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Fachkräftemangel und goldene Zeiten für Arbeitnehmer

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    #31
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Wer weiß, welche Qualifikation das Statistische Bundesamt auf den wissenschaftlichen Stellen braucht, und wer schonmal Bewerbungen auf Stellen dieser Qualifikation gesehen hat (ich hatte vor ein paar Jahren mal an einem Forschungsinstitut das "Vergnügen", bei der Personalauswahl von empirischen Wirtschaftswissenschaftlern dabei zu sein), kann das Statistische Bundesamt sehr gut verstehen. Es ist beinahe ein Unding, qualifizierte Leute zu bekommen.
    Das ist ja eine regelrechte Verhöhnung der Bewerber. Ich war bei so einem Assessment-Center beim Statistischen Bundesamt dabei und kann bestätigen, dass alle Teilnehmer die für die Stelle notwendigen fachlichen Qualifkationen mitgebracht haben. Ausnahmslos alle. Den vier Personen, die den Test nicht bestanden haben (ich war auch dabei), wurden am Ende in einem Vier-Augen-Gespräch freundlicherweise die Gründe für das Ausscheiden mitgeteilt. Da sich unsere Gruppe sehr gut verstanden hat, haben wir anschließend noch einmal darüber gesprochen. Fazit: bei uns vieren wurden ausschließlich Mängel in den Soft-Skills (sicheres Auftreten usw.) festgestellt. Also das genaue Gegenteil von fehlenden fachliche Qualifikation. Genauso läuft es bei fast allen Personalauswahlverfahren: es ist ja allgemein bekannt, dass fachlich-inhaltliche Aspekte gegenüber Soft-Skills in den Hintergrund treten. Das bestätigen sogar Personalchefs.

    Die Aussage, dass die Leute von heute für nichts zu gebrauchen sind, ist also nicht haltbar. Die heutige Generation ist viel besser ausgebildet, als alle Generationen zuvor. Die Betriebe müssen nur endlich damit abfinden, dass man auch in einer schnelllebigen Gesellschaft Menschen eine Chance geben muss, in eine Aufgabe hineinzuwachsen und Selbstvertrauen zu gewinnen.
    Es ist natürlich verständlich, dass man bei so vielen Bewerbern nicht jedem Bewerber eine Chance geben kann, aber es soll in diesem Zusammenhang bitte niemand von Fachkräftemangel sprechen.
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      #32
      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Das ist ja eine regelrechte Verhöhnung der Bewerber. Ich war bei so einem Assessment-Center beim Statistischen Bundesamt dabei und kann bestätigen, dass alle Teilnehmer die für die Stelle notwendigen fachlichen Qualifkationen mitgebracht haben. Ausnahmslos alle.
      Bitte lies meinen Beitrag richtig. Ich sagte, wenn sechs von fünfzig die Grundanforderungen erfüllen, hat man Glück. Dass man die, die sie nicht erfüllen, nicht einlädt, sollte doch nachvollziehbar sein. Dein Beitrag hörte sich so an, als ob Destatis 50 taugliche Bewerbungen bekommen hat. Das ist nach meiner Erfahrung äußerst unwahrscheinlich. Ich war an einem der drei führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute. Wenn wir auf eine Stelle drei oder fünf Bewerbungen bekommen haben, die mehr als die Statistik-Grundstudiumsvorlesungen für Wirtschaftswissenschaftler hatten, hatten wir Glück. Die Statistik-Grundstudiumsvorlesungen sind keine ausreichende Qualifikation für eine wissenschaftliche Stelle in der empirischen Wirtschaftsforschung, oder in der amtlichen Statistik.

