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Oberst Klein und die Medien

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    #16
    Tjaja, dieses Thema ist natürlich wieder ein gefundenes Fressen für die Presse-Meute. Hurra – es lebe die Auflage!
    Ob und inwiefern Oberst Klein in der damaligen Situation Fehler gemacht hat, wurde ja bereits juristisch aufgearbeitet. Er wurde freigesprochen.
    Unter der Voraussetzung, dass die sonstigen laufbahnrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, kenne ich keine Gründe, die gegen die Beförderung sprechen. So einfach ist das.
    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
    (Albert Einstein)

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      #17
      Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
      Oberst Klein hat bei dem Bombardement schwere Fehler begangen, welche mit einfachsten Mitteln vermeidbar gewesen wären. Die Piloten haben noch angeboten die Leute mit Überflügen zu erschrecken oder zumindestens weniger Bomben einzusetzen. Ich finde es erschreckend, wenn die Tötung dutzender unschuldiger Kinder von meinem Vorposter so verharmlost wird.

      Der Spiegel hat, dass damals auch sehr gut recherchiert und offengelegt: Kunduz-Affäre: Nato-Bericht prangert Fehler von Oberst Klein an - SPIEGEL ONLINE
      Oberst Klein's Befehl hat einen Gefahrenherd ausgeschaltet, dem Feind Mittel entzogen und eine massive Anzahl feindlicher Kombattanten das Leben gekostet.

      Und mitten in der Nacht Meilen vom nächsten Dorf entfernt treiben sich ganz plötzlich unschuldige Zivilisten um von den Taliban entführte Tanklaster herum, und die haben auch gar nix mit den ebenfalls anwesenden Taliban zu tun. Und gut kann man die auch auseinander halten, weil die Taliban ja auch alle Uniform tragen... ja nee, is klar...
      Wolf Hunt

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        #18
        Ich beglückwünsche Oberst Klein zu seiner anstehenden Beförderung. Er hat damals richtig gehandelt und wird dies auch in Zukunft tun. Wäre da nicht der Presse-Mob hätte er das "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber in besonderer Ausführung" oder sogar das "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold" bekommen/verdient.
        "Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt." - Otto von Bismarck

        "Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verloren gegangen sind. Es bleibt nur das deutsche Volk übrig, das an erster Stelle berufen ist, diese großen Ideen zu hüten, zu pflegen, fortzusetzen." - Kaiser Wilhelm II.

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          #19
          Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
          Oberst Klein hat bei dem Bombardement schwere Fehler begangen, welche mit einfachsten Mitteln vermeidbar gewesen wären. Die Piloten haben noch angeboten die Leute mit Überflügen zu erschrecken oder zumindestens weniger Bomben einzusetzen. Ich finde es erschreckend, wenn die Tötung dutzender unschuldiger Kinder von meinem Vorposter so verharmlost wird.

          Der Spiegel hat, dass damals auch sehr gut recherchiert und offengelegt: Kunduz-Affäre: Nato-Bericht prangert Fehler von Oberst Klein an - SPIEGEL ONLINE
          Ich finde es auch erschreckend, dass hier noch Hurra geschrien wird, wenn Kinder vorsätzlich abgeschlachtet werden, obwohl durch einen einfachen Überflug leicht herauszufinden gewesen wäre, dass es keine Taliban waren. Aber das hat der Oberst ja abgelehnt und gleich befohlen, auf die Leute zu feuern. Nicht einmal Warnschüsse. Meine Güte, müssen die alle geil auf das Öl sein.

          Zitat von Achilles Beitrag anzeigen
          Tjaja, dieses Thema ist natürlich wieder ein gefundenes Fressen für die Presse-Meute. Hurra – es lebe die Auflage!
          Ob und inwiefern Oberst Klein in der damaligen Situation Fehler gemacht hat, wurde ja bereits juristisch aufgearbeitet. Er wurde freigesprochen.
          Unter der Voraussetzung, dass die sonstigen laufbahnrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, kenne ich keine Gründe, die gegen die Beförderung sprechen. So einfach ist das.
          Ist doch klar, dass er freigesprochen wurde. Ebenso, wie ständig Steuerhinterzieher in den obersten Reihen (nach Zahlung eines Kaffeekasse Betrages) freigesprochen werden. Aber unschuldig sind sie deshalb nicht.

