Armeeabschaffung in der Schweiz (?) - SciFi-Forum

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Armeeabschaffung in der Schweiz (?)

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    Armeeabschaffung in der Schweiz (?)

    Tja, wir SchweizerInnen sind in allem ein wenig eigen:

    Am 1./2. Dezember 2001 stimmt die schweizer Bevölkerung über die Abschaffung der Armee ab. Die Schweiz ist zur Zeit, gemessen an der Bevölkerung und am Bruttosozialprodukt, die grösste Militärmacht Europas. Jedes Jahr fliessen zwischen 10 und 20 % der gesammten Steuereinnahmen in eine Armee mit 380000 Mann (und ein paar Frauen). Für den ominösen "Ernstfall" stehen bis zu 600000 Mann in der Reserve bereit. Vor den neuesten Armeereformen musste JEDER Schweizer zwischen 19 und 52 alle zwei Jahre für drei Wochen in den Militärdienst und übte dort für den Krieg. Heute sind es alle zwischen 19 und 42, aber viel geändert hat sich nicht.

    Schon 1986 hatte eine Gruppe junge Pazifisten, die sich GSoA (Gruppe Schweiz ohne Armee) nennen, eine Volksinitiative mit über 100'000 Unterschriften eingereicht, die 1989 zur Abstimmung kam: damit wurde mit einem langjährigen Tabu gebrochen: erstmals wurde damals über Sinn und Unsinn der Armee diskutiert. Die Initiative erreichte damals mehr als 35% Zustimmung, mehr als alle erwartet haben.

    In der neuen Volksabstimmung über die zweite Armeeabschaffungsinitiative, die 1999 eingereicht worden war, stehen die Chancen auf einen Sieg der Pazifisten ziemlich schlecht, bzw. so gut wie damals. Etwa 40%, so die Umfragen, werden Ja stimmen.

    Ich werde JA stimmen, weil ich denke, dass 1. die Schweiz nicht bedroht wird, weder heute noch in den nächsten 30 Jahren, 2. die Schweizer Armee seit dem 18. Jh nicht mehr im Ernstfall war und daher so oder so nicht die Schlagkräftigkeit anderer Armeen hat, 3. ich es einfach primitiv finde, wenn das Parlament zuerst lange über die Aufstockung der Sozialausgaben um knappe 300 Millionen diskutiert, und danach beinahe wiederspruchslos 950 Millionen für neue Panzer bewilligt, 4. es schon genügend Hitzköpfe auf der Welt gibt und es daher der Welt mehr als gut tun würde, sich zivil, diplomatisch zu engagieren für den Frieden auf dem Planeten.

    Was denkt ihr dazu?
    Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
    Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

    #2
    Die Armee der Schweiz ist in der Tat riesig für das Land, die deutsche Armee hat ungefähr 350000 Mann.

    Ich bin für auch für diplomatische Lösungen, aber man weiß nie was kommt. Auch wenn die Schweiz neutral ist, kann sie bedroht werden. Ich habe wohl einen andern Schwellenwert für die Mindestsicherheit als du Bynaus.

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      #3
      nunja eine solche Stärke der Armee überrascht mich nun doch ein wenig, aber vergessen darf man natürlich nicht, dass die Schweiz gerade aufgrund ihres Neutralitätsstatus eine Armee benötigt, die im
      Notfall helfen kann. Die Stärke halte ich dennoch für übertrieben.
      Das würde ja bedeuten dass jeder männliche Schweizer über 19 ne Knarre im Schrank stehen hat.
      Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

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        #4
        Hhhm, die Schweiz ist ja, glaub ich, das einzige Nachbarland von Deutschland, welches noch nie von uns besetzt worden ist. Die Gelegenheit ist günstig, die Grünen stimmen ja mittlerweile allem zu.

        Was mich aber viel mehr interessiert ist die Frage, wann die Schweiz mal was mit den Banken macht, damit sie auch mal in die UNO "darf" z.B.
        Die ganze Neutralität beruht ja nur auf dem Bankgeheimnis und sichert den Reichtum des Landes. Und was passiert eigentlich mit der Swiss-Air? Wieso kann sich die Schweiz keine eigene Fluglinie mehr leisten?
        Oder hab ich da was in den falschen Hals gekriegt?

        endar
        Republicans hate ducklings!

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          #5
          Die Schweiz zählt neben Österreich zu den besten Waffenherstellern der Welt. Aber wie jede Sache ist auch die ein zweischneidiges Schwert.
          Qualität ist schön und gut, aber gerade in der Rüstungsindustrie ist sie fehl am Platz (merkt ihr die Ironie?). Und die Schweiz ist bestimmt eines der sichersten Länder, Österreich aber auch. Und doch ist in der Schweiz das Wehrdienstgesetz um einiges strenger als bei uns. Ich habe einmal gehört, dass man nur unter ganz besonderen Voraussetzungen nicht einrücken (darf/muss?).
          Und wenn man dann hört, dass ein Mann mit dem Sturmgewehr aus seinem Wehrdienst wahllos Leute erschießt, dann sollte man den Sinn des Heeres noch einmal überdenken.
          Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Muss man sein Land mit Waffengewalt verteidigen? Wenn ja: Dann auf freiwilliger Basis. Es wird immer Menschen geben, die das freiwillig machen wollen, aber es gibt auch Menschen, die nicht so empfinden und daran seelisch zugrunde gehen, oder von ihrer "Macht" Gebrauch machen.

