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Referendum für einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn

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    #16
    Zitat von Oberst-Snake Beitrag anzeigen
    Komisch wenn ich einkaufen gehe seh ich keinen Unterschied mehr zwischen Ost und West.
    Hast du schonmal Miete gezahlt?

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      #17
      Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
      Nein, würde es mir nicht, wenn ich mir mit den 4,50 € regional mehr leisten könnte als mit den 6 €.
      Die Regionen sind ja alle noch wirtschaftlich unterschiedlich stark. Dann ist es klar, dass auch die Arbeit unterschiedlich bezahlt wird.
      Ansonsten kann ich als Hamburger auch argumentieren, dass ich es unfair finde dass der Döner hier 3,50 € kostet und in Ostberlin 1€ oder 1,50€.
      So große Unterschiede gibt es da nicht was die Preise angeht.
      Ich glaub kaum das der Aldi in Ostdeutschland andere Preise hat als
      hier in Niedersachsen z.B.
      Der Vergleich mit dem Döner hingt ganz gewaltig,
      den du hast an fast jeder Pizzeria unterschiedliche Preise für Döner,
      egal in welcher Region du wohnst.

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        #18
        Das mit den Preisen ist eigentlich ein lächerliches Argument. Der Süden ist tendenziell auch teuer als der Norden, aber deswegen argumentiert niemand dafür, dass es im Norden niedrigere Löhne geben sollte. Ich wäre auch für einen Mindestlohn, 7,50 wären denke ich ganz angemessen. Richtiggehend lächerlich finde ich die Haltung der Parteien, die den Mindestlohn scheuen wie der Teufel das Weihwasser und das ganze mit wirtschaftlicher Liberalität begründen, während es in so deregulierten Volkswirtschaften wie England oder den USA schon lange Mindestlöhne gibt.
        "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
        -Cpt. Jean-Luc Picard

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          #19
          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
          Das mit den Preisen ist eigentlich ein lächerliches Argument. Der Süden ist tendenziell auch teuer als der Norden, aber deswegen argumentiert niemand dafür, dass es im Norden niedrigere Löhne geben sollte. Ich wäre auch für einen Mindestlohn, 7,50 wären denke ich ganz angemessen. Richtiggehend lächerlich finde ich die Haltung der Parteien, die den Mindestlohn scheuen wie der Teufel das Weihwasser und das ganze mit wirtschaftlicher Liberalität begründen, während es in so deregulierten Volkswirtschaften wie England oder den USA schon lange Mindestlöhne gibt.
          Ich finde dabei das Argument der Mindestlohngegner putzig, dass ein Mindestlohn ein Eingriff in die Tarifautonomie wäre, da durch Gesetze wie z. B. das Arbeitszeitgesetz, das Jugendarbeitsschutzgesetz oder das Bundesurlaubsgesetz bereits in ähnlichem Umfang, wie ein Mindestlohn das tun würde, in die Tarifautonomie eingegriffen wird.
          This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
          "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
          Yossarian Lives!

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            #20
            Man muss das Thema auch einfach mal aus einer staatswirtschaftlichen Perspektive sehen: es kann nicht angehen, dass der Staat - der eh schon knapp bei Kasse ist - Unternehmen indirekt unterstützt und so deren Profite aufbessert. Nichts anderes ist nämlich der Verzicht auf einen gesetzlichen Mindestlohn. Das Geld, dass der Staat zusätzlich für ALG, etc. ausgeben muss, um Leute mit Hungerlöhnen über das Existenzminimum zu heben, landet am Ende in den Taschen der Unternehmer. Nicht, dass es denen in Deutschland mit seinen unzählbaren Subventionen und Steuerabsetzmöglichkeiten schon gut genug gehen würde...
            Eine Einführung eines Mindestlohns würde dann ja auch die Bürokratie entschlacken, da man sich den Flickenteppich von einzelnen Branchen-Mindestlöhnen sparen könnte.

            Wer den ganzen Tag arbeitet, muss von dieser Arbeit auch leben können, ohne dass die Gesellschaft hilfend unter die Arme greift.

            Einen gesetzlichen Mindestlohn abzulehnen ist nicht nur ethisch sehr fragwürdig, sondern auch volkswirtschaftlich ziemlich doof...
            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
            Makes perfect sense.