          Zitat von Stratomunchkin Beitrag anzeigen
          Oberst Klein's Befehl hat einen Gefahrenherd ausgeschaltet, dem Feind Mittel entzogen und eine massive Anzahl feindlicher Kombattanten das Leben gekostet.

          Kinder und Frauen, die sich etwsa Benzin abzapfen, um sich damit z.B. Wasser oder Lebensmittel zu kaufen, sind ja auch sooo gefährlich. Bist wahrscheinlich auch jemand, der es toll findet, wenn wieder ein Krankenhaus bombadiert wird.

          Und mitten in der Nacht Meilen vom nächsten Dorf entfernt treiben sich ganz plötzlich unschuldige Zivilisten um von den Taliban entführte Tanklaster herum, und die haben auch gar nix mit den ebenfalls anwesenden Taliban zu tun. Und gut kann man die auch auseinander halten, weil die Taliban ja auch alle Uniform tragen... ja nee, is klar...
          Was glaubst du denn, dass es da keine Dörfer gibt. Meine Güte, wie naiv.

          Zitat von d12 Beitrag anzeigen
          Ich beglückwünsche Oberst Klein zu seiner anstehenden Beförderung. Er hat damals richtig gehandelt und wird dies auch in Zukunft tun. Wäre da nicht der Presse-Mob hätte er das "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber in besonderer Ausführung" oder sogar das "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold" bekommen/verdient.
          Unschuldige Frauen und Kinder abschlachten (bombadieren) lassen ist also das Richtige! Aha!

          Ich muss kotzen!

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            #20
            Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
            Unschuldige Frauen und Kinder abschlachten (bombadieren) lassen ist also das Richtige! Aha!

            Ich muss kotzen!
            Die Taliban waren unter Mithilfe der umligenden Dorfbewohner dabei die festgefahrenen Tanklaster wieder in Gang zu setzten und haben unter anderem Treibstoff abgezapft. Nach militärischer Logik - und ich spreche da aus eigener Erfahrung als Hauptfeldwebel d.R. mit Einsatzerfahrung - war es zweckmäßig und gerechtfertigt die Bombardierung anzuordnen. Wären die LKW's wieder fahrbereit gewesen, hätten sie, wie schon öfter geschehen, als fahrende Bomben eingesetzt werden können. Außerdem ist ein Jeder, der sich in unmittelbaren Umgebung von feindlichen Kombatanten aufhält und diese unterstützt als ebenso anzusehen und zu behandeln. Daher waren alle Anwesenden nicht unschuldig.

            Wenn du die Thematik auf sachlicher Ebene weiter diskutieren möchtest bin ich gerne bereit. Aber eine weitere Antwort auf derart vorgebrachte Polemik und Agression werde ich ignorieren.
            Zuletzt geändert von d12; 11.08.2012, 21:59.
            "Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt." - Otto von Bismarck

            "Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verloren gegangen sind. Es bleibt nur das deutsche Volk übrig, das an erster Stelle berufen ist, diese großen Ideen zu hüten, zu pflegen, fortzusetzen." - Kaiser Wilhelm II.

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              #21
              Ich würde keineswegs "Hurra" schreien aber wenn ich die wahl habe entweder bombardieren oder erst noch ne erkundungsmission anordnen, auswerten und dann hoffen dass scih in der Zeit ncihts getan hat dan bombe ich. Und wenn du dort gewesen wärst und gesehen hättest wie (hatte ich schon geschrieben) Kinder und Frauen mit Bombengürteln, gewehren und allem sonstigen anschläge verüben und du siehst wie potentielle Feindkräfe an einem Tankwagen werkeln der problemlos eine riesige Bombe hätte sein könen und den Tod dutzender eigener kräfte hätte verursachen können würdest du auch nicht anders handeln. Das ist ei Krieg gegen Guerilla Kämpfer die man oft nicht von Zivilisten unterscheiden kann. oberst klein hätte nur eig. Gar nicht die Befehlsgewalt gehabt um den Befehl anzuordnen da ist der Punkt.

