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Krise in Mali

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    #16
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Und ich dachte immer, die Lehre aus der deutschen Vergangenheit wäre "Nie wieder Auschwitz" gewesen, statt grundsätzlich und aus Prinzip bei allen noch so verabscheuungswürdigen Kriegs- und Menschheitsverbrechen zuzusehen...
    Pick dir nur das raus, was dir passt, genau das haben wir gerne. Genauso hat Deutschland eine militaristische Vergangenheit hinter sich, und überall reinzumarschieren, nur weil man der Meinung ist, dieser und jener habe recht, zeugt genausowenig von gesundem Menschenverstande.

    Schau dir's in Afghanistan an; die eine Bande von Verbrechern haben sie gegen die andere eingetauscht. Und die ist ungleich erfolgreicher; es betrügt sich eben besser, wenn einen Uncle Sam's Kanonen schütze.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    In manchen, nicht gerade kleinen Kreisen wird dies allerdings genauso gesehen. Denn die Bösen sind immer die Deutschen, oft auch die Amerikaner, Briten, Franzosen, Russen, Chinesen - also jede größere Militärmacht, die gerade für eine Intervention in Frage käme;
    Das liegt daran, dass es eine Intervention aus "Menschlichkeit" selten gegeben hat.

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      #17
      Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
      Genau, wie vor tausend Jahren die Hunnen ... sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschland in Mali in einer solchen Weise bestätigt werden, daß niemals wieder ein Islamist es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.
      Wenn ich deine Aussage richtig verstehe, stehts du dem Eingreifen also recht kritisch gegenüber?
      Naja, natürlich könnte man sich auch zurücklehnen und die Islamistischen Gruppen (wieder einmal) in aller Ruhe "ungläubige" oder wer auch immer ihnen halt nicht in den Kram passt, abschlachten lassen.
      Das keine Regierung ob nun asiatisch, westlich oder arabisch eine weiße Weste hat weis denk ich jeder. Aber jedesmal Terror und das endlose Abschlachten von Zivilisten durch gläubige Fanatiker mit einem Achselzucken abtun ist mMn. die absolut falsche Richtung.

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        #18
        Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
        Es geht darum, die Islamisten zu vertreiben und die Befehlsgewalt der anerkannten Regierung wieder herzustellen.
        Hm, ja, das wohl auch.
        Aber dann sind da auch noch ein paar Rohstoffvorkommen:
        "Langfristig hat Frankreich ein Interesse daran, Bodenschätze in der Sahelzone zu fördern, insbesondere Erdöl und Uran, das der französische Atomkonzern Areva im Nachbarland Niger bereits seit Jahrzehnten gewinnt", ...
        Frankreichs Interessen in Mali | Welt | DW.DE | 16.01.2013
        Der französische Atomkonzern Cogema (heute AREVA) entdeckte vor Jahren Uran-, Kupfer- und Bauxitvorkommen in Falea am Mandigo-Plateau im Grenzgebiet zu Senegal. Die Bauxitvorkommen zählen zu den größten der Welt. (...) angeblich wurde ein Gebiet von 150 Quadratkilometer an die Gesellschaft abgetreten.
        Das militärische Engagement Frankreichs diene "auch der Sicherung seiner eigenen Energieversorgung mit preiswertem Uran aus Malis Nachbarland Niger", erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker.Laut GFBV versorgt Frankreich ein Drittel seiner Atomkraftwerke mit Uran aus Niger.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Mali

        Interessant ist auch der Aspekt, dass Pres. Hollande nicht das Parlament befragt hat. Hier spielen interne Aspekte eine Rolle: Nachdem Hollande in letzter Zeit einige innenpolitische Rueckschlaege hat wegstecken muessen, ist dies natuerlich ein Weg, sich als Macher zu praesentieren. Damit muss man auch den Versuch, den franzoesischen Agenten zu befreien, entsprechend bewerten.

        Natuerlich mag der Kampf gegen den Terrorismus an erster Stelle stehen. Hier kann sich Frankreich international profilieren. Hinzu kommt aber auch, dass der gewaltbereite Islamismus bereits Frankreich als Zielland ausgemacht hat. Dem will man etwas entgegensetzen, sich kaempferisch geben.

        Allerdings sollten Rohstoffe und Innenpolitik nicht vergessen werden.

        Fuer die franzosische Regierung kommen damit gerade jetzt mehrere Gruende zusammen, um zu agieren.
        Aus deren Sicht war es ein passender Moment, jetzt loszuschlagen
        .

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          #19
          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
          Hat sie, sogar mehrfach. Und die ersten Anfragen wurden in Europa politisch korrekt ignoriert.
          Ok.

