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Wie sieht ein gutes Bildungssystem aus ?

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    Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
    Ob man nun wie ich VWL studiert oder Medizin oder Mathe.
    Also die Grundlagen, die man für die VWL benötigt, hatten wir auch schon in der Oberstufe, Integralrechnung, Ableitungsregeln, Hoch-, Tief- und Wendepunkte bestimmen ohne Ende, Mengenlehre, eine Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung kommt glaube ich sogar schon in der 10. dran...

    Die Schule soll das Studium ja nicht vorweg nehmen sondern darauf vorbereiten. Und das hat zumindest unser Matheunterricht in der Oberstufe getan. Zumindest was die VWL angeht. Vielleicht gibt es da aber Unterschiede in den Bundesländern oder man hat nach dem Zivi den Schulstoff einfach nicht mehr so parat oder hat in der Schule doch nicht so aufgepasst wie man es sich im Studium nachträglich wünschte.

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      Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
      Auch das bezweifle ich ehrlich gesagt, Wo im Alltag braucht man bitte wirklich eine Fremdsprache, mal abgesehen von Englisch?
      Privater oder beruflicher Alltag? Viele Branchen erwarten Fremdsprachenkenntnisse von ihren Mitarbeitern. Ich habe vor einigen Wochen mal in der Zeitung (Frag mich nicht, welche das war, schon etwas her) ein Interview mit einem Personaler aus dem Bankbereich gelesen, da wurde klar gesagt, das im ganzen Finanzsektor Englisch nicht mehr als Fremdsprache gilt, sondern irgendwas anderes erwartet wird, vor allem bei International tätigen Unternehmen gilt dann "Je exotischer, umso besser".

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        Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
        Privater oder beruflicher Alltag? Viele Branchen erwarten Fremdsprachenkenntnisse von ihren Mitarbeitern. Ich habe vor einigen Wochen mal in der Zeitung (Frag mich nicht, welche das war, schon etwas her) ein Interview mit einem Personaler aus dem Bankbereich gelesen, da wurde klar gesagt, das im ganzen Finanzsektor Englisch nicht mehr als Fremdsprache gilt, sondern irgendwas anderes erwartet wird, vor allem bei International tätigen Unternehmen gilt dann "Je exotischer, umso besser".
        Tja, da sind wir dann aber wieder bei Berufen, wo oft auch mathematische Fähigkeiten, die über +, * und % hinausgehen erforderlich sind, oder wo eben besonderes soziales, kulturelles, geographisches, etc. Wissen nötig ist. Sprich, die Fremdsprache ist hier auch nicht von herausragenderer Bedeutung als andere Fächer.
        "Imagine there's no heaven - It's easy if you try
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        "

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          Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
          ….Ausdruck eines weit verbreiteten Phänomens: Die Auffassung, dass man erst ein "richtiger Mensch" ist, wenn man Abitur hat oder noch besser einen Studienabschluss. Und das ist halt Blödsinn.
          Ich denke, das hätte man gar nicht besser ausdrücken können.

          Ein Hauptproblem in Deutschland ist sicherlich, die Oberflächligkeit, mit der hierzulande Bildung und Lebensleistung beurteilt werden. Hier im Forum hat ja auch schon mal so ein halb gebildeter „Hobbysoziologe“ versucht, die Gesellschaft in „Akademiker“ und „Hilfsarbeiter“ aufzuteilen.

          Seit der ersten PISA-Blamage wird die BRD mit anderen Ländern verglichen, wo deutlich mehr Menschen eine „Hochulreife“ oder eine „Höhere Bildung“ aufweisen können. Aber kaum einer hinterfragt, was man eigentlich in diesen Ländern genau darunter versteht.

          In anderen Ländern gibt es nun mal auch keine duale Berufausbildung wie hier und der „Versicherungskaufmann oder die „Erzieherin“ waren eben dort auf einen „College“, anstatt auf einer „Berufschule“. Das Thema ist ja hier auch schon angesprochen worden.

