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Occupy Wall Street

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    Occupy Wall Street

    Wundert mich dass es darüber noch keinen Thread gibt... seit Mitte September wird in New York nämlich die Wall Street von Demonstranten besetzt, die Bewegung hat wohl Anfang Oktober ihren Höhepunkt erreicht, zum Vorbild nehmen sie sich den "arabischen Frühling" und benutzen einen Slogan "We are the 99%"... genau genommen geht es um den Einfluss der Banken und der reichsten 1% auf die US-amerikanische Politik.
    Die Demonstrationen sind auch schon auf andere US-Städte übergelaufen, auch in Europa sind solche Aktionen geplant.
    Was haltet ihr von den Demonstrationen? Bahnt sich ein neues Amerika an? Man braucht ja nur zu benken was die Tea-Party Demonstrationen (bei denen es ziemlich genau ums Gegenteil ging) bewirkt haben, nämlich dass die Anhänger diesen ziemlich viele Sitze bekommen haben.
    Generell ist es interessant, weil es jetzt 2 Bewegungen gibt die je auf der gegenteiligen Seite stehen, niemand ist jedoch mit den derzeitigen System zufrieden.
    Mich persönlich freuen die Demonstrationen, immerhin sind die Lücken im US-amerkanischen System weltbekannt, Korruption schlägt dort wohl größer aus als in anderen "westlichen" Ländern und immer mehr Existenzen werden vernichtet indem Häuser an Banken verkauft werden.
    Schade find ich es dass Obama überhaupt noch nicht darauf regiert hat, angesichts seiner fallenden Umfragewerte wär es doch ziemlich sinnvoll damit neue Kraft zu gewinnen... immerhin war sein Slogan einst "Change", wirklich geändert hat sich nicht viel.

    Occupy Wall Street | NYC Protest for American Revolution
    Occupy Together|Home
    Space is the Place!

    www.last.fm/user/Zaphbot

    #2
    Zitat von rattlesnake87 Beitrag anzeigen
    Was haltet ihr von den Demonstrationen?
    Ich frage mich, wen die Leute dort bislang in ihrem Leben gewählt haben.

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      #3
      Zitat von rattlesnake87 Beitrag anzeigen
      Schade find ich es dass Obama überhaupt noch nicht darauf regiert hat, angesichts seiner fallenden Umfragewerte wär es doch ziemlich sinnvoll damit neue Kraft zu gewinnen... immerhin war sein Slogan einst "Change", wirklich geändert hat sich nicht viel.
      Nicht Menschen ändern die Welt, die Welt ändert den Menschen (den Kalenderspruch gibts gratis).

      Stimmt aber schon, der Präsident hat zwar innenpolitisch nicht so viel zu sagen, aber zumindest rhetorisch könnte es schon ein bisschen mehr sein als die bequemen "die bösen Europäer machen die Finanzwelt kaputt"-Floskeln.

      Naja, wenn Ron Paul endlich Präsident ist, dem Land über 10 Jahre 8 % Wirtschaftswachtum beschert und den industriellen Sektor wieder aus China zurückverlagert hat, werden schon hinreichend große Brocken auf die Kritiker der Wall Street herrunterrieseln.
      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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        #4
        Obama hat bereits darauf reagiert.
        "Occupy Wall Street": Obama adelt Demonstranten - International - Politik - Handelsblatt

        Der Präsident der Texas Fed auch:
        Fed's Fisher "sympathetic" to Wall St protesters - International Business Times

        Die Rechtsaußenfraktion, allen voran Peter King, wettert und beschimpft die Demonstranten als "neidisch", "faul", "anti-amerikanisch" und "antikapitalistisch".

        Als ob die Finanzsozialismus-Diktatur der Wall Street irgendwie "kapitalistisch" oder auch nur "marktwirtschaftlich", oder gar freiheitlich-demokratisch wäre.

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          #5
          Wow, in Rom ist vielleicht die Hölle los.

          Protest gegen die Auswüchse des Kapitalismus | Wirtschaft | Deutsche Welle | 15.10.2011

          In Europa protestierten Kritiker des Finanzsystems unter anderem in London, Madrid, Rom und Den Haag. Am Rande der größten Demonstration Europas mit laut Medienberichten bis zu 200.000 Teilnehmern in Rom kam es zu Ausschreitungen, einige Demonstranten schlugen Schaufensterscheiben ein und setzten Fahrzeuge in Brand.
          ...
          Überraschenden Beistand erhielten die Demonstranten vom künftigen EZB-Chef Mario Draghi. Laut italienischen Medienberichten sagte Draghi am Rande des G20-Finanzministertreffens in Paris, die jungen Leute hätten ein Recht darauf, empört zu sein. "Sie sind wütend auf die Finanzwelt. Ich verstehe sie."
          Warum fehlt mir nur der Glaube, dass das unter Draghi besser wird.

