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    #16
    Das mit Belgien im Moment ist schon ein wenig verrückt, aber ich glaube nicht, dass das Land sich wirklich auflösen wird. Im Moment wird über diese Seperationsbestrebungen wieder etwas mehr berichtet, weil der Frust der Belgier natürlich groß ist, dass ein halbes Jahr nach der Parlamentswahl immer noch keine neue Regierung gebildet werden konnte.
    Ob eine Aufteilung in einen Staat Walonien und einen Staat Flandern eine gute Lösung wäre, weiß ich nicht so richtig, denn der Schnitt wäre auch nicht gerade so sauber.
    Die deutschsprachige Gemeinde würde dann wohl zum Staat Walonien gehören (was weniger das Problem wäre) und Brüssel gehörte zu Flandern, was stark umstritten wäre. Denn in der Stadt leben ca. zu 80 % Walonen und die Stadt ist sonst von Flandern eingekreist.

    Ich denke eher, dass der Staat bzw. das Königreich Belgien bestehen bleibt, sich jedoch von einer Föderation mehr zu einer Konföderation wandelt. Belgien hätte dann nur noch eine sehr schwache Bundesregierung und dementsprechend starke Regierungen für die derzeitigen drei Regionen (Flandern, Brüssel, Walonien). Irgendwie müsste dann wohl gesichert sein, dass Walonien über einen Strukturausgleich nicht ausblutet und dann können die Belgier das schön unter sich ausmachen.
    Ansonsten würde das ganze noch zu einem Problem der EU, die sicherlich nicht abgeneigt wären, einen reichen Staat Flandern in der Union begrüßen zu können, aber sich weniger erfreut wären, sich noch um das arme Walonien kümmern zu müssen. Denn man kann die doch wohl nicht einfach so rausschmeißen und die Schengengrenzen rundherum wieder schließen.

    Diese ganze Kleinstaaterei geht mir schon immer mehr auf die Nerven. Auf den Balkan läuft das ganze deutlich blutiger ab als im Kerngebiet der EU, aber ob dieser ganze Seperatismus sich wirklich auszahlt, ist eine andere Frage. Manche dieser neuen Staaten sind auch wirklich ziemliche Kunstgebilde, bei denen die Einwohner teilweise nichtmals genau sagen können, was ihre Sprache und Kultur so stark von denen der Nachbarn so unterscheidet.
    Eine europäische Union der Zukunft sollte diesen Nationalismus wohl besser überwinden und die Vielfalt Europa irgendwie bewahren ohne in Kleinstaaterei zu geraten.
    Aber das bleibt wohl leider noch lange nur ein Wunschtraum

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      #17
      Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
      Diese ganze Kleinstaaterei geht mir schon immer mehr auf die Nerven.
      Volle Zustimmung. Belgien soll bleiben so wie es ist. Jede Teilung und Zersplitterung ist ein Schritt zurück.
      Eine 180 jährige Geschichte sollte mehr als ausreichen um zusammenzuwachsen...
      Als anderes Beispiel ist die USA nicht wesentlich älter und da funktioniert es mehr mit der Einigkeit als manchem lieb sein mag.

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        #18
        Wobei ich letzteres nicht empfehlen würde, ein Beitritt zur BRD hat uns Ossis nur geschadet.
        Schon unerträglich wie ausbeuterisch die westlichen Länder mit dem Osten umgeht, da war die Sovjetunion natürlich viel interessierter am Wohlergehen des einst reichen Staates.
        Die harte lenkende und strafende Hand fehlt im verweichlicht demokratischen System ja sowieso.

        Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Belgien wirklich aufteilen. Aber mir fehlt leider der Einblick wie ernst es den Belgiern wirklich ist. Ebenso ernst wie den Bayern, oder ebenso ernst wie in der Tschechoslowakei damals?

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          #19
          Einfach nur peinlich und rückständig. Anstatt die "Vereinigten Staaten von Europa" nun konsequent durchzuziehen über die Währung hinaus, geht das Gemecker in Belgien und nun wieder einmal der kalte Bürgerkrieg zwischen Ossis und Wessis los ... Schade.

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            #20
            Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
            Einfach nur peinlich und rückständig. Anstatt die "Vereinigten Staaten von Europa" nun konsequent durchzuziehen über die Währung hinaus, geht das Gemecker in Belgien und nun wieder einmal der kalte Bürgerkrieg zwischen Ossis und Wessis los ... Schade.
            Wer braucht den schon die *Vereinigten Staaten von Europa* Besser ist eine Union von starken Nationalstaaten als ein künstlich geschaffener Einheits-Moloch wie die EU mit der sich niemand identifizieren kann.

