Leistung des Gehirns - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Leistung des Gehirns

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    ziemlich verloren stünde man nämlich da, sollte es sich zeigen, daß das gehirn auf fundamentaler funktionsebene genauso noch ein stochastisches system ist, wie es das auf der einfachsten physikalischen ebene definitiv ist (die quantenmechanik hat das deterministische universum bekanntlich über bord geworfen).
    Das deterministische Universum ist keineswegs über Bord geworfen worden. Quantenmechanische Beobachtungen haben allerhöchstens die Wahrscheinlichkeit eines deterministischen Universums verringert.

    Und selbst wenn das Gehirn fundamental auch stochastisch funktioniert, was hindert uns daran eine Maschine zu bauen, die den gleichen stochastischen Gesetzen folgt?

    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    doch was hat sich denn abgesehen von den verarbeitungsgeschwindigkeiten getan, seitdem intel den µP erfunden hat? sicher, alternativkonzepte zur von-neumann-maschine wurden immer wieder verfolgt, doch durchgesetzt hat sich eben genau das.
    davon abweichende strukturen sind in der regel nicht im herkömmlichen markt zu finden, oder spielen keine ernsthafte rolle.
    Doch auch nur weil das von Neuman Prinzip so gut zum imparativen Programmierparadigma passt, welches der Ottonormalprogrammierer nun mal am einfachsten versteht. Das ändert jedoch nichts daran, dass gerade in der Forschung auch andere Paradigmen sehr beliebt sind. Ich sage nur, funktionale Programmiersprachen sind im kommen, vielleicht haben wir dann bald alle ne erweiterte Lisp-Maschine zu Hause rumstehen...

    Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
    bei der konventionellen siliziumtechnologie ist man auf diese weise an das ende der fahnenstange gekommen. in jeder himmelsrichtung suchen experten nach neuerungen bzw. versuchen diese zur technischen reife zu bringen (als beispiel siliziumcarbit SiC in der leistungselektronik, hochgradig parallel arbeitende prozessorarchitekturen, ...).
    Wie wär's mit Quantencomputern? Auf diesem Gebiet werden ständig Fortschritte gemacht. Wenn die Dinger erstmal zuverlssig funktionieren, wird die physikalische Grenze in ganz neue Dimensionen gehoben.
    "Imagine there's no heaven - It's easy if you try
    No hell below us - Above us only sky
    Imagine all the people Living for today...
    "

    Kommentar


      #32
      Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
      Warten wirs ab. Wir werden sehen, wie sich die Welt in den nächsten fünfzig Jahre entwickelt.
      auf jeden fall anders, als viele es sich einbilden.
      ich bin jedenfalls weiter optimistisch - nur sollte man eben keine prognosen aufstellen, wie die science-fiction es 1950 tat. die werden nämlich dann 2060 genauso lächerlich wirken.

      vor allem haben wir gegenwärtig als priorität eigentlich eher probleme des technischen fortschritts zu lösen, als uns auf die "schöne neue welt" zu freuen.

      Kommentar


        #33
        Zitat von HeldderStunde
        auf jeden fall anders, als viele es sich einbilden.
        ich bin jedenfalls weiter optimistisch - nur sollte man eben keine prognosen aufstellen, wie die science-fiction es 1950 tat. die werden nämlich dann 2060 genauso lächerlich wirken.
        Habe ich ja auch nicht gemacht. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es prinzipiell kein Naturgesetz gibt, dass die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz "verbieten" würde.
        "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
        -Cpt. Jean-Luc Picard

        Kommentar


          #34
          Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
          Das deterministische Universum ist keineswegs über Bord geworfen worden.
          selbstverständlich hat die quantenmechanik eine deterministische weltordnung verneint.
          das ist ja gerade der kern dieser theorien: die natur ist in kleinen maßstäben nicht beliebig scharf definiert.



          Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
          Und selbst wenn das Gehirn fundamental auch stochastisch funktioniert, was hindert uns daran eine Maschine zu bauen, die den gleichen stochastischen Gesetzen folgt?
          dann beschäftige dich bitte mit der systemtheorie nichtlinearer stochastischer systeme,
          oder lies dich in die dynamik komplexer systeme ein ("chaostheorie").

          und ich wiederhole einwand 2: nehmen wir an, wir würden das kybernetische problem an sich knacken, die technische realisierbarkeit ist im endeffekt sogar die weitaus größere hürde. nur weil ein phänomen theoretisch verstanden ist, heißt das noch lange nicht, man könne es beliebig technisch nutzbar machen.



          Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
          Wie wär's mit Quantencomputern?
          mit dem wort hätte ich viel eher gerechnet.

          trotzdem: ball flach halten!
          ob ein quantencomputer wirklich weiterhilft, wissen wir dann, wenn einer das erste mal berechnungen im großen stil gezeigt hat.

          und "quantencomputer" ist auch so eine art ewiger begriff. wie lange das schon herumgeistert...

          alles sachen, bei denen gegenwärtig viel zuviele konjunktive drinstecken, um sie auf eine realistische weise einschätzen zu können.

          Kommentar


            #35
            Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
            selbstverständlich hat die quantenmechanik eine deterministische weltordnung verneint.
            das ist ja gerade der kern dieser theorien: die natur ist in kleinen maßstäben nicht beliebig scharf definiert.
            moment, die quantentheorie sagt aus, dass die welt in kleinen maßstäben nicht scharf fassbar ist. wie sie letztendlich beschaffen ist bzw. funktioniert ist dabei nicht gesagt. und selbst wenn es so wäre, wer sagt dass nicht weitere (deterministische) einflüsse wirken, die wir nicht sehen?

            Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
            dann beschäftige dich bitte mit der systemtheorie nichtlinearer stochastischer systeme,
            oder lies dich in die dynamik komplexer systeme ein ("chaostheorie").
            werde bitte konkreter! diese aufforderung macht mir den eindruck, dass du mein argument nicht verstanden hast.

            Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
            mit dem wort hätte ich viel eher gerechnet.

            trotzdem: ball flach halten!
            ob ein quantencomputer wirklich weiterhilft, wissen wir dann, wenn einer das erste mal berechnungen im großen stil gezeigt hat.

            und "quantencomputer" ist auch so eine art ewiger begriff. wie lange das schon herumgeistert...

            alles sachen, bei denen gegenwärtig viel zuviele konjunktive drinstecken, um sie auf eine realistische weise einschätzen zu können.
            nun, es gibt relativ kontinuierlich Meldungen über Fortschritte.
            "Imagine there's no heaven - It's easy if you try
            No hell below us - Above us only sky
            Imagine all the people Living for today...
            "

            Kommentar


              #36
              Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
              aus all diesen gründen findet der fortschritt in immer kleineren schritten, oder zumindest in immer spezielleren schritten, statt. große umwälzungen, wie ein einstein sie 1905 brachte, sind im allgemeinen nicht zu erwarten.
              Täusche dich da nicht, das gleiche hat man Max Planck erzählt. Mitte des vorletzten Jahrhunderts glaubte man, die Physik im großen und ganzen abgesteckt zu haben und nur noch Kleinigkeiten klären zu müssen. Planck soll man sogar geraten haben, nicht Physik zu studieren, weil es dort nichts mehr zu hohlen gäbe. Nun, wir wissen alle, wie es weiterging....

