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    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Das ist das eigentliche Problem der Wahl mMn: eine etwas gebildetere, höhere Bürgerschicht und die Politker im Rest der Welt, die sich hauptsächlich an diese Klientel wenden (und den Vorgaben der Lobbyisten folgen ), die jetzt gemeinsam ängstlich auf das "Monster" Trump blicken und sich zum Teil in die Opferrolle verkriechen, statt am Ergebnis festzumachen, was sie selbst vorher falsch gemacht haben und diese Veränderung im Weltgefüge als Chance begreifen, dringend notwendige Korrekturen zu erkennen und Wege zu finden, die "abgehängten" Bevölkerungsschichten wieder mit ins Boot zu holen. Denn diese gibt es in jedem Land der sogenannten westlich-zivilisierten Welt.
    Das ist ein Stück weit sicherlich richtig, allerdings sind es nicht die wirklich Abgehängten, die Trump und anderen Populisten die Wahl gesichert haben, sondern eher die "gefühlt Abgehängten". Das ärmste Drittel hat nämlich mehrheitlich für Clinton gestimmt. Die Armen wissen, dass sie von Trump nichts zu erwarten haben, es ist eher die Mittelschicht, die sich vor dem Abstieg bzw. Veränderungen fürchtet.
    Und die AfD hier in Deutschland ist auch eine Partei der Besserverdiener und eben gerade keine Partei der wirtschaftlich Abgehänten, obwohl sie sich, zumindest teilweise, immer wieder so gibt.

    Dazu wird das wohl auch eine gesellschaftspolitische Frage sein. Es ist sicherlich kein Zufall, dass diese Populisten sich alle als die Retter des christlichen Abendlandes aufführen und etwa erzkonservative Familienbilder vertreten. In gesellschaftlichen Fragen hat sich die Linke in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten konstant durchgesetzt und jetzt gibt es den Aufstand der Ewiggestrigen. Und gerade das Thema Zuwanderung ist eben auch nicht nur ein wirtschaftliches (Ausländer nehmen einem Jobs/Wohnungen weg), da geht es auch um die Frage, wie sich eine Gesellschaft verändert, wenn sie plötzlich so viele Zuwanderer aufnimmt, erst recht wenn sie aus einem anderen Kulturkreis kommen, und ob man das will.
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      Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
      Das ist ein Stück weit sicherlich richtig, allerdings sind es nicht die wirklich Abgehängten, die Trump und anderen Populisten die Wahl gesichert haben, sondern eher die "gefühlt Abgehängten". Das ärmste Drittel hat nämlich mehrheitlich für Clinton gestimmt. Die Armen wissen, dass sie von Trump nichts zu erwarten haben, es ist eher die Mittelschicht, die sich vor dem Abstieg bzw. Veränderungen fürchtet.
      Und die AfD hier in Deutschland ist auch eine Partei der Besserverdiener und eben gerade keine Partei der wirtschaftlich Abgehänten, obwohl sie sich, zumindest teilweise, immer wieder so gibt.
      Da kommen natürlich auch Definitionsfragen ins Spiel. Können die ganz Armen überhaupt die Abgehängten sein, oder sind das nicht eher die sowieso Chancenlosen? Die unterste Schicht ist nunmal die, der es immer schlecht geht, egal unter welcher Politik, während die "gefühlt Abgehängten" entweder eine Verschlechterung ihrer Lage "fühlen" (inklusive sich einbilden) oder wahrnehmen (wenn diese Verschlechterung tatsächlich da ist). Und was das angeht, sprechen Armutsreporte usw. schon seit fast einem Jahrzehnt eine deutliche Sprache: mehr und mehr Leute aus der Mittelschicht weltweit fallen in das Loch, das sich "untere Mittelschicht" nennt. Und die bemerken eben Auswirkungen dieses Heranrückens an die Armutsgrenze und hat gleichzeitig noch Erinnerungen an eine Zeit, in der es denen besser ging. Das rächt sich dann mit solchen Wahlergebnissen.

      Dazu wird das wohl auch eine gesellschaftspolitische Frage sein. Es ist sicherlich kein Zufall, dass diese Populisten sich alle als die Retter des christlichen Abendlandes aufführen und etwa erzkonservative Familienbilder vertreten. In gesellschaftlichen Fragen hat sich die Linke in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten konstant durchgesetzt und jetzt gibt es den Aufstand der Ewiggestrigen. Und gerade das Thema Zuwanderung ist eben auch nicht nur ein wirtschaftliches (Ausländer nehmen einem Jobs/Wohnungen weg), da geht es auch um die Frage, wie sich eine Gesellschaft verändert, wenn sie plötzlich so viele Zuwanderer aufnimmt, erst recht wenn sie aus einem anderen Kulturkreis kommen, und ob man das will.
      Das ist sogar eine Frage der Sprache. Die Linken haben in nicht wenigen Fällen in Einwanderungsgesellschaft den Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz schlicht ignoriert. Und nur Ersteres kann man einfordern. Und nur wenn Zweiteres im "politisch korrekt" erzogenem Wesen fehlt, kann man überhaupt von Toleranz - an Ansichten, Eigenschaften usw. die man akzeptiert oder sogar unterstützt gibt's nunmal nichts zu "ertragen" (tolerare - lateinisch für ertragen, erdulden, aushalten). Umgekehrt sorgt immer auch das Auftauchen neuer Einflüsse dafür, daß Schwächen in der eigenen Struktur erkannt werden (wenn ein Staat wie zB die Bundesrepublik eine "geheime" Staatsreligion hat und andere Religionen plötzlich auf Basis der geltenden Gesetze gleichberechtigt zu dieser behandelt werden möchte).