      Den vier Personen, die den Test nicht bestanden haben (ich war auch dabei), wurden am Ende in einem Vier-Augen-Gespräch freundlicherweise die Gründe für das Ausscheiden mitgeteilt. Da sich unsere Gruppe sehr gut verstanden hat, haben wir anschließend noch einmal darüber gesprochen. Fazit: bei uns vieren wurden ausschließlich Mängel in den Soft-Skills (sicheres Auftreten usw.) festgestellt.
      Siehe oben. Ich habe nicht behauptet, dass die, die eingeladen werden, die Qualifikation nicht erfüllen. Ich behaupte lediglich, es ist schwer, überhaupt 10 Prozent Bewerber zu finden, die die Anforderungen erfüllen. Dass man auf Stellen, auf denen man regelmäßig vor Fachpublikum und Wissenschaftlern präsentieren muss, auch überzeugend Präsentieren können muss, versteht sich doch von selbst.

      Gut, es hat eben nicht gereicht für dich bei diesem Bewerbungsverfahren. Tut mir leid für dich. Wenn ich dich recht verstanden habe, haben sie zwei von sechs Bewerbern eingestellt. Also hatten sie drei qualifizierte Bewerber pro ausgeschriebene Stelle. Wo ist jetzt hier das Überangebot an qualifizierten Bewerbern? Man kann ja als Arbeitgeber auch nicht davon ausgehen, dass man von jedem Bewerber, dem man eine Stelle anbietet, auch eine Zusage bekommt. Die meisten bewerben sich auf mehr als eine Stelle gleichzeitig.
      Zuletzt geändert von Chloe; 04.08.2010, 19:23.

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        #33
        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        Ich behaupte lediglich, es ist schwer, überhaupt 10 Prozent Bewerber zu finden, die die Anforderungen erfüllen. Dass man auf Stellen, auf denen man regelmäßig vor Fachpublikum und Wissenschaftlern präsentieren muss, auch überzeugend Präsentieren können muss, versteht sich doch von selbst.
        Das ist doch nur eine neue Variation des beliebten Themas "Die Jugend von heute ist für nichts zu gebrauchen". Klingt für mich eher nach einer Ausrede dafür, warum man 49 von 50 Bewerbern eine Absage geben muss. Es hat noch nie in der Geschichte so viele gebildete Menschen gegeben wie es heute der Fall ist. Wenn man 50 Bewerber braucht, um eine Stelle zu besetzen, deutet das eher auf ein Überangebot an Arbeitskräften und weniger auf eine Knappheit hin.

        Wer wirklich händeringend Arbeitskräfte sucht, nimmt auch auch gerne einen Bewerber, der nur zu 70% oder 80% auf die Stelle passt und bietet ihm Möglichkeiten, sich in die Tätigkeit einzuarbeiten. Es steht für mich dabei völlig außer Frage, dass auch vermeintlich unsichere Menschen im Laufe der Zeit Selbstvertrauen gewinnen werden und den Betrieb nach außen hin repräsentieren zu können.
        Erfahrungsgemäß sind die im Rahmen eines Studiums vermittelten Kenntnisse zur Ausübung einer Tätigkeit in einem Betrieb überhaupt nicht so wichtig. Die wenigsten Statistiker werden in der Praxis solche Dinge wie lineare Regression oder Clusteranalyse tatsächlich anwenden. Ich weiß es. Viel wichtiger ist Erfahrungswissen, welches man erst im Laufe einer mehrjährigen Berufstätigkeit erwerben kann.

        Die Skepsis gegenüber den Möglichkeiten von Menschen, wie Du sie hier äußerst, interpretiere ich eher als Versuch, die praktizierte Form der Personalauswahl in Zeiten von Arbeitskräfteüberangebot zu rechtfertigen.

        Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
        Gut, es hat eben nicht gereicht für dich bei diesem Bewerbungsverfahren. Tut mir leid für dich. Wenn ich dich recht verstanden habe, haben sie zwei von sechs Bewerbern eingestellt. Also hatten sie drei qualifizierte Bewerber pro ausgeschriebene Stelle. Wo ist jetzt hier das Überangebot an qualifizierten Bewerbern?
        Nein, es war nur eine Stelle (eine befristete Teilzeitstelle übrigens). Die anderen beiden Bewerber sind lediglich eine Runde weitergekommen. In der nächsten Runde gab es dann ein Kennenlerngespräch mit den vielleicht zukünftigen Arbeitskollegen.
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          #34
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Das ist doch nur eine neue Variation des beliebten Themas "Die Jugend von heute ist für nichts zu gebrauchen". Klingt für mich eher nach einer Ausrede dafür, warum man 49 von 50 Bewerbern eine Absage geben muss.
          Es klingt für dich so. Du hast die anderen Bewerbungen auf diese Stelle nicht gesehen. Ich habe Bewerbungen auf vergleichbare Stellen gesehen.

