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Dauer-Depression der SPD - Ursachen?

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    Dauer-Depression der SPD - Ursachen?

    Tja, die Überschrift sagt eigentlich alles.

    Wie erklärt sich das Dauertief der SPD seit der letzten Bundestagswahl?
    Anlass sind mal wieder die absoluten Minusergebnisse im Zuge der Europawahl.

    - Merkel-Kanzler-bonus ("Wer nix tut, kann auch nix falsch machen")?
    - "Alte Leute wählen eh nicht die bösen Sozis" --> Alte Leute gehen stabiler zur Wahl als Junge.
    - "Wegsterben" der tradtionellen Wählerschicht der SPD - es gibt kaum noch "Arbeiterberufe"?

    Was fällt Euch noch ein? Was betrachtet ihr als potentielle bzw. wahrscheinliche Ursachen, grade im prozentualen Verhältnis zur irgendwie immer gut stehenden CDU?

    #2
    Dass die SPD immer weiter abstürzt hat viele Gründe, aber dass "Arbeiterberufe" wegsterben ist sicherlich keiner davon.

    Es liegt ganz einfach daran, dass die SPD schlechte Politik macht und es anscheinend nicht auf die Reihe kriegt, mal irgendein Wahlversprechen umzusetzen (Mehrwertsteuer). Viele Wähler haben eben immer noch Schröders Sozialabbau in bester Erinnerung und die Leute, die heute in der SPD den Ton angeben, sind genau dieselben wie unter Schröder.

    Das Wahlprogramm scheint zwar ganz vernünftig zu sein (will heißen, man versucht wieder echte sozialdemokratische Töne zu treffen), aber einem Herrn Steinmeier und einem Herrn Müntefering will man den ganzen Sums eben nicht so recht abkaufen.

    Was die SPD braucht ist ein personeller und inhaltlicher Neuanfang in der Opposition.

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      #3
      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
      Es liegt ganz einfach daran, dass die SPD schlechte Politik macht und es anscheinend nicht auf die Reihe kriegt, mal irgendein Wahlversprechen umzusetzen (Mehrwertsteuer). Viele Wähler haben eben immer noch Schröders Sozialabbau in bester Erinnerung und die Leute, die heute in der SPD den Ton angeben, sind genau dieselben wie unter Schröder.
      Das deutet nun aber umgekehrt an, dass die CDU vernünftige Politik machen würde - tut sie inhaltlich interessanter Weise auch nicht wirklich. Und wo ist sie denn "persönlich-personell" so massiv stärker besetzt denn die SPD?
      In der Personenfrage sehe ich tendenziell den Merkelbonus; das zeigt auch schon die Wahlwerbung der CDU für die Europawahl massiv; stärker als bei anderen Parteien (FDP und ihre Blondie mal außen vor) wurde da auf eine (schön geschminkte und am PC nachbearbeitete) Person gesetzt.

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        #4
        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
        Tja, die Überschrift sagt eigentlich alles.

        Wie erklärt sich das Dauertief der SPD seit der letzten Bundestagswahl?
        Das ist ganz einfach, der totale Verrat an ihren Wählern, eigentlich verstehe ich nicht, warum die immer noch so viele Stimmen bekommen.
        Diese Partei ist vollständig von Neoliberalen übernommen worden und macht ausschliesslich Politik für die Bosse.
        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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          #5
          Ich denke, das immer weitere Abstürzen der SPD hat vielschichtige Gründe. Vor allem ihre zunehmende Profillosigkeit, denke ich. Man kauft denen die Sozialdemokratie nicht mehr ab, weil sie schon eher rechte Positionen vertritt.

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            #6
            Zitat von HarryKimVoyager Beitrag anzeigen
            Ich denke, das immer weitere Abstürzen der SPD hat vielschichtige Gründe. Vor allem ihre zunehmende Profillosigkeit, denke ich. Man kauft denen die Sozialdemokratie nicht mehr ab, weil sie schon eher rechte Positionen vertritt.
            Das dürfte schon einer der ernsthaften Gründe sein.
            Egal, ob man jetzt darüber streitet, inwieweit "linke" Positionen nun noch zu Problemlösungen beitragen, die Masse der potentiell der SPD geneigten Wählerschaft hat einfach keine Lust auf "Hartz IV und Co".
            Und die Mehrwerrtsteuergeschichte damals...aus Null Prozenz mach 3... nunja. Inwieweit das heute noch nachwirkt?

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              #7
              Zitat von Seether Beitrag anzeigen
              Das dürfte schon einer der ernsthaften Gründe sein.
              Egal, ob man jetzt darüber streitet, inwieweit "linke" Positionen nun noch zu Problemlösungen beitragen, die Masse der potentiell der SPD geneigten Wählerschaft hat einfach keine Lust auf "Hartz IV und Co".
              Und die Mehrwerrtsteuergeschichte damals...aus Null Prozenz mach 3... nunja. Inwieweit das heute noch nachwirkt?
              Nun, eine sozialdemokratische Partei sollte in der Tat linke Positionen vertreten. Mit Hartz-4, Agenda 2010 und Co hat gerade die SPD der PDSED in die Hände gespielt.

