Zitat von xanrof
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Inwieweit hat beispielsweise die (nicht allein) von Frauenrechtlerinnen geforderte, mitunter fast bis zur Unleserlichkeit betriebene, geschlechterspezifische Trennung von Berufsbezeichnungen, Titulierungen o. Ä. die berufliche und gesellschaftliche Rolle der Frau tatsächlich positiv verändert? Blödes Beispiel, ich weiß.
Und wo zieht politische Korrektheit eine vernünftige Grenze?
Nicht beim ›Negerkuss‹, der in Österreich übrigens ›Schwedenbombe‹ heißt. Wird demnächst ›Der Zigeunerbaron‹ von Johann Strauss umbenannt oder das volkstümliche Lied ›Lustig ist das Zigeunerleben‹ in ›Lustig ist das Leben der Roma und Sinti‹? Zynischer ginge es kaum noch.
Das für mich persönlich wichtigste Wort im ›political correctness‹-Wörterbuch lautet ›Ethnische Gruppe‹.
Weil es nach meinem Verständnis nur noch eine Menschenrasse gibt, alle anderen sind längst ausgestorben.
Wenn man davon ausgeht, dass Afrika die Wiege der Menschheit ist, müssen die ersten Menschen, vereinfacht gesagt, eigentlich alle dieselben äußeren wie biologischen Merkmale aufgewiesen haben. Irgendwann im Verlaufe ihrer Evolution verstreuten sie sich in alle Winde, entdeckten neues Terrain für sich und passten sich zwangsläufig den jeweiligen Klima- und Umweltbedingungen an: Ein logischer Grund für die heutigen äußeren und manchmal tatsächlich leicht differierenden biologischen Abweichungen.
Diese Theorie könnte der Ausgangspunkt für ein Umdenken sein. Doch ich habe oft den traurigen Eindruck, dass viele Menschen genau dies nicht tun: Denken.
Offenbar ist es wesentlich bequemer, die eigene Unwissenheit und folglich die eigenen Vorurteile zu pflegen, als nachzudenken und sich zu informieren. Im Endeffekt zu versuchen sich in die Situation seines Nächsten hineinzuversetzen und ihn zu verstehen.
Als 2003 der berühmte Kriminalroman ›Ten Little Niggers (1939)‹ von Agatha Christie in dt. Neuübersetzung erschien, folgte der Fischer-Verlag dem britischen Vorbild und benannte den ehemaligen dt. Titel ›Zehn kleine Negerlein‹ in ›Und dann gabs keines mehr‹ (›And Then There Were None‹) um.
Im Vorwort der dt. Ausgabe (an den genauen Wortlaut erinnere ich mich nicht mehr) wird die Titeländerung dann prompt lang und breit erläutert. Als eine Art Rechtfertigung kann man schließlich noch lesen, warum der Schauplatz ›Nigger Island‹ in der Neufassung nicht umgetauft wurde: weil es diese Insel tatsächlich gibt und sie nach wie vor diesen Namen trägt. So weit, so gut.
Das Resultat gedankenloser sprachlicher Korrektheit zeigt sich in diesem Beispiel anhand der …
Quelle: Wikipedia
Geschichte des Titels
In den USA erschien der Roman mit Rücksicht auf die afroamerikanische Bevölkerung im Januar 1940 bei Dodd, Mead and Company unter dem seit 1985 auch in Großbritannien und international verwendeten Titel And Then There Were None. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1944 im Scherz Verlag (Bern) unter dem Titel Letztes Weekend in der Übersetzung von Anne Katherina Rehmann-Salten. Ab 1982 wurde dann der Titel Zehn kleine Negerlein verwendet. 1985 wurde der Roman von Ursula Gail neu übersetzt. Für die Neuübersetzung von Sabine Deitmer 2003 wurde dann der bis heute verwendete Titel gewählt Und dann gabs keines mehr.
In den englischsprachigen Ausgaben wurde ab 1985 nicht nur, sofern nicht bereits früher geschehen, der Titel geändert, sondern auch der Schauplatz von "Nigger Island" in "Indian Island" umbenannt und alle sonstigen Verwendungen des heute als massive rassistische Beleidigung geltenden Begriffs "Nigger" durch "Indian" ersetzt. Dies bot sich an, da der Kinderreim in seiner ältesten bekannten Fassung tatsächlich "ten little Indians" heißt.
Geschichte des Titels
In den USA erschien der Roman mit Rücksicht auf die afroamerikanische Bevölkerung im Januar 1940 bei Dodd, Mead and Company unter dem seit 1985 auch in Großbritannien und international verwendeten Titel And Then There Were None. Die erste deutschsprachige Ausgabe erschien 1944 im Scherz Verlag (Bern) unter dem Titel Letztes Weekend in der Übersetzung von Anne Katherina Rehmann-Salten. Ab 1982 wurde dann der Titel Zehn kleine Negerlein verwendet. 1985 wurde der Roman von Ursula Gail neu übersetzt. Für die Neuübersetzung von Sabine Deitmer 2003 wurde dann der bis heute verwendete Titel gewählt Und dann gabs keines mehr.
In den englischsprachigen Ausgaben wurde ab 1985 nicht nur, sofern nicht bereits früher geschehen, der Titel geändert, sondern auch der Schauplatz von "Nigger Island" in "Indian Island" umbenannt und alle sonstigen Verwendungen des heute als massive rassistische Beleidigung geltenden Begriffs "Nigger" durch "Indian" ersetzt. Dies bot sich an, da der Kinderreim in seiner ältesten bekannten Fassung tatsächlich "ten little Indians" heißt.
Lieben Gruß,
Viola
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