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Was müsste man Anders machen?

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    #16
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Damit verschiebst du das Problem aber nur nach hinten. Die werden ja wahrscheinlich auch Kinder kriegen. Und irgendwann sind aus den 50.000 dann wieder 7 Milliarden geworden.

    In der Tat, umso kleiner die Gruppe, umso leichter lässt sich eine vernünftige Organisation betreiben. Aber deine Frage dürfte sich ja nicht nur um Generation 0 drehen sondern ob es generell ein besseres System geben kann, das auch nach Generation 0 Bestand hat, wenn man historische Strukturen vergisst und alles planstabsmäßig durchplant. Generation 0 ist vielleicht noch klein und homogen, Generation 100 wird es nicht mehr sein.
    Nein, denn es würden ja vermutlich nicht viel mehr Mensche werden.Wie wir sehr gut wissen neigen Menschen die im Wohlstand leben nicht dazu besonders viele Kinder in die Welt zu setzten.
    Dass du von Vermögensobergrenzen, Börsen usw. sprichst hört sich aber nicht nach Altbalast loswerden an. Du gehst implizit wieder vom selben Basissystem aus und frägst nur danach, ob man die Stellschraube "Steuern" nach links oder rechts drehen sollte. Das kann man auch jetzt schon.
    Wenn man sich Gedanken über einen kompletten Neustart macht, müsste man ja viel grundlegender anfangen. Wie genau soll das System eigentlich organisiert sein? Wie kommen die Äpfel vom Baum zum Kuchen zum Magen. Wie bei uns oder gibts eine bessere Alternative?
    Damit wollte ich nur die Diskussion in die von mir gewünschte Richtung lenken. Nämlich zu der Frage: Was müsste man Anders machen? Wie sollte man das System organisieren? Basisdemokratisch?Oder doch nicht? Und wie verhindert man zu große Machtanhäufungen bei Einzelnen Menschen? Und so weiter.Genau das interessiert mich.

    Edit:Immer davon ausgehend, es sind nur 50 000 Menschen.Sagen wir liberale und gebildete Menschen. Und sagen wir ( für unser Gedankenexperiment) mit heutiger Technik.
    Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
    und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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      #17
      Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
      Nun du wirst doch nicht bestreiten das die Menscheit moralische Schwierigkeiten hat?
      Ja, ich würde die Menschheit nicht als moralischen Akteur bezeichnen. Es gibt moralische Menschen und es gibt weniger moralische Menschen.

      Millionen von Hungertoten auf der Seite,Supereiche auf der einen Seite,Umweltzerstörung,Kriege und Bürgerkriege...
      Alles Probleme, die in der Vergangenheit deutlich größer waren als sie es heute sind oder morgen sein werden.

      Und mit dem Argument, dass Kriege seltener geworden sind und die Mordrate in westlichen Demokratien weit niedriger ist, als jemals zuvor in der Menscheitsgeschichte sprichst du ja genau das an, was ich meine.Vieles hat sich in den letzten Jahrhunderten zum besseren gewandt.Warum sollte nicht noch mehr Fortschritt möglich sein?
      Fortschritt ist möglich, deswegen braucht man keinen Neustart.

      Ich denke aber schon das viele (historisch gewachsene)
      Probleme bei einem Neustart nicht vorhanden wären.Wie ist das zb. mit dem Hass im nahen Osten? Das Problem scheint kaum lösbar.Solche Altlasten hätte diese hypothetische Neue Menschheit nicht.
      Noch vor 2 Generationen galt Frankreich als Erbfeind, heute erscheint allein Vorstellung daran lächerlich. Anfang 1989 sprach Erich davon, dass die Mauer auch in 100 Jahren noch stehen würde, wie das ausging weiß man. Probleme, die heute so gewichtig erscheinen als hinge das Schicksal der Menschheit daran, sind kurze Zeit später nur noch etwas für Nostalgiker.
      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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        #18
        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        Alles Probleme, die in der Vergangenheit deutlich größer waren als sie es heute sind oder morgen sein werden. Fortschritt ist möglich, deswegen braucht man keinen Neustart. Noch vor 2 Generationen galt Frankreich als Erbfeind, heute erscheint allein Vorstellung daran lächerlich. Anfang 1989 sprach Erich davon, dass die Mauer auch in 100 Jahren noch stehen würde, wie das ausging weiß man. Probleme, die heute so gewichtig erscheinen als hinge das Schicksal der Menschheit daran, sind kurze Zeit später nur noch etwas für Nostalgiker.
        Ich gebe dir da in allem Recht. Ich glaube aber dennoch das so ein Neustart Vieles einfacher machen würde. Und außerdem: Wir sind hier doch in einem SF Forum, hast du wirklich gar keine Lust an meinem Gedankenexperiment teilzunehmen?
        Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
        und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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          #19
          Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
          Nein, denn es würden ja vermutlich nicht viel mehr Mensche werden.Wie wir sehr gut wissen neigen Menschen die im Wohlstand leben nicht dazu besonders viele Kinder in die Welt zu setzten.
          Andererseits ist die Bevölkerung auch erst nach der Industriellen Revolution derartig explodiert, weil die Malthusianische Falle überwunden werden konnte