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              #21
              Zitat von Imperialist Beitrag anzeigen
              So große Unterschiede gibt es da nicht was die Preise angeht.
              Ich glaub kaum das der Aldi in Ostdeutschland andere Preise hat als
              hier in Niedersachsen z.B.
              Man muss ja noch andere Waren vergleichen. Mieten z.B.
              Wir zahlen in Deutschland ja auch nicht die gleichen Löhne wie in Polen(damit will ich nicht den Osten mit Polen gleichsetzen).
              Ich bin kein prinzipieller Gegner von Mindestlöhnen. Allerdings darf man nicht gleich per se allen Unternehmen Ausbeutungsgier nachsagen. Woher wisst ihr denn, wie groß die Gewinnspannen eines kleinen Friseurbetriebs sind?
              Ich glaub eher, dass durch einen zu hohen Mindestlohn die großen Konzerne profitieren, weil diese den Lohn zahlen können(siehe Post). Neueinsteiger hingegen, die niedrig beginnen, werden so rausgekickt. Auch droht bei einem hohen Mindestlohn, die Schwarzarbeit zu florieren.

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                #22
                Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
                Man muss ja noch andere Waren vergleichen. Mieten z.B.
                Wir zahlen in Deutschland ja auch nicht die gleichen Löhne wie in Polen(damit will ich nicht den Osten mit Polen gleichsetzen).
                Ich bin kein prinzipieller Gegner von Mindestlöhnen. Allerdings darf man nicht gleich per se allen Unternehmen Ausbeutungsgier nachsagen. Woher wisst ihr denn, wie groß die Gewinnspannen eines kleinen Friseurbetriebs sind?
                Ich glaub eher, dass durch einen zu hohen Mindestlohn die großen Konzerne profitieren, weil diese den Lohn zahlen können(siehe Post). Neueinsteiger hingegen, die niedrig beginnen, werden so rausgekickt. Auch droht bei einem hohen Mindestlohn, die Schwarzarbeit zu florieren.
                Alles keine Argumente dagegen. Wie schon oft gesagt: in neoliberalen Hochburgen, wie den USA, existieren gesetzliche Mindestlöhne stellenweise schon seit Jahrzehnten.

                Ich sags auch einfach mal so: wenn ein Unternehmen - egal ob groß oder klein - nur dann überlebt, wenn die Mitarbeiter zusätzlich zum Lohn noch Stütze vom Staat bekommen müssen, dann hat die Unternehmensleitung einfach schlicht und ergreifend versagt und die Pleite ist verdient. Oder man nützt die aktuelle Gesetzlage einfach schamlos ein und verdient Geld auf dem Rücken des Staates.
                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                Makes perfect sense.

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                  #23
                  Woher wisst ihr denn, wie groß die Gewinnspannen eines kleinen Friseurbetriebs sind?
                  Ich glaub eher, dass durch einen zu hohen Mindestlohn die großen Konzerne profitieren, weil diese den Lohn zahlen können(siehe Post).
                  Es kann allerdings auch nicht angehen das der Steuerzahler dafür sorgt
                  das der Friseur eine hohe Gewinnspanne hat, weil er seinen Mitarbeitern einen so niedrigen Lohn zahlt.

                  Edit: Da wahr wohl der Harmakhis schneller als ich.
                  Zuletzt geändert von Imperialist; 01.09.2008, 18:30.

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                    #24
                    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                    Alles keine Argumente dagegen. Wie schon oft gesagt: in neoliberalen Hochburgen, wie den USA, existieren gesetzliche Mindestlöhne stellenweise schon seit Jahrzehnten.

                    In "neoliberalen" Hochburgen wie den USA gibt es auch ganz andere Kosten für Sozialabgaben und Steuern, so dass der Lohn auch höher ankommt. Das Sozialsystem ist dort auch ein ganz anderes. So dass der Bedarf dort auch noch viel gerechtfertigter ist.
                    Weiterhin beträgt er dort gerade mal 4,34 €(nach wikipedia.de).

                    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                    Ich sags auch einfach mal so: wenn ein Unternehmen - egal ob groß oder klein - nur dann überlebt, wenn die Mitarbeiter zusätzlich zum Lohn noch Stütze vom Staat bekommen müssen, dann hat die Unternehmensleitung einfach schlicht und ergreifend versagt und die Pleite ist verdient.
                    Ich bin zwar jetzt auch nicht allgemein der Fan von Geschäftsleitungen aber man kann ihnen auch nicht alles in die Schuhe schieben. Wenn die Geschäftsleitung aus Profitgier den Lohn dermassen drückt - ok , dann habe ich auch was dagegen.
                    Aber schonmal daran gedacht, dass es auch am Markt und nicht an der Geschäftsleitung liegen kann? Die Geschäftsleitung kann sich den Markt ja auch nicht hochzaubern.

                    Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                    Oder man nützt die aktuelle Gesetzlage einfach schamlos ein und verdient Geld auf dem Rücken des Staates.
                    Ja dagegen habe ich auch was.

                    Zitat von Imperalist
                    Es kann allerdings auch nicht angehen das der Steuerzahler dafür sorgt
                    das der Friseur eine hohe Gewinnspanne hat, weil er seinen Mitarbeitern einen so niedrigen Lohn zahlt.
                    Nein, dass kann auch nicht sein. Das darf nur dann der Fall sein, wenn der Friseur überhaupt gerade eine Gewinnspanne erzielen kann.

