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Familienpolitik in Deutschland

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    #16
    Ich finde es schrecklich, dass bei diesem Thema alles dem Diktat der Wirtschaft unterworfen wird.

    Kann eine Frau denn nicht ein Jahr bei ihrem Kind bleiben, ohne dass sie auf wenig für den Arbeitsmarkt oder Beförderungen uninteressant wird? Oder ein Mann an der Stelle, darum geht es nicht.
    Jeder dem sein Kind wichtiger ist, als die Arbeit, ist in Deutschland anscheinend als Arbeitnehmer untragbar.

    Kitas und Krippen, ist ja alles wunderschön, aber das größte Problem in Deutschland ist ein Akzeptanzproblem, ein gesellschaftliches Problem.

    Nicht dass ich die Politik der Schwarz-Gelben dadurch entschuldigen will - die ist immer noch grauenhaft und von vorgestern in diesem Bereich.
    When I feed the poor, they call me a saint.
    When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


    ~ Hélder Câmara

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      #17
      Zitat von Cosmic Girl Beitrag anzeigen
      Heißt das jetzt, alle ehemaligen Krippenkinder sind "total vermurkst" und können nicht beschult werden?
      Seltsam, dass meine Schwester ihr Abitur mit einem guten Zweierschnitt gemacht und erfolgreich studiert hat. Und sie ist schon sehr früh in die Kinderkrippe gegangen, damit meine Mutter wieder arbeiten gehen konnte.
      Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen. Aber in der ehemaligen DDR war es üblich, dass die Kinder in die Krippe geschickt wurden, damit ihre Mütter arbeiten gehen konnten. Ich glaube nicht, dass es deswegen jetzt in den neuen Bundesländern nur vermurkste Leute gibt.
      Die meisten Kinder tragen psychologische Schäden davon, wenn sie in ihrem ersten Lebensjahr keine ständige Bezugsperson haben.
      Sei da bitte nicht sauer auf mich, das hat die Evolution so eingerichtet, nicht ich.
      Dieser Fakt ist das erste was du in jeder Entwicklungspsychologievorlesung zu hören bekommst und du wirst ihn auch in jedem Textbuch über Entwicklungspsychologie finden.
      Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber gerade in der DDR gabs ja furchtbare Beispiele des Deprivationssyndroms.
      Ab welchem Lebensalter ist deine Schwester denn in die Krippe geschickt worden?
      Zuletzt geändert von Slowking; 08.02.2013, 12:23.
      Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
      "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
      "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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        #18
        Slowking, gibt's da irgendwelche für Laien einigermaßen gut verständliche populärwissenschaftliche Literatur dazu? Würde mich schon interessieren, mich da mal etwas näher einzulesen.

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          #19
          Tbh meine letzte Entwicklungspsychologievorlesung/seminar ist schon ein Weilchen her. Ich hab also keinen Schimmer mehr was dazu gute Literatur wäre.
          Wie so oft ist aber der Wikipediartikel sicher ein guter Anfang: Bindungstheorie ? Wikipedia

          Dieser Abschnitt ist sicher besonders interessant für die Diskussion: Bindungstheorie ? Wikipedia
          Während man heute davon ausgeht, dass kleine Kindere mehrere Bindungspersonen haben können, braucht das Kind immernoch eine feste Bindung zu einer Primärbingungsperson.
          Gerade bevor ein Kind in eine Kinderkrippe gegeben wird muss diese Bindung gefestigt sein. Das braucht eben seine Zeit. Manche Kinder sind an dem Punkt sicher früher als andere. Aber durchschnittlich ist es eben, zumindest so wie ich das mehrfach gelernt habe, ein Jahr.
          Das mag in der heutigen Arbeitswelt natürlich sehr unbequem sein, is aber nunmal so.
          Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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            #20
            Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
            Die meisten Kinder tragen psychologische Schäden davon, wenn sie in ihrem ersten Lebensjahr keine ständige Bezugsperson haben.
            Sei da bitte nicht sauer auf mich, das hat die Evolution so eingerichtet, nicht ich.
            Dieser Fakt ist das erste was du in jeder Entwicklungspsychologievorlesung zu hören bekommst und du wirst ihn auch in jedem Textbuch über Entwicklungspsychologie finden.
            Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber gerade in der DDR gabs ja furchtbare Beispiele des Deprivationssyndroms.
            Ab welchem Lebensalter ist deine Schwester denn in die Krippe geschickt worden?
            Trotzdem widerspricht das dem, was ich erlebt habe. Es war ja damals üblich, dass viele Mütter in der DDR schnell wieder arbeiten gingen. Demzufolge waren auch die Kinderkrippen gut ausgelastet. Trotzdem kamen mir die Freunde meiner Schwester oder die Schüler aus den höheren Klassen an meiner Schule nicht gestört vor.
            Gleiches gilt auch für das Umfeld meiner Verwandtschaft (also Cousins und Cousinen, die auch in der Kinderkrippe waren).
            Soll das alles Zufall sein, dass sie schon so weit entwickelt waren?