              Und Physik ist nicht das einzige Fach, gerade die Biowissenschaften machen Fortschritte, dass ein Fachfremder da ja kaum mehr mitkommt.
              Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
              mit dem wort hätte ich viel eher gerechnet.

              trotzdem: ball flach halten!
              ob ein quantencomputer wirklich weiterhilft, wissen wir dann, wenn einer das erste mal berechnungen im großen stil gezeigt hat.

              und "quantencomputer" ist auch so eine art ewiger begriff. wie lange das schon herumgeistert...

              alles sachen, bei denen gegenwärtig viel zuviele konjunktive drinstecken, um sie auf eine realistische weise einschätzen zu können.
              Aber dennoch werden in dieser Richtung immer noch ernsthafte Bemühungen unternommen, zum Teil durchaus erfolgreich. Man darf nicht erwarten, dass soetwas in zehn oder 20 Jahren marktreif ist. Es bedarf noch jeder Menge Grundlagenforschung, denn an konkrete Anwendung denkt heute noch niemand, aber aufgegeben hat ihn auch noch niemand und auf dem Weg dahin haben wir jede Menge gelernt. Ich halte es für falsch, ihn als ein Hirngespinst, ein phantastisches Gedankenkonstrukt abzutun.

              Im Grunde stimme ich dir zu, ich halte das Gehirn für eine unglaublich komplexe Struktur und glaube nicht daran, dass wir es bis in die letzte Instanz erfassen können sodass wir es nachbauen können. Und wenn doch, dann reichen sicher keine 50 Jahre, vielleicht braucht man 500 oder mehr, aber wie gesagt, ich glaube nicht so recht dran.
              Aber wenn es gelingen soll, dann halte ich den Quantencomputer für die Wahl der Stunde. Immerhin gehen manche davon aus, dass auch im Gehirn quantenmechanische Vorgänge eine Rolle spielen, und welches Gerät sollte solche Prozesse simmulieren können, wenn nicht ein Quantencomputer?



              Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
              moment, die quantentheorie sagt aus, dass die welt in kleinen maßstäben nicht scharf fassbar ist. wie sie letztendlich beschaffen ist bzw. funktioniert ist dabei nicht gesagt. und selbst wenn es so wäre, wer sagt dass nicht weitere (deterministische) einflüsse wirken, die wir nicht sehen?
              Gerade das ist eine der tragenden Aussagen der Quantenmechanik, es gibt keine versteckten Parameter, die die Wahrscheinlichkeiten bestimmen, sondern es ist nun ja, reiner Zufall... Das hier ist zwar ein anderes Thema, aber sie diskutieren über die selbe Sache...http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post1611060

              Nein, das ist eigentlich nicht der Grund - das gilt für alle Phänomene der Quantenwelt. Der Grund für die Ablehnung (der verborgenen Variablen) ist die, dass man inzwischen Versuche gemacht hat, um einige physikalische Konzepte gegeneinander auszuspielen. So kann es, gemäss diesen Experimenten, keine verborgenen Variablen geben, die gleichzeitig auch dem Prinzip der "Lokalität" genügen, sprich, bei denen keine Informationen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden. Das wiederum heisst, wenn man lokale Variablen und damit eine völlig deterministische Welt annimmt, muss man annehmen, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht die Obergrenze für die Ausbreitung von Signalen ist.

              Kommentar


                #37
                Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                [...]
                Und Physik ist nicht das einzige Fach, gerade die Biowissenschaften machen Fortschritte, dass ein Fachfremder da ja kaum mehr mitkommt.


                Im Grunde stimme ich dir zu, ich halte das Gehirn für eine unglaublich komplexe Struktur und glaube nicht daran, dass wir es bis in die letzte Instanz erfassen können sodass wir es nachbauen können. Und wenn doch, dann reichen sicher keine 50 Jahre, vielleicht braucht man 500 oder mehr, aber wie gesagt, ich glaube nicht so recht dran.
                [...]
                Mittlerweile lehne ich mich einfach nur noch zurück und denke "Ja, ja, mach du man" wenn ein Informatiker mir erzählen will, wie einfach man doch ein Gehirn nachbauen kann, wenn man denn wollte... "Is ja nur ne Sache von ein paar Jahren"

                Leider stellen sich viele die Gehirnfunktionen noch so wie in der Schule gelernt vor. Eine große Ansammlung von Neuronen die ganz simpel über Reiz oder nicht Reiz miteinander kommunizieren. Aber die Realität ist ein wenig komplizierter und mit jeder Antwort die man bei der Erforschung erhält, stellen sich direkt zwei neue Fragen.
                Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.
                Schrimps und Krabben haben das Herz im Kopf.