                    Wichtig ist vorallem, dass die Beschäftigten bei einem solch niedrigen Lohn von Steuern befreit werden, so dass auch der geringe Lohn richtig ankommt, und es sich für sie lohnt zu arbeiten.

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                      #25
                      Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen

                      Nein, dass kann auch nicht sein. Das darf nur dann der Fall sein, wenn der Friseur überhaupt gerade eine Gewinnspanne erzielen kann.

                      Wichtig ist vorallem, dass die Beschäftigten bei einem solch niedrigen Lohn von Steuern befreit werden, so dass auch der geringe Lohn richtig ankommt, und es sich für sie lohnt zu arbeiten.
                      Nun ja, wenn der Beschäftigte von den Steuern befreit wird,
                      macht der Staat ja auch Verluste.


                      Aber schonmal daran gedacht, dass es auch am Markt und nicht an der Geschäftsleitung liegen kann? Die Geschäftsleitung kann sich den Markt ja auch nicht hochzaubern.
                      Als Unternehmer muss man einfach in der Lage sein,
                      seinen Mitarbeitern einen Lebenswürdigen Lohn zu Zahlen.
                      Wenn der Markt das nicht zu lässt braucht man auch keine
                      Firmen zu eröffnen bzw. zu betreiben die nur Überleben können
                      wenn sie ihren Mitarbeitern niedrige Löhne zahlen.

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                        #26
                        Wenn ein Betrieb seinen Angestellten nicht mal 7,50 zahlen kann, dann wirtschaftet er schlechte. Es ist doch nicht Aufgabe des Staates Hungerlöhne von 3,50 zu stützen.
                        Klimaerwärmung einmal positiv
                        Der deutsche Rechtsstaat in Aktion.

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                          #27
                          Zitat von Ltd. Commander Data
                          In "neoliberalen" Hochburgen wie den USA gibt es auch ganz andere Kosten für Sozialabgaben und Steuern, so dass der Lohn auch höher ankommt. Das Sozialsystem ist dort auch ein ganz anderes. So dass der Bedarf dort auch noch viel gerechtfertigter ist.
                          Weiterhin beträgt er dort gerade mal 4,34 €(nach wikipedia.de).
                          Denk mal nach. Leute, die in Deutschland Hartz IV zusätzlich zu ihrem Lohn bekommen, weil sie sonst nicht davon leben können, zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben. Hinzu kommt, dass es schön ist, den Mindestlohn in den USA mit 4,30 Euro anzugeben, das macht aber ca. sieben Dollar und entspricht in Kaufkraft in den USA auch wohl eher sieben Euro.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            #28
                            Ok, stimmt die Dollar-Umrechnung hatte ich nicht beachtet.
                            Ich wollte aber auch eher aussagen, dass man Deutschland mit "neoliberale" Hochburgen schlecht vergleichen kann, da das Sozialsystem hier ja freundlicher ist.
                            Aufgrund dessen ist dort ein Mindestlohn auch noch umsonötiger, weil ja dort evtl. nichts zusätzlich an Stütze gezahlt wird, hier aber schon.

                            EDIT(hatte das eigentlich rausgenommen, aber Valdorian war schneller ):
                            Klar kann man über den Mindestlohn diskutieren. Allerdings ist es oft anders herum. Diejenigen, die gegen einen Mindestlohn sind, vor allem Politiker, bringen Argumente, die man eigentlich nur als Volksverdummung bezeichnen kann.

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                              #29
                              Zitat von Ltd. Commander Data
                              Ich bin prinzipiell auch nicht gegen Mindestlöhne. Mich stört es nur, wenn Leute anscheinend die Weisheit gepachtet haben, dass der Mindestlohn volkswirtschaftlich notwendig ist; und alle die ihn ablehnen als dumm zu verkaufen.
                              Klar kann man über den Mindestlohn diskutieren. Allerdings ist es oft anders herum. Diejenigen, die gegen einen Mindestlohn sind, vor allem Politiker, bringen Argumente, die man eigentlich nur als Volksverdummung bezeichnen kann.
                              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                              -Cpt. Jean-Luc Picard

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                                #30
                                Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
                                Ok, stimmt die Dollar-Umrechnung hatte ich nicht beachtet.
                                Ich wollte aber auch eher aussagen, dass man Deutschland mit "neoliberale" Hochburgen schlecht vergleichen kann, da das Sozialsystem hier ja freundlicher ist.
                                Aufgrund dessen ist dort ein Mindestlohn auch noch umsonötiger, weil ja dort evtl. nichts zusätzlich an Stütze gezahlt wird, hier aber schon.
                                Vorallendingen haben in den USA 47 Million Menschen (stand 2006) noch nicht mal eine
                                Krankenversicherung..

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