          Bei der ehemaligen DDR wird immer negativ bewertet, dass da nur etwa 10% der Schüler das Abitur machen durften. Dabei wird aber auch immer gern übersehen, dass man in den dortigen Strukturen, schlicht nicht wegen jeden „Furz“ ein „Abi“ brauchte.

          Tatsache ist, dass man gar nicht jeden auf ein Gymnasium prügeln muss, man sollte vielmehr über alternative Bildungswege nachdenken. Letzten Endes wäre eine abgeschlossene Berufsausbildung und -erfahrung in vieler Hinsicht ein sinnvollerer Zugang zu einer entsprechenden Hochschulausbildung, als ein praxisfernes Abitur.
          Vereinzelt gibt es das ja bereits. Meiner Meinung nach, sollte das aber zum Standart werden.

          Gruß, succo
          Zuletzt geändert von succo; 19.11.2011, 00:28.
          Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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            Zitat von succo Beitrag anzeigen
            Tatsache ist, dass man gar nicht jeden auf ein Gymnasium prügeln muss, man sollte vielmehr über alternative Bildungswege nachdenken. Letzten Endes wäre eine abgeschlossene Berufsausbildung und -erfahrung in vieler Hinsicht ein sinnvollerer Zugang zu einer entsprechenden Hochschulausbildung, als ein praxisfernes Abitur.
            Vereinzelt gibt es das ja bereits. Meiner Meinung nach, sollte das aber zum Standart werden.
            Das gibt es ja, ich habe durch meinen Techniker ja auch die Fachholschulreife. Solche Strukturen zum Erlangen des höheren Schulzuganges, gibt es ja in zahlreichen Berufen.
            Es sollte nicht Ziel des Schulsystems sein, jetzt möglichst viele Schüler auf die Hochschulen zu schicken. Viel wichtiger ist, die Schüler möglichst gut, auf ihren zukünftigen Schul- und Arbeitsweg vorzubereiten. Und dieser ist nun einmal recht individuell. Sich hier einfach nur darauf zu konzentrieren das möglichst viele ihr Abitur machen, ist meiner Meinung nach fatal. Als Geselle oder Facharbeiter in Handwerk und Industrie braucht man nicht unbedingt Abitur, aber eine gute schulische Ausbildung. Es kann nicht der Zweck sein, das ein Betrieb nur noch Abiturienten als Mechatronikerazubis nimmt, weil man Wert auf gute Deutsch- und Mathematikkenntnisse legt. Das Ziel der Schule muss es sein, allen Schülern bei den grundsätzlichen Fächern, ein gutes Bildungsniveau zu vermitteln.
            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
            Dr. Sheldon Lee Cooper

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              Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
              Das gibt es ja, ich habe durch meinen Techniker ja auch die Fachholschulreife. Solche Strukturen zum Erlangen des höheren Schulzuganges, gibt es ja in zahlreichen Berufen.
              Richtig. Ich habe bloß immer den Eindruck, dass das bei der Bildungsdiskussion in den Medien immer wieder vergessen wird.

              Ich wäre halt noch dafür, dass man gleich nach der Erstausbildung auf eine FH wechseln kann und man nicht erst den "Zwischenstopp" "Techniker" oder "Fachwirt" einlegen muss.
              Das gibt es zum Teil auch schon und zwar durch die sogenannte "Begabten-Förderung" an einigen Unis. Nur muss man bisher dabei mehrere Jahre Berufserfahrung aufweisen.

              Gruß, succo
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                Zitat von succo Beitrag anzeigen
                Ich wäre halt noch dafür, dass man gleich nach der Erstausbildung auf eine FH wechseln kann und man nicht erst den "Zwischenstopp" "Techniker" oder "Fachwirt" einlegen muss.
                Eine Ausbildung ist aber Berufsorientiert, und liefert einen nicht unbedingt das nötige Rüstzeug für eine Fachhochschule. Der Sinn eines Technikers oder Fachwirtes ist ja nicht, nur die Fachhochschulreife zu erlangen, dieser Abschluss dient vielmehr der beruflichen Qualifikation.
                Wer sich direkt für den Gang auf eine Fachhochschule interessiert, ist auch besser beraten, den Weg über eine Fachoberschule zu nehmen.
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                Dr. Sheldon Lee Cooper