          Es hat noch nie in der Geschichte so viele gebildete Menschen gegeben wie es heute der Fall ist. Wenn man 50 Bewerber braucht, um eine Stelle zu besetzen, deutet das eher auf ein Überangebot an Arbeitskräften und weniger auf eine Knappheit hin.
          Nicht, wenn die Bewerber nicht die Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllen.

          Wer wirklich händeringend Arbeitskräfte sucht, nimmt auch auch gerne einen Bewerber, der nur zu 70% oder 80% auf die Stelle passt und bietet ihm Möglichkeiten, sich in die Tätigkeit einzuarbeiten. Es steht für mich dabei völlig außer Frage, dass auch vermeintlich unsichere Menschen im Laufe der Zeit Selbstvertrauen gewinnen werden und den Betrieb nach außen hin repräsentieren zu können.
          Wer sagt dir denn, dass die Bewerber die Vorstellungen zu mehr als 70 oder 80 Prozent erfüllt haben?

          Erfahrungsgemäß sind die im Rahmen eines Studiums vermittelten Kenntnisse zur Ausübung einer Tätigkeit in einem Betrieb überhaupt nicht so wichtig. Die wenigsten Statistiker werden in der Praxis solche Dinge wie lineare Regression oder Clusteranalyse tatsächlich anwenden. Ich weiß es. Viel wichtiger ist Erfahrungswissen, welches man erst im Laufe einer mehrjährigen Berufstätigkeit erwerben kann.
          Wir reden hier von wissenschaftlichen Stellen. Du weisst, dass man da keine lineare Regression brauchst? Recht hast du. Da braucht man wesentlich mehr als Grundstudiumswissen über lineare Regression. Lineare Regression habe ich im ersten Semester VWL gelernt. Wenn man nichtmal das beherrscht, braucht man mit wissenschaftlicher Arbeit gar nicht erst anzufangen. Wenn du da "lineare Regression" anbringst, wirst du ausgelacht. Allerdings gibt diese Aussage schon einen Anhaltspunkt, wie es mit der Qualifikation der Bewerbungen bei Destatis ausgesehen hat.

          Die Skepsis gegenüber den Möglichkeiten von Menschen, wie Du sie hier äußerst, interpretiere ich eher als Versuch, die praktizierte Form der Personalauswahl in Zeiten von Arbeitskräfteüberangebot zu rechtfertigen.
          Man kann niemanden auf eine Promotionsstelle einstellen, der die formalen Promotionsanforderungen nicht erfüllt. So einfach ist das. Man kann auch nicht zwei Jahre damit zubringen, jemandem die Grundqualifikationen des Hauptstudiums beizubringen, die derjenige in zwei Jahren Hauptstudium versäumt hat, und ihn gleichzeitig so weiterqualifizieren, wie das auf einer Promotionsstelle nötig ist.
          Zuletzt geändert von Chloe; 04.08.2010, 20:14.

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            #35
            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Nicht, wenn die Bewerber nicht die Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllen.
            Du kannst ja gerne eine Prognose entwickeln, welche Qualifikationen in 10 Jahren nachgefragt werden. Die Betriebe sind dazu nicht in der Lage, also muss man sich aus dem Bauch heraus für ein Bündel von Qualifikationen entscheiden und damit das Risiko eingehen, am Ende keinen Abnehmer für die eigene Arbeitskraft zu finden. Ich bin gespannt auf Deinen Vorschlag, was diejenigen Menschen tun sollen, deren Fähigkeiten nicht exakt auf dem Markt nachgefragt werden.