                Kommentar


                  #38
                  Zitat von Amöbius Beitrag anzeigen
                  Mittlerweile lehne ich mich einfach nur noch zurück und denke "Ja, ja, mach du man" wenn ein Informatiker mir erzählen will, wie einfach man doch ein Gehirn nachbauen kann, wenn man denn wollte... "Is ja nur ne Sache von ein paar Jahren"

                  Leider stellen sich viele die Gehirnfunktionen noch so wie in der Schule gelernt vor. Eine große Ansammlung von Neuronen die ganz simpel über Reiz oder nicht Reiz miteinander kommunizieren. Aber die Realität ist ein wenig komplizierter und mit jeder Antwort die man bei der Erforschung erhält, stellen sich direkt zwei neue Fragen.
                  Habe ich nicht genau das gesagt?

                  Das erste bezog sich auf HeldderStundes Bemerkung, im Prinzip seihen doch schon alle großen Entdeckungen gemacht. Und es stimmt, in der Biotechnologie werden Fortschritte noch und nöcher gemacht, das heist aber nicht, dass wir schon in ein par Jahren das Gehirn verstehen, das Gehirn halte ich wie gesagt für sehr komplex.
                  Wenn ich mal die Wikipedia zitieren darf:
                  Im Unterschied zur Kompliziertheit kommt bei der Komplexität eines Sachverhalts stets eine gewisse Kardinalität hinzu, die es unmöglich machen kann, mit dem Komplex umzugehen.
                  Der Rest war ein "Was wäre wenn doch" Spielchen, und von ein paar Jahren habe ich wohl selbst dabei nicht geredet.

                  Was den Quantenkomputer angeht, das ist für mich erst einmal eine andere Geschichte. Ich gehe davon aus, dass es irgendwann Quantenkomputer geben wird, aber vielleicht habe ich auch eine andere, etwas kleinere Vorstellung davon. Ein Quantenkomputer ist für mich keine Art Superkomputer, sondern ebenfalls nur ein System, dass man einer gewissen Logik unterwerfen kann. Nur ist das eben keine Ja/Nein-Logik, wie beim normalen Computer, sondern es sind im Prinzip unendlich viele logische Zustände möglich... Erst recht gilt nicht Quantenkomputer = Gehirn.

                  Und seit wann lernt man Quantenmechanik in der Schule

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                    Habe ich nicht genau das gesagt?

                    Das erste bezog sich auf HeldderStundes Bemerkung, im Prinzip seihen doch schon alle großen Entdeckungen gemacht. Und es stimmt, in der Biotechnologie werden Fortschritte noch und nöcher gemacht, das heist aber nicht, dass wir schon in ein par Jahren das Gehirn verstehen, das Gehirn halte ich wie gesagt für sehr komplex.
                    Ja, du hast genau das gesagt!
                    Ich habe dir eigentlich zugestimmt. Aber das ist dann wohl falsch rübergekommen.

                    Ach, und Nein, Quantenmechanik hat man nicht in der Schule... noch nicht
                    Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.
                    Schrimps und Krabben haben das Herz im Kopf.

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                      ... Das erste bezog sich auf HeldderStundes Bemerkung, im Prinzip seihen doch schon alle großen Entdeckungen gemacht ...

                      so habe ich das weder gesagt, noch war das so zu verstehen.

                      ich habe nur daraufhingewiesen, daß sich die leute - und das zeigt sich hier schön - den technischen fortschritt heute noch genauso vorstellen wie 1900.
                      das ist aber nicht der fall, überhaupt nicht. mir ging es mehr um die geschwindigkeit. fortschritt ist allgegenwärtig, jedoch schreitet er nicht mehr mit siebenmeilenstiefeln voran - sondern frißt sich mühselig durch die hochspezialisierte wissenschaft.
                      am problem der technischen umsetzbarkeit kommt dabei auch nicht herum - nicht alles theoretische läßt sich auch als apparat bauen.
                      und holen wir die romantiker noch weiter vom himmel: wenn dann mal etwas tolles aus der grundlagenforschung in die ingenieurwissenschaften schwappt, sitzt dir als ingenieur sofort der betriebswirtschaftler (ausgerechnet diese degenerierte clique!) im nacken.
                      auch eine erfahrung, die man als ingstudent irgendwann schmerzlich macht: das geld verdienen die kaufleute, nicht die erfinder, nicht die bastler.

