Der Wirbel um Nadja Drygalla: Richtig, gerechtfertigt oder völlig überzogen?

[DeLouise]

Unabhaengig davon ist die 2. Frage: Haengt SIE (nicht ihr Freund) brauner Ideologie nach?
Da sie mit ihm liiert zu sein/gewesen (?) scheint, muss sie vom Tun ihres Freundes einfach gewusst haben (auch schon im letzten Jahr). Liiert zu sein, ist definitv mehr als nur befreundet zu sein. Da muss man sich schon fragen, warum sie das toleriert hat.

Muss das wirklich so sein? Ich weis Nichts über die politische Einstellung meiner Freundin. Muss ich das wissen? Soll ich eine Beziehung nun davon abhängig machen? Wir reden nicht über Politik, oder über politische Ziele. Für uns zählt, bei der beiderseitigen, geringen Freizeit, einfach nur die gemeinsame Zeit. Wir haben pro Tag im regulären Alltag maximal 2 Stunden miteinander (einschließlich Essen). Die verschwende ich mit Sicherheit nicht mit Politik. Und wir wohnen in einer gemeinsamen Wohnung, teilen das selbe Bett, das gleiche Bad. Blos eine Beziehung zu führen bedeutet nicht automatisch die politische Einstellung oder Zugehörigkeit des Partners zu kennen.

[xanrof]

@DeLouise:
Nun ja, ich verbringe mit meiner Partnerin viel mehr Zeit und wir reden auch sehr viel miteinander, auch ueber Politik. Da scheint ihr eher das andere Extrem zu leben (ausdruecklich ohne das jetzt irgendwie werten zu wollen). Und natuerlich muss man auf keinen Fall die gleiche politische Einstellung haben, hier spreche ich auch aus Erfahrung.

Dennoch faellt es mir etwas schwer, mir vorzustellen, dass ihr Freund NIE auch nur eine Bemerkung ueber seine Einstellung gemacht hat. Wenn der Lebenspartner eine extreme politische Einstellung hat, muesste das doch irgendwann mal "durchsickern". Und wenn sie tatsaechlich eine "gesunde" demokratische Einstellung hat, sollte auch eine kleine Bemerkung am Rande die Alarmglocken schrillen lassen.

Aber das ist letztlich Spekulation, ich kenne da wahrlich keine Details.

[Liopleurodon]

Dennoch faellt es mir etwas schwer, mir vorzustellen, dass ihr Freund NIE auch nur eine Bemerkung ueber seine Einstellung gemacht hat. Wenn der Lebenspartner eine extreme politische Einstellung hat, muesste das doch irgendwann mal "durchsickern". Und wenn sie tatsaechlich eine "gesunde" demokratische Einstellung hat, sollte auch eine kleine Bemerkung am Rande die Alarmglocken schrillen lassen.

Aber das ist letztlich Spekulation, ich kenne da wahrlich keine Details.

Selbst wenn dies so wäre, so sind wahrhaft verliebte Menschen nicht mehr zu rationalen Urteilen im Bezug auf den Partner fähig. In diesem Zustand redet man sich alles schön. Ist eben so und hat rein biologische Grundlagen.

Aber selbst mit extremistischen Einstellungen können Menschen immer noch ganz normal, lieb, nett, wohl erzogen und umgänglich sein. Wenn in einer guten Partnerschaft vorwiegend diese Eigenschaften wichtig sind, so kann das Politische völlig in den Hintergrund treten.

[DeLouise]

@DeLouise:
Nun ja, ich verbringe mit meiner Partnerin viel mehr Zeit und wir reden auch sehr viel miteinander, auch ueber Politik. Da scheint ihr eher das andere Extrem zu leben (ausdruecklich ohne das jetzt irgendwie werten zu wollen). Und natuerlich muss man auf keinen Fall die gleiche politische Einstellung haben, hier spreche ich auch aus Erfahrung.

Dennoch faellt es mir etwas schwer, mir vorzustellen, dass ihr Freund NIE auch nur eine Bemerkung ueber seine Einstellung gemacht hat. Wenn der Lebenspartner eine extreme politische Einstellung hat, muesste das doch irgendwann mal "durchsickern". Und wenn sie tatsaechlich eine "gesunde" demokratische Einstellung hat, sollte auch eine kleine Bemerkung am Rande die Alarmglocken schrillen lassen.