            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Wer sagt dir denn, dass die Bewerber die Vorstellungen zu mehr als 70 oder 80 Prozent erfüllt haben?
            Die Bewerber sind zu blöd ... ich kann's nicht mehr hören.

            Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
            1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
            2. These: Die Menschen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten im Statistischen Bundesamt arbeiten, erfüllen offenbar die Qualifikationsanforderungen.
            Schlussfolgerung: Die Bewerber auf Stellen im Statistischen Bundesamt sind besser gebildet als die durchschnittlichen Stelleninhaber im Statistischen Bundesamt und daher für die meisten Stellen in diesem Amt geeignet. Es muss andere Gründe geben, dass 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.

            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Da braucht man wesentlich mehr als Grundstudiumswissen über lineare Regression. Lineare Regression habe ich im ersten Semester VWL gelernt. Wenn man nichtmal das beherrscht, braucht man mit wissenschaftlicher Arbeit gar nicht erst anzufangen. Wenn du da "lineare Regression" anbringst, wirst du ausgelacht. Allerdings gibt diese Aussage schon einen Anhaltspunkt, wie es mit der Qualifikation der Bewerbungen bei Destatis ausgesehen hat.
            Das ist Quatsch. In den statistischen Ämtern werden in der Regel keine anspruchsvollen statistischen Verfahren angewendet. Das ist auch einleuchtend, weil die statistischen Ämter fast ausschließlich deskriptive Statistik betreiben. Die zählen Mengen aus und berechnen auch mal einen Mittelwert, wenn es hochkommt. Willst Du mir sagen, dass man umfassende Kenntnisse in irgendwelchen multivariaten Verfahren braucht, um deskriptive Statistik betreiben zu können? Ich bitte Dich.
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              #36
              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
              Ich bin gespannt auf Deinen Vorschlag, was diejenigen Menschen tun sollen, deren Fähigkeiten nicht exakt auf dem Markt nachgefragt werden
              Was bitte hat das mit dem Thema hier zu tun, dass gegenwärtig in bestimmten Bereichen Fachkräftemangel herrscht?
              Die Bewerber sind zu blöd ... ich kann's nicht mehr hören.
              Und ich kann diese verkürzten Aussagen nicht mehr hören. Hier gehts nicht um "zu blöd sein", sondern um Qualifikationsprofile.

              Wenn ich für die Abteilung Finanzwissenschaft einen empirischen Ökonomen suche, bringt es mir nichts, wenn ich jemanden kriege, der in Operations Research hervorragend ist. Das hat nichts mit "zu blöde" zu tun. Man nennt das "Mismatch". Vielleicht ist dir der Ausdruck schonmal begegnet? In jedem Fall erfüllt er die Anforderungen nicht, egal wie hoch- oder überqualifiziert er auf anderen Gebieten ist.

              Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
              1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
              2. These: Die Menschen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten im Statistischen Bundesamt arbeiten, erfüllen offenbar die Qualifikationsanforderungen.
              Schlussfolgerung: Die Bewerber auf Stellen im Statistischen Bundesamt sind besser gebildet als die durchschnittlichen Stelleninhaber im Statistischen Bundesamt und daher für die meisten Stellen in diesem Amt geeignet. Es muss andere Gründe geben, dass 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.
              Oh Gott. Ich hoffe, du betrachtest das nicht als eine irgendwie empirisch fundierte Argumentation?
              1. Die Akademikerquote in Deutschland ist OECD-weit unterdurchschnittlich.

              Vor fünf Jahren entsprach sie noch dem Durchschnitt.

              2. Was in Gottes Namen soll das aussagen, dass die Leute, die bei Destatis arbeiten, die Qualifikationsanforderungen "offenbar" erfüllen?

