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Partei "Alternative für Deutschland"

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    Ich habe in letzter Zeit darüber nachgedacht, was die AfD so stark gemacht haben könnte. Natürlich tragen die üblichen Erklärungsmuster bereits einiges zur Erhellung bei z.B. Sehnsucht einiger Bevölkerungsteile nach Beständigkeit, Heimat usw., der Wunsch nach starken Führungspersönlichkeiten, die sagen, wo es langgeht. Und natürlich gibt es auch die 10-15% der Bevölkerung, die schon immer mit rechten Parteien geliebäugelt haben – insbesondere in der ehemaligen DDR, wo Traditionen aus der Zeit des Nationalsozialismus weiter fortgeführt wurden. So weit so gut.

    Was möglicherweise der AfD auch in die Hände gespielt hat, ist, dass man die Bevölkerung für blöd gehalten hat. Viele Menschen sind zwar tatsächlich blöd, aber selbst die können manchmal bestimmte Manöver durchschauen. Mit „man“ meine ich Repräsentanten aus dem Journalismus und den staatstragenden Parteien. Einige Beispiele:

    - Man hat am Beginn der Flüchtlingskrise oft behauptet, wir brauchten die Flüchtlinge wegen Fachkräften und der Vielfalt, die unser Land bunter macht. Beide Begründungen laufen vollkommen ins Leere. Den berühmten syrischen Arzt gibt es faktisch nicht – es wird Jahre dauern, die Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Anstatt von Fachkräften sollte man eher von Arbeitskräften sprechen, die perspektivisch vor allem Hilfstätigkeiten ausführen werden. Und: Wenn man unsere Gesellschaft wirklich bunter machen wollte, wäre es doch zielführender Inder oder Chinesen nach Deutschland zu holen. Ein Drittel der Weltbevölkerung sind Inder oder Chinesen, aber es gibt kaum welche davon in Deutschland. Aus meiner Sicht ist die Flüchtlingskrise einfach zu ernst, um solch unseriösen Argumente (Fachkräfte+Vielfalt) anzuführen.
    Wäre es nicht zielführender gewesen, die Aufnahme der Flüchtlinge einfach nur damit zu begründen, dass es sich um einen humanitären (aus meiner Sicht notwendigen) Akt handelt? Die Zustände in Syrien sind unzumutbar. Viele Menschen haben daher großes Verständnis, dass es notwendig war – ausnahmsweise – schnell und unbürokratisch zu handeln und die Menschen aufzunehmen. (Übrigens: Das, was sich Länder wie Ungarn/Polen/Tschechien geleistet haben, muss ein Nachspiel haben.)

    - Mit Pegida und AfD hat man sich – nach meiner Wahrnehmung – überwiegend hinsichtlich Stil und Gestus des Protestes auseinander gesetzt. Oft war z.B. zu hören, Pegida/AfD erzeuge Emotionen/Gefühlen (z.B. Ängste) bei den Menschen und profitiere von Stimmungen, die in der Bevölkerung vorhanden sind. Leider übersehen Journalisten dabei oft, dass alle(!) Parteien aus den Gefühlen von Menschen profitieren – zum Beispiel die Grünen von der Angst vorm Klimawandel, die SPD von Abstiegsängsten. Wir haben nächstes Jahr Wahlkampf – spätestens dann wird man das wieder beobachten können.

    - Man konnte auch gut beobachten, dass Anhänger von AfD/Pegida öffentlich durch den Kakao gezogen wurden. Mir ist das immer wieder negativ aufgefallen, wenn sich Journalisten unter die Pegida-Demonstranten gemischt haben und dann irgendwelche „besorgten“ Sachsen gefilmt/interviewt haben. Das ist unter anderem datenschutzrechtlich bedenklich (das hatte ich schon an anderer Stelle begründet). Davon abgesehen ist es natürlich keine große Kunst, sich über einen Sachsen lustig zu machen und ihn öffentlich durch die Manege zu ziehen. Da braucht es keine Pegida. Das geht auch mit harmlosen Themen wie z.B. „Warum besuchen Sie den Weihnachtsmarkt?“. Kein Sachse wird dabei sonderlich gut wegkommen. Nicht falsch verstehen: Es ist wichtig, dass man darüber berichtet, was auf den Pegida-Demonstrationen passiert. Man muss dazu aber keine Demonstranten derart exzessiv öffentlich vorführen.

