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    #46
    Zitat von Uriel Ventris
    Und wiederum: Deutschland ist nicht Europa!
    Doch, aus Sicht der Amerikaner schon. Wenn ich das so schreibe, dann meine ich den Blick der Amis auf Europa.

    Zitat von Uriel Ventris
    Dann kennst du dich mit den amerikanischen Präsidenten nicht gerade gut aus. Siehe Lyndon B. Johnson.
    Doch ich kenn mich damit aus, aber habe zugegebener Maßen nicht gut formuliert. Ich meinte damit der erste Präsident in den letzten 40 Jahren.
    Leider sind Lyndon B. Johnsons Warnungen vor dem militärsich-wirtschaftlichen Komplex schon lange verhallt.
    Obama ist dennoch ein Präsident, der erstmalig bestimmte gesellschaftliche Tabuthemen aufgreift. Siehe Krankenversicherung, Kündigungsschutz u.a.

    Zitat von Uriel Ventris
    Ganz genau. Deswegen wählt man gleich danach einen Kongress, der Obama jederzeit blockieren kann.
    Siehe Spooky Moulders Beitrag!

    Zitat von Uriel Ventris
    Jedes Volk verdient die Politik, die es hat.
    Eine der dümmsten und unsinnigsten Sätze, dich kenne.
    Klar, die Syrer haben einen Assad verdient, einige afrikanische Länder ihre Despoten, usw..
    Somit kann man prima jegliches differenziertes Betrachten dieser Thematik ausblenden. Was für ein Quatsch!
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
    DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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      #47
      Zitat von Spooky Mulder
      Obama hatte in seinen ersten beiden Amtsjahren eine deutliche Mehrheit in beiden Häusern, im Senat gar Filibustermehrheit.
      Die Obama so vorgefunden hat. Dieser Kongress wurde noch unter Bush gewählt. Kaum war Obama an der Macht, ist das Volk wieder in die Arme der Republikaner gelaufen. Warum, ist mir schleierhaft.

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Doch, aus Sicht der Amerikaner schon. Wenn ich das so schreibe, dann meine ich den Blick der Amis auf Europa.
      !
      Diese meine Antwort war auf den Post von Kennerderepisoden, und die USA mit Deutschland verglichen, auch wenn ich bevorzugt Europa mit den USA vergleichen würde. Vor allem, da ich nicht aus Deutschland bin.

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Doch ich kenn mich damit aus, aber habe zugegebener Maßen nicht gut formuliert. Ich meinte damit der erste Präsident in den letzten 40 Jahren.
      Dann drück dich genauer aus (ich glaube, du hast Johnson einfach vergessen. Und Clinton war auch nicht so schlecht).

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Leider sind Lyndon B. Johnsons Warnungen vor dem militärsich-wirtschaftlichen Komplex schon lange verhallt.
      Tja. Man muss nur in die Nachrichten schauen, und ich hoffe, dass es die auch bei den Amis gibt, um zu wissen, was das bewirkt. Und dann frage ich mich schon, warum dass da dort so schwerfällt.

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Obama ist dennoch ein Präsident, der erstmalig bestimmte gesellschaftliche Tabuthemen aufgreift. Siehe Krankenversicherung, Kündigungsschutz u.a.
      Das hat er fein gemacht. Nach den Massakern wird immer brav das Beileid ausgedrückt, von Waffengesetzen redet aber niemand! Du kannst das mit dem Wahlkampf erklären, ich erkläre es mit Feigheit. Es waren in den vergangenen vier Jahren hunderte Gelegenheiten, sich zu profilieren.

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Eine der dümmsten und unsinnigsten Sätze, dich kenne.
      Klar, die Syrer haben einen Assad verdient, einige afrikanische Länder ihre Despoten, usw..
      Dann nehme ich mir mal ein Recht in Kauf, dass du dir in deinem Post mit deinen Präsidenten erstritten hast: nämlich den Sinn meiner Aussage zurechtzudrehen, indem ich sage, ich habe nicht klar formuliert.

      Ich meine natürlich, alle "Demokratien" (den Begriff dehnen wir jetzt mal weit aus, sonst passen die US nicht mehr drunter) haben die Regierungen, die sie verdienen.

      Zitat von EREIGNISHORIZONT
      Somit kann man prima jegliches differenziertes Betrachten dieser Thematik ausblenden. Was für ein Quatsch!
      Ja das sag ich auch immer, wenn ich ohne viel argumentieren eine Diskussion möglichst schnell beenden will.