                      ich könnte mir vorstellen, daß eine liste von durch wirtschaftsleute verhinderten innovationen inzwischen ziemlich lang wäre, einfach weil mit kosten-nutzen argumentiert wird.

                      auf unsere diskussion angewendet:

                      1. die naturwissenschaften müssen erstmal ein ordentliches modell des gehirns entwerfen, was auch die transzendenten eigenschaften wie bewußtsein, freier wille, emotionen usw. erklären kann.

                      2. selbst wenn eine starke theorie gefunden würde, liegen ggf. welten zwischen dem theoretischen verständnis und den mitteln für eine technische umsetzung.

                      3. selbst wenn punkt 1 und punkt 2 erfüllt werden könnten, was in keinster weise gesichert ist, wirfst sich anschließend unweigerlich die frage nach der ökonomischen dimension auf.
                      hat es sinn, einen gehirnnachbau überhaupt zu realisieren? bringt sowas überhaupt vorteile im vgl. zu etablierten technischen anwendungen? oder: rechtfertigen etwaige vorteile die kosten für den nachbau? das heißt, springt ein lohnenswerter gewinn heraus oder kann man die vorteile auch einfacher auf anderem wege haben?


                      so und nicht anders liefe das ab. und ja, das ist nicht besonders idealistisch oder romantisch. aber wenigstens ist es zynisch.






                      -----

                      und nochmal: die quantenmechanik hat das deterministische universum über bord geworfen. die natur verhält sich nichtdeterministisch, zumindest nicht auf kleinen abständen. alles andere ist schon wieder der erwähnte esoterische mist, wo eher zuviel phantasie vater des gedanken ist

                      und keine sorge, ich habe die bemerkung bezüglich stochastischer systeme verstanden. ich schreibe hier jedoch bestimmt keine abhandlung über ein dermaßen kompliziertes thema. sowas hört der größte teil der studenten nichtmal an der uni, auch wenn systemtheorie explizit vertiefend auf dem plan steht.
                      es war vielmehr ein leicht ironischer hinweis, daß mit solchen unbedachten äußerungen im stile von "ach, dann machen wir einfach auch ein stochastisches system als nachbau" sofort ruhe wäre, wenn man mal etwas zu dem thema liest.



                      Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                      ...Und seit wann lernt man Quantenmechanik in der Schule
                      oberstufenphysik? oberstufenchemie?
                      einführung in die quantenphysik steht dort fest im plan. unschärferelation, wellenfunktion, wellengleichung.

                      in grundzügen hören das also ziemlich viele abiturienten, ausgenommen die, die sich ein primitives dünnbrettbohrerabitur zusammenbasteln mit möglichst infinitesimalen mengen mathematik und naturwissenschaften. wie gut, daß die abschaffung des kurssystems dieser unsitte zumindest endlich die eigendynamik nimmt.


                      lg

                      Kommentar


                        #41
                        Ich glaube um wirklich Wissenschaft zu betreiben gehört doch auch immer eine Portion Ideologie dazu, wie sonst bringen es Leute fertig über Jahre hinweg über ein paar Formeln zu brüten oder sich durch Berge von Daten zu wühlen?

