät, sondern die Altersbezüge, die eben ziemlich aufgeblasen sind.

                Der zweite Punkt ist der, dass die Bundestagsabgeordneten ihr Gehalt selbst bestimmen können. Wo gibt es denn in Deutschland sonst so etwas? Zwar stehen die Abgeordneten auch unter medialer Beobachtung, wenn sie sich eine Erhöhung genehmigen, aber ob sie sich dadurch immer zurückhalten darf durch das aktuelle Beispiel bezweifelt werden.
                Deshalb halte ich eine unabhängige Kommission, die Diätenerhöhungen festlegt, oder eine jährliche Anpassung an die Inflationsrate für sinnvoller.

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                  #53
                  Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
                  Ich finde jetzt nicht, dass Politiker viel zu viel verdienen. Auch nicht, dass sie viel zu wenig verdienen. Ich bin schon der Meinung, dass man als Bundestagsabgeordneter von sein Diäten leben kann.
                  Trotz der gängigen Klischees ist ein Abgeordnetenmandat ein Fulltimejob und auch die Verantwortung, die das Mandat mit sich bringt, ist auch nicht ohne.
                  Also ich für meinen Teil finde das es langsam reicht.
                  Die letzten Gehaltserhöhungen wahren absolut Unnötig und nicht Vertretbar.
                  Alle schieben Nullrunden, es werden Urlaubstage und Weihnachtsgeld gestrichen, wir haben eine Recordzahl von Niedriglöhnern die beinnahe das Niveau der USA haben, und die Preise der Grundbedarfsartikel wie Lebensmittel steigen das es einem Angst und Bange wird und die erhöhen einfach ihre Diäten zu so einer Zeit?
                  Genau das ist eine Frechheit!!!

                  Außerdem wenn es wirklich ein Fulltime Job ist dann sollten sich die Abgeordneten gefälligst nur diesem Job widmen und nicht noch Nebeneinkommen haben.
                  Ich finde diese Mehrverdienerei zutiefst Falsch, wenigstens ist dort etwas geschehen aber der Wiederstand den es da gibt zeigt schon das da einige Leichen im Keller liegen.
                  Die "Gewissenskonflikte" die dabei entstehen gehen Komischerweise nur selten zu gunsten des eigentlichen Arbeitgebers nämlich des Volkes aus.
                  Ich bin der Meinung sie sollten sich entscheiden entweder Politik oder Privatwirtschaft und wenn es ihnen nicht gefällt haben sie Pech gehabt.

                  Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
                  Klar gibt es Volksvertreter, die sich nicht so gründlich auf ihr Mandat konzentrieren und denen es egal ist, was für Folgen seine Entscheidung auf das Leben der Menschen in Deutschland haben, aber man muss ja nicht immer vom schlimmsten Beispiel ausgehen.
                  Leider Gottes doch.
                  Schau dir mal gelesen, gelacht gelocht an, oder die Frechheiten den sich die Abgeorneten mit dem Fuhrpark erlauben.
                  Oder es lief mal ein Beitrag über den Anwesenheitszuschlag der dreist zu unrecht einkassiert wurde und und und und....
                  Die Liste mit den Frechheiten den sich die Abgeordneten so rausnehmen ist einfach Kriminel.
                  www.sf3dff.de das Deutsche SciFi Forum für 2D/3D Artworks und FanFictions

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                    #54
                    Der zweite Punkt ist der, dass die Bundestagsabgeordneten ihr Gehalt selbst bestimmen können.
                    Ich glaub wenn man über Volksabstimmung die Diäten bestimmen würde,
                    wären Deutsche Abgeordnete wahrscheinlich sehr Arm.

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                      #55
                      Zitat von Imperialist Beitrag anzeigen
                      Ich glaub wenn man über Volksabstimmung die Diäten bestimmen würde,
                      wären Deutsche Abgeordnete wahrscheinlich sehr Arm.
                      Wohl eher unwahrscheinlich.
                      Lobbyismus wird schließlich sehr gut bezahlt.
                      Da sitzt man schnell mal in irgendeinem Aufsichtsrat,
                      lässt sich durch Steuertricks so wenig bezahlen,
                      das diese Nebeneinkunft nichtmal anzeigepflichtig ist und gut is.