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        #48
        Zitat von Uriel Ventris
        Die Obama so vorgefunden hat. Dieser Kongress wurde noch unter Bush gewählt. Kaum war Obama an der Macht, ist das Volk wieder in die Arme der Republikaner gelaufen. Warum, ist mir schleierhaft.
        Unfug. Zwar hatten die Demokraten bereits in beiden Häusern eine leichte Mehrheit (bzw ohne Liebermann im Senat einen Patt), diese konnte bei der Wahl 2008 aber immens ausgebaut werden, im Senat wie gesagt sogar über die Filibuster-Grenze. Kein anderer Präsident seit FDR hatte so eine breite Mehrheit im Kongress hinter sich.
        "Mai visto un compagno uscire dal campo senza aver dato tutto e anche di più. Siamo la squadra più straniera d’Italia, dicono. Faccio però fatica a trovare in giro per il mondo un gruppo più attaccato alla maglia del nostro." - Javier Zanetti
        ¡Pueblo no bueno! ¡Pueblo es muy mal!

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          #49
          Zitat von Uriel Ventris
          Ja das sag ich auch immer, wenn ich ohne viel argumentieren eine Diskussion möglichst schnell beenden will.
          Wer sagt denn, dass ich diese Diskussiopn schon beenden möchte? Weit ab davon.

          Zitat von Uriel Ventris
          Die Obama so vorgefunden hat. Dieser Kongress wurde noch unter Bush gewählt. Kaum war Obama an der Macht, ist das Volk wieder in die Arme der Republikaner gelaufen. Warum, ist mir schleierhaft.
          Vielleicht in der Annahme, dass neben dem Präsidenten auch die Opposition an den notwendigen Reformen teilhaben soll und muss. Obama hat eine Zusammenarbeit mit den Republikaner von Anfang an präferiert, um einen Konsens anstelle Spaltung zu erreichen. Darauf baute sein ganzer Wahlkampf 2008 auf. Befriedung und nicht weitere Spaltung.

          Dann drück dich genauer aus (ich glaube, du hast Johnson einfach vergessen. Und Clinton war auch nicht so schlecht).
          Ich hatte Lyndon B. Johnson auch nicht im Kopf beim Schreiben des Postes, da ich wie gesagt von den letzten 40 Jahren ausging. Falls dir dieser Fakt wichtig ist, bitte sehr!

          Tja. Man muss nur in die Nachrichten schauen, und ich hoffe, dass es die auch bei den Amis gibt, um zu wissen, was das bewirkt. Und dann frage ich mich schon, warum dass da dort so schwerfällt.
          Sag mal, was hast du gegen diese Menschen? Ganz ehrlich, das klingt bei dir richtig nach Frust. Warum?

          Ich glaube, dass die USA mit dem Nimbus der "führenden Demokratie" scih erstmal generell schwer tut, eigene Defizite offen einzuräumen. Sah man u.a, ja auch beim Besuch von Timothy Geithner bei Schäuble auf Sylt. Andere belehren und nicht einräumen wollen, dass die eigene Krise genauso dringend Handlungsbedarf benötigt.
          Sicherlich, die USA sind in vielen Punkten abgehoben und lassen sich nur schwer in Diskussionen wie Klimaschutz einbinden. Das unterscheidet sie nicht von China, Russland und zunehmend auch Mächte wie Brasilien oder Indien.
          Die USA steht weltrollenmäßig vor einer Zäsur. Das mögen einige in den Kreisen der Politik und der Lobbyisten nicht wahr haben wollen. Auch Clinton tat sich diesbezüglich schwer!
          Obama ist für mich derzeit der einzige Präsident, der diese Zäsur erkennt und dementsprechend auf Reformen in vielen Bereichen, sowohl domestic als auch außenpolitisch setzt. Dabei gilt es nun ml, das Volk behutsam mitzunehmen. Das geht nicht von heute auf morgen und natürlich muss er den Konsenz suchen, nicht immer mit dem gewünschten Resultat.
          Der Beweis, dass auch die Wähler in den USA das verstehen, wirst du am 6. November sehen, wenn Obama seine 2. Amtszeit beginnt.