    - Etwas schizophren finde ich auch, dass sich Journalisten genau solche Bilder von wütenden Bürgen und klartext-redenden Politikern wünschen. Das sind doch die besten Nachrichten. Dieselben Journalisten sind dann empört und beklagen (scheinheilig), dass der politische Diskurs verrohe und so weiter.

    - Wie so oft, habe ich auch den Eindruck, dass es Tabu-Themen gibt, über die nicht/kaum gesprochen gibt. So entsteht der Eindruck, Politik und Presse wollten etwas vertuschen. Beispiel: Die meisten Flüchtlinge sind junge Männer. Das bedeutet, die Kinder, die Alten und die Frauen bleiben zurück. Das sind gerade diejenigen Menschen, die am stärksten schutzbedürftig sind. Man diskutiert über Flüchtlingsobergrenzen und solche Dinge, ohne – zumindest für mich nicht wahrnehmbar – derartige Befunde in die Überlegungen einzubeziehen.
    Auch die Probleme, mit denen unsere Gesellschaft konfrontiert wird, werden bestenfalls am Rande diskutiert. Die Aufnahme von einer Million zusätzlicher Menschen in Deutschland kostet Geld. Das bedeutet, an anderer Stelle können Gelder nicht, wie ursprünglich geplant, eingesetzt werden. Zum Beispiel beim Schuldenabbau, der ja angeblich mal so wichtig war. Wo noch? Und man kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass bestimmte Teile unserer Bevölkerung durch die Flüchtlingskrise benachteiligt werden. Das sind die Menschen, die mit den Flüchtlingen künftig auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren werden. Also, keine Ärzte, Ingenieure, Informatiker sondern Handlanger, Hilfsarbeiter usw. Ich kann mich an Diskussionen in diesem Forum erinnern, wo man sich mit derartigen Hypothesen verdächtig gemacht hat, ein Rechtsextremer zu sein. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.
    Jetzt könnte man natürlich behaupten, die Flüchtlinge seien für die BRD eine Art Konjunkturprogramm und das ausgegebene Geld werde schon wieder zurückfließen. Das wäre natürlich unglaubwürdig, da man damit alles mögliche begründen könnte (z.B. Verdoppelung der Hartz-IV-Bezüge).

    Um es kurz zusammenzufassen: Es hat mir manchmal an Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Thema gefehlt. Davon könnten AfD und Pegida zusätzlich profitiert haben.
    Zuletzt geändert von Largo; 08.10.2016, 10:40.
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      Zitat von Largo Beitrag anzeigen