                      Der gelackmeierte Bürger hingegen muß sein Zweiteinkommen nach LStKl. 5 versteuern
                      und schaut dämlich in die Röhre weil die Herren Volks(ver)treter mit 7000€ nicht klarkommen.
                      Zu allem Überfluß wird solch ein Schnarchzapfen wie Roman Herzog mit 19.000€ Pension beglückt,
                      während einer der 35 Jahre körperlich schwer buckelt und wirklich was leistet
                      mit gerade mal durchschnittlich 1000-1500€ abgespeist wird
                      und eine Nullrunde nach der anderen erfahren muß.
                      Zuletzt geändert von ChronoWerx; 14.05.2008, 01:00.
                      ...reality.sys corrupted, restart universe...

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                        #56
                        Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                        Also ich für meinen Teil finde das es langsam reicht.
                        Die letzten Gehaltserhöhungen wahren absolut Unnötig und nicht Vertretbar.
                        Dem widerspreche ich ja auch gar nicht. Nach so kurzer Zeit wieder zu erhöhen finde ich auch nicht besonders toll. Ich bin nur dagegen jetzt großartig zu kürzen.


                        Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                        Außerdem wenn es wirklich ein Fulltime Job ist dann sollten sich die Abgeordneten gefälligst nur diesem Job widmen und nicht noch Nebeneinkommen haben.
                        Ich finde diese Mehrverdienerei zutiefst Falsch, wenigstens ist dort etwas geschehen aber der Wiederstand den es da gibt zeigt schon das da einige Leichen im Keller liegen.
                        Ja, das ist ein weiteres Problem. Ich verstehe auch nicht, warum das sein muss. Denn eigentlich wäre man mit einem Abgeordnetenmandat schon gut genug ausgelastet. Die Folge solcher Nebenjobs ist, dass sie weniger Zeit haben, Gesetzestexte durchzuschauen und einfach über Sachen abstimmen, von denen sie keine Ahnung haben. Allein die EU bringt Stapelweise Gesetzesvorgaben ein. Die müssen irgendwie bearbeitet werden.

                        Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                        Die "Gewissenskonflikte" die dabei entstehen gehen Komischerweise nur selten zu gunsten des eigentlichen Arbeitgebers nämlich des Volkes aus.
                        Ich bin der Meinung sie sollten sich entscheiden entweder Politik oder Privatwirtschaft und wenn es ihnen nicht gefällt haben sie Pech gehabt.
                        Den Eindruck gewinnt man leider schnell.

                        Zitat von sven1310 Beitrag anzeigen
                        Leider Gottes doch.
                        Schau dir mal gelesen, gelacht gelocht an, oder die Frechheiten den sich die Abgeorneten mit dem Fuhrpark erlauben.
                        Oder es lief mal ein Beitrag über den Anwesenheitszuschlag der dreist zu unrecht einkassiert wurde und und und und....
                        Die Liste mit den Frechheiten den sich die Abgeordneten so rausnehmen ist einfach Kriminel.
                        Ich habe ja auch nicht behauptet, dass alles super läuft. Jedoch muss das nicht für alle gelten. Durch die Medien wird natürlich auch der Eindruck verstärkt, dass alle Abgeordneten so etwas machen. Auch die Bilder von fast völlig leeren Plenarsälen bei Debatten kann den Eindruck erwecken, dass Politiker alle faul sind. Dabei sind viele Politiker die fehlen in Ausschusssitzungen oder arbeiten eben den Bürokram ab.
                        In der Theorie ist ein Abgeordnetenmandat auf jeden kein einfacher Job. Was in der Praxis dann passiert variiert dann mal in die eine Richtung (Betrug, Unterschlagung, Faulheit) oder in die andere Richtung (Arbeiten 7 Tage,mind. 14 Stunden am Tag)

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                          #57
                          Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
                          Trotz der gängigen Klischees ist ein Abgeordnetenmandat ein Fulltimejob und auch die Verantwortung, die das Mandat mit sich bringt, ist auch nicht ohne.
                          Tja, es gibt haufenweise Jobs mit ähnlichem Arbeitsaufwand etc. - und deutlich weniger Gehalt.