          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
          Über die Integrität der Regierung von Mali vermag ich nicht zu urteilen. Fest steht jedoch, dass die Islamisten im Norden die böseren Buben sind. Dies wird unterstrichen durch die "Abstimmung mit den Füßen" in Gestalt von mittlerweile mehr als 230.000 Flüchtlingen, die den Segnungen der Koranschwinger nicht so viel abgewinnen können.
          So wie ich das in Erinnerung habe, ist die Regierung einem Putsch entwachsen. Daie Flüchtinge soll man bitteschön schützen, mehr nicht. Den Rest sollen Regierung und "Koranschwinger" unter sich ausmachen.

          Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
          Es geht darum, die Islamisten zu vertreiben und die Befehlsgewalt der anerkannten Regierung wieder herzustellen.
          Putschisten?

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            #20
            Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
            Wenn ich deine Aussage richtig verstehe, stehts du dem Eingreifen also recht kritisch gegenüber?
            Naja, natürlich könnte man sich auch zurücklehnen und die Islamistischen Gruppen (wieder einmal) in aller Ruhe "ungläubige" oder wer auch immer ihnen halt nicht in den Kram passt, abschlachten lassen.
            Das keine Regierung ob nun asiatisch, westlich oder arabisch eine weiße Weste hat weis denk ich jeder. Aber jedesmal Terror und das endlose Abschlachten von Zivilisten durch gläubige Fanatiker mit einem Achselzucken abtun ist mMn. die absolut falsche Richtung.
            Das Problem ist nur, dass eine solche Intervention auch leicht das Gegenteil bewirken kann. In Afghanistan sind die Islamisten stärker als je zuvor und die westliche Begeisterung für diesen Einsatz hält sich mittlerweile in Grenzen.

            Insbesondere der Irrglaube die afghanische Nationalarmee könnte die Sicherheit des Landes alleine tragen ist nichts weiter als eine Illusion. Genauso wird eine Militärausbildung in Mali, wie du sie vorschlägst, genauso kläglich scheitern wie in Afghanistan oder Somalia.
            “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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              #21
              Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
              So wie ich das in Erinnerung habe, ist die Regierung einem Putsch entwachsen.
              Das hat in Afrika noch nie jemanden interessiert. Wie einst bei den Römern ist auch dort immer noch der Militärputsch die normale Form des Machtwechsels.

              Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
              Die Flüchtlinge soll man bitteschön schützen, mehr nicht.
              Wie sollte dieser Schutz denn aussehen? Eskortiert man sie zum Sterben ins Lager oder hilft man ihnen, auf ihr angestammtes Land und in ihre Häuser zurückzukehren? Wenn sie vor den Islamisten geflohen sind, werden diese sicher nicht seelenruhig dabei zusehen. Also muss man für einen gerechten Schutz der Flüchtlinge die Islamisten in die Wüste zurück drängen.

              Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
              Den Rest sollen Regierung und "Koranschwinger" unter sich ausmachen.
              Ach nö, nicht noch einmal ein Talibanregime....
              Dann schon lieber aktiv die Entwicklung in Mali mitgestalten.
              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                #22
                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                Ach nö, nicht noch einmal ein Talibanregime....
                Dann schon lieber aktiv die Entwicklung in Mali mitgestalten.
                Hat ja bisher auch immer super geklappt...
                “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                  #23
                  Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                  Hat ja bisher auch immer super geklappt...
                  Man wächst an der Aufgabe und lernt aus den bisherigen Fehlern.
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    #24
                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Das hat in Afrika noch nie jemanden interessiert. Wie einst bei den Römern ist auch dort immer noch der Militärputsch die normale Form des Machtwechsels.
                    Heißt, wenn es um den Krieg geht, sind europäische Maßstäbe gefragt, bei der Staatsform aber nicht?

                    Aber hallo. Bias?

                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Wie sollte dieser Schutz denn aussehen? Eskortiert man sie zum Sterben ins Lager oder hilft man ihnen, auf ihr angestammtes Land und in ihre Häuser zurückzukehren? Wenn sie vor den Islamisten geflohen sind, werden diese sicher nicht seelenruhig dabei zusehen. Also muss man für einen gerechten Schutz der Flüchtlinge die Islamisten in die Wüste zurück drängen.
                    Das muss man vor Ort entscheiden. Jedenfalls bringt es wenig, blindlings dreinzuschlagen und sich dann zu wundern, warum denn das gesamte Land auf einmal gegen einen ist.

                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Ach nö, nicht noch einmal ein Talibanregime....
                    Dann schon lieber aktiv die Entwicklung in Mali mitgestalten.
                    Ja das kann ich mir denken, dass dir das gefallen würde.

                    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                    Man wächst an der Aufgabe und lernt aus den bisherigen Fehlern.
                    Davon merk ich aber nicht viel. Ist ja nicht so, als wäre Afghanistan die erste Intervention überhaupt gewesen.