          Damit wolte ich nur die Diskussion in die von mir gewünschte Richtung lenken. Nämlich zu der Frage: Was müsste man Anders machen.Wie sollte man das System organisieren? basisdemokratisch? Wie verhindert man zu große Machtanhäufungen bei Einzelnen Menschen? Und so weiter.Genau das interessiert mich.
          Finde ich auch interessant.

          Basisdemokratisch finde ich gut. Hat aber auch Nachteile. Wenn z.B. etwas umgesetzt werden muss, für das erstmal Opfer gebracht werden muss (z.B. dem Umweltschutz förderlich ist aber nicht den Einkommen)

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            #20
            Zitat von newman Beitrag anzeigen
            Andererseits ist die Bevölkerung auch erst nach der Industriellen Revolution derartig explodiert, weil die Malthusianische Falle überwunden werden konnte
            Das ist richtig, aber die Mehrheit der Menschen lebte nach der industriellen Revolution auch nicht im Wohlstand sondern im Elend.Sowohl in den damaligen Kolonien als auch in den westlichen Ländern. Wirklicher Wohlstand für beinahe alle Bürger dürfte es (zum erstenmal in der Weltgeschichte) wohl erst ab dem 2.Weltkrieg gegeben haben.Und da sagt uns die Demographie: Die Geburtenrate nimmt ab.
            Finde ich auch interessant.Basisdemokratisch finde ich gut. Hat aber auch Nachteile. Wenn z.B. etwas umgesetzt werden muss, für das erstmal Opfer gebracht werden muss (z.B. dem Umweltschutz förderlich ist aber nicht den Einkommen)
            Ich glaube das Wichtigste wäre eine umfassende naturwissenschaftliche, künstlerische und ethische Bildung für wirkliche jedes Kind.Das wäre wichtiger als alle konkreten Modelle der Gesellschaft.Denn eine gesellschaft kann nicht besser sein, als die Mitglieder aus denen sie besteht.Hätte man im Mittelalter Demokratie eingeführt, wäre die Mehrheit für Hexenverfolgung und Ketzerverbrennung gewesen.
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              #21
              Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
              Das ist richtig, aber die Mehrheit der Menschen lebte nach der industriellen Revolution auch nicht im Wohlstand sondern im Elend.Sowohl in den damaligen Kolonien als auch in den westlichen Ländern. Wirklicher Wohlstand für beinahe alle Bürger dürfte es (zum erstenmal in der Weltgeschichte) wohl erst ab dem 2.Weltkrieg gegeben haben.Und da sagt uns die Demographie: Die Geburtenrate nimmt ab.
              Du meinst also man wird mit Wohlstand einen stabilen Status Quo erhalten, auch über Generationen hinweg?
              Nicht ganz auszuschließen, wir müssen sehen wie sich die Demographie in Zukunft weiterentwickelt.
              Hoffen wir aber mal, dass die Geburtenrate nicht unendlich lang immer weiter abfällt.