      Um es kurz zusammenzufassen: Es hat mir manchmal an Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Thema gefehlt. Davon könnten AfD und Pegida zusätzlich profitiert haben.
      Übermäßig ernsthaft ist deine Auseinandersetzung mit dem Thema aber auch nicht. Du vergleichst das Bloßstellen von Leuten auf dem Weihnachtsmarkt mit der Befragung politischer Aktivisten auf einer politischen Demo bzw. Kundgebung o.ä. ohne auf die Unterschiede der Veranstaltungen einzugehen und zu erläutern warum so ein Vergleich schwachsinnig ist. Du reduzierst völlig willkürlich die Befragten auf das Merkmal "Sachsesein" dabei haben die Befragten in keiner Reportage dieses Merkmal alle gemein, noch ist dieses Merkmal auch nur in einer Reportage zum Thema Pegida und AfD Anlass für eine solche Befragung. Dass Bayern und Sachsen auf viele Deutsche skurill und fremdartig wirken ist ja nicht Wirkung einer böswilligen Kampagne der Lügenpresse. Das ist Resultat des Integrationsunwillens der Menschen in Bayern und Sachsen. Wer sich selbst so ausgrenzt muss sich nicht wundern, wenn er auf andere seltsam wirkt. Natürlich finden die Deutschen Bayern und Sachsen lustig. Siehst du nicht wie bescheuert ist, wenn sich Bayern und Sachsen über den mangelnden Integrationswillen von Migranten aufregen, und dabei untertitelt werden müssen?
      Dass die Menschen in anderen Regionen der Republik, besser Standarddeutsch sprechen als in Sachsen und Bayern ist nicht die Schuld derer, die sich integriert haben. Natürlich gab es auch solche Befragungen bei Stuttgart 21. Da gab es auch Lokalkolorit beim Zungenschlag der Aktivisten, aber man hat sie verstanden und sie traten nicht auf wie grenzdebile Gewalttäter.
      Für die Behauptung die selben Journalisten, die sich empröen, würden sich wütende Bürger wünschen hast du keinen Beleg. Außer der Annahme, dass es in Deutschland nicht mehr als einen Journalisten gibt, spricht nichts für deine angenomme Schizophrenie.
      Was du über die Flüchtlinge sagst ist zum Großteil gar nicht wahr und unterschlägt, dass auch immer wieder auf das Grundrecht auf Asyl verwiesen wurde. Es wurde gesagt wir bräuchten Zuwanderung um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dass wir deshalb Flüchtlinge bräuchten, wurde nicht gesagt. Dass man ne Bestandaufnahme macht und schaut welches Potential bei den Menschen, die zu retten wir verpflichtet sind genutzt werden kann ist doch kein Fehler. Das hat auch mit Leute für dumm verkaufen nichts zu tun. Wer aber die Tatsache, dass wir per Gesetz eine Demokratie sind und Pluralismus dort gefordert ist, und die Aussagen zu Fachkräftemangel so zusammenfasst, wie du, der wird nur von sich selbst für dumm verkauft. Wir bundesrepublikanischen sind seit 1990 dazu verdonnert die Menschen aus den neuen Bundesländern zu integrieren und führen sie seit einem Vierteljahrhundert an die Gesellschaft der BRD ran. Das ging nicht zuletzt wegen der Progrome in Ostdeutschland oft genug auch auf Kosten friedlicher Flüchtlinge. Wir gaben damals ostdeutschen Gewalttätern nach und Kohl hat uns Dublin beschert. Diesmal treten wir den ostdeutschen Fremdenfeinden halt früh und entschieden entgegen. Und ja seit Lichtenhagen machen wir uns auch oft und gerne über sie lustig. Das haben sie verdient.

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        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Du vergleichst das Bloßstellen von Leuten auf dem Weihnachtsmarkt mit der Befragung politischer Aktivisten auf einer politischen Demo bzw. Kundgebung o.ä. ohne auf die Unterschiede der Veranstaltungen einzugehen und zu erläutern warum so ein Vergleich schwachsinnig ist.
        Ich bitte Dich zunächst, das mit dem „schwachsinnig“ zurückzunehmen. Du meinst mich, nicht wahr?
        Für mein Wohlbefinden ist es unerheblich, ob ich mich in das Forum einbringe oder anderen Interessen nachgehe. Verstehst Du, was ich sage?

        Jetzt zum Thema:
        Eigentlich ist es gar nicht so schwer, den Gedankengang nachzuvollziehen. Wenn man mich auf der Straße nach meiner Meinung zum Brexit oder über Maschendrahtzäune fragt, kann nicht viel gescheites dabei herauskommen, weil meine Sprache eine thüringisch-obersächsische Färbung hat, weil mir spontan kein schlaues Argument einfällt und weil ich auch generell nicht so redegewandt bin.
        Wenn Interviews mit Politikern geführt werden, ist es daher in der Regel so, dass die Politiker das Interview erst freigeben. Nicht selten kommt es vor, dass Teile des Interviews im Nachhinein signifikant verändert werden. Diese Möglichkeit haben die „besorgten“ Bürger nicht.
        Man kann jeden Menschen auf der Straße mit jedem Thema an der Nase durch die Manege ziehen. Das sollte man berücksichtigen, wenn man irgendwelche Leute aus der Menschenmenge interviewt. Sicher gibt es Überzeugungstäter, aber viele Menschen sind keine Extremisten sondern „nur“ Mitläufer bzw. einfach nur „besorgt“. Die wenigsten Menschen können sich gut ausdrücken. Und selbstverständlich sind Menschen mit ulkigem Dialekt benachteiligt.

