Olympische Winterspiele 2002 in Salt Lake City

[Narbo]

Im Fall Mühlegg muss ich sagen, dass ein Fall von Doping dann aber für alle drei oder keinen Wettbewerb vorliegen muss! Kein Sportler fängt zwei Tage vorm Lauf mit dem Zeug an, sondern das ist nur langfristig oder gar nicht sinnvoll.

[The_Borg]

Ich finde es irgendwie auch schade, dass die Spiele shcon wieder vorbei sind, aber immerhin haben die Kanadier ihre Goldmedaille bekommen und es den Amis ordentlich gegeben.

Außerdem haben die deutschen Athleten ihre überragende Form bestätigt und es tatsächlich geschafft eines der besten Ergebnisse überhaupt bei Winterspielen einzufahren.

Was jedoch Mühlegg angeht, so dürfte das doch recht klar sein, denn wenn er wirklich sauber wäre, dann hätte er bestimmt nich davon gesprochen erstmal auf die B-Probe zu warten, denn schließlich weiß er, ob er gedopt war oder nicht.
Außerdem hat er wohl auch niemals erwartet im Training getestet zu werden und während der Wettkämpfe selbst war er immer sauber, da das offenbar verwendete Mittel extra so konzipiert ist, dass man es dann nicht mehr nachweisen kann.

Ich muss aber wirklich sagen, dass ich von Mühlegg enttäuscht bin.

[captainslater]

Und aus ist es, endlich den die Spiele raubten mir den Schlaf!
Leider gingen sie für uns Österreicher, nicht allzu gut aus, zwar unser drittbestes olympisches Ergebnis aber der Bronzanteil ist doch ein wenig gar groß!
Doch von der Abschlussfeier bin ich zutiefst enttäuscht, was die Akustik anging: Alles hallte wieder, man verstand nie was richtig! Mal sehen was die in Turin zusammenbasteln in 4 Jahren!

[op42]

Original geschrieben von The_Borg
Außerdem hat er wohl auch niemals erwartet im Training getestet zu werden und während der Wettkämpfe selbst war er immer sauber, da das offenbar verwendete Mittel extra so konzipiert ist, dass man es dann nicht mehr nachweisen kann.

In einem Bericht hab ich gelesen, daß sich dieses Mittel nur etwas mehr als 24h nachweisen läßt, wenn man also mehr als 3 Tage Pause hat, "kann" man es nehmen.

CU

[The_Borg]

Original geschrieben von op42

In einem Bericht hab ich gelesen, daß sich dieses Mittel nur etwas mehr als 24h nachweisen läßt, wenn man also mehr als 3 Tage Pause hat, "kann" man es nehmen.

CU

Ja, das ist gerade der entscheidende Punkt, denn damit kann man sehr gut abschätzen ob man das Mittel nehmen kann.

Aber wenn man keine absolute Planungssicherheit bekommt und überraschend im Training kontrolliert wird, dann sieht es eben deutlich schlechter aus.

Was meint ihr eigentlich?

Sollte Mühlegg nicht nur seine eine Medaille abgenommen werden, sondern gleich alle, weil es ja höchst wahrscheinlich ist, dass er dann auch schon früher gedopt war, denn dadurch könnte man auch ein Exempel statuieren.

[notschefix]

Mühlegg
Also ich denk auch, wenn er gedopt hat (was ich glaube), dann überall...aber man kann es ihm nur für ein Rennen nachweisen, deshalb darf man ihm die Anderen IMO nicht mehr wegnehmen!

Das tut zwar weh, aber man ist hier immer noch solange unschuldig, bis die Schuld bewiesen wurde...wenn man ihm die anderen auch wegnimmt, dann kommt das Lynchjustiz gleich und sowas kann ich noch weniger ab!

Aber ich würd ihn lebenslang sperren!

Und Lasutina auch...die hat sich mit der Geschichte echt ihre ganze Karriere versaut...

[Kamin]

Also ich denke auch, dass Muehlegg gedopt hat, aber wahrscheinlich immer paar Tage davor, um dann moeglichst nah an den erlaubten Grenzwert heranzukommen und das ist halt einmal von dreimal schiefgegangen.
Die Kontrolle im Training hab ich nicht mitbekommen, aber es hies, dass er vor den 50km fast eine Stunde bei der Kontrolle war und dort angeblich zwischendurch sehr viel Wasser zu sich genommen haben soll.
Das ist eben ein Trickser

Am besten fand ich aber seine scheinheiligen Interviews

Reporter:"Haben Sie gedopt?"
Muehlegg:"Was ist das fuer eine Frage(grins)"
"Ich wart es mal die B-Probe ab(grins)
und dann noch: "Gedopt?!" Generell nein(grins)"

Aber auch seine Kommentare nach den Siegen fand ich immer lustig:
"Dank meiner Spezialdiaet und des groesseren Kohlehydratevorrats hab ich heute gewonnen"
Das zeigt fuer mich schon sehr deutlich seine Fixierung auf eine v.a. koerperlich optimale Vorbereitung.