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                #22
                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                Du meinst also man wird mit Wohlstand einen stabilen Status Quo erhalten, auch über Generationen hinweg?
                Nicht ganz auszuschließen, wir müssen sehen wie sich die Demographie in Zukunft weiterentwickelt.
                Hoffen wir aber mal, dass die Geburtenrate nicht unendlich lang immer weiter abfällt.
                Sicher wissen kann ich das natürlich nicht.Dazu kennen wir die Fakten einfach nicht gut genug.Niemand konnte eine Wohlstandsgesellschaft über mehrere Jahrhunderte beobachten.Aber die Daten die bis jetzt vorliegen legen meinen Schluss nahe.Und bis zum Beweis des Gegenteils halte ich es für vernünftig von dem auszugehen, was im Moment bekannt ist.
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                  #23
                  Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                  Damit wollte ich nur die Diskussion in die von mir gewünschte Richtung lenken. Nämlich zu der Frage: Was müsste man Anders machen? Wie sollte man das System organisieren? Basisdemokratisch?Oder doch nicht? Und wie verhindert man zu große Machtanhäufungen bei Einzelnen Menschen? Und so weiter.Genau das interessiert mich.
                  Die Frage muss eigentlich sein, wie kann man eine moderne Zivilisation mit relativ wenig (50.000) Menschen aufbauen. Für eine vorindustrielle Zivilisation sind 50.000 genug, um alle nötigen Qualifikationen breit in der Bevölkerung verteilt zu haben. Mit der heutigen Technik dagegen, wird man sehr viele Spezialisten brauchen, und diese werden bei nur 50.000 Menschen höchstens zwei oder drei Kollegen haben. Da bildet sich dann sehr schnell, eine privilegierte Schicht heraus.

                  Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                  Edit:Immer davon ausgehend, es sind nur 50 000 Menschen.Sagen wir liberale und gebildete Menschen. Und sagen wir ( für unser Gedankenexperiment) mit heutiger Technik.
                  Sprechen diese alle die gleiche Sprache, haben sie alle die gleiche Kultur? Fraktionsbildung wird mit 50.000 Menschen unvermeidlich sein. Die Frage ist nun, wie stellt man sicher, das diese Fraktionen zivilisiert miteinander umgehen? Streit wird es auf jeden Fall geben, allein schon die Verteilung von Ressourcen und Maschinen beim Aufbau der Kolonie, bietet hier großes Konfliktpotential.
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

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                    #24
                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Die Frage muss eigentlich sein, wie kann man eine moderne Zivilisation mit relativ wenig (50.000) Menschen aufbauen. Für eine vorindustrielle Zivilisation sind 50.000 genug, um alle nötigen Qualifikationen breit in der Bevölkerung verteilt zu haben. Mit der heutigen Technik dagegen, wird man sehr viele Spezialisten brauchen, und diese werden bei nur 50.000 Menschen höchstens zwei oder drei Kollegen haben. Da bildet sich dann sehr schnell, eine privilegierte Schicht heraus.
                    Meinst du 500 000 wären besser? Ich würde, wenn ich so einen Trek organisieren und finanzieren würde (Gedankenexperiment) bei 50 000 bleiben.Aber du hast Recht, Einige Sachen müsste aufgegeben werden.50 000 Menschen würden nicht ausreichen, um auf Dauer alles abzudecken, was es jetzt auf Erden gibt.TV gebe es zb. vermutlich dann nicht mehr.Aber warum sollen sich priveligierte Schichten bilden? Die 5- 10 Ärzte wären doch auf die 5-10 Elektriker angewiesen und andersherum.Und natürlich müsste sicher gestellt werden, dass bBerufe nicht vererbt werden.
                    Sprechen diese alle die gleiche Sprache, haben sie alle die gleiche Kultur? Fraktionsbildung wird mit 50.000 Menschen unvermeidlich sein. Die Frage ist nun, wie stellt man sicher, das diese Fraktionen zivilisiert miteinander umgehen? Streit wird es auf jeden Fall geben, allein schon die Verteilung von Ressourcen und Maschinen beim Aufbau der Kolonie, bietet hier großes Konfliktpotential.
                    Das ist die große Frage.Ohne rassistisch klingen zu wollen: Ich glaube es wäre besser (weil konfliktfreier) eine sprachlich und weltanschaulich/religiös weitgehend homogene Gruppe zu nehmen.50 000 Amerikaner, oder 50 000 Inder, oder 50 000 Deutsche, oder 50 000 Schweden ; wie auch immer.Und natürlich auch keine 50 000 Deutsche oder 50 000 Inder oder 50 000 Amerikaner, die ein enorm großes Konfliktpotential haben.Also keine christlichen Fundamentalisten gemischt mit islamischen Fundis oder Hardcore Atheisten, und auch keine Hardcore-Neoliberalen gemischt mit Hardcore Linken usw...

                    Ich würde da ( wenn ich das zu organiseren hätte) auf größtmögliche Homogenität achten.
                    Rein ethnisch, dagegen wäre ich für Vielfalt.Asiaten,Afrikaner,Europäer.Aber man würde ja ohne Probleme zb. 50 000 deutschsprachige Menschen verschiedener ethnischer Abstammung finden, welche die gleichen Werte teilen.