        Bitte auch bedenken, dass die Menschen gar nicht abschätzen können, was es bedeutet, wenn sie ein Interview machen. Die werden zur öffentlichen Person und das Interview kann noch sehr lange im Internet kursieren. Das mag rechtlich in Ordnung sein, ist aber unredlich.
        Das Interesse der Bevölkerung zum Thema Pegida würde auch dann noch vollumfänglich befriedigt werden, wenn man die besorgten Bürger unkenntlich machte. Gerichtsverhandlungen werden generell nicht im Fernsehen übertragen, ohne dass sich jemand darüber beschwert, nicht ausreichend informiert zu werden.

        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Für die Behauptung die selben Journalisten, die sich empröen, würden sich wütende Bürger wünschen hast du keinen Beleg. Außer der Annahme, dass es in Deutschland nicht mehr als einen Journalisten gibt, spricht nichts für deine angenomme Schizophrenie.
        Das ist doch völlig plausibel. Einen Bericht über eine ruhige, sachliche Pegida-Demo könnte man im Fernsehen nicht zeigen. Ein Journalist möchte natürlich berichtenswerte Bilder und Nachrichten zeigen. Er ist darauf angewiesen. Im US-Fernsehen wird z.B. auffallend oft stundenlang über Verfolgungsjagden, Naturkatastrophen und Unfälle berichtet – aber kaum über Politik, Wirtschaft, Kultur. Tendenziell gilt das auch für die bundesrepublikanische Medienlandschaft. Das ist kein Zufall. Es geht um Unterhaltung. Journalisten inszenieren ganz bewusst ihre Nachrichten, damit es unterhaltsamer ist. Das lässt sich gut belegen.
        Die heutige Medienlandschaft bietet immer weniger Raum für langweilige Nachrichten. Berichten kann man ja über spektakuläre Dinge, aber die scheinbare Empörung kann man sich sparen. Sie hat im Journalismus ohnehin nichts zu suchen.

        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Es wurde gesagt wir bräuchten Zuwanderung um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dass wir deshalb Flüchtlinge bräuchten, wurde nicht gesagt.
        Die Zuwanderung von Flüchtlingen wurde zu Beginn der Flüchtlingskrise in einen Kontext mit dem Fachkräftemangel und dem Wunsch nach Diversität gestellt. „Ohne die Türken, gäbe es heute Döner und keinen Özil.“ Das wurde sinngemäß so berichterstattet. Mit so einer Analogie hat man dann die Einwanderung von Flüchtlingen legitimiert. Mir war das schon immer zu platt. Derartige Argumente vernimmt man seit einiger Zeit aber nicht mehr. Ich finde das gut, weil man dadurch verschleiert hatte, dass die Zuwanderer in Deutschland große Probleme haben.

        Hier noch ein älterer, interessanter Artikel zum Thema:
        http://www.cicero.de/berliner-republ...hysterie/58693
        Die Autoren setzen sich darin mit berechtigten/unberechtigen/diffusen Ängsten auseinander - und zeigen, wie falsch es war, solche Differenzierungen vorzunehmen. Ich hatte mich dazu früher auch schon geäußert.

        Ich denke nicht, dass es eine Verschwörung von oben gibt, die das Ziel hat, uns für dumm zu verkaufen. Ich finde es nur falsch, wie in der Vergangenheit argumentiert wurde - auch wenn hinter manch einer Aussage und manchem Tun eine gute Absicht stand.
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          Zitat von Largo Beitrag anzeigen

          Ich bitte Dich zunächst, das mit dem „schwachsinnig“ zurückzunehmen. Du meinst mich, nicht wahr?
          Für mein Wohlbefinden ist es unerheblich, ob ich mich in das Forum einbringe oder anderen Interessen nachgehe. Verstehst Du, was ich sage?
          Ich meine nicht dich, ich meine den Vergleich. Der ist schwachsinnig. Das bedeutet aber nicht, dass du es auch bist. Wenn ich dich damit verletzt habe, tut mir das leicht. Das war nicht meine Absicht.
          Nein ich verstehe es nicht.
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Jetzt zum Thema:
          Eigentlich ist es gar nicht so schwer, den Gedankengang nachzuvollziehen. Wenn man mich auf der Straße nach meiner Meinung zum Brexit oder über Maschendrahtzäune fragt, kann nicht viel gescheites dabei herauskommen, weil meine Sprache eine thüringisch-obersächsische Färbung hat, weil mir spontan kein schlaues Argument einfällt und weil ich auch generell nicht so redegewandt bin.
          Ich kenne das Problem, habe daher an mir gearbeitet, spreche inzwischen akzentfrei Deutsch. Das steht jedem ausreichend intelligenten und sprachbegabtem Menschen frei.
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen

