Zehn Jahre Euro - wie steht ihr noch dazu

[Gast]

Fassen wir mal zusammen, du willst das die Reste der noch existierenden Demokratie auch noch begraben werden, weil Demokratien ganz offensichtlich systembedingt nicht in der Lage sind mit ihren Einnahmen auszukommen.

Der Meinung bist du doch sonst auch.

[DefiantXYX]

Puh, ich sehe das mal ganz alltäglich: Ich finde es erstaunlich, dass 10 Jahre nach der DM so viele Dinge nun doppelt so viel kosten und es funktioniert.
Beim Supermarkt wirft man nun einen Euro statt einer DM ein. Ok, das Geld bekommt ja zurück Aber bei vielen "kleinen" Dingen ist das so. z.B. die Lichtanlage in der Tennishalle. Früher 50 Pfennig für 20 Minuten, nun 50 Cent. Das Eisbällchen 50 Pfenning (ok, das ist schon etwas länger her), heute teilweise 60 Cent. Ein guter Tischtennis-Belag kostete 40-45 DM, nun um die 40€. Das könnte man nun fortführen, aber jeder dürfte genug eigene Beispiele nennen können.
Jetzt frage ich mich wieso das überhaupt funktioniert, denn keiner verdient doch nur aufgrund des EUROs doppelt so viel?! Liegt es daran, dass ein PC mittlerweile für 300-400 EUR zu haben ist, während ein guter PC vor 10 Jahren noch 1500 DM gekostet hat? Sind also gewisse Dinger billiger geworden, um die erhöhten Kosten z.B. der Lebensmittel zu decken? Oder geht man einfach seltener Eis essen...wobei es vor 10 Jahren eigentlich diverse unnötige Luxusartikel nicht gegeben hat und man keine hunderte EUROs für einen flachen Schmalspurcomputer ausgegeben hat, der praktisch nichts kann und bietet, was eine gute Zeitung beinhaltet.


Was die EU angeht: Auch das betrachte ich mal ganz oberflächlich. Warum schließen sich Länder wie z.B. Deutschland und Griechland zusammen? Was haben wir davon die Griechen zuretten?
Normalerweise schließen sich doch stets Dinge zusammen die gut zusammen passen, die auf einem Niveau liegen.

[prince]

Der Meinung bist du doch sonst auch.

Bis du da anderer Meinung bzw fällt dir irgend eine andere Regierungsform ein die das könnte ?
Es gibt ohne Zweifel Einzelfälle, in denen eine Gesellschaft unter einer "aufgeklärten" Dikatur gut fährt, aber in den meisten Fällen geht das früher oder später auch schief.
Der Vorteil Europas war und ist die Vielfalt, genau DAS war einer der Hauptgründe für den Erfolg über viele Jahrhunderte.

Selbst wenn einzelne Verrückte ihre Länder in den Abgrund geritten haben bleiben noch genügend andere übrig.
Wenn man nun gewaltsam einen Superstaat schafft genügt es wenn der von der Klippe springt was er früher oder später zwangsläufig tun wird.
Dann liegt ALLES in Scherben.

[Gast]

Puh, ich sehe das mal ganz alltäglich: Ich finde es erstaunlich, dass 10 Jahre nach der DM so viele Dinge nun doppelt so viel kosten und es funktioniert.
Beim Supermarkt wirft man nun einen Euro statt einer DM ein. Ok, das Geld bekommt ja zurück Aber bei vielen "kleinen" Dingen ist das so. z.B. die Lichtanlage in der Tennishalle. Früher 50 Pfennig für 20 Minuten, nun 50 Cent. Das Eisbällchen 50 Pfenning (ok, das ist schon etwas länger her), heute teilweise 60 Cent. Ein guter Tischtennis-Belag kostete 40-45 DM, nun um die 40€. Das könnte man nun fortführen, aber jeder dürfte genug eigene Beispiele nennen können.
Jetzt frage ich mich wieso das überhaupt funktioniert, denn keiner verdient doch nur aufgrund des EUROs doppelt so viel?! Liegt es daran, dass ein PC mittlerweile für 300-400 EUR zu haben ist, während ein guter PC vor 10 Jahren noch 1500 DM gekostet hat? Sind also gewisse Dinger billiger geworden, um die erhöhten Kosten z.B. der Lebensmittel zu decken? Oder geht man einfach seltener Eis essen...wobei es vor 10 Jahren eigentlich diverse unnötige Luxusartikel nicht gegeben hat und man keine hunderte EUROs für einen flachen Schmalspurcomputer ausgegeben hat, der praktisch nichts kann und bietet, was eine gute Zeitung beinhaltet.

Äh ja gut, im Euro gibt's Inflation. Aber was konkret willst du uns damit nun sagen?

Was die EU angeht: Auch das betrachte ich mal ganz oberflächlich. Warum schließen sich Länder wie z.B. Deutschland und Griechland zusammen? Was haben wir davon die Griechen zuretten?
Normalerweise schließen sich doch stets Dinge zusammen die gut zusammen passen, die auf einem Niveau liegen.