          Das hat er fein gemacht. Nach den Massakern wird immer brav das Beileid ausgedrückt, von Waffengesetzen redet aber niemand! Du kannst das mit dem Wahlkampf erklären, ich erkläre es mit Feigheit. Es waren in den vergangenen vier Jahren hunderte Gelegenheiten, sich zu profilieren.
          Von denen er auch einige genutzt hat. "Don't ask-Don't tell" beim Militär ist Geschichte. Die behutsame Distanzierung zu den starken christlichen Lobbyisten geht voran.
          Das Waffengesetz ist in der Tat eine verdammt schwierige Sache und auch Obama nimmt da lieber 2 Topflappen, um das heisse Eisen anzufassen. Was nützt es, wenn er gleich polternd das Waffengesetz ändern will, damit einen Reflex der Ablehnung bei eienm großen Teil der Wähler provoziert und einen eh schon so mächtigen Berband wie die NRA gegen sich aufbringt? Er würde auf ganzer Linie verlieren, und bereits erreichte Ziele wären wieder in Gefahr.
          Das Waffengesetz ist ein großes Problem, und ja, in diesem Punkt kann ich auch nur schwer nachvollziehen, warum der große Teil der Wähler da so reformunwillig ist.
          Aber ich hab mal gehört, dass in diesem Thema auch die Schweiz oder Finnland zB sich schwer tun. Irgendein Urinstinkt scheint da quer zu schießen, ich weiss es nicht.

          Dann nehme ich mir mal ein Recht in Kauf, dass du dir in deinem Post mit deinen Präsidenten erstritten hast: nämlich den Sinn meiner Aussage zurechtzudrehen, indem ich sage, ich habe nicht klar formuliert.
          Ist es erlaubt, einen Fehler zu begehen in der Diskussion? Ich habe mich korrigiert, nicht um irgendetwas zu verdrehen. Warum hackst du subtil immer wieder in diese Kerbe?

          Ich meine natürlich, alle "Demokratien" (den Begriff dehnen wir jetzt mal weit aus, sonst passen die US nicht mehr drunter) haben die Regierungen, die sie verdienen.
          Dieser Begriff muss generell weit ausgedehnt werden, da es keine einzige Demokratie gibt, wo das Volk in der Tat direkt mitbestimmen kann. Vielleicht ja noch die Schweiz, aber da kenn ich mich nicht gut aus.
          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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            #50
            Zitat von Uriel Ventris
            Du kannst jetzt natürlich versuchen, mit witzlosen Übertreibungen meine (unsere?) Meinungen ins lächerliche zu ziehen. Aber dass da drüben etwas falsch läuft, siehst du doch hoffentlich selbst ein.
            Es läuft immer etwas falsch. Die USA mussten sich in ihrer langen Geschichte etlichen Gefährdungen der äußeren und inneren Integrität stellen: Sklaverei, Sezession und Bürgerkrieg, Räuberbarone, die große Depression, 2. Weltkriege, McCarthy, Rassendiskriminierug, Vietnam, Watergate. Immer wieder hat sich dabei ihre Fähigkeit zur Selbstkorrektur offenbart. Daher finde ich Kassandrarufe, die den baldigen Kollaps des ach so verdorbenen amerikanischen Systems verkünden, verfrüht.

            Und wiederum: Deutschland ist nicht Europa!
            Natürlich bietet sich mir vor allem Deutschland als Vergleich an, weil ich schlicht nicht den Überblick über die Politik sämtlicher EU-Mitglieder besitze (falls dies mit "Europa" gemeint sein sollte).
            I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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              #51
              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Vielleicht in der Annahme, dass neben dem Präsidenten auch die Opposition an den notwendigen Reformen teilhaben soll und muss. Obama hat eine Zusammenarbeit mit den Republikaner von Anfang an präferiert, um einen Konsens anstelle Spaltung zu erreichen. Darauf baute sein ganzer Wahlkampf 2008 auf. Befriedung und nicht weitere Spaltung.
              Natürlich kannst du dir das alles jetzt schönreden. Aber wenn das Volk soooooo politikbewusst gewesen wäre, hätten sie gewusst, dass ein Präsident nun mal eine Mehrheit braucht, um Gesetze durchzubringen. Und das die Republikaner in der letzten Zeit das Wort "Kompromiss" nicht gerne hören.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Sag mal, was hast du gegen diese Menschen? Ganz ehrlich, das klingt bei dir richtig nach Frust. Warum?
              Es kann sein, dass ich nur die negativen Nachrichten über die USA zur Kenntnis nehme.
              Niemand ist perfekt.
              Aber wenn ich mir das System anschaue, dass korrupt, schwach und menschenfeindlich ist, und das, obwohl es im Gegensatz zu allen anderen Staaten der Welt weder am Geld noch am Bildungsniveau mangeln würde, frage ich mich dann schon, woran das liegt. Und da in einer Demokratie, als deren erste richtige die Amis sich ja loben, der erste Souverän die Bevölkerung ist, ist klar, woran es mangelt.