              Das ist Quatsch. In den statistischen Ämtern werden in der Regel keine anspruchsvollen statistischen Verfahren angewendet. Das ist auch einleuchtend, weil die statistischen Ämter fast ausschließlich deskriptive Statistik betreiben. Die zählen Mengen aus und berechnen auch mal einen Mittelwert, wenn es hochkommt. Willst Du mir sagen, dass man umfassende Kenntnisse in irgendwelchen multivariaten Verfahren braucht, um deskriptive Statistik betreiben zu können? Ich bitte Dich.
              Zum wiederholten Mal: Ich rede von wissenschaftlichen Stellen. Destatis wendet sehr wohl wissenschaftliche Verfahren an. Ebenso wie Banken, Marktforschungsinstitute, Großunternehmen.

              Dass Sachbearbeiter in Landesämtern das nicht tun brauchen, bestreite ich nicht.

              Warum sie das nicht tun brauchen, ist eine ganz andere Frage. Man könnte den Landesämtern sehr viel qualifiziertere Aufgaben übertragen, wenn sie das entsprechend qualifizierte Personal hätten.

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                #37
                Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                Und das ist, leider, absolut nicht richtig. Kunstdünger hin oder her, aber Deutschland ist, was die Grundversorgung seiner Bevölkerung angeht, agrarökonomisch autark, wenn es wirklich darauf ankäme.
                Also das habe ich mal anders gelesen.
                Hast du dazu eine Quelle?

                Ich würde gerne, aber kann leider keine angeben, da dies damals ein Offline Medium war.
                Ein paar praktische Links:
                In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                Aktuelles Satellitenbild
                Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                  #38
                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  Was bitte hat das mit dem Thema hier zu tun, dass gegenwärtig in bestimmten Bereichen Fachkräftemangel herrscht?
                  Naja, Du wirfst den Bewerbern vor, sie seien zu blöd. Mich würde eine Empfehlung von Deiner Seite interessieren, um Blödheit vorzubeugen.

                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  Wenn ich für die Abteilung Finanzwissenschaft einen empirischen Ökonomen suche, bringt es mir nichts, wenn ich jemanden kriege, der in Operations Research hervorragend ist. Das hat nichts mit "zu blöde" zu tun. Man nennt das "Mismatch". Vielleicht ist dir der Ausdruck schonmal begegnet? In jedem Fall erfüllt er die Anforderungen nicht, egal wie hoch- oder überqualifiziert er auf anderen Gebieten ist.
                  Ich habe zwischenzeitlich mitbekommen, dass Du ein sehr negatives Menschenbild hast, aber ob Du es glaubst oder nicht: Menschen können sich auch weiterentwickeln. Ein Romanist besitzt z.B. durchaus die Fähigkeiten, um in einer Personalabteilung leitende Funktionen wahrnehmen zu können. Ein Politologe kann anspruchsvolle geistige Tätigkeiten in der Statistik ausüben, auch wenn er noch nie zuvor etwas von Clusteranalyse gehört hat. Da, wo Fachkräftemangel herrscht, wird so etwas auch mit Erfolg praktiziert werden.

                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  1. Die Akademikerquote in Deutschland ist OECD-weit unterdurchschnittlich.

                  Vor fünf Jahren entsprach sie noch dem Durchschnitt.
                  Damit suggerierst Du, die Akademikerquote sei in Deutschland gesunken. Das ist falsch. Sie beträgt aktuell 21%. 2000 waren es noch 18% und 1990 12%. Beim nächsten Mal vorher besser recherchieren.
                  Meine These bleibt daher richtig: Es gibt so viele Akademiker in Deutschland wie noch nie zuvor.

                  Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                  2. Was in Gottes Namen soll das aussagen, dass die Leute, die bei Destatis arbeiten, die Qualifikationsanforderungen "offenbar" erfüllen?
                  Die Aussage dahinter ist: Wenn weniger gebildete Jahrgänge der Vergangenheit geeignet sind, um das Statistische Bundesamt am Laufen zu halten, so sind die aktuellen, weitaus gebildeteren Jahrgänge erst recht in der Lage dazu. Es muss also andere Gründe als die Qualifikation der Bewerber geben, warum 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.
                  Mein Profil bei Last-FM:
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                    #39
                    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                    Das Gegenteil ist richtig und man kann es logisch auch sehr einfach herleiten:
                    1. These: Historisch gesehen, gibt es heute so viele Akademiker (auch empirische Sozialforscher) wie nie zuvor. Die Ausbildung ist so umfassend und so gut wie nie zuvor.
                    Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

                    SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online

                    succo
                    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                      #40
                      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                      Naja, Du wirfst den Bewerbern vor, sie seien zu blöd.
                      Das ist nichts als eine Unterstellung von dir. Nicht ausreichend für eine bestimmte Stelle qualifiziert sein hat nichts mit "Blödheit" zu tun. Wer hat hier ein negatives Menschenbild?

