Deutschland sollte nach 70 Jahren sich nicht mehr alles gefallen lassen!

[Vidar]

Was mir immer am besten gefällt ist, dass das Gequengel "wir Deutschen" würden in einen Topf geschmissen werden und es würde behauptet werden wir seien "alle Nazis" immer von exakt den gleichen Leuten kommt, die dann an anderer Stelle sich wieder über "die Türken", die doch einfach mal so einen armen deutschen Jungen einsperren, oder "die Griechen", die jetzt endlich mal ordentlich sparen sollen, oder "die Schweizer", die jetzt endlich mal was gegen Schwarzgeldkonten machen sollen, aufregen ohne mal einen einzigen Gedanken an Differenzierung zu verschwenden.

@Tibo: ...und das gleiche kann man auch da sagen: Sind alle Ermittler potentielle Neonazis?? Ich würde mir jedenfalls als Polizist nicht von ausländischen Kollengen reinpfuschen lassen wollen, es sei denn es trüge zu den Ermittlungen bei, etwa wenn ich Verdächtige befragen müsste deren Sprache ich nicht mächtig bin.
Im Prizip ist ja gegen Zusammenarbeit nichts einzuwenden, aber die deutschen Behörden gleich mal unter Generalverdacht zu stellen ist eine Frechheit.

Vidar

[Dannyboy]

Eine Frechheit, die sich deutsche Behörden selbst eingebrockt haben. Das war auch nicht nur ein Beamter in einer Behörde, der da mal Mist gebaut hat.
Mitgefangen, mitgehangen.
Abgesehen davon gibt es Regularien, wie so eine Zusammenarbeit funktioniert.

[Vidar]

Eine Frechheit, die sich deutsche Behörden selbst eingebrockt haben. Das war auch nicht nur ein Beamter in einer Behörde, der da mal Mist gebaut hat.
Mitgefangen, mitgehangen.
Abgesehen davon gibt es Regularien, wie so eine Zusammenarbeit funktioniert.

Das stimmt allerdings. Leider haben diese Regularien ja offensichtlich kläglich versagt, und wie Du schon richtig meintest, nicht nur einmal.
Die Frage ist doch, um mal auf das Thema des Threads zurückzukommen, wie lange müssen wir uns das jetzt wieder anhören?? Ich habe auch bis jetzt noch keinen deutschen Militär sagen hören, die türkischen Streitkräfte seien allesamt ein undisziplinierter, pöbelnder Haufen. Man soll eben nicht von ein paar auf alle schließen.

Vidar

[newman]

Ich denke nicht, dass er mit "Probleme" die Menschen meinte, ich denke eher die Tatsache, dass es in der Türkei eben gravierende soziale Probleme gibt, die die Familie zum auswandern nach Deutschland veranlasst hat.

Also kein gezielter Export durch die Türkei sondern eine Entscheidung, die von den auswandernden Menschen getroffen wurde.

Das Wort Export würde vielleicht auf die Geschichte Australiens zutreffen, wo GB Strafgefange tatsächlich gesteuert nach Australien ausgelagert hat.

Davon abgesehen ist dieser Erdogan sowieso eine populistische Flasche sondergleichen, was anderes als rumposaunen kann der nicht und mit dem Laizismus hat er es auch nicht so, aber das gehört hier nicht hin.

Ja, Erdogan ist ein Populist durch und durch.
Genauso wie viele unserer Politiker. Oder was glaubst du was Mutti macht, wenn sie auf die faulen Griechen schimpft?
Was genau der Laizismus hiermit zu tun hat, ist mir jedoch schleierhaft. In dem Fall scheint man sich über Religion jedenfalls nicht sonderlich viele Gedanken zu machen, in dem man den Leichnam noch ein zweites Mal in der Türkei obduzieren lässt und damit dessen Totenruhe stört.
Das Merkmal des Populisten ist ja gerade, dass nur vorgibt sich über solche Dinge wie Religion zu sorgen, dann wenn es ihm Stimmen einbringt. Und wenn ihm ein anderes Verhalten stimmen einbringt, ist Religion plötzlich wieder ganz egal. Das unterscheidet den Populisten vom Ideologen.

[Seether]

Genauso wie viele unserer Politiker. Oder was glaubst du was Mutti macht, wenn sie auf die faulen Griechen schimpft?