Die sind bei beide der EU beigetreten, weil es beiden Vorteil verschafft und und weiterhin verschafft.

Bis du da anderer Meinung bzw fällt dir irgend eine andere Regierungsform ein die das könnte ?

Hast du verstanden, worauf ich mit der Frage hinauswollte?

[prince]

Klar.
Du hast irgendwelche Probleme mit mir und meinen Meinungsäußerungen, verunglimpfst mich auch gerne mal.
Warum und wiso weiß ich nicht und es ist mir auch egal.
Ich werde mir von dir mit Sicherheit nicht den Mund verbieten lassen.

[Gast]

Och, du Armer.

Worauf ich hinauswollte: DU hast doch Flash vorgeworfen, er würde die Demokratie als Schuldenmachmaschine darstellen. So wie du auch sonst immer rumschimpfst, das dumme Volk würde ständig dieselben blöden Politiker wählen, die dann die Schulden machen. Insofern ist es doch sonderbar, dass ausgerechnet du dich aufregst, wenn jemand angeblich die Einschränkung der Demokratie verlangt. Das hat Flash aber eh nicht getan. Womit wir wieder beim Thema Verunglimpfung wären.

[DefiantXYX]

Äh ja gut, im Euro gibt's Inflation. Aber was konkret willst du uns damit nun sagen?

Ich frage mich was man früher mit dem ganzen Geld gemacht hat bzw. wie man heute mit praktisch nur der Hälfte über die Runden kommt.

Die sind bei beide der EU beigetreten, weil es beiden Vorteil verschafft und und weiterhin verschafft.

Das trifft auf Griechenland sicherlich zu, was es Deutschland bringt weiß ich nicht, habe ich auch noch nie begreifen können.

[Gast]

Ich frage mich was man früher mit dem ganzen Geld gemacht hat bzw. wie man heute mit praktisch nur der Hälfte über die Runden kommt.

Man hat heutte nicht praktisch "die Hälfte".

Das trifft auf Griechenland sicherlich zu, was es Deutschland bringt weiß ich nicht, habe ich auch noch nie begreifen können.

Wir haben halt so Zeug wie offene Grenzen für Tank- und sonstigen Tourismus und schicke Absatzmärkte für unseren Exportkrempel.

[Chloe]

Wir haben halt so Zeug wie offene Grenzen für Tank- und sonstigen Tourismus ...

Das liegt am Schengen-Abkommen, nicht an der EU.

...und schicke Absatzmärkte für unseren Exportkrempel.

Und ohne EU ist es unmöglich, in Europa zu exportieren, wie man an der Schweiz und an Norwegen sieht. Auch hat Deutschland vor der Unterzeichnung des Lissabon-Vertrags überhaupt nichts in andere europäische Länder exportiert.

[Gast]

Das liegt am Schengen-Abkommen, nicht an der EU.

Welches natürlich überhaupt nichts mit der EU zu tun hat.

Und ohne EU ist es unmöglich, in Europa zu exportieren, wie man an der Schweiz und an Norwegen sieht. Auch hat Deutschland vor der Unterzeichnung des Lissabon-Vertrags überhaupt nichts in andere europäische Länder exportiert.

Was hat der Lissabon-Vertrag mit dem Binnenmarkt zu tun?

Im Übrigen bestehen mit Norwegen und der Schweiz auch besondere Abkommen.

[Chloe]

Welches natürlich überhaupt nichts mit der EU zu tun hat.

Nein, das Schengen-Abkommen hat genau NICHTS mit der EU zu tun, wenn du mal nachliest, wann es unterzeichnet wurde und von wem es unterzeichnet wurde. Egal ob du den Beginn der EU mit Maastricht oder mit Lissabon ansetzt.

Was hat der Lissabon-Vertrag mit dem Binnenmarkt zu tun?

Eben. Die Gründung der EU in ihrer derzeitigen Form, mit der die Leute das hauptsächliche Problem haben, hat etwas mit dem Lissabon-Vertrag zu tun, nicht mit dem Binnenmarkt. Davor hieß der Verein nämlich EG, respektive EWG bis 1992.

Im Übrigen bestehen mit Norwegen und der Schweiz auch besondere Abkommen.

Genau meine Rede. Es geht auch ohne die EU.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn bei der Frage nach dem Vorteil der heutigen EU ständig alles mögliche angeführt wird, was alles mit dem Binnenmarkt, dem Schengenabkommen und der EG zu tun hat, aber nichts mit der heutigen EU. Und weißt du, woran das liegt? Man tut sich gar nicht so leicht, Vorteile zu finden, die sich aus der EU besonders nach Lissabon ergeben.

