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"Die Deutschen" - 10tlg Serie & Ausblicke?

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    #16
    Es ist übrigens falsch, dass Globalisierung in ihren Kinderschuhen stecken würde. Globalisierung gab es auch vor 2.000 Jahren schon, denn schon damals haben sich bestimmte römische Dichter und Denker gerne darüber beschwert, dass die griechische Kultur zu viel Einfluss auf die römische hätte und da zu Sittenverfall führen würde. Ersetzt man jetzt "römisch" durch "deutsch" und "griechisch" durch "türkisch", ist man wieder in der Gegenwart.

    Klar geht das heute sehr viel schneller und auch in größerem Umfang, aber Globalisierung gab es immer und wird es immer geben - und das ist auch gut so!

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      #17
      Es ist doch normal, dass man sich mit der Kultur, in der man aufgewachsen ist und die einen geprägt hat auch identifiziert. Stolz ist vielleicht das falsche Wort, ich empfinde es nicht so.

      Was ist eigentlich mir dem migratischen Mitbürger von nebenan (sehr stolz auf sein Land), der zur Fußball-EM "nationalistische" Parolen gebrüllt hat? Ist das eigentlich auch ein "Rechtsreaktionärer" oder doch ich, weil ich es wage, in dem Zusammenhang diese berechtigte Frage zu stellen?

      Es soll ja übrigens auch Leute geben, die die Internationale singen. Auch irgendwie ne Form von Patriotismus, umfasst halt nur eine ideologische Gemeinschaft, anstatt einer nationalen und ist sehr "exklusiv" und desintegrativ obendrein, gilt es doch nur für die Bevölkerungsschicht "Proletarier".

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        #18
        Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
        Es ist übrigens falsch, dass Globalisierung in ihren Kinderschuhen stecken würde. Globalisierung gab es auch vor 2.000 Jahren schon, denn schon damals haben sich bestimmte römische Dichter und Denker gerne darüber beschwert, dass die griechische Kultur zu viel Einfluss auf die römische hätte und da zu Sittenverfall führen würde. Ersetzt man jetzt "römisch" durch "deutsch" und "griechisch" durch "türkisch", ist man wieder in der Gegenwart.
        Wobei es immer wieder Auf und Abs gibt. Durch 2 Weltkriege ist die damalig recht globale Welt wieder um einiges nationaler geworden und wenn man diesen Bruch als Anfangspunkt eines Neuaufbaus nimmt, dann steckt die Globalisierung zumindest noch nicht am Endpunkt.
        Vor allem zerbröckelt durch die jetzige Globalisierung vielleicht endlich Schrittweise die Grenze zwischen Erster und Dritter Welt, zumindest die Zweite holt stark auf. Das sorgt innerhalb der Ersten vielleicht für eine größere Ungleichheit, aber im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten stehen sich in dieser globalisierten Welt nicht mehr Imperium und Kolonie gegenüber, sondern souveräne Handelspartner und sich vielleicht, wenn es nicht irgendwann wieder zu einem Bruch kommt, alle auf Augenhöhe.

        Klar geht das heute sehr viel schneller und auch in größerem Umfang, aber Globalisierung gab es immer und wird es immer geben - und das ist auch gut so!
        Ist es auch. Deswegen ist die Globalisierungskritik von manchen Linken und linker Protektionismus entweder eine sehr schlecht gewählte Wortwahl, da man eigentlich etwas ganz anderes anprangern wollte (nämlich den Kapitalismus), oder eben auch nur eine andere Ausprägung des Nationalismuses, den man nur euphemistisch verpacken möchte, da Nationalismus ja schon von den Gegnern gepachtet wird.

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          #19
          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
          So, so. Und was gibt's da zu sehen, was "uns" so "besonders" macht? Ich fühle mich nämlich ehrlich gesagt nicht "besonderer" als die Franzosen, Russen, Türken, Chinesen, Israelis, Palästinenser, Italiener, etc....
          Also ich bin auch der Meinung, dass die Geschichte der Deutschen etwas ganz besonderes ist. Zum Beispiel sind viele der großen Ereignisse und Wendepunkte der Geschichte der Menschheit mit der deutschen Geschichte verknüpft: Reformation, dreißigjähriger Krieg, erster und zweiter Weltkrieg, kalter Krieg usw. - in all diese Ereignisse war Deutschland in besonderem Maße verstrickt. Auch die Entwicklung und Abfolge verschiedenen der politischen Systeme in Deutschland macht die deutsche Geschichte zu etwas ganz besonderem. Isländische, australische oder nepalesische Geschichte mag ja auch ganz interessant sein (und das ist nicht ironisch gemeint), aber in Sachen Umfang, Ambivalenz und "Tragik" ist die Geschichte Deutschlands einfach ein ganz anderes Kaliber. Eine zehnteilige Serie über die Geschichte Norwegens oder Perus wäre daher wahrscheinlich nicht vorstellbar.
          Mein Profil bei Last-FM:
          http://www.last.fm/user/LARG0/