              Und ja, es ist Frust.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Sicherlich, die USA sind in vielen Punkten abgehoben und lassen sich nur schwer in Diskussionen wie Klimaschutz einbinden. Das unterscheidet sie nicht von China, Russland und zunehmend auch Mächte wie Brasilien oder Indien.
              Zumindest hat Brasilien als einzige ernstzunehmende Demokratie dieser vier Staaten größere innenpolitische Erfolge vorzuweisen, was Wirtschaftsentwicklung und Armutsbekämpfung angeht.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Sicherlich, die USA sind in vielen Punkten abgehoben und lassen sich nur schwer in Diskussionen wie Klimaschutz einbinden.
              Das hat nichts mit Abgehobenheit zu tun.
              In allen Staaten der Welt ist es mehr oder weniger so, dass die Wirtschaft eindeutig Präferenz vor dem Wohl der eigenen Bevölkerung besitzt. Die USA sind unter den Demokratien aber wohl ein Extremfall.
              Die gesamte US-amerikanische Politik dient dazu, die großen Konzerne voranzubringen, und mangels Beteiligung der Bevölkerung an deren Gewinne dient es wieder nur den Oberen Zehntausend.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Obama ist für mich derzeit der einzige Präsident, der diese Zäsur erkennt und dementsprechend auf Reformen in vielen Bereichen, sowohl domestic als auch außenpolitisch setzt. Dabei gilt es nun ml, das Volk behutsam mitzunehmen. Das geht nicht von heute auf morgen und natürlich muss er den Konsenz suchen, nicht immer mit dem gewünschten Resultat.
              Obama hat gleich am Anfang seiner Regierungszeit den Fehler gemacht, nicht zuerst die Wirtschaft zu reformieren, sondern sich gleich auf die Gesundheitsreform zu stürzen. Den Kampf hat er, trotz einiger beachtlicher Erfolge, die durchaus lobenswert sind und für ihn sprechen, verloren.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Der Beweis, dass auch die Wähler in den USA das verstehen, wirst du am 6. November sehen, wenn Obama seine 2. Amtszeit beginnt.
              So wie ich die Umfragen im Kopf habe, muss Obama immer noch bangen, ob er wirklich gewinnt. Und wenn Romney nicht bei seiner Steuererklärung geschlampt hätte, würde es richtig knapp für ihn werden.

              Die ernsthaften Kandidaten aus den Reihen der Republikaner halten sich dann eher zurück, Kampf gegen amtierenden Präsidenten usw.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Von denen er auch einige genutzt hat. "Don't ask-Don't tell" beim Militär ist Geschichte.
              Da, meines Wissens nach, die Homophobie in den Staaten insgesamt am Sinken ist, hat er da wohl offene Türen eingerannt.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Das Waffengesetz ist in der Tat eine verdammt schwierige Sache und auch Obama nimmt da lieber 2 Topflappen, um das heisse Eisen anzufassen. Was nützt es, wenn er gleich polternd das Waffengesetz ändern will, damit einen Reflex der Ablehnung bei eienm großen Teil der Wähler provoziert und einen eh schon so mächtigen Berband wie die NRA gegen sich aufbringt? Er würde auf ganzer Linie verlieren, und bereits erreichte Ziele wären wieder in Gefahr.
              Das Waffengesetz ist ein großes Problem, und ja, in diesem Punkt kann ich auch nur schwer nachvollziehen, warum der große Teil der Wähler da so reformunwillig ist.
              Obama scheint wohl doch etwas tun zu wollen:
              Nach Batman-Amoklauf: Obama setzt sich für schärfere Waffengesetze ein - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Aber ich hab mal gehört, dass in diesem Thema auch die Schweiz oder Finnland zB sich schwer tun. Irgendein Urinstinkt scheint da quer zu schießen, ich weiss es nicht.
              Das hat nix mit Instinkt zu tun. Mit Waffen lässt sich viel Geld verdienen, also laufen die Lobbies wohl Sturm dagegen.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Ist es erlaubt, einen Fehler zu begehen in der Diskussion? Ich habe mich korrigiert, nicht um irgendetwas zu verdrehen. Warum hackst du subtil immer wieder in diese Kerbe?
              Das mache ich nicht.