                      Ich habe zwischenzeitlich mitbekommen, dass Du ein sehr negatives Menschenbild hast, aber ob Du es glaubst oder nicht: Menschen können sich auch weiterentwickeln.
                      Ah, der Herr fängt an, persönlich zu werden Wenn jemand persönlich wird, ist es stets ein Zeichen, dass die Argumente ausgehen.

                      Ein Romanist besitzt z.B. durchaus die Fähigkeiten, um in einer Personalabteilung leitende Funktionen wahrnehmen zu können. Ein Politologe kann anspruchsvolle geistige Tätigkeiten in der Statistik ausüben, auch wenn er noch nie zuvor etwas von Clusteranalyse gehört hat. Da, wo Fachkräftemangel herrscht, wird so etwas auch mit Erfolg praktiziert werden.
                      Ich habe einen Politologen erlebt, einen sehr gescheiten Mann, den ich sehr schätze, beim Versuch, statistische Analysen zu unternehmen. Let's just say, die Ergebnisse waren ... nunja.

                      Ich würde mir als empirische Ökonomin auch nicht anmaßen, politologische Gutachten zu verfassen.

                      Eierlegende Wollmilchsäue liefern selten in hochspezialisierten Gebieten hervorragende Ergebnisse ab. Es gibt Stellen, die Generalisten brauchen, und es gibt Stellen, die Spezialisten brauchen.

                      Damit suggerierst Du, die Akademikerquote sei in Deutschland gesunken. Das ist falsch.
                      Ich suggeriere gar nichts, außer dass relativ zum OECD-Durchschnitt die Akademikerquote in Deutschland gesunken ist. Du kennst den Unterschied zwischen absoluten und relativen Größen, hoffe ich?

                      Beim nächsten Mal vorher besser recherchieren.
                      Beim nächsten Mal besser lesen.

                      Die Aussage dahinter ist: Wenn weniger gebildete Jahrgänge der Vergangenheit geeignet sind, um das Statistische Bundesamt am Laufen zu halten, so sind die aktuellen, weitaus gebildeteren Jahrgänge erst recht in der Lage dazu. Es muss also andere Gründe als die Qualifikation der Bewerber geben, warum 49 von 50 Bewerbungen abgelehnt werden.
                      Du geht dabei davon aus, dass die Anforderungen die gleichen geblieben sind, und die amtliche Statistik - nicht zu reden von anderen Einrichtungen, die Statistiker benötigen - auf demselben Niveau stagniert ist und auch in Zukunft zu stagnieren gedenkt wie vor 5, 10, 20, 30 Jahren. Dem ist nicht so, wie ich dir versichern darf. Die Methoden, mit denen dort gearbeitet wird, sind heute ganz andere als vor 20 Jahren. Nun, über die Landesämter will ich lieber nicht reden Auch die Wissenschaft hat nicht stagniert. Vor 20 Jahren konnte man noch ohne Habilitation und ohne nennenswerte Veröffentlichungen Universitätsprofessor werden. Heute ist das nicht mehr der Fall. Selbiges gilt für andere Bereiche. Und das ist auch gut so. Der Grund ist nicht, dass es ein so großes Überangebot an qualifizierten Leuten gibt, sondern dass die Aufgaben anspruchsvoller geworden sind.