So weit ich weiß, wirst du Merkel im O-Ton kein Zitat unterschieben können, in dem sie expressis verbis vom faulen Griechen spricht, an "Schimpfen" gar nicht erst zu denken.
Auch hat Merkel nicht gesagt, Italenier, Portugiesen, Spanier oder sonstige "Südländer" seien faul.

Eventuell hast du ja aber das entsprechende Zitat zur Hand und überraschst mich. Vielleicht hat sie wirklich mal dieses Wort benutzt: Faul.

Demgegenüber stehen natürlich Aussagen ehemaliger südländischer Spitzenpolitiker, die in ihrer aktiven Zeit Merkel gerne mal als "fettärschige Alte" beleidigt haben, oder im Wahlkampf mal pauschal vor dem "vierten deutschen Reich" warnen. Oder Spitzenpolitiker, die sich erregen, wenn man Berlusconi oder Grillo als Clowns bezeichnet, aber selber keine Scheu haben, eine pompöse Militärparade abzuhalten, während in Zentralitalien tausende Menschen aufgrund von Erdbeben auf der Straße hausieren müssen und zeigen, dass ihnen selber offenbar jedes schlaue Maß abhanden gekommen ist. Auch sind italienische Politiker gerne dafür zu haben, deutsche EU-Parlamentspräsidenten als Konzentrationslageraufsehen zu bezeichnen.

Wenn sich dann noch ein türkischer Politiker ereifert, über die Erfordernisse des Rechtstaats zu palavern, währen in der Türkei christliche Kirchen abgefackelt (Edit: Bzw, Bibelhändler), Bundeswehrsoldaten vom Militär schikaniert und 2011 mehr Journalisten in Gefängnisse gesteckt wurden als in China, hört der Spaß wirklich auf.

[Vidar]

Also kein gezielter Export durch die Türkei sondern eine Entscheidung, die von den auswandernden Menschen getroffen wurde.

Das Wort Export würde vielleicht auf die Geschichte Australiens zutreffen, wo GB Strafgefange tatsächlich gesteuert nach Australien ausgelagert hat.

Das wäre eher die passende Wortwahl stimmt

Ja, Erdogan ist ein Populist durch und durch.
Genauso wie viele unserer Politiker. Oder was glaubst du was Mutti macht, wenn sie auf die faulen Griechen schimpft?

Also was ich über Mutti denke schreibe ich hier nicht, sonst musst Du mich am Ende noch verwarnen
Noch lächerlicher ist aber unser werter Innenminister, was der raus haut ist schon nicht mehr lustig...

Was genau der Laizismus hiermit zu tun hat, ist mir jedoch schleierhaft. In dem Fall scheint man sich über Religion jedenfalls nicht sonderlich viele Gedanken zu machen, in dem man den Leichnam noch ein zweites Mal in der Türkei obduzieren lässt und damit dessen Totenruhe stört.
Das Merkmal des Populisten ist ja gerade, dass nur vorgibt sich über solche Dinge wie Religion zu sorgen, dann wenn es ihm Stimmen einbringt. Und wenn ihm ein anderes Verhalten stimmen einbringt, ist Religion plötzlich wieder ganz egal. Das unterscheidet den Populisten vom Ideologen.

Genau darauf wollte hinaus: Der Typ ist nur absolut Stimmengeil und die strikte Trennung von Kirche und Staat ist nunmal ein Thema was wie ich finde, nicht einmal diskutiert werden sollte, geschweige denn angetastet.

Vidar

[Leandertaler]

In dem Fall scheint man sich über Religion jedenfalls nicht sonderlich viele Gedanken zu machen, in dem man den Leichnam noch ein zweites Mal in der Türkei obduzieren lässt und damit dessen Totenruhe stört.
Das Merkmal des Populisten ist ja gerade, dass nur vorgibt sich über solche Dinge wie Religion zu sorgen, dann wenn es ihm Stimmen einbringt. Und wenn ihm ein anderes Verhalten stimmen einbringt, ist Religion plötzlich wieder ganz egal. Das unterscheidet den Populisten vom Ideologen.