              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Dieser Begriff muss generell weit ausgedehnt werden, da es keine einzige Demokratie gibt, wo das Volk in der Tat direkt mitbestimmen kann. Vielleicht ja noch die Schweiz, aber da kenn ich mich nicht gut aus.
              Wie westentlichen Grundzüge der Politik kann ein Volk sehr wohl mitbestimmenn. Bei den Scheindemokratien, wo jede Partei das gleiche verkauft, sind wir ja noch nicht angelangt (in Italien vielleicht teilweise schon. Aber auch in den USA ist es nicht mehr weit, und mit CDU und SPD auch nicht).

              Zitat von KennerderEpisoden
              Es läuft immer etwas falsch. Die USA mussten sich in ihrer langen Geschichte etlichen Gefährdungen der äußeren und inneren Integrität stellen: Sklaverei, Sezession und Bürgerkrieg, Räuberbarone, die große Depression, 2. Weltkriege, McCarthy, Rassendiskriminierug, Vietnam, Watergate. Immer wieder hat sich dabei ihre Fähigkeit zur Selbstkorrektur offenbart. Daher finde ich Kassandrarufe, die den baldigen Kollaps des ach so verdorbenen amerikanischen Systems verkünden, verfrüht.
              Diese Situationen sind in ihrem Umfang nicht mit der heutigen vergleichbar. Das gesamte US-amerikanische System müsste heute umgestellt oder zumindest modifiziert werden. Da ist die Bewältigung eines Krieges oder eines Politikskandals noch ein Klacks dagegen.
              Und sollten die Amerikaner sogar Lust haben, ihr System zu reformieren, dann möche ich sehen, was erster kommt: der Kollaps oder die Korrektur.

              Zitat von KennerderEpisoden
              Natürlich bietet sich mir vor allem Deutschland als Vergleich an, weil ich schlicht nicht den Überblick über die Politik sämtlicher EU-Mitglieder besitze (falls dies mit "Europa" gemeint sein sollte).
              Okay.

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                #52
                Was mir noch einfällt: Schreit der Amerikaner doch immer nach Freiheit, wenn es Waffen und Steuern angeht, will er von der Freiheit dann nichts mehr wissen, wenn es um Meinung, Religion und Sexualität geht. Weiter geht's mit der Bigotterie.

                Kommentar


                  #53
                  Zitat von Uriel Ventris
                  Was mir noch einfällt: Schreit der Amerikaner doch immer nach Freiheit, wenn es Waffen und Steuern angeht, will er von der Freiheit dann nichts mehr wissen, wenn es um Meinung, Religion und Sexualität geht. Weiter geht's mit der Bigotterie.
                  Bitte? Also, DAS ist gaaanz sicherlich falsch.

                  Das Level der Meinungsfreiheit ist sehr hoch, gerade auch im internationalen Vergleich. Der 1. Zusatzartikel der Verfassung wird rigoros ausgelegt, und falls doch mal irgendein staatliches Handeln oder geplantes Gesetz geeignet waere, die Meinungsfreiheit einzuschraenken, geht jedesmal ein Aufschrei durch das Land.
                  Im Uebrigen, nach dem zweiten Weltkrieg, wurde dieses hohe Mass an Meinungsfreiheit vom Supreme Court immer wieder bestaetigt.

                  Die Religionsfreiheit ist ebenfalls gegeben. Nur, weil ein Teil der Bevoelkerung einen bestimmten Glauben sehr strikt ausleben will, heißt das nicht, dass andere unterdrueckt werden. In den USA ist es prinzipiell erstmal kein Problem, wenn (hypothetisch) zwanzig Gotteshaeuser/Tempel der verschiedensten Glaubensrichtungen direkt nebeneinander stehen.
                  Faelle, wie in Deutschland, wo Bewohner eines Stadtviertel den Bau von Moscheen ablehnen, weil der Turm nicht ins (christlich gepraegte) Stadtbild passt, sind in USA undenkbar.

                  Dass es unabhaengig davon auch Rassismus und offene Ablehnung mancher Religionen durch Fanatiker gibt, ist klar. Aber das hat nichts mit der Religionsfreiheit zu tun.

                  In einigen Gegenden der USA ist man sehr restriktiv, was das Zeigen von Nacktheit angeht. Hier ist man in Europa (speziell am Ostseestrand ) sehr viel liberaler. Das ist keine Frage. Nichts desto trotz haben die USA die groesste Pornoindustrie der Welt - ohne dass es staendig Verhaftungen gibt.