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                        #41
                        Zitat von succo Beitrag anzeigen
                        Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

                        SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online
                        Ja, so etwas liest man oft. Man sollte jedoch nicht unter den Teppich kehren, dass solche Aussagen nicht unumstritten sind. Es gibt auch Stimmen, die dem widersprechen:
                        "Die Schüler sind nicht dümmer als früher" DiePresse.com
                        Keine Belege für Dummheits-Trend: Schulabgänger sind nicht dümmer als früher | RP ONLINE
                        Scheinbar ändern sich hier nur die Begrifflichkeiten: was man früher heute einen Gammler nannte, ist heute ein Alternativer.

                        Davon abgesehen: Wenn früher alles besser war, wie erklärst Du Dir dann die Diskriminierung älterer Arbeitnehmer bzw. alterer Arbeitsloser?
                        Mein Profil bei Last-FM:
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                          #42
                          Zitat von succo Beitrag anzeigen
                          Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht. Die Leistungsfähigkeit hat aber höflich gesprochen stark abgenommen. Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, geändert hat sich aber herzlich wenig:

                          SCHULE: Das Abitur ist durchgefallen - Deutschland - FOCUS Online

                          succo
                          Also bei folgendem Text aus dem Link (mal abgesehen davon, daß der Artikel uralt ist)

                          Additur statt Abitur? „Das jetzige System prämiiert das Ausweichen“, resümiert Martin Fischer, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Oberstudiendirektoren. Die Schüler wählen strategisch: Ein „hartes“ Fach werde durch ein „weiches“ ersetzt, um möglichst viele Punkte zu sammeln und einen besseren Notendurchschnitt zu erlangen.
                          komme ich zu folgender Schlußfolgerung:

                          Die Schüler sind intelligenter und schlauer geworden, sie handeln rational und wirtschaftlich und das wirft man ihnen jetzt vor? Lächerlich!


                          Übrigens, der Focus ist sowieso das letzte Schundblatt, weswegen er hier kaum ernsthaft herangezogen werden sollte. Da könnte man auch genausogut die Bildzeitung zitieren.
                          Ein paar praktische Links:
                          In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                          Aktuelles Satellitenbild
                          Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                            #43
                            Zitat von succo Beitrag anzeigen
                            Was Du auch immer herleitest. Gestiegen ist lediglich die Quantität, nicht die Qualität. Das sieht man schon bei den Abiturienten. In Ostdeutschland hat sich die Zahl der Abiturienten seit der Wende fast vervierfacht.
                            Hat ganz einfach auch damit zu tun, dass vor der Wende, jedem 14-16jährigen Schulabgänger in der DDR eine Lehrstelle garantiert war und er nicht noch Extrarunde um Extrarunde drehen musste, um vlt irgendwann mal tatsächlich eine Ausbildung zu bekommen. "Damals" haben ausschließlich die Jugendlichen Abitur gemacht, die danach studieren wollten. Alle anderen sind ganz einfach arbeiten gegangen. Natürlich mussten die Abiturienten eine gewisse überdurchschnittliche Qualifikation vorweisen, ansonsten ging's in die Betriebe...
                            Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                            Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                              #44
                              Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
                              Also bei folgendem Text aus dem Link (mal abgesehen davon, daß der Artikel uralt ist)

                              komme ich zu folgender Schlußfolgerung:

                              Die Schüler sind intelligenter und schlauer geworden, sie handeln rational und wirtschaftlich und das wirft man ihnen jetzt vor? Lächerlich!

                              Übrigens, der Focus ist sowieso das letzte Schundblatt, weswegen er hier kaum ernsthaft herangezogen werden sollte. Da könnte man auch genausogut die Bildzeitung zitieren.
                              Entschuldigung, aber würdest du mir freundlicherweise mal erklären, was du eigentlich sagen willst? Der Post ist ja völlig konfus.

                              - Der Artikel ist uralt
                              - Aufgrund des Artikels kommst du zu der Schlussfolgerung, die Schüler sind intelligenter oder schlauer geworden
                              - Der Focus ist das letzte Schundblatt, das man nicht ernsthaft heranziehen kann,

                              Also was jetzt? Ziehst du den Artikel heran, oder nicht?