Erstaunt hat mich aber auch noch sein Einlauf nach
den 50km, als er sich ueberhaupt nicht freuen konnte und nachher am Mikro behauptete, dies waere sein schwerstes Rennen gewesen.
Das war mir ausserst suspekt, da in Lahti bei der WM, er bei -20 Grad gelaufen ist und der Grossteil der Laufer aufgegeben hat, wohingegen in Soldier Hollow an dem Tag sogar Plusgrade waren

[Zefram]

Original geschrieben von Kamin

Erstaunt hat mich aber auch noch sein Einlauf nach
den 50km, als er sich ueberhaupt nicht freuen konnte und nachher am Mikro behauptete, dies waere sein schwerstes Rennen gewesen.
Das war mir ausserst suspekt, da in Lahti bei der WM, er bei -20 Grad gelaufen ist und der Grossteil der Laufer aufgegeben hat, wohingegen in Soldier Hollow an dem Tag sogar Plusgrade waren

Ich dachte, normalerweise haben es die Wintersportler auch lieber, wenn es kalt ist, vor allem die Langsreckenläufer. Ich habe es als Fussballer auch lieber, bei 5° einen 20 km Waldlauf zu machen, als bei 30°!

btw: Müghlegg war gedopt, keine Frage.

[Nicolas Hazen]

Ich finde es etwas merkwürdig das er seine ersten beiden Goldenen behalten darf ! Es scheint mir doch eher unwahrscheinlich das er nur bei den 50 km gedopt war !

[op42]

Ich finde es etwas merkwürdig das er seine ersten beiden Goldenen behalten darf ! Es scheint mir doch eher unwahrscheinlich das er nur bei den 50 km gedopt war

Nun, auch im Sport gilt ja das Prinzip "im Zweifel FÜR den Angeklagten" Auch wenn sich alle sicher sind, daß er vorher gedopt hat, nachgewiesen wurde es nur beim letzten Rennen. Deshalb ist es legal, daß er seine Medaillen behält. Als Konsequenz könnte man ALLE Rennen anzweifeln und ALLE Medaillen wegnehmen, die er je gewonnen hat...
Ich denke, es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Er hat seine Medaillen und kann sich darüber nicht freuen, weil sein Ruf (fast überall) zerstört ist.
2. Er ist so weltfremd, wie manche vermuten und freut sich diebisch, es 2* geschafft zu haben, an den Kontrollen vorbei zu dopen.

So oder so... bye bye Baby!

CU

[Kamin]

Ich dachte, normalerweise haben es die Wintersportler auch lieber, wenn es kalt ist, vor allem die Langsreckenläufer. Ich habe es als Fussballer auch lieber, bei 5° einen 20 km Waldlauf zu machen, als bei 30°!

Ja im Prinzip mögen es die Langläufer auch lieber kälter, aber ab etwa -15 Grad hört dann der Spaß auf, denn dann ist es v.a. bei 50km gesundheitsschädlich.
Eigentlich kommt es ihnen ja auch nur auf den Schnee an, denn bei Kälte ist die Piste meist recht hart und das kommt einigen entgegen (z.B. Mühlegg). Deswegen hab ich bei den 50km in SLC eigentlich auch nicht an einen Sieg von Mühlegg geglaubt, denn das waren überhaupt nicht seine Bedingungen und außerdem nicht seine bevorzugte Stilart.

[Cpt. Bluefox]

Olympia 2002

FAZIT Salt Lake 2002 à la Matt Bluefox:

Tja, wieder einmal konnten die Sportler nicht ganz fair sein und ein bisschen döpen. Aber das gibt es halt an solch wichtigen Anlässen immer wieder.

"Johannito" Mühlegg während den Spielen, Sandis Prusis (Lettischer Bobfahrer) vor den Spielen - konnte aber starten - und wer wohl nach den Spielen?
Hoffen wir mal, keiner und keine.

Larissa Lazuttina (Russ) wurde aberkannt und auch ihre Teamkollegin wurde freigesprochen. Das hat sicher auch seine Gründe.

Den humoristischen, aber auch provokativen Höhepunkt der einzigen Schweizer Alpinmedaille von Sunny (Sonja) Nef im Interview nach der Siegerehrung muss ich hier kurz bringen, denn den haben - glaube ich zumindest - nur die Schweizer mitbekommen, wenn überhaupt:
Sonja Nef (SUI) sagte zur Presse in einem Medailleninterview:
"Ich hätte viel lieber die Schweizer Nationalhymne gehört. Die Kroatische finde ich ein bisschen 'gruusig'." Gruusig bedeutet auf hauchdeutsch ungefähr 'pfui', aber so richtig übersetzen lässt sich dies nicht mal!