            Außerdem kann man Belgien nicht mit den USA vergleichen. Belgien wurde aus der Not geschaffen, die USA haben sich entwickelt.

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              #21
              Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
              Einfach nur peinlich und rückständig. Anstatt die "Vereinigten Staaten von Europa" nun konsequent durchzuziehen über die Währung hinaus, geht das Gemecker in Belgien und nun wieder einmal der kalte Bürgerkrieg zwischen Ossis und Wessis los ... Schade.
              Allein das zeigt doch, dass die Bürger in Europa nunmal so "peinlich und rückständig" sind und die Vereinigten Staaten von Europa gar nicht wollen. Deshalb wäre es in einer Demokratie auch mehr als verfehlt, das "konsequent durchzuziehen".

              Die Euro-Skeptiker kritisieren nicht zuletzt genau dieses Durchziehen: Da wird über die Köpfe der Bürger hinweg demokratische Willensbildung über den Umweg Brüssel ausgehebelt, anstatt zunächst mal die Voraussetzungen für ein funktionierendes Staatswesen zu schaffen. Mich überzeugt das in der Form auch nicht.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                #22
                Zitat von Makrovirus Beitrag anzeigen
                Sind die X00 Milliarden € Subventionen für die neuen Länder denn wirklich so schlimm? Ohne Wiedervereinigung wäre die DDR-Wirtschaft damals immer noch kaputt gewesen. Was hättest du denn vorgeschlagen?
                Toll ein Großteil der Subventionen ist in den Westen zurück geflossen. Oder von West-Politikern die sich im Osten breit gemacht haben verprasst wurden. Außerdem hat die Treuhand viele gute Firmen einfach kaputte gemacht (ich sag nur Interflug)

                Außerdem war die DDR Weltweit unter den Top 15 der Industriestaaten, also erzähle mir nichts von Kaputter Wirtschaft wenn wir noch den Halben Ostblock mit durchgefüttert haben. Und ganz allein die Reperationen an der Sowjetunion zu schultern hatten, der WBZ wurden die ja zum Großteil erlassen.

                Ich hätte die Einheit und DM Einführung vielleicht überhaupt nicht oder nicht so schnell durchgeführt. Als die DM angeführt wurde, wurden Ostwaren für unsere Ehemaligen Haupthandelspartner unerschwinglich (damit meine ich die Ostblockstaaten), weshalb viele Betreibe pleite machten. Und mit den Anschluss an den Westen wurden viele Errungenschaften vernichtet, wie das bessere Schulsystem (wurde übrigens von Finnland und Schweden Eins zu Eins übernommen), die soziale Absicherung, Sportförderung und das Freizeitangebot für Jugendliche.

                Außerdem hab ich was gegen die Einheit gesagt, nicht gegen die Wende und das darauf hin eingeführte Demokratische System. Was übrigens ohne Fremde Hilfe erreicht haben.

                Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                Wer braucht den schon die *Vereinigten Staaten von Europa* Besser ist eine Union von starken Nationalstaaten als ein künstlich geschaffener Einheits-Moloch wie die EU mit der sich niemand identifizieren kann.

                Außerdem kann man Belgien nicht mit den USA vergleichen. Belgien wurde aus der Not geschaffen, die USA haben sich entwickelt.
                Ach wieso nicht, die 13 Kolonien waren Anfangs auch voneinander unabhängig. Und haben sich doch nur aus Wirtschaftlichen und Militärischen gründen zusammen geschlossen.
                Klimaerwärmung einmal positiv
                Der deutsche Rechtsstaat in Aktion.

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                  #23
                  [QUOTE]
                  Zitat von Oberst Snake
                  Ich hätte die Einheit und DM Einführung vielleicht überhaupt nicht oder nicht so schnell durchgeführt. Als die DM angeführt wurde, wurden Ostwaren für unsere Ehemaligen Haupthandelspartner unerschwinglich (damit meine ich die Ostblockstaaten), weshalb viele Betreibe pleite machten. Und mit den Anschluss an den Westen wurden viele Errungenschaften vernichtet, wie das bessere Schulsystem (wurde übrigens von Finnland und Schweden Eins zu Eins übernommen), die soziale Absicherung, Sportförderung und das Freizeitangebot für Jugendliche.
                  Es waren ja die DDR-Bürger selbst, die einen möglichst schnellen Anschluss wollten und insbesondere auch die DM. Es gab ja Überlegungen, das ganze etwas langsamer angehen zu lassen, das Ergebnis waren das Sprüche a la "entweder die DM kommt zu uns oder wir kommen zur DM".