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                                #45
                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Das ist nichts als eine Unterstellung von dir. Nicht ausreichend für eine bestimmte Stelle qualifiziert sein hat nichts mit "Blödheit" zu tun. Wer hat hier ein negatives Menschenbild?
                                Ich warte immer noch auf einen Vorschlag, wie sich Menschen verhalten sollen, um Deiner Ansicht nach die Anforderungen der Betriebe bedienen zu können. Ich möchte darauf hinaus, dass es infolge immer weiterer Ausdifferenzierungen des Wissenschaftsbetriebs bei gleichzeitigen Informationsdefiziten im Hinblick auf die zukünftig nachgefragten Qualifikationen immer unwahrscheinlicher wird, dass Betriebe Personal bekommen, welches zu 100% auf die Stelle passt. Es ist unausweichlich, dass die Betriebe den Bewerbern auch die Fähigkeit zum Lernen zugestehen und auch auf älteres Personal zurückgreifen oder auf junge (potentiell von Schwangerschaft bedrohte) Frauen oder andere Problemgruppen (z.B. schüchterne Menschen). Da, wo Fachkräftemangel herrschen sollte, wird das auch praktiziert werden. Die bloße Existenz von Assessment-Centern ist jedenfalls ein Beleg dafür, dass es eben keinen Fachkräftemangel gibt.

                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Eierlegende Wollmilchsäue liefern selten in hochspezialisierten Gebieten hervorragende Ergebnisse ab. Es gibt Stellen, die Generalisten brauchen, und es gibt Stellen, die Spezialisten brauchen.
                                Ich spreche nicht davon, die Stelle eines Augenarztes mit einem Soziologen oder einem Quantenmathematiker zu besetzen. Aber es gibt bei vielen Stellen die Möglichkeit auch andere als die formell vorgesehenen Berufe einzusetzen. Zum Beispiel kommen im Bereich empirischer Sozialforschung häufig gleichzeitig Volkswirte, Mathematiker oder Soziologen zum Einsatz. In der Regel führt das zu zufriedenstellenderen Ergebnissen, als wenn z.B. empirische ÖkonomInnen unter sich bleiben und im eigenen Saft braten.

                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Ich suggeriere gar nichts, außer dass relativ zum OECD-Durchschnitt die Akademikerquote in Deutschland gesunken ist. Du kennst den Unterschied zwischen absoluten und relativen Größen, hoffe ich?
                                Wenn ist behaupte, dass es in Deutschland noch nie so viele Akdemiker gegeben hat wie zuvor, dann ist es völlig irrelevant für die Richtigkeit dieser These, dass es auch Länder mit noch höheren Akademikerquoten gibt. Und natürlich suggerierst Du damit, dass meine These falsch ist. Ich bin schon zu lange in Diskussionsforen unterwegs – ich kenne inzwischen die "Tricks".

                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Der Grund ist nicht, dass es ein so großes Überangebot an qualifizierten Leuten gibt, sondern dass die Aufgaben anspruchsvoller geworden sind.
                                Du machst immer wieder den Fehler, im Studium erworbene Kenntnisse überzubewerten. In der Stellenbesetzungspraxis ist dies eher zweit oder drittrangig. Es kommt vor allem darauf an, sich richtig zu präsentieren und auch auf die zwischenmenschliche Chemie, was auch jeder Personalchef bestätigen wird. Im übrigen gilt das auch für Stellen in der Bastion der Wissenschaft, den Universitäten. Es war bei uns ein ungeschriebenes Gesetz, dass Hiwi-Stellen von den Dozenten auf Mensa-Partys vergeben wurden. Wer an solchen gesellschaftlichen Ereignissen nicht teilgenommen hat, brauchte sich keine Hoffnung auf eine Hiwi-Stelle zu machen. Nicht selten bedeutet aber so eine Hiwi-Stelle den Eintritt in eine wissenschaftliche Karriere. Eine Korrelation zwischen Klausurergebnissen bzw. Qualität von Hausarbeiten einerseits und Erhalt einer Hiwi-Stelle war nicht zu identifizieren.
                                Mein Profil bei Last-FM:
                                http://www.last.fm/user/LARG0/

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