                  Was "der Amerikaner" in den eigenen 4 Waenden macht, geht selbstverstaendlich keinen was an, natuerlich ist die Freiheit gegeben, wenn mann will, auch Guppensex-Orgien und was auch immer durchzufuehren. Lediglich im Kontakt mit Unbeteiligten, Fremden gibt es hier ein anderes, groesseres Bewustsein fuer Zurueckhaltung. Und natuerlich im oeffentlichen TV (aber nicht im Kabel-TV-, siehe Serien wie Game of Thrones,...)
                  Angebliche Einzelgesetze in irgendwelchen Provinznestern, (z.B. das Verbot von Fellatio in der Kueche) sind entweder Legenden oder werden nicht verfolgt. Oder hast du je von einem konkreten Fall gehoert?

                  Also, grosse Pornoindustrie und Freiheit im geschlossenen (!) Kreis, also unter denen, die es wollen, einerseits, gleichzeitig hohe Zurueckhaltung gegenueber Unbeteiligten und im TV andererseits - fuer mich ist das kein Widerspruch, von Bigotterie ganz zu schweigen.
                  .

                  Kommentar


                    #54
                    Zitat von Uriel Ventris
                    Was mir noch einfällt: Schreit der Amerikaner doch immer nach Freiheit, wenn es Waffen und Steuern angeht, will er von der Freiheit dann nichts mehr wissen, wenn es um Meinung, Religion und Sexualität geht. Weiter geht's mit der Bigotterie.
                    Wieso werden in den USA Meinungs- oder Religionsfreiheit eingeschränkt?
                    In den USA kann praktisch jeder Dödel eine neue Religion gründen und sagen was er will, sei es noch so dumm.. Gerade weil die auswandernden Puritaner in Europa religiöser Verfolgung ausgesetzt waren, ist die Religionsfreiheit eines der höchsten Güter der USA.

                    Die meisten Einschränkungen z.B. bezüglich der Sexualität gehen ja nicht vom Staat aus sondern von den Bürgern, die das aus welchen Gründen auch immer nicht gut finden. Freiheit bedeutet eben nicht nur die Möglichkeit alles zu mögen sondern auch die Möglichkeit alles zu hassen. Muss man sich halt gut überlegen in welche Gegend man zieht.

                    Die meisten Irrsinnsgesetze, die man hört, kommen durch die extrem direkt-demokratische Ausrichtung vieler Gemeinden zustande.
                    Die USA ist nunmal extrem föderalistisch geprägt. Auf Bundesebene werden eigentlich nur die ganz großen Entscheidungen wie z.B. eine gemeinsame Außenpolitik entschieden, bereits jeder Bundesstaat kann ein eigenes Steuergesetz haben und viele der alltäglichen Entscheidungen werden ganz unten direkt-demokratisch von den Bürgern der jeweiligen Städte entschieden. Das ist halt die Kehrseite der Demokratie. Die Gesetze sind so intelligent wie seine Bürger.

                    Kommentar


                      #55
                      Zitat von newman
                      Die meisten Irrsinnsgesetze, die man hört, kommen durch die extrem direkt-demokratische Ausrichtung vieler Gemeinden zustande.
                      Die USA ist nunmal extrem föderalistisch geprägt. Auf Bundesebene werden eigentlich nur die ganz großen Entscheidungen wie z.B. eine gemeinsame Außenpolitik entschieden, bereits jeder Bundesstaat kann ein eigenes Steuergesetz haben und viele der alltäglichen Entscheidungen werden ganz unten direkt-demokratisch von den Bürgern der jeweiligen Städte entschieden. Das ist halt die Kehrseite der Demokratie. Die Gesetze sind so intelligent wie seine Bürger.
                      (Hervorhebung von mir)

                      Danke. Das ist ein sehr wichtiger Punkt zum Verstaendnis, der vielen so nicht bewusst ist (zumindest nach meiner Erfahrung bei privaten Diskussionen ueber die USA)
                      .

                      Kommentar


                        #56
                        Die Anwohner des Taunus-Flüsschens
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Usa_(Wetter)
                        sind sicherlich hoch erfreut über ihre extrem föderalistische Prägung.

                        Man sollte schon hin und wieder bei der Staatsflagge bedenken, dass jeder Stern einen Bundesstaat symbolisiert und dass das "S" für States steht. Nach außen sieht man oft nur die große Macht des Präsidenten (falls er "mit" den beiden Häusern regiert).