Aber das ist letztlich Spekulation, ich kenne da wahrlich keine Details.

Ein Extrem leben wir unserem Job geschuldet. Wenn ich zur Arbeit gehe, schläft sie noch, und meist, wenn ich nach Hause komme ist sie weg. Ich habe Wochenende frei (Bürojob), während sie arbeiten geht (Gastronomie). Es ist schwierig, geht jedoch nicht anders, denn Einer alleine kann nur schwerlich unser Leben finanzieren.
Und ähnlich stelle ich mir das auch bei den Beiden vor. Sie ist Sportlerin, das, was sie tagtäglich an Stunden im Training zubringt, ist ja auch nicht an einem Stück. Ich habe die Tage im Radio von einem Ruderer aus Baden-Württemberg gehört. Morgens gleich früh Training 3-4 Stunden, dann eine Pause zur Entspannung, dann noch einmal eine Trainingseinheit, anschließend Massage und ähnliche Fürsorgemaßnahmen. Wenn er einen normalen Bürojob hat sieht das nicht viel anders aus als bei mir...

[xanrof]

@DeLouise: Jo, das klingt wirklich anstrengend, da habe ich es wohl etwas einfacher.
@Liopleurodon: Das ist natuerlich richtig. Selbstverstaendlich kann man sich darauf einigen, Politisches voellig aussen vor zu lassen. Vielleicht war es bei den beiden so.

[Liopleurodon]

@Liopleurodon: Das ist natuerlich richtig. Selbstverstaendlich kann man sich darauf einigen, Politisches voellig aussen vor zu lassen. Vielleicht war es bei den beiden so.

Man braucht sich dabei noch nicht einmal zu einigen. Es reicht schon, wenn andere Dinge wichtiger/interessanter sind: Sex, Kuscheln, gemeinsame romantische Erlebnisse, gemeinsame Pläne, einfach die Nähe des Partners... und schon fragt niemand mehr nach Politik.

[Spooky Mulder]

Selbst wenn sie selbst aktives NPD-Mitglied wäre, wo ist das Problem? Die Politik hat sich aus dem Sport fernzuhalten. Solange sie sich an die Regeln des Sports hält und nicht straffällig wird, ist ihre politische Gesinnung und die ihres Umfelds doch ihre Privatsache.

[McWire]

Selbst wenn sie selbst aktives NPD-Mitglied wäre, wo ist das Problem? Die Politik hat sich aus dem Sport fernzuhalten. Solange sie sich an die Regeln des Sports hält und nicht straffällig wird, ist ihre politische Gesinnung und die ihres Umfelds doch ihre Privatsache.

Eben, genau das ist der Punkt. Privatsachen haben nichts im Sport zu suchen und die Partnerwahl ist eine Privatsache.

Das Argument, dass Sportler eine Land repräsentieren mag zwar richtig sein, aber sie selbst ist ja kein NPD-Mitglied und somit repräsentiert sie auch nicht diese Partei oder dessen Ansichten.

[Achilles]

Das Problem ist, dass Nadja Drygalla als Olympiateilnehmerin mehr oder weniger im öffentlichen Focus steht. Wäre sie eine 08/15-Sportlerin, dann würde sich kein Mensch dafür interessieren, mit wem sie privat rumhängt oder welche politische Gesinnung sie hat.

Ich sehe hier die Medien (mal wieder) in einer zentralen Rolle, denn ohne die einschlägige Berichterstattung hätte sich das Thema nie so hochgeschaukelt. Aber das ist ja leider kein neues Phänomen.

Meiner Meinung nach wird jetzt zu viel in Frau Drygallas Privatleben herumgeschnüffelt. Selbst wenn sie Kontakte zur rechten Szene hat oder gehabt hat oder was auch immer: Das geht die Öffentlichkeit überhaupt nichts an. Man kann ihre Leistung als Ruderin bewerten und kritisieren, aber nicht ihr Privatleben. Wo kommen wir denn da hin...?!

[Spooky Mulder]

Das Argument, dass Sportler eine Land repräsentieren mag zwar richtig sein, aber sie selbst ist ja kein NPD-Mitglied und somit repräsentiert sie auch nicht diese Partei oder dessen Ansichten.

Wieso dürfte sie denn als NPD-Mitglied nicht Deutschland repräsentieren?