          Liebe Grüße, Gene
          Live well. It is the greatest revenge.

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            #6
            So ungefähr seh ich das auch. Haben die Amerikaner (immerhin die bestausgebildeste Armee der Welt) überhaupt ne Wehrpflicht? Freiwillige sind immer besser, weil sie ja auch ausgebildet werden um zu bleiben und nicht nach ner Zeit wieder weg sind.

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              #7
              @endar: die Neutralität hat nicht allzu viel mit dem Bankgeheimnis zu tun: sagen wir so, dank der Neutralität ist es der Schweiz möglich, ein ziemlich strenges Bankgeheimnis zu halten, aber nicht umgekehrt. Die Neutralität kommt vor allem davon, dass die Eidgenossen vor der Gründung der modernen Schweiz 1848 überall in Europa ein bisschen mitmischten und sich zum Teil auf verschiedenen Seiten der Fronten wiederfanden. Nie moderne Schweiz wurde dann neutral, um dies zu unterbinden. Die Schweiz hat von ihrer Neutraliät immer profitiert, so stammt ein Grossteil ihres heutigen Reichtums daraus, dass sie nie zerstörte Städte wieder aufbauen musste, wie alle anderen in Europa.

              Und ja, es stimmt, dass jeder wehrpflichtige Schweizer über 19 Jahren ein Sturmgewehr (halbautomatische Waffe) sowie 50 Schuss Muntion dazu zuhause stehen hat. (warum? na für den "Ernstfall" wohl¨Lächerlich)
              Es ist sehr schwierig, den Militärdienst zu umgehen, es gibt zwar einen Zivildienst, der aber nur über etliche von Besuchen und Psychoanalysen erreibar wird, und dann wird er nicht einmal gleich gewertet: 500 Tage Zivildienst oder 300 Tage Militärdienst müssen absolviert werden.

              Es ist wirklich Zeit, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten: ein Statment und ein Aufruf an alle SchweizerInnen in diesem Forum.
              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
              Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                #8
                OK, Bynaus, in einigen Punkten gebe ich dir ja recht. Aber die Armee gleich abschaffen, da bin ich dagegen. Sinnvolle reformen wären doch viel angebrachter.
                Ich habe es satt, die Menschen zu durchschauen. Es ist so leicht, und es führt zu nichts. Elias Canetti
                Take it easy, but take it. Nothing Comes to you, when you waite to long.

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                  #9
                  Originalnachricht erstellt von Gabriela
                  OK, Bynaus, in einigen Punkten gebe ich dir ja recht. Aber die Armee gleich abschaffen, da bin ich dagegen. Sinnvolle reformen wären doch viel angebrachter.
                  Sorry meine liebe, aber du musst ja nicht zur Armee. Ich habe schon einmal festgestellt: Heer - ja, wenn es unbegingt sein muss. Wenn ja, dann freiwillig.
                  Dieses Prinzip ist dabei sehr wichtig. Ich bin zuversichtlich, dass ein Heer voller motivierter (weil freiwilliger) Soldaten durchaus qualifizierter ist, als ein Heer aus unmotivierten Zwangssoldaten, die eigentlich viel lieber arbeiten oder studieren würden. Stattdessen müssen sie ihrem Staat verpflichtend den Heerdienst leisten (schon alleine dieser Grundsatz klingt so verstaubt, dass es schon weh tut).
                  Bei den Beamten ist es ja genau das gleiche: Kommt man zum Meldeamt wird man von säuerlichen Herrschaften empfangen - wenn man Glück hat, wird man sogar begrüßt! Kommt man dagegen in ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen, bemühen sich die Angestellten um einen.

                  Die Schweiz ist für mich aber noch immer das Vorbild des Nachtwächterstaates. Und das finde ich, ist eine positive Eigenschaft.

                  Liebe Grüße, Gene
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                    #10
                    Sorry Gene, aber eben das meine ich ja mit Reformen. Zum Beispiel die Gleichstellung von Mann und Frau. Unmotivierte gehen lassen, motivierte besser einbeziehen, etc. Aber das ist nicht ganz so einfach, wie es tönt.
                    Ich habe es satt, die Menschen zu durchschauen. Es ist so leicht, und es führt zu nichts. Elias Canetti
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                      #11
                      @endar ich versteh nicht so ganz was die smilies sollen. die schweiz hat den 2 weltkrieg überstanden, unbeschaded, und den ersten auch. dadurch musste sie nichts wiederaufbauen.
                      ich glaube nicht das ein mindest schutz gegeben sein muss, wenn kein land eine armee hätte wäre das für uns alle besser, nur eine einsatztruppe die freiwillige mitarbeiter hat wäre noch notwendig. um gege terroranschläge wie in den USA geschütz zu sein. ein land wird von einem terrchef angegriffen und eine truppe von menschen aus ferschidenen ländern würde dir terroristen aufspüren und zur strecke bringen.