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                  Nicht umsonst besteht (zumindest in AUT) die Möglichkeit, mittels Prüfungen in Englisch und Mathematik (und je nach Studienrichtung auch Deutsch) den direkten Weg von einer berufsbildenden mittleren Schule zu einer Fachhochschule zu gehen. Also ohne Abitur. Bei bestimmten Schulformen wird zwar das gelehrt, was diejenige Zielgruppe für das weitere Leben benötigt, jedoch Hochschulreife ist damit noch lange nicht gegeben. Diese erwirbt man dann eventuell in Form von Berufserfahrung oder durch sonstiges privates Engagement. Nachweisen muss man es jedoch auf jeden Fall. Was bringt es schließlich, wenn man dann als sagen wir Handelsschüler ohne Abitur Dank Bildungsreform und hochgelobter Chancengleichzeit im ersten Semester zu sitzen, jedoch keine Ahnung von den notwendigen Grundlagen zu haben die dort vorausgesetzt werden.
                  "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Eine Ausbildung ist aber Berufsorientiert, und liefert einen nicht unbedingt das nötige Rüstzeug für eine Fachhochschule. Der Sinn eines Technikers oder Fachwirtes ist ja nicht, nur die Fachhochschulreife zu erlangen, dieser Abschluss dient vielmehr der beruflichen Qualifikation.
                    Es geht dabei ja auch um berufsorientierte Studiengänge, wie z.B. für Ingenieur-Abschlüsse u.ä.

                    Hier sind mal die aktuellen Regelungen aus Niedersachsen:

                    Studieren in Niedersachsen - Studieren ohne Abitur

                    ...und noch was von der Arbeitsagentur. Scheinbar reicht eine normale Ausbildung doch schon aus. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

                    Studieren ohne Abitur - www.arbeitsagentur.de

                    Zitat von cybertrek
                    Nachweisen muss man es jedoch auf jeden Fall. Was bringt es schließlich, wenn man dann als sagen wir Handelsschüler ohne Abitur Dank Bildungsreform und hochgelobter Chancengleichzeit im ersten Semester zu sitzen, jedoch keine Ahnung von den notwendigen Grundlagen zu haben die dort vorausgesetzt werden.
                    Der Witz ist ja, dass man heutzutage selbst bei Abiturienten die Studierfähigkeit oft erst mit Probesemestern oder Eignungstest feststellen muss.
                    Manche sind halt trotz Hochschulreife nicht reif für die Hochschule.