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            #20
            Habe mir die ersten 5 Teile reingezogen.
            Unglaublich spannend und lehrreich.
            Kennt einer von euch noch mehr solche Geschichtsdokus in dem Stil? Auch gern über andere Völker(Die Franzosen,z.B. )

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              #21
              Zitat von Ltd. Commander Data Beitrag anzeigen
              Habe mir die ersten 5 Teile reingezogen.
              Unglaublich spannend und lehrreich.
              Kennt einer von euch noch mehr solche Geschichtsdokus in dem Stil? Auch gern über andere Völker(Die Franzosen,z.B. )
              Solche Dokus in diesem Stil kommen sehr häufig bei N-TV, Phoenix oder N-24. Z.B lief erst gestern die Reihe Große Kulturen die Folge über die Azteken. Obwohl bei dieser Reihe mehr der Schwerpunkt auf die Baukunst und Architektur gelegt wird. Hinzu kam gestern noch die Reihe Große Schlachten (Gaugamela, Waterloo, Ardennenoffensive) Bei dieser Reihe haben das sogar deutschsprachige Historiker kommentiert.
              Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
              Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
              [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                #22
                Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
                Solche Dokus in diesem Stil kommen sehr häufig bei N-TV, Phoenix oder N-24. Z.B lief erst gestern die Reihe Große Kulturen die Folge über die Azteken. Obwohl bei dieser Reihe mehr der Schwerpunkt auf die Baukunst und Architektur gelegt wird. Hinzu kam gestern noch die Reihe Große Schlachten (Gaugamela, Waterloo, Ardennenoffensive) Bei dieser Reihe haben das sogar deutschsprachige Historiker kommentiert.
                Naja das Zeug was auf N-TV bzw. n24 läuft hat schon fast mehr "B-Doku" Status. Galileo auf Pro7 war anfangs richtig gut. Nun wird getestet wieviel Schnitzel gegessen werden kann usw.

                Ab und zu bekommen Ntv und n24 die Zweit bzw. die Drittverwertung von Discovery zugesprochen. Dann läuft aber Werbung bis zum Erbrechen.

                *******

                Generell würde ich aber darum bitten die Patriotismus Debatte am richtigen Ort zu führen:


                Gerne könnt ihr ja Bezug nehmen auf die Senderreihe. Ich selbst habe interessiert festgestellt, welchen Lauf der Patriotismus in Deutschland genommen hat und wie man ihn damals wahrgenommen hat und man ihn heute wahrnimmt.
                Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                  #23
                  Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                  Naja das Zeug was auf N-TV bzw. n24 läuft hat schon fast mehr "B-Doku" Status. Galileo auf Pro7 war anfangs richtig gut. Nun wird getestet wieviel Schnitzel gegessen werden kann usw.

                  Ab und zu bekommen Ntv und n24 die Zweit bzw. die Drittverwertung von Discovery zugesprochen. Dann läuft aber Werbung bis zum Erbrechen.
                  Keine Sorge. Ich habe ganz bestimmt nicht Welt der Wunder und Galileo gemeint. Und die von mir genannten Dokus waren Discovery Produktionen. Bei der Reihe Große Schlachten, hat man die angelsächsischen Historiker rausgeschnitten und durch deutschsprachige Historiker ersetzt. Glaube ich wenigstens, denn für mich wirkt das einfach so, wenn ich diese Dokus sehe.

                  Und gerade Große Kulturen finde ich sehr gut. Moderiert von Peter Weller (bekannt aus der Serie Shark die gerade bei Vox läuft).
                  Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                  Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                  [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                    #24
                    Eigentlich war diese Reihe ganz gut, obwohl es natürlich ein Witz ist schon im Mittelalter von "den" Deutschen zu reden. Deutschland gibt es erst seit 1870 in der Form.