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            #6
            Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
            Warum fehlt mir nur der Glaube, dass das unter Draghi besser wird.
            Was kann er schon machen. Leitzins rauf und das Geld nicht mehr so verschleudern. Allerdings bekommt er dann Druck von der Politik weil er in einer Rezession das Geld knapp hält. Er kann es keinem Recht machen.
            When I feed the poor, they call me a saint.
            When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


            ~ Hélder Câmara

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              #7
              Er hat schon Einflussmöglichkeiten, was zum Beispiel mit dem EFSF gemacht werden darf und was nicht. Stichwort "Hebelung". Grade bei Draghi habe ich die größten Bedenken, dass er da umfällt.

              Wenn jeder einzelne Bürger das täte, was er tun kann, dann wäre schon was gewonnen. Nämlich mit den Übeltätern keine Geschäfte mehr machen, sondern die Konten und Anlagen zu Genossenschaftsbanken und Sparkassen verlegen. Die waren in der letzten Krise die Stabilisierungsfaktoren und sind auch jetzt nicht das Problem. Damit ist das Problem nicht gelöst, aber ein Zeichen in die richtige Richtung gesetzt.

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                #8
                Ich lass das mal hier: An INTENSE moment of TRUTH with MAINSTREAM Media - YouTube

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                  #9
                  Zitat von Kid Beitrag anzeigen
                  Was kann er schon machen. Leitzins rauf und das Geld nicht mehr so verschleudern.
                  Der Leitzins ist nur ein minimales Steuerungsinstrument, und einfach so keine neuen Schulden aufnehmen kann ein Staat auch nicht, ohne den Währungsraum in eine Deflation zu treiben.

                  Das ist doch der Punkt hinter den Protesten. Solange das System nicht angepasst wird, und privatwirtschaftlich geführten Banken (die nur der Rendite gegenüber verantwortlich sind) die Macht über die Geldschöpfung haben.

                  Und genau das ist der Punkt, den die wenigsten Wissen.
                  1. Geld wird über Kredite geschaffen
                  2. Banken erschaffen Geld über Kredite (sie müssen nur ganz wenig bei den Zentralbanken als Grunddeckung aufnehmen)
                  3. Muss die Geldmenge erhöht werden, muss irgendwer Kredite aufnehmen.

                  Und Punkt 3 ist da ganz Pikant. Als 2001 aus bekannten Gründen eine wirtschaftliche Deression in den USA befürchtet wurde, wurden die Bürger zu mehr Konsum und die Banken zu lockerer Kreditvergabe aufgerufen, gewissermassen um einmal nicht den Staat als neuen Schuldner zu haben. Das schwappte dann in Form der Subprime Kriese wieder zurück.

                  Durch den Zinseszinseffekt wird das Geld zwangsläufig nach oben "abgesaugt" und so muss ständig neues Geld erschaffen und ins System geblasen werden, sonst gibt es eine Deflation.

                  Der erste Ansatz ist also, die Geldschöpfung aus der Hand privater Banken zu nehmen - zum Beispiel indem Staaten direkt bei den Zentralbanken Geld aufnehmen können. Ohne die Zinsproblematik zu lösen, sind aber alle Lösungsvarianten nur temporär.

                  Es ist völlig Hahnebüchen, Staaten zu Bitten, die Ausgaben zu kürzen (das ist nicht Sparen, Sparen heist, etwas zurückzulegen und anzusammeln) wenn man diese einfachen Fakten mal verstanden hat. Und natürlich hat es einen Grund, weshalb das so vehement von Neoliberaler Seite geprädigt wird. Die wollen an die Infrastruktursysteme, um diese zu privatisieren (Volksenteignung) und auszuschlachten (wie es schon vielfach mit Bahnen passiert ist).

                  Dieser Einfache Fakt mit der Geldschöpfung wird in den populären Medien so gut wie nie angesprochen.

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                    #10
                    Kritik an der Finanzbranche: Professoren attackieren Wall Street | FTD.de

                    Wenn sich das weiterhin so entwickelt, bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir in den nächsten Jahren vielleicht doch noch eine stärkere Regulierung erleben werden. Zerschlagung von Großbanken, Trennung von Investmentbanking und sonstigem Geschäft sowie EK-Quoten im zweistelligen Bereich (25-30 Prozent, wenn es nach mir ginge) sollten es schon sein.

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