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                #22
                Zitat von La Forge Beitrag anzeigen
                Ich würde keineswegs "Hurra" schreien aber wenn ich die wahl habe entweder bombardieren oder erst noch ne erkundungsmission anordnen, auswerten und dann hoffen dass scih in der Zeit ncihts getan hat dan bombe ich. Und wenn du dort gewesen wärst und gesehen hättest wie (hatte ich schon geschrieben) Kinder und Frauen mit Bombengürteln, gewehren und allem sonstigen anschläge verüben und du siehst wie potentielle Feindkräfe an einem Tankwagen werkeln der problemlos eine riesige Bombe hätte sein könen und den Tod dutzender eigener kräfte hätte verursachen können würdest du auch nicht anders handeln. Das ist ei Krieg gegen Guerilla Kämpfer die man oft nicht von Zivilisten unterscheiden kann. oberst klein hätte nur eig. Gar nicht die Befehlsgewalt gehabt um den Befehl anzuordnen da ist der Punkt.
                Da war doch aber nix weit und breit, wo es sich für die Taliban gelohnt hätte, das in die Luft zu jagen mit möglichst vielen Opfern. Das war total in der Pampa.

                Und es waren viele Frauen und Kinder. Glaube nicht, dass bei Selbstmordanschlägen gleich ne ganze Horde kommt.

                In der Nähe waren auch keine Einsatzkräfte. Die Leute waren nur an den Tanklastern. Nicht auf der Suche nach potentiellen Zielen.

                Und wieso hat er einen kurzen Überflug abgelehnt und darauf bestanden, sofort auf die Frauen und Kinder zu feuern?

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                  #23
                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Da war doch aber nix weit und breit, wo es sich für die Taliban gelohnt hätte, das in die Luft zu jagen mit möglichst vielen Opfern. Das war total in der Pampa.
                  Fast das ganze scheiß Afghanistan ist eine einzige Pampa. Aber mit einem Tanklastzug kommt man schon in Regionen wo es sich "lohnt" etwas Terror zu verbreiten. Daher musste dieser sofort beseitigt werden.

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  In der Nähe waren auch keine Einsatzkräfte. Die Leute waren nur an den Tanklastern. Nicht auf der Suche nach potentiellen Zielen.
                  Gerade weil keine Bodentruppen vor Ort waren und die die Lage bestätigen oder revidieren konnten, war entschlossenes Handeln geboten.

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Und wieso hat er einen kurzen Überflug abgelehnt und darauf bestanden, [...]
                  Es ging darum die größtmögliche Zahl an feinlichen Kombatanten zu eliminieren bevor diese gewartent werden und einen Gegenangriff starten können. So ist das in einem Kampfeinsatz. Man versucht die gegnerische Kampfkraft zu gut wie möglich zu zerschlagen. Glaubst du in irgendeinem Krieg wurde vorher gesagt: "Achtung wir schießen gleich, geht lieber in Deckung"??

                  Genz ehrlich, du - und auch alle anderen - lebt in einer Rosablumenwelt und alle sollen sich lieb haben. Aber die Realität auf der Welt sieht anders aus. Ich wünsche euch zwar nie das zu sehen was ich gesehen hab. Aber so ist es nunmal. Entweder wir gehen entschlossen vor oder du trägst in 10 Jahren eine Burka und darfst nicht mehr in Anwesenheit von Männern sprechen.
                  "Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt." - Otto von Bismarck

                  "Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verloren gegangen sind. Es bleibt nur das deutsche Volk übrig, das an erster Stelle berufen ist, diese großen Ideen zu hüten, zu pflegen, fortzusetzen." - Kaiser Wilhelm II.

