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    Entstehung des Lebens – Russell-Martin-Hypothese

    Entstehung des Lebens – Russell-Martin-Hypothese


    Laut einer neuen Theorie des Geologen Michael Russell von der Universität Glasgow und des Biologen William Martin von der Universität Düsseldorf glaubt man jetzt zu wissen, wie an einem Black Smoker das Leben entstanden sein könnte.

    Black Smoker sind aus unterschiedlichen Metallsulfiden aufgebaute Röhren, an denen in der Kruste aufgeheiztes Wasser wieder an der Oberfläche des Meeresbodens austritt. Am Rand dieser Schlote bilden sich winzige Bläschen mit einer dünnen Haut aus Eisensulfid, die zwei unterschiedliche Milieus voneinander trennt. Zum einen zirkuliert im Inneren Wasser von 100 °C, das aufgrund seiner Inhaltsstoffe, wie Ammoniak, basischer Natur ist, zum anderen befindet sich außerhalb etwa 30°C warmes Meerwasser, das durch die enthaltene Phosphorsäure leicht sauer ist. Diese Unterschiede sorgen dafür, dass viel Potential da ist, Moleküle zu trennen und neu zusammenzusetzen. Die Hülle aus Eisensulfid dient zusätzlich noch als Katalysator. Es entsteht Essigsäure, die die Energie für Thioester, wie die aktivierte Essigsäure liefert. Diese wiederum ist Ausgangsprodukt für den Zitronensäurezyklus, einem der wichtigsten Stoffwechselprozesse. Aus den Zwischenprodukten können die Grundbausteine des Lebens entstehen, wie z.B. Kohlenhydrate und Aminosäuren. Es werden aber auch die Nukleinsäurebasen Adenin, Guanin, Cytosin und Uracil gebildet, die zusammen mit dem Kohlenhydrat Ribose und der Phosphorsäure aus dem Meerwasser die Ribonukleinsäure (RNS) aufbauen. Mit Hilfe der RNS können nun die Aminosäuren zu langkettigen Molekülen, den Eiweißen zusammengesetzt werden. Da von der RNS auch Enzyme hergestellt werden, kann sie sich mit deren Hilfe sogar selbst vermehren. Die RNS-Stränge, die die meisten Enzyme für ihre Reproduktion herstellen, vermehren sich am schnellsten und werden so angehäuft. So entstand wohl die erste natürliche Selektion.

    Wenn nun das Uracil durch das ähnliche Thymin ersetzt, und die Ribose ein Sauerstoffatom verliert, wird aus der Ribonukleinsäure die Desoxyribonukleinsäure (DNS). Dies könnte durch die Aktivität eines Enzyms geschehen sein. Die DNS ist stabiler, als die RNS, verfügt aber nicht mehr über deren katalytische Eigenschaft. Sie kann also nur den genetischen Code speichern. Deshalb wird auch weiterhin RNS benötigt, um die von der DNS gespeicherte Information umzusetzen.

    Manche Genstränge produzieren auch Fette und fettähnliche Stoffe, die sie als wasserabweisende Schicht in im Grenzbereich zur Eisensulfidhülle ablagern. Bei einigen der sogenannten Protozellen bilden sich Membranen, die durch Etherverbindungen miteinander verknüpft sind, die extrem hohe Temperaturen und niedrige pH-Werte aushalten. Andere wiederum bauen eine Doppelmembran mit Esterverbindungen auf, die noch eine zusätzliche Zellwand aus Murein ausbilden. Die Aufspaltung in Archaebakterien (mit Etherverbindungen) und Eubakterien (mit Esterverbindungen) war die Folge. Dank ihrer Schutzhüllen blieb ihr Reaktionsraum auch noch dann gegen das Meerwasser isoliert, wenn die Eisensulfid-Bläschen der Black Smoker zerfielen.

    Die sogenannte Russell-Martin-Hypothese liefert als erste eine wirklich einleuchtende Erklärung, wie die ersten Bausteine des Lebens genügend stark konzentriert werden konnten, um überhaupt erst einmal einfache Stoffwechselprozesse in Gang zu setzen.


    Wer mehr darüber nachlesen will, der kann den Artikel auch noch ausführlicher in der Zeitschrift "GEOkompakt“ in Heft Nr. 1 "DIE GEBURT DER ERDE – Und die Entstehung des Lebens: Wie aus einem glühenden Plasmahaufen der blaue Planet wurde" ab Seite 108 nachlesen (inklusive chemischer Strukturformeln ). Vielleicht findet ihr auch was online unter www.GEOkompakt.de
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    #2
    Ist ja ganz interessant diese Hypothese. Besonders wie das alles zusammenhängen könnte.

    Aber wir hatten ja schonmal eine Diskussion darüber. Außerdem hat Miller auch schon nachgewiesen wie eine DNS entstehen kann. Allerdings wurde die Simulationsverhältnisse kritisiert und als nicht urzeitlich bezeichnet.

    Ich vertrete die Meinung das Leben dort entsteht wo es am "leichtesten" ist. An Blacksmokern herrschen Extrembedingungen. Woanders gab es bestimmt günstigere Orte.