                    Gruß, succo
                    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                      Nun, für mich ist das gegenwärtige Bildungssystem ein einziges Chaos, ausgelöst von Politikern und Leuten aus der Wirtschaft, die nicht wissen, was sie tun. Am Schulsystem wird seit Jahren herumgefingert, leider sind das alles nur Verschlimmbesserungen. Nach der PISA-Studie musste natürlich schnell schnell schnell gehandelt werden. Ich selbst bin seit meinem Abitor noch stark in den schulischen Alltag eingebunden, wenn auch nur indirekt. Bis vor kurzem habe ich auch noch regelmäßig Nachhilfe erteilt, so dass ich mir ein gutes Bild vom Schulstoff und seiner Umsetzung machen konnte, leider nicht in allen Fächern, sondern nur in Mathematik, Deutsch, Englisch und Geschichte.
                      Nehmen wir doch mal Mathematik als Beispiel. Zunächst einmal sei angemerkt, dass das Fach Mathematik eigentlich Rechnen genannt werden sollte, denn nichts anderes macht man da. Richtige Mathematik lernt man erst an der Universität kennen. Mein Studienanfang in Mathematik war deshalb ein richtiger Schock. Ein Vorteil war jedoch zu meiner Schulzeit der, dass wir in Mathematik alles...wirklich alles noch von Hand rechnen mussten. So hat man auch die Zusammenhänge viel einfacher begriffen (oder begreifen können). Ein Taschenrechner war nicht erlaubt, schon gar nicht so ein graphikfähiger Dinger. Kaum war mein Abitur rum, schon war so ein Rechner erlaubt. Und nicht nur das, die ganzen Aufgaben waren sogar auf den Rechner zugeschnitten. Teilweise benutzen die in der 5. Klasse schon Rechner. Das ist in meinen Augen völlig falsch. Meine Nachhilfeschüler wussten nie, was sie da eigentlich taten. Die haben einfach nach Schema F stur das Zeug in den Rechner getippt und die Ergebnisse abgeschrieben. Oftmals wussten sie nicht mal, wie das geht. Und wenn sie sich vertippt haben und ein völlig Unsinniges Ergebnis rauskam, dann wurde das trotzdem so verwertet, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das Ergebnis auch nur halbwegs stimmen kann.
                      Meine Schüler konnten in der Oberstufe häufig nicht mal Bruchrechnen. Da werden so Dinge gemacht wie 1/1 in den Rechner getippt. Das ist echt nicht gelogen. Die einfachsten Multiplikationsaufgaben...keine Chance. Rechner raus und reingetippt. Und das waren keine Einzelfälle.
                      Schaut euch nur mal an, wie viele Schüler einfach bis zum Abitur mitgezogen werden. Teils weil die Lehrer die Order bekommen, so wenig Schüler wie möglich durchfallen zu lassen. Die Eltern wollen auch oft einfach nicht einsehen, dass ihr Kind vielleicht nicht das Zeug zum Abi hat und evtl. auf einer Realschule besser aufgehoben wäre. Andererseits - wie schon in diesem Thread mehrfach angemerkt - gibt uns die Gesellschaft das Gefühl, dass man ohne Abi (und teilweise ohne Studienabschluss) nichts Wert ist und man sowieso keine Chancen hätte.
                      Es kann einfach nicht sein, dass jeder mindestens Abi machen muss, um überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Es gibt genügend Berufe, da hat man früher nur einen einfachen Abschluss gebraucht...heute mindestens jedoch Abi, besser noch Studium. In einer Studienzeitschrift stand vor einigen Jahren mal, dass Kindergärtner in Zukunft Pädagogik studieren müssen. Scheinbar ist nichts draus geworden. Zum Glück!
                      Es geht einfach überall in die falsche Richtung. Für mich ist ein Mensch mit Hauptschulabschluss genauso wichtig und "vollwertig" wie einer mit Studium. Mich interessiert einfach nicht, welchen Abschluss jemand hat.
                      Die Arbeitgeber wissen teilweise auch nicht, was sie wollen oder brauchen. Für meinen jetzigen Job wurde ein Mathematiker gesucht. Hab' mich beworben...und relativ schnell festgestellt, dass die gar keinen Mathematiker brauchen, sondern nur einen, der mit Excel umgehen kann und die Grundrechenarten beherrscht. Dafür braucht's nur wirklich keinen Mathematiker, weshalb ich auch nicht so glücklich bin mit meiner Arbeit. Einmal habe ich mich als Informatiker beworben. Die suchten ausdrücklich nach einem Informatiker, der ein Uni-Abschluss hat. Da kam beim Vorstellungsgespräch auch raus, dass die einen suchten, der möglichst gut einen Computer zusammenbauen bzw. reparieren kann. Da wäre jemand, der eine Ausbildung gemacht hat in dem Bereich, deutlich besser geeignet als ich.
                      Es ist den Arbeitgebern teilweise echt nicht klar, welche Inhalte in einem Studium vermittelt werden. Und hier fängt dann quasi das Ganze an zu stinken. Die Wirtschaft beschwert sich.....die Politik schreit natürlich auch sofort rum......und dann wird wieder Mist fabriziert. Bestes Beispiel ist die Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master. Da wurde einfach mal ein ausländisches Konzept über das bisherige deutsche Bildungssystem gestülpt...und tata...fertig ist der Misthaufen. Und immer diese blöden Vergleiche mit dem Ausland.

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