                        Leider stimmt es, Geld spielt auch in der Forschung die zentrale Rolle, aber ich würde sagen, die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist eher untergeordnet. Oder wie erklärst du dir Forschungseinrichtungen wie z.B. das Cern wo allein der Atlas-Detektor 2 Milliarden Euro kostet?
                        Es ist eher die Frage, ob du einen kompetenten Projektleiter hast, der Geldgeber anwerben kann, wie groß das Interesse an einem Projekt ist usw. Und das (wissenschaftliche) Interesse an einem künstlichen Gehirn wäre gigantisch.
                        Aber das ist alles ein was wäre wenn, natürlich muss man den Geldgebern "beweisen", dass ein solches Projekt möglich ist. Daran scheitert es in unserem Falle ganz entschieden...


                        Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
                        oberstufenphysik? oberstufenchemie?
                        einführung in die quantenphysik steht dort fest im plan. unschärferelation, wellenfunktion, wellengleichung.

                        in grundzügen hören das also ziemlich viele abiturienten, ausgenommen die, die sich ein primitives dünnbrettbohrerabitur zusammenbasteln mit möglichst infinitesimalen mengen mathematik und naturwissenschaften. wie gut, daß die abschaffung des kurssystems dieser unsitte zumindest endlich die eigendynamik nimmt.
                        lg
                        Na, dann gratuliere ich dir zu deiner hervoragenden Schule.
                        Was man üblicherweise in QM an Schulen macht, füllt in der Uni vielleicht die ersten zwei Stunden der QMI.

                        Kommentar


                          #42
                          Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                          Leider stimmt es, Geld spielt auch in der Forschung die zentrale Rolle, aber ich würde sagen, die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist eher untergeordnet.
                          Du verwechselst Aspekte der Grundlagenforschung mit der Nutzbarmachung von Entdeckungen&Erfindungen.

                          Es geht darum: Auch wenn Investoren gefunden werden würden, die genug Geld in ein Gehirnforschungsprojekt butterten, hieße das noch lange nicht, daß, wenn ein Durchbruch erreicht würde, dieser auch in irgendeiner Form zu einem technischen Gerät führte.

                          Natürlich klopften sich alle auf die Schulter, falls man die naturwissenschaftlichen und transzendenten Geheimnisse des Gehirns geknackt hätte.
                          Doch nochmal: Das ist erst Schritt 1. Eine rein akademische Leistung ohne unmittelbaren Nutzen für den menschlichen-technischen Alltag.
                          An dieser Stelle klinken sich die Physiker dann berechtigterweise auch aus. Die möchten verstehen, wie die Welt funktioniert - in dem Moment sind sie dann auch schlauer.
                          Man arbeitet also, wie es so schön heißt, ergebnisoffen in den Naturwissenschaften.

                          In dem Moment, wo jedoch eine große Idee in der Grundlagenforschung geboren und hinreichend überprüft ist, kommt Schritt 2. Die große Hand der Ingenieurwissenschaftler greift sich die tolle Vorarbeit der Naturwissenschaftler&Mathematiker und versucht unter vorgegebenen Randbedingungen eine anwendungsfähige Apparatur aus eben den Grundlagenerkenntnissen zu entwickeln. Dieser Schritt ist in der Regel sogar schwieriger als die Grundlagenforschung selbst. Man arbeitet nämlich zielgerichtet-methodisch auf ein funktionsfähiges System hin, welches unzähligen Ansprüchen gerecht werden muß. Das fängt bei Normen/ Standards an, zieht sich über diverse Qualitätsansprüche, und endet beim Wunsch, daß das ganze wenigstens eine kleine Weile ordentlich funktioniert.

                          Das sind zwei völlig unterschiedliche Denkweisen.

                          Ein Nachbau des Gehirns müßte aber BEIDES überleben.


                          Und dann kommt Schritt 3: Der Kaufmann kommt dazu und haut, manchmal berechtigt, dem Ingenieur auf die Finger. Nicht die technisch beste, aufwendigste Lösung ist immer die optimale Lösung.

                          Spätestens hier tauchen dann die von mir bereits genannten Fragen auf.
                          Würde ein Gehirnnachbau überhaupt gebraucht?
                          Eine Frage, die mir persönlich abgeht, eins dieser Wirtschaftsmännchen aber zweifelsohne aufwerfen würde.