                    OK: Stellt euch einmal vor, ihr wäret der Organisator so eines Star Trek's.Wieviel Leute würdet ihr mitnehmen wollen? Lieber 50 000 oder lieber 500 000? Lieber eine homogene Grupper oder lieber eine vielfälige Gruppe? Ich finde das wirklich soziologisch betrachtet saehr interessant.Zumal ich keine Ahnung von Soziologie habe.
                    Zuletzt geändert von Space Girl; 14.01.2012, 02:17.
                    Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
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                      #25
                      Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                      Aber warum sollen sich priveligierte Schichten bilden? Die fünf Ärzte wären doch auf die fünf Elektriker angewiesen und andersherum.
                      Schlechtes Beispiel: Ärzte, Geologen, Ingenieure, etc sind Schlüsselberufe man braucht nur relativ wenige davon, aber man kann kaum auf sie erzichten. Landwirte braucht man natürlich auch, sogar viel mehr als Geologen. Nur da sind wir wieder beim altbekannten Problem, das sich viele Anbieter auch viel Konkurrenz machen, während sich die Konkurrenz unter 3 Geologen in Grenzen halten wird.

                      Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                      Das ist die große Frage.Ohne rassistisch klingen zu wollen: Ich glaube es wäre besser (weil konfliktfreier) eine sprachlich und weltanschaulich/religiös weitgehend homogene Gruppe zu nehmen.50 000 Amerikaner, oder 50 000 Deutsche, oder 50 000 Schweden ; wie auch immer.Rein ethnisch, dagegen wäre ich für Vielfalt.Asiaten,Afrikaner,Europäer.Aber man würde ja ohne Probleme zb. 50 000 deutschsprachige Menschen verschiedener ethnischer Abstammung finden, welche die gleichen Werte teilen.
                      Nun ob das so wünschenswert ist, da bin ich mir nicht so sicher. Bei gleicher Sprache und Kultur würde die Fraktionsbildung wohl hauptsächlich durch politische, gesellschaftliche und rein lokale Interessen beeinflusst werden. So eine konforme Gruppe von Siedlern würde wohl ihre Kultur und Lebensart fast unverändert auf den neuen Planeten mitnehmen. Bei 50.000 deutschsprachigen Siedler, gäbe es wohl das Oktoberfest, und recht schnell auch die gleichen gesellschaftlichen Probleme wie zu Hause. Den ohne fremde kulturelle Einflüsse, gibt es auch nur schlechte Chancen, die etablierten sozialen und kulturellen Strukturen zu verändern.

                      Ich persönlich, würde einen kulturellen Schmelztiegel vorziehen. Allerdings mit der Vorgabe, das die Verfassung und eine kommissarische Administration (mit beschränkten Rechten, für 2 Jahre Amtszeit), von den Siedlern noch vor dem Aufbruch beschlossen wird. Wenn die politischen und organisatorischen Fragen erst dann geklärt werden, wenn bereits die Plätze für die ersten Häuser ausgewählt werden, gibt es schnell Mord und Totschlag.
                      Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                      Dr. Sheldon Lee Cooper