[Gast]

Nein, das Schengen-Abkommen hat genau NICHTS mit der EU zu tun, wenn du mal nachliest, wann es unterzeichnet wurde und von wem es unterzeichnet wurde. Egal ob du den Beginn der EU mit Maastricht oder mit Lissabon ansetzt.

Aber es ist Teil des europäischen Integrationsprozesses, genau wie die EU. Das trennscharf auseinanderzuhalten, halte ich schon für stark vereinfachend.

Eben. Die Gründung der EU in ihrer derzeitigen Form, mit der die Leute das hauptsächliche Problem haben, hat etwas mit dem Lissabon-Vertrag zu tun, nicht mit dem Binnenmarkt. Davor hieß der Verein nämlich EG, respektive EWG bis 1992.

Genau meine Rede. Es geht auch ohne die EU.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn bei der Frage nach dem Vorteil der heutigen EU ständig alles mögliche angeführt wird, was alles mit dem Binnenmarkt, dem Schengenabkommen und der EG zu tun hat, aber nichts mit der heutigen EU. Und weißt du, woran das liegt? Man tut sich gar nicht so leicht, Vorteile zu finden, die sich aus der EU besonders nach Lissabon ergeben.

Der Verein hieß auch vor Lissabon schon EU, aber das ist jetzt nicht so wichtig.
Mir stellt sich da umgekehrt die Frage, was nun durch Lissabon konkret so viel schlechter geworden ist. Irgendwas fürchterbares muss da ja passiert sein. Ich habe das jetzt im Einzelnen nicht mehr alles im Kopf, aber wenn ich mich recht erinnere ist da auch eine ganze Menge demokratischer geworden als es vorher.

[DefiantXYX]

Man hat heutte nicht praktisch "die Hälfte".

Ja, aber du weißt doch genau was ich meine. Ich frage mich einfach nur wie man heute über die Runden kommt im Vergleich zu DM Zeiten, als fast alles noch wesentlich günstiger war. Ich war damals noch sehr jung, habe daher recht wenig finanzielle Transaktionen ausgeführt, von daher können wohl nur die etwas älteren Semester darüber berichten

Wir haben halt so Zeug wie offene Grenzen für Tank- und sonstigen Tourismus und schicke Absatzmärkte für unseren Exportkrempel.

Tanktourismus? Wer fährt nach Griechenland zum tanken?
Sonstiger Tourismus? Man kann auch in nicht EU-Ländern gescheit Urlaub machen. Selbst wenn Griechland Sperrgebiet wäre, es gibt Alternativen.
Wir produzieren und exportieren nach Griechenland und die Faulenzer lassen sich den Kram doch unterm Strich auch noch von uns bezahlen.
Ich glaube die deutsche Wirtschaft könnte ohne Handel mit Griechland auch bestehen

[Gast]

Ja, aber du weißt doch genau was ich meine.

Hier geht es um den Euro. Insofern: Nein, ich weiß es nicht genau. Inflation hat es vor dem Euro auch schon gegeben. Sogar mehr als hinterher (jedenfalls in Deutschland). Dass die Reallöhne in Deutschland gesunken sind, hat ja auch wenig bis nichts mit dem Euro zu tun, sondern mit der Wirtschaftspolitik.

Tanktourismus? Wer fährt nach Griechenland zum tanken?
Sonstiger Tourismus? Man kann auch in nicht EU-Ländern gescheit Urlaub machen. Selbst wenn Griechland Sperrgebiet wäre, es gibt Alternativen.
Wir produzieren und exportieren nach Griechenland und die Faulenzer lassen sich den Kram doch unterm Strich auch noch von uns bezahlen.
Ich glaube die deutsche Wirtschaft könnte ohne Handel mit Griechland auch bestehen

Es gibt auch noch andere Länder, die Mitglied der EU und dem damit zusammenhängenden Zeug sind.

[Chloe]

Aber es ist Teil des europäischen Integrationsprozesses, genau wie die EU. Das trennscharf auseinanderzuhalten, halte ich schon für stark vereinfachend.

Das halte ich überhaupt nicht für stark vereinfachend. Wenn du mit EU-Kritikern sprichst, dann wirst du feststellen, dass die wenigsten ein Problem mit dem Integrationsprozess bis 1992 hatten und viele auch nicht mit dem bis 2009.

Der Verein hieß auch vor Lissabon schon EU, aber das ist jetzt nicht so wichtig.

Bis zum Lissabon-Vertrag waren EG und EU rechtlich unterschiedliche Institutionen. Lies es nach, wenn du mir nicht glaubst.

Mir stellt sich da umgekehrt die Frage, was nun durch Lissabon konkret so viel schlechter geworden ist. Irgendwas fürchterbares muss da ja passiert sein. Ich habe das jetzt im Einzelnen nicht mehr alles im Kopf, aber wenn ich mich recht erinnere ist da auch eine ganze Menge demokratischer geworden als es vorher.

Es hat gereicht, dass man nur mit knapper Not vor dem Verfassungsgericht damit durchgekommen ist.