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                    #24
                    Zitat von d12 Beitrag anzeigen
                    Genz ehrlich, du - und auch alle anderen - lebt in einer Rosablumenwelt und alle sollen sich lieb haben. Aber die Realität auf der Welt sieht anders aus. Ich wünsche euch zwar nie das zu sehen was ich gesehen hab. Aber so ist es nunmal. Entweder wir gehen entschlossen vor oder du trägst in 10 Jahren eine Burka und darfst nicht mehr in Anwesenheit von Männern sprechen.
                    Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber ich bin kein Freund von solchen Verallgemeinerungen. Es gibt genügend Menschen – auch in Deutschland –, die tagtäglich eben nicht in einer heilen Welt leben, doch das ist ein anderes Thema.

                    Ich bin, ähnlich wie du, äußerst skeptisch, wenn militärisch unerfahrene Leute (wobei ich hier keinen Diskussionsteilnehmer diskreditieren möchte) aus der Ferne beurteilen wollen, ob Oberst Klein richtig oder falsch gehandelt hat. Ich war zwar nie im Auslandseinsatz und musste nie einen tödlichen Angriffsbefehl geben, aber als Feldwebel d.R. weiß ich selbst aus eigener Erfahrung, was es heißt, für unterstelltes Personal verantwortlich zu sein. Da geht man schon mal auf „Nummer Sicher“, wie es so schön heißt, und ähnlich hat sich Oberst Klein offenbar verhalten. Die Einzelheiten kann ich nur bedingt beurteilen, weil ich selbst nicht vor Ort war.
                    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                    (Albert Einstein)

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                      #25
                      Zitat von Achilles Beitrag anzeigen
                      Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber ich bin kein Freund von solchen Verallgemeinerungen. Es gibt genügend Menschen – auch in Deutschland –, die tagtäglich eben nicht in einer heilen Welt leben, doch das ist ein anderes Thema.
                      Das, mit der heilen Welt, war auch ehr auf die Gegenheiten außerhalb Deutschlands bzw. Europas bezogen. Ich weiß sehr genau, dass es auch Hierzulande viele Probleme gibt. Aber wie du schon sagtest, ist dies ein anderes Thema.

                      Zitat von Achilles Beitrag anzeigen
                      Ich bin, ähnlich wie du, äußerst skeptisch, wenn militärisch unerfahrene Leute (wobei ich hier keinen Diskussionsteilnehmer diskreditieren möchte) aus der Ferne beurteilen wollen, ob Oberst Klein richtig oder falsch gehandelt hat. Ich war zwar nie im Auslandseinsatz und musste nie einen tödlichen Angriffsbefehl geben, aber als Feldwebel d.R. weiß ich selbst aus eigener Erfahrung, was es heißt, für unterstelltes Personal verantwortlich zu sein. Da geht man schon mal auf „Nummer Sicher“, wie es so schön heißt, und ähnlich hat sich Oberst Klein offenbar verhalten. Die Einzelheiten kann ich nur bedingt beurteilen, weil ich selbst nicht vor Ort war.
                      Ich wollte auch niemanden diskreditieren, aber eine unbeteiligte Person und dann auch noch ungedient und ohne Auslandserfahrung (wieder nicht abwertend gemeint) kann schlecht über die Vorgänge in einem Kampfeinsatz urteilen. Ich selbst war ja auch nicht bei besagtem Vorfall vor Ort. Dennoch kann ich die Entscheidung von Oberst Klein nachvollziehen und heiße sie unter den gegebenen Umständen gut.

                      Wir sollten bei der Beurteilung der Geschehnisse nicht vergessen, dass dem Oberst nur ein begrenztes Maß an Informationen zur Verfügung stand und anhand dieser er zu urteilen hatte.