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                        #26
                        Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                        Schlechtes Beispiel: Ärzte, Geologen, Ingenieure, etc sind Schlüsselberufe man braucht nur relativ wenige davon, aber man kann kaum auf sie erzichten. Landwirte braucht man natürlich auch, sogar viel mehr als Geologen. Nur da sind wir wieder beim altbekannten Problem, das sich viele Anbieter auch viel Konkurrenz machen, während sich die Konkurrenz unter 3 Geologen in Grenzen halten wird.
                        Da ist etwas Wahres dran.Man müsste also dafür sorgen,dass die Gruppe dieser Schlüsselberufe nicht zu einer überragenden Machtstellung gelangen kann. Vermeiden ließe es sich natürlich nicht, dass die 5-10 Ärzte eine immense Wichtigkeit hätten.Das ist richtig.Basisdemokratie scheint mir da wichtig.Regelmäßige Volksversammlungen wie im alten Athen vielleicht?
                        Nun ob das so wünschenswert ist, da bin ich mir nicht so sicher. Bei gleicher Sprache und Kultur würde die Fraktionsbildung wohl hauptsächlich durch politische, gesellschaftliche und rein lokale Interessen beeinflusst werden. So eine konforme Gruppe von Siedlern würde wohl ihre Kultur und Lebensart fast unverändert auf den neuen Planeten mitnehmen. Bei 50.000 deutschsprachigen Siedler, gäbe es wohl das Oktoberfest, und recht schnell auch die gleichen gesellschaftlichen Probleme wie zu Hause. Den ohne fremde kulturelle Einflüsse, gibt es auch nur schlechte Chancen, die etablierten sozialen und kulturellen Strukturen zu verändern.
                        Ich bin da auch sehr gespalten, stimmt schon auf der anderen Seite hätten vielfältiger zusammengesetzte Gruppen weit mehr Potential.Aber eine gleiche Sprache sollten sie schon sprechen.Oder zumindestens als Zweitsprache beherrschen.Und Buntheit ist natürlich auf irgendeine Art angenehmer.Ich lebe auch lieber in einer pusierenden Stadt,als auf einem grauen aber homogen zusammengesetzten Dorf.Ich bin da echt unsicher.Denn es bleibt dabei,dass homogen zusammengesetzte Gruppen einfach weniger Konfliktpotential haben.Wenn ich mir vorstelle das unter diesen 50 000 Menschen zb Juden, Moslems,Atheisten und Christen sind; ebenso wie Neoliberale und Linke.Da sind doch die Konflikte vorprogrammiert.Gut Weltanschauliche Unterschiede würden früher oder später sowieso entstehen.Und auch in scheinbar homgene Gruppen können sich schnell völlig unerwartete Konflikte aufbauen, wer schonmal in einer WG gewohnt hat, der weiß das.
                        Allerdings mit der Vorgabe, das die Verfassung und eine kommissarische Administration (mit beschränkten Rechten, für 2 Jahre Amtszeit), von den Siedlern noch vor dem Aufbruch beschlossen wird. Wenn die politischen und organisatorischen Fragen erst dann geklärt werden, wenn bereits die Plätze für die ersten Häuser ausgewählt werden, gibt es schnell Mord und Totschlag.
                        Das in jedem Fall.Wobei wieder die Frage wäre, wie diese politische Struktur beschaffen sein sollte.Bei so wenigen Menschen würde ich aus dem Stegreif sagen: eine Art attische Demokratie wäre möglich.
                        Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                        und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                          #27
                          Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                          Das in jedem Fall.Wobei wieder die Frage wäre, wie diese politische Struktur beschaffen sein sollte.Bei so wenigen Menschen würde ich aus dem Stegreif sagen: eine Art attische Demokratie wäre möglich.
                          Ich würde ein Zweikammersystem vorziehen, die Erste Kammer wird Demokratisch gewählt und ist für die Gesetzgebungsarbeit zuständig.
                          Die Mitglieder der Zweiten Kammer werden demarchisch bestimmt (das heißt durch das Los ausgewählt), deren Mitglieder werden alle 3 Monate neu bestellt. Die Zweite Kammer hat ausschließlich Kontrollfunktionen, und muss allen Gesetzen mit einfacher Mehrheit zustimmen. Da deren Mitglieder unter allen Wahlberechtigen nur für drei Monate ausgelost werden, kann sich unter diesen kaum eine Vorteilnahme gegenüber einer Partei oder anderen Lobbys entwickeln.
                          Dadurch muss der Sinn jeder Gesetzesvorlage allgemeinverständlich begründet werden. Denn keine Partei in der ersten Kammer kann sich darauf verlassen, das die Mitglieder der Zweiten Kammer aufgrund von Parteiloyalität zustimmen.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            #28
                            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                            Ich würde ein Zweikammersystem vorziehen, die Erste Kammer wird Demokratisch gewählt und ist für die Gesetzgebungsarbeit zuständig.
                            Die Mitglieder der Zweiten Kammer werden demarchisch bestimmt (das heißt durch das Los ausgewählt), deren Mitglieder werden alle 3 Monate neu bestellt. Die Zweite Kammer hat ausschließlich Kontrollfunktionen, und muss allen Gesetzen mit einfacher Mehrheit zustimmen. Da deren Mitglieder unter allen Wahlberechtigen nur für drei Monate ausgelost werden, kann sich unter diesen kaum eine Vorteilnahme gegenüber einer Partei oder anderen Lobbys entwickeln.
                            Dadurch muss der Sinn jeder Gesetzesvorlage allgemeinverständlich begründet werden. Denn keine Partei in der ersten Kammer kann sich darauf verlassen, das die Mitglieder der Zweiten Kammer aufgrund von Parteiloyalität zustimmen.
                            Das klingt gut.Das ist wirklich eine interessante Idee mit der zweiten Kammer.Alternativ könnte man doch aber auch einfach alle Bürger über die Gesetztesvorlagen abstimmen lassen, eben ganz so wie im alten Athen.Wo siehst du da die Nachteile? Noch ein paar Fragen.Sollte man Richter und Sheriffs für eine begrenzte Amtszeit der Meinung nach wählen wie in den Staaten? Oder lieber nicht.Für Deutschland wäre diese Lösung mMn schlecht, aber für so eine Kolonie? Und wie macht man das mit dem Geld? Führt man eine Staatsbank ein? Mit einem demokratische wählbaren Chef? Oder versucht man es ganz ohne Geld? Bei nur 50 000 Menschen vielleicht möglich, obwohl ich es nicht glaube.Überhaupt die Witschaft bereitet mir Kopfzerbrechen.Was überlässt man dem Markt und was nicht? Jede Menge Fragen: Ich finde es wirklich spannend im Kopf mal so eine von der Erde autarke Kolonie zu durchdenken.Ich hoffe das werden noch mehr Leute hier im Thread.