      Und jetzt betrachtet man das Ganze nochmal aus der Sicht der "abgehängten Ewiggestrigen" - finanziell geht's bergab, ohne daß man das Gefühl oder auch eine reale Möglichkeit hätte, diesen Trend aufzuhalten, der Weg nach oben wird durch das System, daß eben besonders von Hillary Clinton personifiziert wurde, immer weiter zugebaut, und von "unten" kommen "Fremde" und fordern eine Änderung der Kultur einfordern und Jobs "wegnehmen" - die, wie hier im Thread schon richtig erwähnt wurde, aber eh kein Bleichgesicht machen würde. Das, was unsere Politik an dieser Situation übersieht, ist aber, daß man in dem Zusammenhang nur den Namen Hillary Clinton durch einen im jeweiligen Land schon deutlich negativ aufgefallenen Politiker ersetzen müsste, und man dann die Situation Deutschland, Frankreich, usw. beschreibt; die Staaten, in denen die Populisten schon übernommen haben, muss man dabei eigentlich sogar nicht mehr aufzählen, Großbritannien sitzt da "in der Mitte", nach dem die Populisten den Brexit durchgedrückt haben. Unterm Strich jedoch schaffen es weder die Politik noch die Medien, wenigstens halbwegs vernünftig mit der Wahl von Trump umzugehen. Es ist völlig egal, ob man will, daß eine Gesellschaft sich verändert, sie tut es im Detail doch dauernd und gegen Widerstände. Erst der Wechselkurs hat die "Wutbürger" doch zum Faktor gemacht
      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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        Ich hab da mal ne Frage!

        Und zwar liest man ja in verschiedenen Medien und auch im Internet ständig die Prognosen/Umfragen hätten ja alle totaaaal daneben gelegen, was für die Trump-Anhänger diesseits und jenseits des Atlantiks natürlich direkt wieder ein Beweis dafür ist, dass alles getürkt und geschummelt ist. Allerdings haben die letzten Umfragen, die gemacht wurden, nachdem der FBI-Chef schwurbelig angekündigt hat, dass zur Email-Affäre vielleicht, womöglich, eventuell, unter gewissen Umständen nochmal was kommen könnte, Hillary mit etwa drei bis maximal fünf Prozentpunkten Vorsprung gesehen. Am Ende hat sie im popular vote gute zwei Prozentpunkte Vorsprung gehabt. Das liegt absolut innerhalb der normalen statistischen Schwankungsbreite, die bei jeder Umfrage mit veröffentlicht wird. Wenn man dann noch bedenkt, dass es 1. aufgrund des Wahlsystems gerade bei knappen Rennen sehr schwer ist, eine sichere Prognose zu machen und 2. Trump in mindestens drei Staaten sehr, sehr knapp gewonnen hat, so ist doch alles im grünen Bereich, was Umfragen angeht.

        Also was soll das ganze Geschrei da schon wieder?

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          Trumps Anhänger schreien doch immer rum. Dass Donald über 2 Millionen Stimmen weniger als seine Konkurrentin bekommen hat, ist für die etwa auch nur ein Beweis dafür, dass Millionen Illegaler gewählt haben (müsste sie dann nicht konsequenterweise für Neuwahlen eintreten).

          Die Umfragen auf Ebene der Einzelstaaten waren ziemlich daneben, genau wie ach so tollen Wahlmodelle mit 80, 90, 98 % Prozent Siegchancen für Clinton. Da hat sich ein Berufszweig herausgebildet, dessen Existenzberechtigung man in gerne in Frage stellen darf.
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            Und heute findet sie endlich statt, die Wahl. Eine Funktion des Wahlmännerkollegs war es ursprünglich unqualifizierte Kandiaten des Pöbels doch noch auszusieben. Sollte Trump wie erwartet gewählt werden, fiele diese Funktion auch weg.

            Unterhaltsam wäre das Trump-Kabinett durchaus: eine Bildungsministerin, die die öffentliche Bildung abschaffen will; ein Energieminister, der das Energieministerium abschaffen wollte; ein Minister für urbane Entwicklung, der überzeugt davon ist, dass die Pyramiden als Weizenspeicher gebaut wurden etc.
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              Nun ja, wir hatten auch mal eine Partei, die im Wahlprogramm das Entwicklungsministerium abschaffen wollte und nach der Wahl den Entwciklungsminister gestellt hat. ^^ (Für alle, die sich nicht mehr erinnern, das war die Mövenpick-Partei FDP.)
              "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                Der erste positive Effekt der Trump-Wahl:



                Mehr Mark Hamill in seiner besten Rolle als der Joker. Wenn das bis zur App-Reife gepusht werden kann, hätten Smartphones damit die erste App, die selbst ich interessant finden konnte
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