                          Das ist meiner Meinung nach kein gutes Argument. Deshalb hatte ich die Orientierung an den Löhnen der Mehrheit vorgeschlagen.
                          Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
                          Der zweite Punkt ist der, dass die Bundestagsabgeordneten ihr Gehalt selbst bestimmen können. Wo gibt es denn in Deutschland sonst so etwas?
                          Das würde ich bei allen einführen.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            #58
                            Das würde ich bei allen einführen.
                            Meinst du das ernst?
                            Da würde sich doch wahrscheinlich jeder ein enorm hohes Gehalt bestimmen.
                            Was das wohl für Auswirkung auf unsere Wirtschaft hätte?
                            Aber ich glaube du möchtest auch lieber ein neues Wirtschaftssystem oder?

                            Kommentar


                              #59
                              Zitat von Imperialist Beitrag anzeigen
                              Meinst du das ernst?
                              Da würde sich doch wahrscheinlich jeder ein enorm hohes Gehalt bestimmen.
                              Was das wohl für Auswirkung auf unsere Wirtschaft hätte?
                              Aber ich glaube du möchtest auch lieber ein neues Wirtschaftssystem oder?
                              Wos das dann aber ebenfalls nicht geben kann. Ein Kuchen wird nicht größer nur weil man die Stücke neu verteilt.

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                                #60
                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Tja, es gibt haufenweise Jobs mit ähnlichem Arbeitsaufwand etc. - und deutlich weniger Gehalt.

                                Das ist meiner Meinung nach kein gutes Argument. Deshalb hatte ich die Orientierung an den Löhnen der Mehrheit vorgeschlagen.
                                Ich finde aber auch nicht, dass es ein gutes Argument ist, dass die Abgeordneten weniger kriegen sollen, nur weil es auch Menschen gibt, die viel arbeiten, aber sehr viel weniger verdienen.

                                Ich finde schon, dass es auch einen gewissen finanziellen Anreiz für das Abgeordnetenmandat geben sollte. Das sollte natürlich nicht der einzige Grund sein, weshalb jemand sich um ein politisches Amt bewirbt (dann würden wir wohl wirklich von Managergehältern sprechen).
                                Wobei eine Orientierung am Medianeinkommen natürlich auch ein Anreizsystem sein könnte. Denn wenn die Politik eine bessere Verteilung von Wohlstand hinbekäme, würde also auch ihr Gehalt steigen.

                                Insgesamt finde ich, ist das mit Abgeordnetenentlohnung schon eine schwierige Sache.
                                Am Anfang des deutschen Parlamentarismus im 19. Jahrhundert war das Abgeordnetendarsein eher ein Ehrenamt, wofür man höchstens eine Aufwandsentschädigung bekam. Allerdings dadurch wurden auch nur Leute Abgeordnete, die es sich leisten konnten (was von den Erfindern des Systems möglicherweise sogar gewollt wurde).
                                Heute hat sich zwar einiges geändert, aber ein richtiger Querschnitt der Bevölkerung im Hinblick auf Berufsgruppen und sozialem Stand ist der Bundestag immer noch nicht. Einige Gruppe sind immer noch weit überrepräsentiert. Ob das allein am Parteienklüngel liegt, weiß ich nicht.
                                Ich vermute mal, dass eben auch die Vereinbarkeit von Beruf und Mandat eine Rolle spielt.
                                Beamte und frei Rechtsanwälte können später wieder einfacher in den Beruf kommen, als andere Berufsgruppen.
                                Vielleicht müsste man mehr Reformieren als nur die höhe der Diäten und der Rentenansprüche.

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