                            Und das mit der Gruppenzusammensetzung lässt mich wirklich nicht los.Wenn ich mir vorstelle, ich würde jetzt darüber bestimmen müssen, dann bin ich echt ratlos.Möglichst homogen oder doch lieber extrem vielfältig? Man müsste halt Radikale aller Art ausschließen.
                            Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                            und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                              #29
                              Die 50.000 müssten zunächst alle möglichen Psychotests durchschreiten, um festzustellen ob es sich dabei um integere Charaktere handelt. Ansonsten kann man bei einer stark heterogenen Gesellschaft nichts machen, damit wir Menschen uns nicht wie Menschen benehmen.

                              Jedoch muss man sich auch fragen, ob das gesund wäre, wenn die Gesellschaft so homogen und altruistisch wäre. Die Menschheit hat die größten Fortschritte dank der Kriege und Krankheiten hervorgebracht. Ohne die "Monster" unter uns gäbe es den Gedanken des Humanismus, der Freiheit und den Drang besser zu werden als die "Monster" gar nicht. Wir würden als kleine Äffchen durch den Wald huschen und Nüsschen essen.

                              Alles was wir aktuell erleben gehört nunmal zur Menschheit dazu. Es ist ein kommen und ein gehen der Ruhe und des Aufruhrs. Es werden wohl wieder bald paar Köpfe rollen oder auch nicht. Aber es ist egal, denn die Menschheit wird nicht aussterben, zumindest nicht, weil da paar 10.000 Menschen nicht den Hals voll bekommen und nicht einmal verstehen, warum das so ist (weil wir eben noch sehr viel vom nahrungsammelnden Äffchen in uns drin haben).

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                                #30
                                Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                                Sicher wissen kann ich das natürlich nicht.Dazu kennen wir die Fakten einfach nicht gut genug.Niemand konnte eine Wohlstandsgesellschaft über mehrere Jahrhunderte beobachten.Aber die Daten die bis jetzt vorliegen legen meinen Schluss nahe.Und bis zum Beweis des Gegenteils halte ich es für vernünftig von dem auszugehen, was im Moment bekannt ist.
                                Ich könnte mir vorstellen, dass Status-Quo aufrecht erhalten werden kann, wenn man auf einem begrenzten Gebiet leben muss.

                                Aber was m.E. passieren wird, wenn man 50000 auf einem riesigen Planeten hat:
                                Irgendwann werden ein paar junge Entdecker es satt haben in ein und derselben Gemeinde herumzusitzen und sich die Frage stellen, was liegt eigentlich hinter dem Wald. Und losziehen und die Welt erkunden. Und sich dann irgendwann hinter dem Wald niederlassen und eine neue Stadt gründen. Und irgendwann wird diese neue Stadt den Stand der alten Stadt erreicht haben. Und nach der zweiten Stadt folgt die dritte Stadt....

                                Und am Ende hat man wieder den ganzen Planeten besiedelt und falls es gelänge den Wohlstand von Stadt 1 in alle Städte zu tragen (was seeehr optimistisch ist) hätte man die Population, die bei Wohlstand + globaler Verteilung demographisch natürlich wäre. Gewiss aber mehr als 50000. Und man hätte wieder eine sehr heterogene Gesellschaft, wieder unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten und Kulturen. Eine Stadt am Wald wird z.B. eine andere Kultur herausbilden als eine Stadt in der Wüste.

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