                  Zum Thema: Ich denke, wenn Belgien auseinander bricht, werden daraus zwei unabhängige Staaten. Der deutsprachige Teil wird sich dann vermutlich Flandern anschließen oder einen Mini-Staat bilden. Ansonsten sind die umgefähr genauso wild darauf, ein Teil Deutschlands zu werden, wie die Österreicher oder Schweizer.
                  "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                  -Cpt. Jean-Luc Picard

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                    #24
                    Keine Diskussionen zur DDR hier. Hier geht es um BELGIEN.
                    Republicans hate ducklings!

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                      #25
                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Keine Diskussionen zur DDR hier. Hier geht es um BELGIEN.
                      Etwas anderes würde ich auch nie tun.

                      Ich habe letztlich gehört, dass die Belgier zum Teil auch deshalb überzeugte Europäer sind, weil ihnen diese Idee von einem vereinten Europa eine Ersatzidentität bringt. Sie haben zwar eine Fußballnationalmannschaft und einen König, aber das allein reicht wohl nicht aus, über die gravierenden inneren Spannungen zwischen Walonen und Flamen zu überdecken.
                      Letztendlich kann man natürlich Belgien auch als Spiegelbild der EU sehen. Auch die EU versucht eine politische Einheit zu bilden und handlungsfähig zu sein, jedoch scheitert an den unterschiedlichen Interessen der Gliedstaaten. So viel anders ist das mit Flandern und Walonien dann auch nicht.

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                        #26
                        Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                        Wer braucht den schon die *Vereinigten Staaten von Europa* Besser ist eine Union von starken Nationalstaaten als ein künstlich geschaffener Einheits-Moloch wie die EU mit der sich niemand identifizieren kann.

                        Außerdem kann man Belgien nicht mit den USA vergleichen. Belgien wurde aus der Not geschaffen, die USA haben sich entwickelt.
                        Das ist eben das Problem, dass alle zusehr identifizierungsbesessen an der Vergangenheit hängen anstatt an die Zukunft zu denken.

                        Lieber ein "künstlich geschaffener Einheits-Moloch" als ein komplizierender, zersplitterter und uneiniger Haufen.

                        Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
                        Allein das zeigt doch, dass die Bürger in Europa nunmal so "peinlich und rückständig" sind und die Vereinigten Staaten von Europa gar nicht wollen. Deshalb wäre es in einer Demokratie auch mehr als verfehlt, das "konsequent durchzuziehen".
                        Ja mit "konsequent durchziehen" meinte ich das nicht im politisch, antidemokratischem Sinne, sondern eben in den Köpfen eines jedes Europäers.
                        Dass ich damit auch alle Globalisierungsgegner kritisiere ist wohl offensichtlich.

                        Aber genauso wie es hier nicht um die DDR gehen soll, soll es wohl auch nicht um die EU oder USA gehen, sondern um Belgien.

                        Also ich kann den Streit beim besten Willen nicht nachvollziehen. Warum das gerade bei jüngeren Generationen hinsichtlich der Staatszugehörigkeit noch eine Rolle spielt ob nun Wallonen und Flandern ist für mich unverständlich.

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                          #27
                          Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
                          Also ich kann den Streit beim besten Willen nicht nachvollziehen. Warum das gerade bei jüngeren Generationen hinsichtlich der Staatszugehörigkeit noch eine Rolle spielt ob nun Wallonen und Flandern ist für mich unverständlich.
                          Wirklich nicht? In nahezu allen multiethnischen Staaten (z.B. Estland, Spanien) gibt es Konflikte zwischen den einzelnen Volksgruppen. Solche Konflikte fallen nicht wie Mana vom Himmel, sondern haben meist eine lange Vorgeschichte. So wurden die Flamen und ihre Sprache lange Zeit von den Wallonen unterdrückt. Auch wenn sich die Situation der Flamen inzwischen zu ihren Gunsten geändert hat, weisen die Vorurteile u.ä. eine erstaunliche Langlebigkeit auf. Mich wundert das überhaupt nicht. Wenn wir heute noch vier Millionen Polen in Deutschland hätten (wie noch im Kaiserreich), dann wäre das bestimmt auch nicht immer so lustig.
                          Mein Profil bei Last-FM:
                          http://www.last.fm/user/LARG0/