                      Zwar hätten noch weitere Informationen eingeholt werden könne, aber entschlossenes Handeln war erforderlich. Es war Gefahr im Verzug bzw. es Bestand sogar einen konkrete Gefahr, diese zu beseitigen war.
                      "Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt." - Otto von Bismarck

                      "Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verloren gegangen sind. Es bleibt nur das deutsche Volk übrig, das an erster Stelle berufen ist, diese großen Ideen zu hüten, zu pflegen, fortzusetzen." - Kaiser Wilhelm II.

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                        #26
                        @Achilles & d12:

                        Super, zwei Fw-Reservisten! Dann weiß ich ja jetzt, wen ich mit Fragen löchern kann!

                        Ich selber wurde seinerzeit ausgemustert, deswegen verstehe ich natürlich nicht alles, was zum Thema Bundeswehr so im Umlauf ist. Der eigentliche Grund dieses Threads ist der, dass ich über das mangelnde Rechtsstaatlichkeitsempfinden einier Journalisten erschüttert bin.

                        Damit meine ich folgendes: Oberst Klein wurde weder angeklagt noch verurteilt. Ich sehe diese Beförderungssache daher wie folgt:

                        Es ist im rechtsstaatlichen Sinne gleichermaßen korrekt wie zwingend, dass jemand, der NICHT angeklagt und verurteilt wurde, nicht benachteiligt o.ä. wird. In einigen Zeitungsartikeln fordern die Leute, dass Klein nie mehr befördert werden soll, was einer Beförderungssperre gleichkäme. Nun meine Frage: Wäre das von Seiten der Bw. nicht Selbstjustiz, wenn sie eigenmächtig eine Beförderungssperre wie oben beschrieben vollziehen würde? Oder gibt es bei der Bw. irgendwelche besonderen Richtlinien / Gesetze, durch welche das (theoretisch) gerechtfertigt sein könnte?

                        Unabhängig davon freue ich mich über diese spannende Diskussion!

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                          #27
                          Die Wehrdisziplinarordnung (WDO) kennt keine Strafen, sondern nur Disziplinarmaßnahmen. Zu den gerichtlichen Disziplinarmaßnahmen gehört u.a. das Beförderungsverbot (§ 58 Abs. 1 Nr. 2 WDO).

                          Zum Beförderungsverbot selbst äußert sich die WDO nur sehr allgemein:

                          § 60 Beförderungsverbot

                          (1) Während des Beförderungsverbots darf dem Soldaten kein höherer Dienstgrad verliehen werden. Er darf während der Dauer des Beförderungsverbots auch nicht in eine Planstelle einer höheren Besoldungsgruppe eingewiesen werden.
                          (2) Die Dauer des Beförderungsverbots beträgt mindestens ein Jahr und höchstens vier Jahre. Sie ist nach vollen Monaten zu bemessen.
                          Voraussetzung ist in jedem Fall eine Untersuchung des Vorfalls und ein rechtskräftiges Urteil durch ein Wehrdienstgericht. Im Fall von Oberst Klein hat es meines Wissens keine wehrdienstgerichtliche Untersuchung gegeben; insofern dürfte ein Beförderungsverbot durch die Bundeswehr ausgeschlossen sein.
                          „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                          (Albert Einstein)

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                            #28
                            Zitat von Stratomunchkin Beitrag anzeigen
                            Oberst Klein's Befehl hat einen Gefahrenherd ausgeschaltet, dem Feind Mittel entzogen und eine massive Anzahl feindlicher Kombattanten das Leben gekostet.
                            Wie fühlt sich eigentlich ein Soldat beim letzten Teil des Satzes? Normalerweise werden immer die bösen, realitätsfernen Kriegsgegner als Soldatenfeinde beschimpft. Aber das ist so ziemlich das soldatenherabwürdigenste, das man schreiben kann. Wenn man sich mal Gedanken macht, was durch die simple Verwendung des Worts Komabttant anstelle von Mensch oder Soldat bewirkt wird.