          Das ist doch völlig plausibel. Einen Bericht über eine ruhige, sachliche Pegida-Demo könnte man im Fernsehen nicht zeigen.
          Zumindest nicht ohne zu lügen.
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Ein Journalist möchte natürlich berichtenswerte Bilder und Nachrichten zeigen. Er ist darauf angewiesen.
          Das behauptest du. Es gibt sicherlich auch solche Journalisten. Ich will aber wissen ob du dir ausgedacht hast, dass die selben sind wie die die sich beschweren oder ob nicht einfach verschiedene Journalisten unterschiedlich seriös mit ihrem Berufsethos umgehen. Kannst du deine Behauptung, es seien die selben Journalisten denn belegen? Das ist keine Spitzfindigkeit, du nennst die Journalisten auf Grund dieser Behauptung schizophren, unterstellst ihnen also eine schwere psychische Störung. Das sollte man nicht so aus einer Laune herausmachen. Das verschiedene Journalisten unterschiedlich arbeiten ist hingegen nicht seltsam oder schizophren. Das Boulevard bedient andere Klientel als Abozeitungen, Magazine haben wieder andere Klientels, Radio, TV Online-Journalismus alle nutzen unterschiedliche Methoden, setzen verschiedene Prioritäten. Das muss man in einer pluralistischen Gesellschaft aushalten. Das fällt den sächsischen Kameraden von Pegida sicherlich schwerer als den Menschen, die in einer Demokratie sozialisiert wurden. Wer halt mit autoritärem bis totalitärem Staat und Staatsmedien aufwuchs, hat es nicht leicht sich da rauszudenken. Aber s.o. die Mauer ist seit ca. einem Vierteljahrhundert weg und mit ausreichend Verstand kann man sich anpassen und versuchen das System zu verstehen.

          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Im US-Fernsehen wird z.B. auffallend oft stundenlang über Verfolgungsjagden, Naturkatastrophen und Unfälle berichtet – aber kaum über Politik, Wirtschaft, Kultur. Tendenziell gilt das auch für die bundesrepublikanische Medienlandschaft. Das ist kein Zufall. Es geht um Unterhaltung. Journalisten inszenieren ganz bewusst ihre Nachrichten, damit es unterhaltsamer ist. Das lässt sich gut belegen.
          Die heutige Medienlandschaft bietet immer weniger Raum für langweilige Nachrichten. Berichten kann man ja über spektakuläre Dinge, aber die scheinbare Empörung kann man sich sparen. Sie hat im Journalismus ohnehin nichts zu suchen.
          Wenn es sich gut belegen lässt, dann belege! Ich halte deine Argumentation für nicht belegbar, da sie offensichtlich völlig haltlos ist.