                        Es ist kein Zufall, dass in der deutschen Flagge kein Bezug auf die Bundesländer ist (z.B. 5-6-5 Sterne in Schwarz-Rot-Gold).
                        Slawa Ukrajini!

                        Kommentar


                          #57
                          Zitat von Thomas W. Riker
                          Die Anwohner des Taunus-Flüsschens
                          http://de.wikipedia.org/wiki/Usa_(Wetter)
                          sind sicherlich hoch erfreut über ihre extrem föderalistische Prägung.
                          Die Bewohner von Pissen, Kotzen, Brechen, Wixhausen, Venusberg und Fickingen sicher auch.




                          .
                          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                          xanrof schrieb nach 7 Minuten und 31 Sekunden:

                          Zitat von Thomas W. Riker
                          Nach außen sieht man oft nur die große Macht des Präsidenten (falls er "mit" den beiden Häusern regiert).
                          Die "Gesundheitsreform" ist dafuer ein gutes Beispiel, denn an sich ist es Sache der Einzelsstaaten. Aufgrund der beschraenkten innenpolitischen Macht des US-Praesidenten konnte er diese Reform nur durchsetzen, weil die Verfassungsrichter die "Strafe" bei Nichtversicherung als Steuer interpretierten. Steuern sind Bundessachen.
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                            #58
                            Zitat von xanrof
                            Im Uebrigen, nach dem zweiten Weltkrieg, wurde dieses hohe Mass an Meinungsfreiheit vom Supreme Court immer wieder bestaetigt.
                            Jaja. Und trotzdem gab es nach dem zweiten Weltkrieg fast eine Hetze gegen jeden kommunistischen Verdacht. Nicht zu reden von den Japanern, die in Internierungslager gesperrt wurden.

                            Zitat von xanrof
                            Bitte? Also, DAS ist gaaanz sicherlich falsch.
                            Wenn ich über den Durchschnitt rede, ist das ganz sicher nicht falsch.

                            Zitat von xanrof
                            Die Religionsfreiheit ist ebenfalls gegeben.
                            So weit ich weiß, dürfen in 7 US-Staaten Atheisten immer noch keinne öffentlichen Ämter bekleiden. Ganz zu schweigen davon, was für eine Welle der Entrüstung sich ereignet, wenn man das öffentlich zugibt.

                            Weiterhin muss auf die Bibel geschworen werden; als einer auf den Koran geschworen hat, ging ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit. Was wäre denn, wenn ich auf gar nichts schwören würde?
                            President Bush doesn't believe that Atheists should be considered citizens
                            Zitat von xanrof
                            In einigen Gegenden der USA ist man sehr restriktiv, was das Zeigen von Nacktheit angeht. Hier ist man in Europa (speziell am Ostseestrand ) sehr viel liberaler. Das ist keine Frage. Nichts desto trotz haben die USA die groesste Pornoindustrie der Welt - ohne dass es staendig Verhaftungen gibt.
                            Von der Sexualität hast du mir gar nichts erzählt. Wie steht es damit?

                            Zitat von xanrof
                            In den USA ist es prinzipiell erstmal kein Problem, wenn (hypothetisch) zwanzig Gotteshaeuser/Tempel der verschiedensten Glaubensrichtungen direkt nebeneinander stehen.
                            Faelle, wie in Deutschland, wo Bewohner eines Stadtviertel den Bau von Moscheen ablehnen, weil der Turm nicht ins (christlich gepraegte) Stadtbild passt, sind in USA undenkbar.
                            Das muss man ihnen allerdings zu Gute halten, ich wünschte, das wäre bei uns liberaler.

                            Zitat von xanrof
                            Also, grosse Pornoindustrie und Freiheit im geschlossenen (!) Kreis, also unter denen, die es wollen, einerseits, gleichzeitig hohe Zurueckhaltung gegenueber Unbeteiligten und im TV andererseits - fuer mich ist das kein Widerspruch, von Bigotterie ganz zu schweigen.
                            Doch genau das ist ja Ausdruck einer Doppelmoral. Man verurteilt in der Öffentlichkeit etwas, was man trotzdem selber gerne macht. Wenn du es schönreden willst, dann bitte.