In diesem Sinne, viele Grüsse von Captain Matthew Bluefox.

[Spooky Mulder]

Sieht so aus, als hätten wir nachträglich noch die Führung im Medaillenspiegel an Norwegen verloren...

Athen - Zwei Jahre nach seinem Dreifach-Triumph steht Johann Mühlegg als gestürzter Ski-König von Salt Lake City vor dem olympischen Nichts.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sprach dem für Spanien startenden Allgäuer am Samstag in Athen auch die beiden Goldmedaillen im Langlauf über 30 Kilometer und in der Verfolgung ab.

Dem Urteil des CAS gefolgt

Das IOC-Exekutivkomitee folgte damit dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) vom 18. Dezember letzten Jahres. Wegen seines Doping-Vergehens hatte Mühlegg noch in Salt Lake City seine Goldmedaille über 50 km verloren.

"Das Urteil hat Signalfunktion", sagte IOC-Vizepräsident Thomas Bach. Der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Richard Pound (Kanada), meinte: "Das ist eine wichtige Botschaft für den Sport."

Auch Olga Danilowa bestraft

Die Einmaligkeit der Entscheidung liegt darin, dass wegen einer einzigen positiven Doping-Probe Athleten zum ersten Mal alle Medaillen aberkannt worden sind. Das gilt neben Mühlegg auch für die Russin Olga Danilowa. Die Langläuferin verlor durch ihren nachträglichen Ausschluss von den Winterspielen 2002 Gold in der Verfolgung und Silber im klassischen Lauf über 10 km.

Die Disqualifikationen haben wesentlichen Einfluss auf den Medaillenspiegel von Salt Lake City.

Bauer profitiert

Durch den doppelten Goldmedaillen-Gewinn von Frode Estil und Thomas Alsgaard, die in der Verfolgung hinter Mühlegg zeitgleich Zweite geworden waren, verdrängte Norwegen mit 13 Olympiasiegen Deutschland (12) vom ersten Platz.

Das deutsche Team gewann eine Bronzemedaille durch Viola Bauer hinzu, sie rückt durch die Disqualifikation von Danilowa auf den dritten Platz in der Verfolgung vor. Der Sieg in dieser Disziplin geht nun an die Kanadierin Bettie Scott. Über 30 km muss Mühlegg seine Goldmedaille an den Österreicher Christian Hoffmann abgeben.

IOC korrigiert sich

Mit dem Urteil von Athen musste das IOC-Exekutivkomitee seinen Spruch vom 24. Februar 2002 korrigieren. Damals hatte es seine eigene Regel eng ausgelegt und davon abgesehen, Mühlegg wegen seiner positiven Dopingprobe am Ende der Spiele ganz auszuschließen.

Als Konsequenz riefen die Athleten Scott, Alsgaard, Estil und der neue Bronzemedaillen-Gewinner Kristen Skjeldal (Norwegen) den CAS an. Das Schiedsgericht verpflichtete daraufhin das IOC, Mühlegg und Danilowa in einer Frist bis zum 15. März nachträglich von den Winterspielen auszuschließen und die Medaillen neu zu vergeben.

Mühlegg vor Comeback

"Wir haben uns nichts vorzuwerfen", sagte Bach. Das IOC habe Doping bisher konsequent verfolgt. "Das fing an mit Ben Johnson und hört auf mit Mühlegg."

Inzwischen hat das IOC in Übereinstimmung mit WADA seine Regel geändert und damit verdeutlicht. Danach kann das Exekutivkomitee einen Athleten von den Spielen auch dann ausschließen, wenn er wie Mühlegg neben einer positiven Probe auch vorangegangene negative Testergebnisse vorweisen kann.

Der 33-jährige Langläufer, dessen Zwei-Jahres-Sperre abgelaufen ist, bemüht sich gegenwärtig in Gesprächen mit dem spanischen Ski-Verband um ein Comeback.

Quelle: www.sport1.de

Also dieser Mühlegg....erst auswandern und uns 2 Jahre später durch sein dämliches Doping auch noch unseren letzten Nimbus in Sachen Sport nehmen...

[Nicolas Hazen]

Naja, wenn der Mann gedopt ist und so zwei sauberen Athleten die Titel gekostet hat ist es zwar aus deutscher Sicht ärgerlich dass man den ersten Platz im Medaillenspiegel verliert, aber auf alle Fälle rechtens.

[captainslater]

Genau und Österreich hat 2 Medaillen dazu bekommen *freu*