Das ist in der Praxis aber nicht unbedingt ein Gegensatz. Erdogan ist ideologisch klar vorbelastet und seine Regierung arbeitet eindeutig auf eine Stärkung der Rolle des Islam in der Türkei hin und das sicher nicht nur, weil man sich davon die meisten Stimmen verspricht.
Dieser ideologische Hintergrund bedeutet allerdings nicht, dass er sich an jede einzelne Regel aus dem Koran halten oder sie für richtig befinden muss oder dass er keine Kompromisse eingehen kann, wenn es politisch gerade opportun erscheint. 100%-Ideologen sind einfach etwas für den Elfenbeinturm, aber nicht für die Realität und schon gar nicht die Realität eines Ministerpräsidenten.

[Liopleurodon]

Ich weiß auch nicht wie die uns Deutsche einfach alle über einen Kamm scheren können und unter Generalverdacht stellen. Nur weil hin und wieder ein paar Extremisten Türken umbringen sind ja nicht gleich alle Deutschen Nazis.

Das scheint in der Türkei eine innenpolitische Tradition zu haben. Es ist noch gar nicht so lange her, da genügte ein kurdischer Name im Ausweis als Grund für eine Verhaftung. Im Streit um den Völkermord drohte man sogar erst kürzlich den nach dem großen Erdbeben ins Land gekommenen Armeniern mit der Ausweisung.

[Gast]

So weit ich weiß, wirst du Merkel im O-Ton kein Zitat unterschieben können, in dem sie expressis verbis vom faulen Griechen spricht, an "Schimpfen" gar nicht erst zu denken.
Auch hat Merkel nicht gesagt, Italenier, Portugiesen, Spanier oder sonstige "Südländer" seien faul.

Eventuell hast du ja aber das entsprechende Zitat zur Hand und überraschst mich. Vielleicht hat sie wirklich mal dieses Wort benutzt: Faul.

Demgegenüber stehen natürlich Aussagen ehemaliger südländischer Spitzenpolitiker, die in ihrer aktiven Zeit Merkel gerne mal als "fettärschige Alte" beleidigt haben, oder im Wahlkampf mal pauschal vor dem "vierten deutschen Reich" warnen. Oder Spitzenpolitiker, die sich erregen, wenn man Berlusconi oder Grillo als Clowns bezeichnet, aber selber keine Scheu haben, eine pompöse Militärparade abzuhalten, während in Zentralitalien tausende Menschen aufgrund von Erdbeben auf der Straße hausieren müssen und zeigen, dass ihnen selber offenbar jedes schlaue Maß abhanden gekommen ist.

Wenn sich dann noch ein türkischer Politiker ereifert, über die Erfordernisse des Rechtstaats zu palavern, währen in der Türkei christliche Kirchen abgefackelt (Edit: Bzw, Bibelhändler), Bundeswehrsoldaten vom Militär schikaniert und 2011 mehr Journalisten in Gefängnisse gesteckt wurden als in China, hört der Spaß wirklich auf.

Das stimmt zwar alles, aber ich werfe ich einfach mal die Frage in den Raum ob implizite Andeutungen ("Wir können nicht eine Währung haben und der eine kriegt ganz viel Urlaub und der andere ganz wenig") jetzt so viel besser sind als wenn man's direkt rundheraus sagt.

Wobei das hier im Thread auch irgendwie nicht der Punkt ist, jedenfalls nicht für mich. Wenn hier Leute im Forum gerne pauschal über "die Griechen" und "die Türken" reden, wieso regen sie sich dann auf einmal auf, wenn einer "die Deutschen" sagt?

[Liopleurodon]

Das ist in der Praxis aber nicht unbedingt ein Gegensatz. Erdogan ist ideologisch klar vorbelastet und seine Regierung arbeitet eindeutig auf eine Stärkung der Rolle des Islam in der Türkei hin und das sicher nicht nur, weil man sich davon die meisten Stimmen verspricht.
Dieser ideologische Hintergrund bedeutet allerdings nicht, dass er sich an jede einzelne Regel aus dem Koran halten oder sie für richtig befinden muss oder dass er keine Kompromisse eingehen kann, wenn es politisch gerade opportun erscheint. 100%-Ideologen sind einfach etwas für den Elfenbeinturm, aber nicht für die Realität und schon gar nicht die Realität eines Ministerpräsidenten.