                            Zitat von newman
                            Die meisten Irrsinnsgesetze, die man hört, kommen durch die extrem direkt-demokratische Ausrichtung vieler Gemeinden zustande.
                            Die USA ist nunmal extrem föderalistisch geprägt. Auf Bundesebene werden eigentlich nur die ganz großen Entscheidungen wie z.B. eine gemeinsame Außenpolitik entschieden, bereits jeder Bundesstaat kann ein eigenes Steuergesetz haben und viele der alltäglichen Entscheidungen werden ganz unten direkt-demokratisch von den Bürgern der jeweiligen Städte entschieden. Das ist halt die Kehrseite der Demokratie. Die Gesetze sind so intelligent wie seine Bürger.
                            Dem entgegen steht der Post von EREIGNISHORIZONT:

                            Ich habe von meinen Halbschwestern erfahren, dass politische Arbeit in den Kommunen eher unbedeutend ist. Anliegen und Wünsche einer Gemeinde werden interessanterweise oft mehr ausgehandelt (Poker), als das es durch REPS oder Demokraten repräsentiert wird. Da verhalten sich eher alle als neutral. Es wird quasi erst in größeren Bereichen getrennt.
                            Ich kann mir vorstellen, dass dadurch natürlich null politischer Prozess in den unmittelbaren Lebensräumen der Menschen statt findet, was vielleicht auch eine Enthaltsamkeit zu diesen Prozessen erklären würde.
                            Außerdem solltest du mal definieren, was direkte Demokratie ist. Wenn ich die Gemeindevorsteher wähle, dann ist das nicht direkte Demokratie, auch wenn die die Bürgernächste Ebene sind.

                            In mehreren Staaten können sie zwar über Gesetze abstimmen, die Verfassung ändern und geringfügig einige Gesetze selbst erstellen, aber das ist nichts bemerkenswertes, sondern das Minimum an Bürgerbeteiligung.

                            Die USA wurden übrigens als Elitenstaat erschaffen; schon die Institution Senat und die Wahlmänner deuten auf diesen Charakterzug hin.

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                              #59
                              Wo Propaganda auf den Nährboden der anerzogenen Ignoranz stößt kann doch nur so etwas kaputtes wie das US - System dabei rauskommen. Wenn man ganze Bevölkerungsschichten den Zugang zu einer adequaten Bildung verwehrt und dieses Loch dann mit Desinformationen(FOX - News) und Hurra Patriotismus füllt, dann braucht sich kein Mensch wundern, warum so viele der Lüge des amerikanischen Traums auf den Leim gehen, und deswegen eben jene gegen ihre eigenen Interessen votieren.

                              Wenn ich a priori der festen Überzeugung bin, dass ich im freiestem und bestem Land der Welt aufgewachsen bin, ungeachtet meiner individuellen Umstände, dann werden diese Umstände eben eher der eigenen Unzulänglichkeit angelastet, oder halt Migranten, Homosexuellen, Gottlosen, Liberalen etc... anstatt sich mal die Frage zu stellen, ob vl in diesem System nicht doch etwas verkehrt läuft und wir alle nur belogen wurden.

                              Man kann es mit Kulturrelativismus echt übertreiben: stellt euch mal folgende Frage: wo würdet ihr als armer Mensch, Homosexueller, Atheist/Agnostiker, Krebskranker, Diabetiker, Frau, Liberaler lieber leben? In den USA oder Deutschland? Einzig wenn ich Millionen auf dem Konto hätte, würde ich in Erwägung ziehen in das gelobte Land zu siedeln.
                              Die Herrschaftsverhältnisse ändern sich nie, lediglich die Methoden der Unterdrückung werden subtiler.

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                                #60
                                Zitat von Uriel Ventris
                                Außerdem solltest du mal definieren, was direkte Demokratie ist. Wenn ich die Gemeindevorsteher wähle, dann ist das nicht direkte Demokratie, auch wenn die die Bürgernächste Ebene sind.

                                Ich spreche hier schon von wirklich direkter Demokratie, wo über konkrete Sachthemen abgestimmt werden kann. Bei Staaten per Referendum oder auf Basis einer Initiative, wenn man eine gewisse Mindestunterschriftenanzahl zusammenbekommt.
                                Siehe: Initiatives and referendums in the United States - Wikipedia, the free encyclopedia

                                Aber das ist auch von Staat zu Staat unterschiedlich (siehe die Karte auf der Wikipediaseite).

                                Die USA ist als solches auch eher mit einer Weiterentwicklung der EU als mit der BRD vergleichbar. Und genauso unterschiedlich können die einzelnen Bundesstaaten sein.

                                In Simpsons werden diese plebiszitären Elemente gerne karikiert. Z.B. wo eine Ausgangssperre für alle unter 60 eingeführt wurde, weil keiner unter 60 wählen ging.

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