                            Der Soldat ist damit kein Mensch mit Wert mehr, er ist nur ein Kombattant (aus irgendeiner Perspektive immer einer feindlicher sonst würde er ja nicht gebraucht). Als bloßer Kombattant ist der Soldat somit wertlos, als feindlicher sogar durch und durch böse, umso mehr sterben umso besser, denn ansonsten müsste man seinen Tod ja genauso bedauern wie den jedes anderen Menschen, aber kein Wort der Trauer ist der Soldat (Kombattant) Wert, er ist nur Kanonenfutter, nur Zielscheibe, nur Bauer auf einem Schachbrett.

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                              #29
                              @Achilles: Vielen Dank!

                              Wie fühlt sich eigentlich ein Soldat beim letzten Teil des Satzes? Normalerweise werden immer die bösen, realitätsfernen Kriegsgegner als Soldatenfeinde beschimpft. Aber das ist so ziemlich das soldatenherabwürdigenste, das man schreiben kann. Wenn man sich mal Gedanken macht, was durch die simple Verwendung des Worts Komabttant anstelle von Mensch oder Soldat bewirkt wird.

                              Der Soldat ist damit kein Mensch mit Wert mehr, er ist nur ein Kombattant (aus irgendeiner Perspektive immer einer feindlicher sonst würde er ja nicht gebraucht). Als bloßer Kombattant ist der Soldat somit wertlos, als feindlicher sogar durch und durch böse, umso mehr sterben umso besser, denn ansonsten müsste man seinen Tod ja genauso bedauern wie den jedes anderen Menschen, aber kein Wort der Trauer ist der Soldat (Kombattant) Wert, er ist nur Kanonenfutter, nur Zielscheibe, nur Bauer auf einem Schachbrett.
                              Der Punkt ist, glaube ich, der, dass es sich ein Soldat wohl nicht leisten kann, einen militärischen Gegner als Menschen zu sehen.

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                                #30
                                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                                Ich finde es auch erschreckend, dass hier noch Hurra geschrien wird, wenn Kinder vorsätzlich abgeschlachtet werden, obwohl durch einen einfachen Überflug leicht herauszufinden gewesen wäre, dass es keine Taliban waren. Aber das hat der Oberst ja abgelehnt und gleich befohlen, auf die Leute zu feuern. Nicht einmal Warnschüsse. Meine Güte, müssen die alle geil auf das Öl sein.
                                Nicht vorsätzlich. Kollateralschaden. Es war Nacht, es war weit ab von den bekannten Siedlungen. Was haben die also da getrieben?

                                Ich will nicht sagen, dass es automatisch Taliban waren. Ich will auch nicht sagen, dass die unbedingt freiwillig bei den Lastern waren. Vielleichtr wollten sie nur Sprit ergattern, oder wurden gezwungen diesen für die Taliban zu transportieren.
                                Fakt ist und bleibt: sie waren nun einmal da, wo sie eigentlich nicht hätten sein sollen.

                                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                                Ist doch klar, dass er freigesprochen wurde. Ebenso, wie ständig Steuerhinterzieher in den obersten Reihen (nach Zahlung eines Kaffeekasse Betrages) freigesprochen werden. Aber unschuldig sind sie deshalb nicht.
                                Das festzustellen war Aufgabe der Gerichte. Diesen haben es festgestellt, damit steht es Dir nicht zu über Schuld und Unschuld zu urteilen. Du darfst gerne schreiben, dass du dem Urteil kritisch gegenüber stehst, oder dass Du vermutest, dass hier die Ermittlungen schlampg waren oder, oder, oder.
                                Aber per Urteil ist Oberst Klein unschuldig. Er mag vielleicht Fehler gemacht haben, er ist auch nur ein Mensch. Vielleicht trafen 5 Minuten nach dem Angriff neue Informationen ein, die 10 Minuten früher auch zur Verfügung hätten stehen können. Vielleicht war der Funker, der diese wichtige Info entgegengenommen hat noch kurz Pinkeln auf dem Weg zum Lagezentrum...