Die stehen doch nicht den ganzen Tag in London vor Mikrofonen und schwingen politische Reden. Wer als DRV-Ruderer zu Olympia kommt repräsentiert als einer der besten den deutschen Rudersport.

[DeLouise]

Das Problem ist, dass Nadja Drygalla als Olympiateilnehmerin mehr oder weniger im öffentlichen Focus steht. Wäre sie eine 08/15-Sportlerin, dann würde sich kein Mensch dafür interessieren, mit wem sie privat rumhängt oder welche politische Gesinnung sie hat.

Ich sehe hier die Medien (mal wieder) in einer zentralen Rolle, denn ohne die einschlägige Berichterstattung hätte sich das Thema nie so hochgeschaukelt. Aber das ist ja leider kein neues Phänomen.

Meiner Meinung nach wird jetzt zu viel in Frau Drygallas Privatleben herumgeschnüffelt. Selbst wenn sie Kontakte zur rechten Szene hat oder gehabt hat oder was auch immer: Das geht die Öffentlichkeit überhaupt nichts an. Man kann ihre Leistung als Ruderin bewerten und kritisieren, aber nicht ihr Privatleben. Wo kommen wir denn da hin...?!

Tja, das ist aber leider das, was die Medien inzwischen mit Jedem machen, der auch nur zeitweilig in den öffentlichen Fokus gerät.
Seien es Politiker, Künstler, Sportler oder Adel/Geldadel. Teilweise berechtigt im Falle eines wirklichen Skandals, der auch im kausalen Zusammenhang mit dem Delikt steht; teilweise unberechtigt, da hier in Dingen herumgestochert wird die Nichts mit dem Job/der Position des Verunglimpften zu tun hat noch als Straftat oder Vertrauensmissbrauch ausgelegt werden kann.

Hauptsache es bringt Auflage und somit Kohle...

[McWire]

Wieso dürfte sie denn als NPD-Mitglied nicht Deutschland repräsentieren?

Die stehen doch nicht den ganzen Tag in London vor Mikrofonen und schwingen politische Reden. Wer als DRV-Ruderer zu Olympia kommt repräsentiert als einer der besten den deutschen Rudersport.

Ich meine trotz aller Diskussion ist Ansehen auch im Sport ja nicht ganz unwichtig. Solange die Leistungen stimmen, sollte man aber keinen Sportler explizit ausschließen. Er muss aber zur olympischen Charta stehen und auch zur Staatsbürgerschaft des Landes, was er repräsentiert.

Solange sich ein Sportler damit wohlfühlt, dass er in schwarz-rot-gold antritt und für ihn die deutsche Nationalhymne gespielt wird, kann er politisch denken was er will.

[Stargamer]

Wieso dürfte sie denn als NPD-Mitglied nicht Deutschland repräsentieren?

Sie dürfte wohl theoretisch gar nicht teilnehmen weil sich die Auffassungen der NPD mit denen der olympischen Bewegung beißen. Das sie Deutschland dabei repräsentieren würde ist dann eigentlich egal.

[xanrof]

Sie dürfte wohl theoretisch gar nicht teilnehmen weil sich die Auffassungen der NPD mit denen der olympischen Bewegung beißen. Das sie Deutschland dabei repräsentieren würde ist dann eigentlich egal.

Was sind denn die Auffassungen der olympischen Bewegung und wie decken sich diese mit Nord-Korea, China, etc?

[HMS Fearless]

Wo ist das Problem?
Zumindest auf dem Papier gilt in Deutschland die Meinungs- und Gewissensfreiheit.
Solange deine Handlungen und Äusserungen mit dem Gesetz vereinbar sind, darfst du denken und glauben was du willst. Das geht NIEMANDEN etwas an.
Hat sie sich jemals in zusammenhang mit ihrer Arbeit als Spitzensportlerin in einer rechtlich bedenklichen Form politischen geäussert? Davon hätte ich nichts gehört.

Und diese Sache von wegen "mit dem Geist von Olympia nicht vereinbar".
Wenn Lenkraketen, Kriegsschiffe oder ein Verbot an Restaurants Pomes zu verkaufen mit dem "Geist von Olympia" vereinbar sind, dann wird eine persönliche Beziehung zu einer Person aus dem rechten politischen Lager wohl auch noch hinein passen.

btw.
Geht der Fackellauf nicht auf die olypischen Spiele anno 36 zurück?
Soviel zum Thema Heuchelei...