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                      #25
                      Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                      I so möge der Name Deutschland in Mali in einer solchen Weise bestätigt werden, daß niemals wieder ein Islamist es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.
                      So sollte es eigentlich sein.
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        #26
                        Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                        Pick dir nur das raus, was dir passt, genau das haben wir gerne. Genauso hat Deutschland eine militaristische Vergangenheit hinter sich, und überall reinzumarschieren, nur weil man der Meinung ist, dieser und jener habe recht, zeugt genausowenig von gesundem Menschenverstande.
                        Wo habe ich denn gefordert, überall einzumarschieren?

                        Schau dir's in Afghanistan an; die eine Bande von Verbrechern haben sie gegen die andere eingetauscht. Und die ist ungleich erfolgreicher; es betrügt sich eben besser, wenn einen Uncle Sam's Kanonen schütze.
                        Dein krankhafter Amerikahass ist bekannt, auch wenn sich mir nicht erschließt, was dieser in einem Thread über die französische Intervention in Mali zu suchen hat...


                        Zitat von HerrHorst
                        Ironie der Geschichte ist, dass die bösen Rebellen größtenteils aus Libyen zurückgekehrte Kämpfer sind, welche sich dort noch des westlichen Wohlwollens sicher sein durften.
                        Eigentlich sind die aus Libyen zurückgekehrten Tuareg-Rebellen ehemalige Söldner von Gaddafi und hatten von daher niemals das westliche Wohlwollen.
                        "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                        -Cpt. Jean-Luc Picard

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                          #27
                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          Hm, ja, das wohl auch.
                          Aber dann sind da auch noch ein paar Rohstoffvorkommen:
                          Ganz so bedeutsam können diese Vorkommen nicht sein. Andernfalls wäre Mali nicht selbst für afrikanische Verhältnisse ein armes und rückständiges Land.
                          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                            #28
                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Man wächst an der Aufgabe und lernt aus den bisherigen Fehlern.
                            Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Nachdem die Beglückungsmissionen im Irak und in Afghanistan nicht so pralle liefen wird diesmal bestimmt alles super.

                            Und wenn nicht, dann bombardieren wir halten den Iran und versuchen es noch einmal

                            So sollte es eigentlich sein.
                            Für Propaganda dieser Art ist es wohl noch zu früh: „[…] Mali hat nun heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! […]“

                            Ganz so bedeutsam können diese Vorkommen nicht sein. Andernfalls wäre Mali nicht selbst für afrikanische Verhältnisse ein armes und rückständiges Land.
                            Es gibt viele Länder mit massiven Ressourcenvorkommen, welche trotzdem arm sind: http://de.wikipedia.org/wiki/Holl%C3...sche_Krankheit ; http://www.iwkoeln.de/de/infodienste.../beitrag/53210

                            Eigentlich sind die aus Libyen zurückgekehrten Tuareg-Rebellen ehemalige Söldner von Gaddafi und hatten von daher niemals das westliche Wohlwollen.
                            Eigentlich nicht, denn die Islamisten haben die Tuareg-Rebellen längst verjagt.
                            Zuletzt geändert von HerrHorst; 16.01.2013, 21:28.
                            “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                              #29
                              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                              Eigentlich sind die aus Libyen zurückgekehrten Tuareg-Rebellen ehemalige Söldner von Gaddafi und hatten von daher niemals das westliche Wohlwollen.
                              Ich dachte die Islamisten hätten die Tuareg gewaltsam abgelöst und aus einigen Städten vertrieben, nachdem die Tuareg mit deren Hilfe versucht haben einen eigenen Staat zu errichten. Oder gab es dies bezüglich eine andere Entwicklung? Ich meine mich eigentlich so daran zu erinnern.
                              "Denkt daran, wir sind nur dazu autorisiert Gewalt anzuwenden wenn die Erde bedroht ist"
                              "Und der Mond"
                              "Ja, und der Mond."

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                                #30
                                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                                Heißt, wenn es um den Krieg geht, sind europäische Maßstäbe gefragt, bei der Staatsform aber nicht?
                                Ein Militärputsch ist nicht per se etwas schlechtes. Es gibt Länder, die laufen mit diesem Modell ganz stabil und zum Wohl der Mehrheit. Und in Afrika kennt man es nicht anders.

                                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                                Ja das kann ich mir denken, dass dir das gefallen würde.
                                Ich habe nichts dagegen, einen Staat in der europäischen Peripherie ein wenig in die richtige Richtung zu lenken. Dass die Koranschwinger diesem Anliegen im Wege stehen, ist auch klar. Und das hat jetzt nichts mit wirtschaftlicher Ausbeutung zu tun. Hätten die Islamisten das Wohl der eroberten Bevölkerung im Blick, so würden nicht so viele vor ihnen fliehen. Es geht darum, ein weiteres intolerantes und gewaltsames Regime schon im Entstehen zu verhindern.

                                Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                                Davon merk ich aber nicht viel. Ist ja nicht so, als wäre Afghanistan die erste Intervention überhaupt gewesen.
                                Afghanistan ist sicher auch nicht das beste Beispiel.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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