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                #8
                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Das deutet nun aber umgekehrt an, dass die CDU vernünftige Politik machen würde
                Häh? Wieso denn? Weil immer wenn eine große Partei schlechte Politik macht, macht die andere automatisch gute?

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                  #9
                  Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                  Häh? Wieso denn? Weil immer wenn eine große Partei schlechte Politik macht, macht die andere automatisch gute?
                  Na, irgendwo müssen sich die Parteien ja unterscheiden, nicht?
                  Und dass diese Unterscheidung gerade darin liegt zwischen CDU und SPD, dass die CDU auf einmal GUTE Politik macht (isv BESSER als die SPD) ist zweifelhaft. g

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                    #10
                    Ich denke mal ein Symptom dafür, dass die SPD dringendst neue Gesichter und Programmatik braucht ist die Äußerung von Münterfering heute im ZDF Interview, dass es doch ein Erfolg der SPD sei, dass die Linke nur auf 7,2% gekommen sei.
                    Da muss man sich fragen: haben die SPD Führer sie noch alle?
                    Möp!

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                      #11
                      Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
                      Ich denke mal ein Symptom dafür, dass die SPD dringendst neue Gesichter und Programmatik braucht ist die Äußerung von Münterfering heute im ZDF Interview, dass es doch ein Erfolg der SPD sei, dass die Linke nur auf 7,2% gekommen sei.
                      Da muss man sich fragen: haben die SPD Führer sie noch alle?
                      Das habe ich mir allerdings auch gedacht.

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                        #12
                        Oh mein Gott, Steinmeier grade bei Anne Will.

                        Mir wird schlecht , so was von selbstgefällig und arrogant und sehr großzügig beim Rauspulvern unserer Steuergelder.
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          #13
                          Es ist doch europaweit zu sehen, dass die Sozialdemokraten verloren haben. Von Österreich und Deutschland sehe ich, dass sie einfach keine linke Politik mehr machen, nur noch in Worten, aber Taten sah man schon lange nicht mehr. Ich glaube, bei Leuten, die sich ernsthaft mit Politik auseinandersetzen und wirklich überlegen wen sie wählen, kann die SP nicht viel punkten. Die haben zwar ihre Stammwähler die sie wählen, weil sie es immer getan haben, aber neue Wähler zu gewinnen, fällt ihnen schwer.
                          Leider ist die Politik der SP schon viel zu nahe an der, der Konservativen, die setzen dann wenigstens die Politik um, von der sie reden. Da weiß der Wähler wenigstens, was ihn erwartet.
                          In Deutschland gibt es wenigstens mit der Linkspartei noch eine gute Alternative, und ich denke mal die Linken nehmen der SP schon immer viele Stimmen weg. Aber in Österreich sieht es da dunkel aus, wenn man das Linke Spektrum betrachtet.
                          Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                            #14
                            Ich vermute, dass der Abstieg der SPD auf eine Reihe von Ursachen zurückzuführen ist:

                            - Die SPD ist seit über 10 Jahren Regierungspartei und es ist fast schon ein Naturgesetz, dass sich Regierungsparteien schwerer haben, sich in den Wahlen zu behaupten als Oppositionsparteien. Zu Kohls Zeiten hat die SPD eine Landtagswahl nach der anderen gewonnen – zu Schröders Zeiten war es eben die CDU.
                            - Die SPD vertritt nicht mehr die Interessen ihrer Stammklientel (Arbeiter, einfache Angestellte), sondern man zielt auf eine ominöse "neue Mitte" ab, die es gar nicht gibt. Teile der alten Stammklientel sterben zudem aus. Zum Beispiel ist der Anteil der Arbeiter an der Gesamtbevölkerung stetig zurückgegangen.
                            - Hinzu kommt, dass sich die SPD zu stark mit dem Kapital versöhnt und damit den Konflikt zwischen Arbeit und Kapital aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt hat. Viele politische Entscheidungen der SPD in der Vergangenheit zielten ab auf eine Stärkung des Kapitals und eine Schwächung der Arbeitnehmerschaft.
                            - Auch personell repräsentiert die SPD kaum noch die Arbeiterschaft, wenn man sich nur einmal anschaut, aus welchen Milieus sich die Kandidaten für die verschiedenen Wahlen auf kommunaler oder Landes- oder Bundesebene rekrutieren.
                            - Schwere Konflikte innerhalb der SPD haben die Partei stark geschwächt und personell ausgezehrt. Dieser Zustand wird vom potentiellen Wähler nicht als Ausdruck von Diskussionsfreudigkeit sondern von Zerstrittenheit interpretiert.
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

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                              #15
                              Ich denke man kann das Hauptproblem doch ganz einfach zusammenfassen: Wenn man sich sozialdemokratische Partei nennt, aber schon seit 10 Jahren keine sozialdemokratische Politik mehr macht, wird auch irgendwann der dümmste Wähler merken, dass das ein Haufen heuchler ist denen man nicht vertrauen kann und sie nicht mehr wählen.
                              Die CDU sticht uns wenigstens das Messer in die brust und nicht in den Rücken.
                              Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                              "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
                              "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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