          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Die Zuwanderung von Flüchtlingen wurde zu Beginn der Flüchtlingskrise in einen Kontext mit dem Fachkräftemangel und dem Wunsch nach Diversität gestellt. „Ohne die Türken, gäbe es heute Döner und keinen Özil.“ Das wurde sinngemäß so berichterstattet. Mit so einer Analogie hat man dann die Einwanderung von Flüchtlingen legitimiert. Mir war das schon immer zu platt. Derartige Argumente vernimmt man seit einiger Zeit aber nicht mehr. Ich finde das gut, weil man dadurch verschleiert hatte, dass die Zuwanderer in Deutschland große Probleme haben.
          Nochmal wer hat denn wann so berichtet? Findest du nicht auch, dass es völlig hirnrissig ist eine gesetzliche Pflicht, die Einhaltung eines Grundrechts über Döner und Fußballspieler zu legitimieren? Wer genau hat das denn getan? Und wer war so dumm das nicht als Schwachsinn zu durchschauen. Flüchtlinge sind Menschen, sie fliehen vor Krieg, Verfolgung und Not. Das ist (selbst wenn wir keine Grundrechte, keine Verfassung hätten) genug Legitimation zu helfen so lange wir es können.
          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
          Ich denke nicht, dass es eine Verschwörung von oben gibt, die das Ziel hat, uns für dumm zu verkaufen. Ich finde es nur falsch, wie in der Vergangenheit argumentiert wurde - auch wenn hinter manch einer Aussage und manchem Tun eine gute Absicht stand.
          Und gegen diese Sätze wird kein vernünftiger Mensch etwas sagen. Was uns wieder zu meinen ersten Sätzen in diesem Post führt. Wenn das alles ist was du sagen wolltest, dann habe ich dich bis hierhin grundlegend nicht verstanden. Das tut mir Leid, dafür entschuldige ich mich, verwahre mich aber weiterhin gegen die Annahme ich hätte dich schwachsinnig genannt.

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            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Wenn man mich auf der Straße nach meiner Meinung zum Brexit oder über Maschendrahtzäune fragt, kann nicht viel gescheites dabei herauskommen, weil meine Sprache eine thüringisch-obersächsische Färbung hat, weil mir spontan kein schlaues Argument einfällt und weil ich auch generell nicht so redegewandt bin.
            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Ich kenne das Problem, habe daher an mir gearbeitet, spreche inzwischen akzentfrei Deutsch. Das steht jedem ausreichend intelligenten und sprachbegabtem Menschen frei.
            Ich finde so einen Satz sehr schade. Hätte nicht sein müssen. Bedauerlich.
            Mein Profil bei Last-FM:
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              Was ist denn daran schade? Ich habe im Kindergarten festgestellt, dass ich mit meinem Dialekt nicht von allen verstanden werde und dann eben an mir gearbeitet. Das kann aber nicht jeder. Menschen sind eben unterschiedlich begabt. Wenn ich heute den Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises höre, könnte ich dir ohne ihn zu kennen sagen aus welchem Ortsteil meiner Heimatstadt er kommt. Weil er selbst in Berlin als Staatssekretär immernoch nicht ohne Akzent Standarddeutsch spricht. Bei ihm muss ich davon ausgehen, dass er es nicht anders möchte. Es gibt aber auch Leute, die nicht in der Lage sind sich anzupassen. Denen steht es nicht frei sich den Akzent abzugewöhnen. Es gibt einfach nur zwei Gründe warum Erwachsene Menschen, die ihr Leben lang in Deutschland leben, nicht Standarddeutsch sprechen. 1. Sie wollen das nicht sprechen. 2. Sie können es nicht. 2. kann aus 1. resultieren oder eben aus einem Defizit an Talent/Kompetenzen oder am kognitiven Potential.

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                Das ist doch Unsinn. Die BRD ist kein Zentralstaat sondern ein föderaler Bund von Staaten. Wenn man das auch sprachlich noch hier und da hört spricht da überhaupt nichts dagegen.

                Vielleicht ist das von dir eine Art umgekehrte Psychologie, um zu der Aussage zu drängen, dass auch nichts dagegen spricht, dass u.a. türkische Migranten ein Stück ihrer Identität (z.B. ihre Sprache) in der neuen Heimat leben dürfen?

                Ich persönlich würde die Länder eher sogar noch stärken. Gesetze aus dem fernen Berlin oder Brüssel können doch oft nur Leitplanken sein. Die müssen in die reale Situation konkretisiert werden. Und die sieht im Schwabenland mit praktisch Vollbeschäftigung nunmal anders aus als in Gegenden, in denen fast das ganze Dorf von Hartz IV lebt. Diese Probleme kann man aber nur anpacken wenn den Leuten vor Ort in Ländern und Kommunen die entsprechenden Kompetenzen und Ressourcen zur Verfügung stehen. Daher großer Fan eines noch stärkeren Subsidiaritätsprinzips.