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                            #28
                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Wirklich nicht? In nahezu allen multiethnischen Staaten (z.B. Estland, Spanien) gibt es Konflikte zwischen den einzelnen Volksgruppen. Solche Konflikte fallen nicht wie Mana vom Himmel, sondern haben meist eine lange Vorgeschichte. So wurden die Flamen und ihre Sprache lange Zeit von den Wallonen unterdrückt. Auch wenn sich die Situation der Flamen inzwischen zu ihren Gunsten geändert hat, weisen die Vorurteile u.ä. eine erstaunliche Langlebigkeit auf. Mich wundert das überhaupt nicht. Wenn wir heute noch vier Millionen Polen in Deutschland hätten (wie noch im Kaiserreich), dann wäre das bestimmt auch nicht immer so lustig.
                            Ja schöne und gute Beispiele, aber ich kann zum einen nicht verstehen, warum es so schwer fällt über diese Probleme hinauszuwachsen. Und zum anderen kann ich es nicht gutheissen, wenn man davon ausgeht dass eine Zersplitterung ein Lösungsansatz dafür bietet. Dieses kleinkarierte Denken bringt die Menschen doch keinen Schritt weiter ...

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                              #29
                              Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
                              Ja schöne und gute Beispiele, aber ich kann zum einen nicht verstehen, warum es so schwer fällt über diese Probleme hinauszuwachsen. Und zum anderen kann ich es nicht gutheissen, wenn man davon ausgeht dass eine Zersplitterung ein Lösungsansatz dafür bietet. Dieses kleinkarierte Denken bringt die Menschen doch keinen Schritt weiter ...
                              Dem kann ich mich nur anschließen.
                              Ich vermute mal, dass für viele Deutsche das Thema auch sehr unverständlich ist, weil in Deutschland in der Kaiserzeit und im Dritten Reich besonders extreme Formen von Nationalismus geherrscht haben und man heute eher versucht, weitgehend ohne so etwas auszukommen. Was aber auch nicht heißen soll, dass das alle Deutschen so sehen und sie irgendwie besser wären als andere.
                              Und außerdem gibt wohl auch in Deutschland größere Ausnahmen von dieser Regel, wenn man sich einzelnen Volkgruppen ansieht(siehe Bayern-Thread ).

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                                #30
                                Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
                                Ja schöne und gute Beispiele, aber ich kann zum einen nicht verstehen, warum es so schwer fällt über diese Probleme hinauszuwachsen.
                                Weil in der Wirklichkeit nicht alles so schön und einfach ist, wie man es aus der Star-Trek-Märchenwelt her kennt?

                                Zitat von Marvek Beitrag anzeigen
                                Dieses kleinkarierte Denken bringt die Menschen doch keinen Schritt weiter ...
                                Etliche Millionen Deutsche saufen sich um Kopf und Kragen. Auch das bringt objektiv gesehen niemanden weiter (außer vielleicht die Alkohol-Industrie) – und trotzdem wird fleißig weitergesoffen. Der Mensch ist halt nicht immer ein Vernunftwesen.

                                Zitat von Geordie Beitrag anzeigen
                                Dem kann ich mich nur anschließen.
                                Ich vermute mal, dass für viele Deutsche das Thema auch sehr unverständlich ist, weil in Deutschland in der Kaiserzeit und im Dritten Reich besonders extreme Formen von Nationalismus geherrscht haben und man heute eher versucht, weitgehend ohne so etwas auszukommen.
                                Ich vermute eher, dass wir deshalb Schwierigkeiten haben, uns in die Lage der Belgier zu versetzen, weil unser Land (abgesehen von ein paar Sorben, Dänen und Friesen) ein ethnisch homogener Staat ist. Der Mensch neigt immer dazu, zur Betrachtung und Bewertung anderer Menschen und Kulturen die eigenen Gewohnheiten heranzuziehen. Wir würden die Belgier wahrscheinlich besser verstehen, wenn wir heute noch die Polen in Deutschland hätten.
                                Mein Profil bei Last-FM:
                                http://www.last.fm/user/LARG0/

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