            Ich weiß nicht genau, wie alt meine Schwester war. Auf jeden Fall aber zwischen 6 Monaten und einem Jahr.

            Kann natürlich auch sein, dass die Kindergärten und Krippen in meiner Heimatstadt besonders gut waren. Ich bin jedenfalls gerne in den Kindergarten gegangen und habe auch gute Erinnerungen daran. Obwohl ich sehr introvertiert war und lieber für mich, als mit anderen Kindern gespielt habe.
            Wahrscheinlich spielte aber auch das familiäre Umfeld eine große Rolle. Wir wurden von unseren Eltern sehr liebevoll aufgezogen.

            Meiner Meinung nach ist ein gut geführter Kindergarten bzw. eine gut geführte Kinderkrippe (wo man sich sicher sein kann, dass die Kinder dort auch gut betreut und nicht einfach nur aufbewahrt werden) genauso gut, wie die Erziehung zu Hause von der Mutter. Kinder brauchen schließlich auch Kontakt zu Gleichaltrigen.

            Gut, ich persönlich möchte mein Kind auch nicht unbedingt in eine Kinderkrippe geben müssen. Aber es soll ja Menschen geben, denen bedeutet der Job sehr viel. Und diese wollen sich auch nicht wegen einem Kind da einschränken.
            Da ist eine Kinderkrippe eine gute Alternative, als wenn die Mutter oder der Vater zu Hause gefrustet sind, weil sie wegen dem Kind nicht arbeiten gehen können.
            Auch wenn das Leben manchmal unfair und grausam zu dir ist, Aufgeben ist keine Option!
            *****

            =/\= STARFLEET UNIVERSE =/\=

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              #21
              Zitat von Cosmic Girl Beitrag anzeigen
              Aber es soll ja Menschen geben, denen bedeutet der Job sehr viel. Und diese wollen sich auch nicht wegen einem Kind da einschränken.
              Dann sollte man keine Kinder bekommen oder diese zur Adoption freigeben. Sorry, aber wer ein Kind hat, der muss auch mit den Schattenseiten leben können und nicht nur die "schönen" Momente miterleben wollen. Kinder sind nunmal eine Belastung, mit der nicht jeder umgehen kann.

              Da ist eine Kinderkrippe eine gute Alternative, als wenn die Mutter oder der Vater zu Hause gefrustet sind, weil sie wegen dem Kind nicht arbeiten gehen können.
              Nein. Niemand wird dazu gezwungen, Kinder zu haben. Wenn man mit der Situation nicht klar kommt, ist man einfach noch nicht so weit, Kinder groß zu ziehen. Das Problem ist hier - wie Slowking es schon sagte - die Gesellschaft. Die Kinder müssen vor dem Beruf kommen und nicht anders herum.
              "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                #22
                Du kannst aber einem anderen Menschen nicht vorschreiben, ob er Kinder haben darf, oder nicht.
                Das ist immer noch eine persönliche Entscheidung jedes einzelnen selbst.
                Ich heiße es auch nicht gut, dass solche Menschen Kinder in die Welt setzen. Aber es gibt sie eben. Und es wird sie auch immer geben.
                Auch wenn das Leben manchmal unfair und grausam zu dir ist, Aufgeben ist keine Option!
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                  #23
                  Zitat von Cosmic Girl Beitrag anzeigen
                  Du kannst aber einem anderen Menschen nicht vorschreiben, ob er Kinder haben darf, oder nicht.
                  Das ist immer noch eine persönliche Entscheidung jedes einzelnen selbst.
                  Das ist und nichts anderes sagt Amaranth doch - nur dass man sich halt vorher Gedanken darüber machen sollte, ob man das jetzt mit seiner Berufsplanung vereinbaren kann oder nicht.

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