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                  Ich hab doch auch gar nicht gesagt, dass da (objektiv) was gegen spräche. Largo hat richtig dargestellt, wie Sachsen im TV wirken egal was sie sagen. Ich habe nur dargestellt, dass bei ausreichend intelligenten und sprachbegabten Sachsen das Sprechen im sächsischem Dialekt eine Entscheidung ist.

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                    Wenn ich Wintersportler höre, dann ist das Bayrisch, Österreichisch, Schwyzerdütsch und die anderen deutschen Dialekte sicher eine PR-Entscheidung und nicht "nur" Folklore. In diesem Umfeld gehört das Abweichen vom Standard-Deutsch sicher ein Teil der Corporate Identity.
                    Slawa Ukrajini!

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                      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen


                      Ich kenne das Problem, habe daher an mir gearbeitet, spreche inzwischen akzentfrei Deutsch. Das steht jedem ausreichend intelligenten und sprachbegabtem Menschen frei.
                      Naja, weisst du, manche menschen mögen ihren lokalen Dialekt,
                      wir Kölner, zumindest ein teil von uns, spricht imemr noch Kölsch, TROTZ aller versuche, eine deutsche Einheitssprache von oben zu erzwingen.
                      An der Grundschule wurde mri selbst auf dem Pausenhof meine Aprache verboten.Ja, ich sage bewusst Sprache. Hochdeutsch ist ein Konstrukt.

                      Es steht übrigens auch jedem, intelligenten und sprachbegabten Menschen frei, seine womöglich kompliziertere Geburtssprache zu sprechen.
                      Historisch wurzelt Kölsch in der Sprache der sog. Rheinfranken, auch Ripuaren genannt. Diese Sprachfamilie findest du entlang des Mittel- und Niederrheins, inkl. Niederlande und Luxemburg. Letzeburgisch und Limburgisch, zählen auch dazu. Zählen also zu den mittel und Niederfränkischen Mundarten / Sprache. ja, du hast richtig gelesen, meine Muttersprache ist nicht Deutsch. Deutsch ist, genaugenommen, meine erste Fremdsprache.

                      Also, wir Kölner, die wir unsere Muttersprache noch beherrschen, sprechen sie, wann wir möchten und wo wir möchten. Und ins richtig starke Kölsch, verfallen wir dann, wenn wir nicht wollen, das uns jemand anderes wirklich versteht. Wir sprechen auch Hochdeutsch aber wir ziehen es vor, unsre KULTUR und damit auch unsere sehr alte Sprache, zu pflegen,wie wir es vor und seit dem Frankenreich, getan haben. Kölsch wir mittlerweile auf freiwilliger Basis, unterrichtet.

                      Das heutige Sächsisch, ist einfach nur massiv abgeschliffen worden, so das es wie seltsames Deutsch klingt. Was auch zum Klischee des dummen und trägen Sachsen beiträgt. Womit die Nutzer dieses Klischees eigentlich nur zeigen, wie ungebildet diese selber sind. Eigentlich schade, das die Sprache des "Germanen"stammes der Sachsen, heute so verkrüppelt ist, das sie nur noch als Basis für Vorurteile und schlechte Witze taugt.

                      Immerhin, haben sich Teile der Sprache der Sueben im Schwäbischen erthalten und Teile der Sprache der Chatten im Hessischen. Und glücklicherweise, gibt es ja noch die Bajovaren, also Bayern. Schönerweise, passen die Grenzen der entprechenden Bundesländer der oben genannten Sprachgruppen, zum tatsächlichen historischen Sprach- und Siedlungsraum (Niedersachsen ausgenommen, da wohnten andere Stämme).

                      Wenn du es also vorziehst, deine Herkunft zu verbergen bitte. Ich verberg meine nicht und schäme mich dieser ebenfalls nicht. Noch sollte man jemanden aufgrund der Nutzung seiner Muttersprache, als weniger intelligent definieren, wie du es da gemacht hast.Das Hochdeutsch, ist die einfache, langweilige Handels- und Umgangssprache für Jederman, damit sich der Rheinfranke auch mit dem bajovaren verständigen kann, ohen handzeichen zu beutzen. Sie ist definitiv kein zeichen von Intelligenz oder Bildung.