                                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                                Was glaubst du denn, dass es da keine Dörfer gibt. Meine Güte, wie naiv.
                                Naiv ist es zu glauben, dass die Menschen in Afghanistan sich regulär Nachts ausserhalb ihrer angestammten Siedlung bewegen, wenn es nicht Gründe dafür gibt. Entweder schmuggeln sie dann, werden für Transportaufgaben eingesetzt um die Taliban zu versorgen (freiwillig oder unfreiwillig), versuchen sich vor einer Bedrohung davonzuschleichen etc.
                                Als die Siedlungen sind bekannt, und mal so spontan über Nacht entsteht da kein neues Dorf. Alleine schon deshalb, weil das gar nicht so einfach ist, denn überall könnten noch Munitionsreste, Minen, Gefechtsköpfe oder, oder, oder im Boden liegen.

                                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                                Unschuldige Frauen und Kinder abschlachten (bombadieren) lassen ist also das Richtige! Aha!

                                Ich muss kotzen!
                                Richtig oder Falsch steht nicht zur Debatte. Es ist grundlegend falsch einen Menschen zu töten. Jedoch gibt es Situationen, in denen es sich nicht vermeiden lässt. Und zu denken, dass es sich hier um Unschuldige handelte ist völlig daneben.
                                So, jetzt mus ich mal fragen, wie oft, wann und wo ungefähr du in Afghanistan warst? Zivilisten und Taliban-Kämpfer sind nicht zu unterscheiden. Es gab schon Vorfälle, bei denen sich Frauen mitsamt Kind selbst oder ferngezündet in die Luft gejagt haben um ein paar NATO-Soldaten oder regierungstreue Afghanen in den Tod zu reißen. Über diese Ignoranz und Vorverurteilungen könnte ich immer wieder Kotzen. Die Taliban sind nicht vom Rest der Bevölkerung äußerlich zu unterscheiden. Da hilft kein Überflug oder sowas - wie blind und blöd muss man sein um das immer noch nicht zu begreifen, was eine "asymetrische Bedrohung" ist? Ist schon klar, dass ein Pilot, der mit 400 km/h über die beiden Laster hinwegdonnert klar sehen kann, dass die Frau hinten links und der 14jährige Junge da mittig keine Taliban sind...
                                Du hast deinen Hintern sicherlich noch nie in direkter Schusslinie gehabt oder in einem solchen Szenario versucht für ein stabiles und sicheres Umfeld zu sorgen. Ich mag solche Schreibtisch-Richter nicht, die offenkundig keine Ahnung haben, von was sie reden.


                                .
                                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                                DeLouise schrieb nach 13 Minuten und 15 Sekunden:

                                Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
                                Der Punkt ist, glaube ich, der, dass es sich ein Soldat wohl nicht leisten kann, einen militärischen Gegner als Menschen zu sehen.
                                Als Menschen sieht man ihn schon, jedoch erst nach einer kritischen Situation. Wenn das Adrenalin weicht, die Gefahr beseitigt wurde und man wieder zur Ruhe kommt beginnt der Kopf zu arbeiten.

                                Der Status des Kombattanten ist jedem Soldaten bewusst. Leider sind die Taliban in dem Sinne eben keine Kombattanten, denn ihnen fehlt die einheitliche, äußerliche Kennzeichnung. Auch die Waffen werden i.d.R. nicht offen getragen. Und das ist auch das psychisch so anstrengende, gerade in AFG: JEDER könnte ein potenzieller Gegner sein. Egal ob Mann, Frau, Kind... - sogar ein verdammter Stein, der etwas seltsam derangiert daliegt macht dich nervös und lässt die Anspannung steigen.
                                Wer durch AFG fährt, der schwitzt bei jedem Auto, an dem man vorbeifährt oder das einem entgegenkommt, denn es ist eine potenzielle Gefahr.
                                Zuletzt geändert von DeLouise; 13.08.2012, 11:34. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                                Gregory DeLouise
                                kommandierender Offizier der USS HORUS, NCC-90810
                                --------------------------------------------------------------
                                "Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid." - Albert Einstein

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