Die Türkei ist auf dem Weg zu einem autokratischen Staat. Das Land ist definitiv noch nicht reif für die EU. Bleibt nur zu hoffen, dass im Falle eines Regierungswechsels Rot-Grün nicht den bisherigen Kurs ändert und die Türkei auch weiterhin außen vor bleibt. Bisher ist Deutschland das stärkste Land unter den Skeptikern eines türkischen EU-Beitritts.

[Seether]

Wobei das hier im Thread auch irgendwie nicht der Punkt ist, jedenfalls nicht für mich. Wenn hier Leute im Forum gerne pauschal über "die Griechen" und "die Türken" reden, wieso regen sie sich dann auf einmal auf, wenn einer "die Deutschen" sagt?

Ich brauche auch jetzt nur wieder den SPON aufmachen und sehe, wie wiedermal einer dieser Clowns aus Italien über "Die Deutschen" bzw. "Deutschland" allgemein herjammert und rumplärrt, nur Deutschland habe von der EU im allgemeinen und der Krise im besonderen profitiert, und alle anderen seien ja leer ausgegangen und hätten nie was von der Eu gehabt. Insbesondere nicht "die Griechen", die sich über günstige Kredite freuen konnten bis zum Knall, während "Deutschland" im selben Zeitraum als der kranke Mann verhöhnt wurde.
Außerdem möchte ich von Hernn Grillo und Co gerne mal hören, wer "in Deutschland" bitte sehr von der EU und der Krise so sehr profitiert hat, denn der normale Arbeitnehmer, für den sich Herr Grillo ja angeblich so interessiert, wars nicht. Und ich würde auch gerne mal seine Meinung dazu hören, dass es "den Italienern" ja allgemein ganz schlecht geht, und er das immer auf die Deutschen schiebt, wobei "die Deutschen" noch nicht eine einzige mit Griechenland oder Irland vergleichbare imperialistische "Forderungssammlung" an Italien abgeschickt haben. Auch hätte ich gerne mal erklärt, warum "der Italiener" pro Kopf mehr Privatvermögen hat als jeder andere Europäer mit Ausnahme der Zwergstaatler.

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Jaja. Die Sache mit den Pauschalisierungen. Es ist einfach mittlerweile zum guten Ton geworden, über "die Deutschen" herzuziehen, "Den Deutschen" oder "Deutschland" alles in die Schuhe zu schieben, was schief läuft, überall Nazis, Ausländerfeinde, Grünenhasser, Machos, Emanzipations - und Schwulenhasser zu erblicken, und jaaa bloß nie zu sagen, dass auch "andere" mal eventuell vor ihrer eigenen Haustür kehren sollen, bevor sie anderen die Scheiße an den Kopf werfen.

Mir geht Mutti mit ihrer neoliberalen DrecksFPD als Merheitsfortsatz auch gehörig auf den Wecker, aber wenn wirklich ständig, überall, bei jeder Gelegenheit auch noch darauf rumgehackt wird, was "der Deutsche" oder "Deutschland" oder "der Deutsche Staat und seine Beamten" falsch machen, brauch sich hier wirklich niemand mehr verwundert zeigen, dass Mutti immer wieder gewählt wird. Denn dieses Forum mit seiner beinahe vorherrschenden Links/Grünen Gesinnung ist eben nicht die demographische Realität. Die Demographische Realität sind auch gefühlte 30-40% der "Deutschen", die es satt haben zu sehen, wie ein Haufen Nicht-ganz-erste-Welt-Staaten, in denen Wahlweise Pressefeiheit, Müllabfuhr oder Justiz noch weniger funktionieren als bei uns, oder die noch nichtmal ein Katasterwesen haben, uns Ratschläge erteilen wollen.
Ne, da brauch sich keiner wundern.
Erdogan und Co sollen sich mal an ihre eigene Nase packen und mit schlauen Kommentaren hinterm Arreat halten.

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Mir ist auch klar, dass ich damit keinen Blumentopf in diesem Forum gewinne. Wenn ich das wollte, müsste ich vermutlich auf der CDU oder gar NDP-Homepage posten und mich als "Nazi" abstempeln lassen, oder einfach nur jemand, der ja "überhaupt keinen Durchblick hat". Ich seh schon das kommunistische Känguruh vor mir, wie es mich mit plapperhaften Zitaten aus der ganz linken Ecke zufplastert, und das, wo ich selber regelmäßig von Diskussionsteilnehmern auf der Uni und im Ref als "Kommunist" belacht wurde.