                      Du vergisst nämlich ein paar entscheidende Dinge....
                      allen voran, das es "die" Deutschen, nicht wirklich gibt. Auch heute nicht. Wir sind, nach wie vor, eine FÖDERATION verschiedener Staaten mit ähnlicher Kultur und Sprache. mehr nicht.
                      Man hat lediglich versucht, den Völkern dieser Staaten, ihre Merkmale, allen voran die unterschiedlichen Sprachen, heute fälschlich Dialekte genannt, austzutreiben und vollstndig, durch das Hochdeutsch, zu ersetzen, anstatt auf wirkliche Gemeinsamkeiten hinzuarbeiten. Selbst heute, sind wir nicht ein Volk, sondern eher ein Völkerbund, insofern, kann man uns getrost Deutsche nenne, daes nicht falsch ist. Und das wiederum, hat eine wirklich lange Tradition bei uns.


                      >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                        Hallo Höcke Pack , ihr geht mir auf den Sack

                        Die Afd macht "ernst" wegen Bernd Höckes Aussage zum Holocaustdenkmal in Berlin. Der Rechtspopulist bezeichnete dies als "Denkmal der Schande". Zudem sprach er von einer "dämlichen Bewältigungspolitik" und forderte eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad". Nun droht im ein Parteiausschluss durch die Spitze der AfD.
                        Quelle Tageschau

                        Szenario 1:
                        1. Parteivorstand beschließt Einleitung eines Ausschlussverfahrens.
                        2. Dies wird ordentlich mult-medial und medienwirksam propagandiert
                        3. Verfahren dauert mit mehreren Instanzen sehr lange.
                        4. In letzter Instanz entscheidet die Parteigerichtsbarkeit: Höcke darf doch bleiben, weil alles nicht so schlimm.
                        5. Parteispitze kann wiederum medienwirksam propagandieren: "wir haben es doch versucht"
                        6. Heile Heile Segen... ... ...

                        -------------------------------------------
                        Szenario 2 :
                        Der Höcke-Flügel ist so empört, das es die AfD hoffentlich endgültig 1 Million kleine Fetzen zerreist.


                        Quelle:FB

                        Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                          Es wird zum ersten Szenario kommen.

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                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Es wird zum ersten Szenario kommen.
                            Das ist jedenfalls Wahrscheinlicher, stimmt. Aber wie kommst du darauf ?
                            Ich bin ja auch bekanntlich einer derer die Sagen das Schuld und Sühne nicht mehr das Problem unserer Generation ist ( entgegen der political correctness ), das Beinhaltet aber keine " erinnerungspolitische Wende um 180 grad " oder Gar die Tatsache " Erinnerung und Mahnung" zu verspotten. Ich werte das erstmal als " Spielchen" der AfD um wiedermal mit empörungswürdigen Nonsens im Gespräch zu bleiben.
                            Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                              Das erste Szenario ist meiner Meinung nach zu 99% sicher.
                              Die letzten Monate haben schon gezeigt, dass diese politische Taktik eine der Lieblingsvorgehensweisen der AfD ist.

                              Einer von denen (oft Höcke) macht ordentlich Stunk, dann gibt es das obligatorische Mimimi der Parteispitze, dass letztendlich ohne echt Folgen bleibt.
                              Resultat:
                              a) am rechten Rand wieder ein paar Wähler dazu gewonnen
                              b) durch das Mimimi und schieben auf einen Einzeltäter bleibt die gemäßigtere Wählerschaft treuer, da diese das Bild haben ein "gute" Gegengewicht in der Partei darzustellen.
                              Drum hab ich mich der Magie ergeben,
                              Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
                              Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
                              Daß ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält!

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                                Die Partei (die die sehr gut ist) hat heute ganz offiziell in 30 bisher geheimen AFD-Facebook-Gruppen die Macht übernommen und diese, da wo es möglich war, öffentlich gemacht. Shahak Shapira hatte mit einem Team seit 11 Monaten daran gearbeitet, diese Gruppen zu infiltieren.

                                „Die Partei“ hat die Kontrolle von Dutzenden geheimen Gruppen der AfD auf Facebook übernommen. Die Inhalte werden öffentlich.
                                Zuletzt geändert von spidy1980; 03.09.2017, 13:38.

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