                    Aber ansonsten war sie wirklich gut gemacht.
                    Wash: "Psychic, though? That sounds like something out of science fiction."
                    Zoe: "We live in a spaceship, dear."
                    Wash: "So?"

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                      #25
                      Zitat von adler Beitrag anzeigen
                      Eigentlich war diese Reihe ganz gut, obwohl es natürlich ein Witz ist schon im Mittelalter von "den" Deutschen zu reden. Deutschland gibt es erst seit 1870 in der Form.

                      Aber ansonsten war sie wirklich gut gemacht.
                      Naja ich glaube da ging es weniger um das Formale, sondern zunächst einmal um der Empfinden. Wie hat sich das Volk wahrgenommen usw.
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        #26
                        Zitat von adler Beitrag anzeigen
                        Eigentlich war diese Reihe ganz gut, obwohl es natürlich ein Witz ist schon im Mittelalter von "den" Deutschen zu reden.
                        Das Deutsche Volk und Deutschland existiert bereits seit dem Übergang vom Früh- ins Hochmittelalter.

                        Zitat von adler Beitrag anzeigen
                        Deutschland gibt es erst seit 1870 in der Form.
                        Das einzige Neue am Deutschen Reich war das es ein dauerhafterer Staat war, der sich als Deutscher Nationalstaat betrachtete.

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                          #27
                          Also, noch vor der Reichsgründung 1871 haben sich die meisten Deutschen mehr als Sachsen, Preußen, Bayern etc. gefühlt, denn als Deutsche

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                            #28
                            Zitat von Viper-1082 Beitrag anzeigen
                            Also, noch vor der Reichsgründung 1871 haben sich die meisten Deutschen mehr als Sachsen, Preußen, Bayern etc. gefühlt, denn als Deutsche
                            In funktionierenden föderalen Ländern wie Deutschland besteht kein Widerspruch zwischen der Nationalität und der Sub-Nationalität.
                            Schon im frühen Deutschland, das sich aus mehreren germanischen Stämmen zusammensetzte, war das der Fall.

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                              #29
                              Zitat von Großfürst Pavel II. Beitrag anzeigen
                              In funktionierenden föderalen Ländern wie Deutschland besteht kein Widerspruch zwischen der Nationalität und der Sub-Nationalität.
                              Es gibt aber auch lange keinen föderalen Staat und nie gab es (im Endeffekt vor 1918) einen förderalen Staat, in dem es nur eine "Nationalität" gab. Zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten eben nicht nur Leute, die man später dann mal als Deutsche bezeichnet hätte - wie übrigens auch zum Kaiserreich von 1871 (s. die preussischen Kolonien im Osten).
                              Zitat von Großfürst Pavel II. Beitrag anzeigen
                              Schon im frühen Deutschland, das sich aus mehreren germanischen Stämmen zusammensetzte, war das der Fall.
                              Das gab es nie. Das ist eine Legende, die den Zweck hatte, die Gründung des Nationalstaats 1871 (im Endeffekt war das ja eher ein Eroberungsfeldzug Preussens) mit einer historischen Legitimation zu versehen und mit einer angeblich grandiose Vergangenheit zu versehen.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

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                                #30
                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Es gibt aber auch lange keinen föderalen Staat und nie gab es (im Endeffekt vor 1918) einen förderalen Staat, in dem es nur eine "Nationalität" gab.
                                Erstens habe ich nicht einen föderalen Staat, sondern ein föderales Land (oder Nation) gemeint, was nicht dasselbe ist und zweitens gab und gibt es praktisch keinen förderalen Staat ohne andere Nationalität(en).

                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten eben nicht nur Leute, die man später dann mal als Deutsche bezeichnet hätte - wie übrigens auch zum Kaiserreich von 1871 (s. die preussischen Kolonien im Osten).
                                Und? Deutsche waren in beiden Gebilden die überwätigende Mehrheit.

                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Das gab es nie. Das ist eine Legende, die den Zweck hatte, die Gründung des Nationalstaats 1871 (im Endeffekt war das ja eher ein Eroberungsfeldzug Preussens) mit einer historischen Legitimation zu versehen und mit einer angeblich grandiose Vergangenheit zu versehen.
                                Mir ist gleich, ob sie einer modernen Legende glauben wollen oder historischen Fakten.

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