                      ich höre nur selten davon das die schweiz ihr heer einsetz. egal ob sie irgendwo hilfe leisten oder gegben die taliban kämpfen sollen. vielleich hab ich nur die nachrichten nich regelmösig genug verfolgt, aber ich glaube nicht das die schweitz ihr heer wirklich braucht.
                      Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen. (Sigmund Freud)
                      Derjenige,der zum erstenmal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation. (Sigmund Freud)

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                        #12
                        Diese Abstimmung mag zwar schön und gut sein, aber wenn ich erstmal an das Militärgesetzt denke, bzw das dortige Waffengesetzt. Man darf dort Waffen kaufen, jegliche Waffe. Egal, ob es ein Sturmgewehr Typ M14, eine USAC (Autoshotgun) oder eine MP5. Aan darf es Legal im Laden kaufen. Nun es mag zwar schön und gut sein, sein land zu verteidigen, abe wegen den Waffen gesetzten, kann sich jeder "Bauer" sich wie eine kleine Volksarmee rüsten. Daher ist das schon etwas harpig, plötzlich darüber abzustimmen, ob eine Armee abgeschafft werden soll oder nicht! Wenn sie abgeschafft wird, dann hat noch jeder Mann eine eigenen Waffe. Die einzige Waffe die Abgenommen wird, ist die die man von der Armee bekommt, mehr nicht. Daher ist diese Idee nicht so einfach. Es sollten erstmal die Waffengesetze dort überarbeitet werden, damit so ein vorfall wie vergangenes Jahr (?) nicht passieren kann. Es passiert auch in Deutschland, aber da hat niemand ein Sturmgewehr (legal) Daher hoffe ich für das Volk von der Schweiz, erstmal ihre Waffengesetzte zu ändern und auch die Armee aufzulösen, den wir in Europa brauchen keine Armee.

                        cya, schlaft gut

                        Info: im GEsetzt von Deutschland steht, das man keine Militärwaffen besitzen darf, dh. vollautomatische Waffen. (Sturmgewehr) Allerdings, wenn man einer bestimmten Behörde angehört, ist es gestattet.

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                          #13
                          ich höre nur selten davon das die schweiz ihr heer einsetz. egal ob sie irgendwo hilfe leisten oder gegben die taliban kämpfen sollen. vielleich hab ich nur die nachrichten nich regelmösig genug verfolgt, aber ich glaube nicht das die schweitz ihr heer wirklich braucht.
                          Das hat ja wohl was mit der neutralität zu tun...

                          Ich finde auch man sollte die Armeen Europas abschaffen um noch abhängier von den USA zu werden und unsere arschkriecherischen Eigenschaften zu vertiefen um bei den USA auch richtig betteln zu können,falls Europa irgendwann Bedroht werden sollte...also weg mit der Armee.

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                            #14
                            Originalnachricht erstellt von Bynaus
                            @endar: die Neutralität hat nicht allzu viel mit dem Bankgeheimnis zu tun: sagen wir so, dank der Neutralität ist es der Schweiz möglich, ein ziemlich strenges Bankgeheimnis zu halten, aber nicht umgekehrt.
                            Das mag ja ursprünglich so gewesen sein, aber ist es nicht mittlerweile nicht genau umgekehrt? Der Wiederaufbau von zerstörten Städten, naja, ich weiß ja nicht, ob das so ausschlaggebend ist für den Reichtum.
                            Aber dadurch, dass die Schweiz nicht in der UNO (etc.) ist, muss sie sich nicht an internationale Konventionen halten und braucht überhaupt keine Auskunft zu erteilen, ist zu nichts verpflichtet. Das gilt dann besonders für die Banken. Oder warum, meinst du, heißt es immer "Schweizer Bankkonto" und nicht "Österreicher Bankkonto"? Doch sicher nicht wegen des netten Services, sondern weil sich in der Schweiz perfekt Geld waschen läßt und weil finanzkräftige Menschen, die was zu verbergen haben, das auch gern in Anspruch nehmen. Darauf beruht doch ein Großteil des Wohlstandes der Schweiz und wenn sie in der UNO wäre, würde doch der Wohlstand (der Banken in erster Linie) wegfallen. Und daher nehme ich mal an, dass die Banken alles tun, damit niemand auf die dumme Idee kommt, die Schweiz in die UNO zu holen.

                            endar
                            Republicans hate ducklings!

                            Kommentar


                              #15
                              10% - 20% für ein Stehendes Heer ,wahnsinn!!!
                              Würde Deutschland soviel Geld für ein Heer ausgeben wären unsere Schulden garantiert viel höher!!! Außerdem ist ein solch großes Heer ,das mit solchen Unsummen finanziert wird ,auf dauer unhaltbar ,auch wenn es bisher geklappt hat sollte man das Geld anderweitig einsetzten!!!

                              Wieviel Protzent sind denn die 980.000Soldaten an der Bevölkerung der Schweiz gemessen!

                              Schröders Hand ist tot.

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