                          Sollte sich dann zeigen, daß ein künstliches Gehirn in jeder Hinsicht überflüssig ist, weil alle Vorteile bereits einfacher (kostengünstiger) mit bewährten Methoden erreicht werden können, hat sich die Geschichte ganz, ganz, ganz schnell erledigt. Dann verschwindet sowas im Panzerschrank - nur mit viel Glück gibt es dort dann einen Weg wieder heraus, wenn sich bspw. im Zuge des Fortschritts Dinge ergeben, die nur ein künstliches Gehirn meistern kann.


                          Ich halte es schon für äußerst unwahrscheinlich, daß die Gehirnforschung auch nur Schritt 1 meistert (siehe Vergleich mit dem Wetter). Was soll dann erst mit Schritt 2 und Schritt 3 werden?



                          Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                          Was man üblicherweise in QM an Schulen macht, füllt in der Uni vielleicht die ersten zwei Stunden der QMI.


                          Du implizierst zuviel.
                          Die Frage lautete, seit wann in der Schule Quantenmechanik gelehrt werde.
                          Die Frage war nicht nach dem Umfang oder dem Schwierigkeitsgrad gestellt.
                          In der Schule werden erste Einblicke gewährt: ausgiebig Orbitalmodell, Unschärferelation mit Formel, Besprechung der Wellenfunktion, Herleitung der eindimensionalen SCHRÖDINGERschen Gleichung.

                          Daß das in der Regel an der Uni nicht weit reicht, war doch gar nicht die Frage.

                          Vielmehr habt ihr doch so getan, als ob in der Oberstufe nicht ein Gramm QM behandelt wird - und das ist falsch. Eine harmlose Feststellung.

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen

                            Ein Nachbau des Gehirns müßte aber BEIDES überleben.
                            Nein muss es nicht, nicht wenn man einfach nur die Frage beantworten möchte, ob es möglich ist, und darum ging es ja ursprünglich hier. Die praktische Anwendung ist für diese "simple" Frage erst einmal irrelevant.

                            Kommentar


                              #44
                              ich weis ja nicht ob ein pc selber ein programm schreiben kann oder ob es schon pcs gibt die selber lernen (von so robotern die sich einfache vorgänge merken können hab ich schon gehört) aber der mensch ist würde ich sagen an ploser rechenleistung und kapazität weitaus besser als jeder pc. nur wird die meiste rechenleistung für dinge wie hören sehen und all das sinnes und noch so überlebenswichtiges zeug gebraucht ...
                              sagt mal eurem pc er soll mit ner kammera so schlecht wie unsere augen ein Bild mit ner so hohen auflösung schaffen wie wir sie wahrnehmen ^^ kp wieviele pixel meine wahrnehmung hat ... XD
                              Aron - Das Rollenspiel Forum

                              Kommentar


                                #45
                                Zitat von Floore Beitrag anzeigen
                                ... nicht wenn man einfach nur die Frage beantworten möchte, ob es möglich ist, und darum ging es ja ursprünglich hier.
                                lies besser nochmal nach. es wurde eindeutig diskutiert, ein gehirn 1. nachzubauen und 2. es sogar möglichweise zu verbessern. damit erübrigt sich eine rein akademische beantwortung des problems, denn nachbau ist nur ein anderes wort für technische realisierung. somit müssen die von mir aufgeführten schritte 1 und 2 vollzogen werden. schritt 3 ist ja nur die verbreitung in erhöhten stückzahlen.

                                die frage, ob es prinzipiell möglich ist, kann eben nicht durch reine theorie beantwortet werden. es kann ja, wie gesagt, der fall eintreten, daß zwar die theorie schön und gut aussieht, praktisch jedoch ein nachbau jenseits technischer möglichkeiten liegt. man verkennt die sachlage völlig, wenn man meint, irgendein informatiker oder so etwas würde einfach 'mal so eine kleine formel irgendwo anschreiben, wo zum schluß 42 herauskommt.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X