    Auch evolutionärtechnisch gesehen, ist es schwieriger von extrem spezialisierten Lebensformen eine globale Ausbreitung zu erwarten. Optimaler wäre es doch umgekehrt. Aus bereits vorhanden Arten(normaler Anpassungsfähigkeit) die durch Isolation getrennt werden, entstehen spezialisierte. Natürlich kann man im Meer nciht von direkter Isolation sprechen.

    Es gibt übrigens auch noch Alternativ zur Black Smoker Variante eine Theorie des Hamburger Physik Professors Hauke Trinks:

    Lebens aus dem Eis

    Ist auch ganz interessant. Allerdings ebenfalls ein Extrem-Entstehungsort.

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      #3
      Ich vertrete die Meinung das Leben dort entsteht wo es am "leichtesten" ist.
      Da hast du schon rein statistisch gesehen recht. Aber die Frage stellt sich, ob Black Smokers nur in Bezug auf unsere Vorstellung von "leicht" extrem sind, oder ob die Anwesenheit z.B. der Eisensulfidbläschen etc. es - aus der Perspektive des entstehenden Lebens - nicht hier, an einem Black Smoker am "leichtesten" ist. Möglicherweise waren dies genau die Bedingungen, die nötig waren, um Leben enstehen zu lassen. Erst nachdem es entstanden war, konnte es sich auch über die restlichen, "leichteren" aus unserer Perspektive, Plätze des Planeten ausbreiten.

      Wäre die Hypothese korrekt, würden die Chancen für Leben auf Europa mit Sicherheit steigen...
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        #4
        Damals war im Vergleich zu heute wohl alles sehr extrem. Evolutionärtechnisch sehe ich jedenfalls keine Probleme, da es ja noch keine Konkurenz gab und die Ausbreitung in andere Gebiete durch keine Konkurenten gehemt war. Oft kommen Lebewesen, die man unter normalen Umständen nur unter Extrembedingungen findet auch unter "Normalbedingungen" zurecht und das sogar besser, allerdings kommen sie gegen die dortigen Arten nicht an. Nadelbäume wachsen bei uns ja auch besser, als im Norden, aber hier sind ihnen die Laubbäume meist überlegen.

        Dein Modell hat halt das Problem, dass der Reaktionsraum auch irgendwie isoliert werden muss
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          #5
          Zitat von Spocky
          Dein Modell hat halt das Problem, dass der Reaktionsraum auch irgendwie isoliert werden muss
          Und was sagst du zur Eistheorie?

          Ein weiterer Einwand gegen alle bisher bekannten Theorien liegt darin, dass in einer warmen Umgebung durch zufällig ablaufende Reaktionen zwar komplizierte Moleküle entstehen, diese aber in der Wärme innerhalb kurzer Zeit wieder zerfallen. In solch kurzen Zeiträumen ist die Entstehung von stabilen Lebensformen kaum möglich.
          Quelle oben.


          Und zu damals: War das Wasser überall mehrere hundert GRad warm?

          Klar muß man am "leichtesten" relativieren. Da habt ihr Recht.

          Trotzdem gab es bestimmt noch andere mögliche Orte.......die irgendwann genauso als Hypothese gelten.

          Eis ist einer darunter......

          Kommentar


            #6
            @ Skymarshall

            Das Problem das ich bei der Eistheorie sehe, ist das entstehendes Leben ja irgendwoher seine Energie beziehen muß. Ds geht praktisch nur über chemische Reaktionen, da Photosynthese eine gewisse entwicklung vorraussetzt und es schlicht noch keine anderen lebewesen gab, die hätten verspeist werden können. Bei Blacksmockern sind diese Bedingungen eher gegeben als im Eis.

            @ Spocky, was ist an den Blacksmockern neu ???

            Edit. Hm, obwohl eigentlich müßte ich die Eis Hypothese verteidigen. Die TU Hamburg Harburg liegt ja bei mir um die Ecke ...

            Kommentar


              #7
              Zitat von MRM
              @ Skymarshall

              Das Problem das ich bei der Eistheorie sehe, ist das entstehendes Leben ja irgendwoher seine Energie beziehen muß. Ds geht praktisch nur über chemische Reaktionen, da Photosynthese eine gewisse entwicklung vorraussetzt und es schlicht noch keine anderen lebewesen gab, die hätten verspeist werden können. Bei Blacksmockern sind diese Bedingungen eher gegeben als im Eis.
              Meereis hat eine kleinteilige (zelluläre) Struktur aus winzigen und festen Eiskristallen. Diese kleinen, festen Bereiche sind von einer flüssigen, hoch konzentrierten Salzlösung umgeben. Dazwischen sind winzige Gasbläschen aus Kohlendioxid, Luft und atmosphärischen Gasen, sowie feste mineralische Partikel wie Kalziumkarbonat, Natriumchlorid, Magnesiumkarbonat und Sulfate eingelagert. In den Reaktionsräumen, die man Kompartimente nennt, laufen Stoffwechselreaktionen ab. In jedem kleinen Kompartiment mit vielen Grenzflächen können sich Prozesse entwickeln, die zur Entstehung von komplexen Molekülen führen.

              In der porösen Mikrostruktur des Eises, in der es nur geringe Temperaturschwankungen gibt, ist alles in Bewegung. Unter diesen Bedingungen bilden sich riesige Molekülketten, die zu RNA- und DNA-ähnlichen Strukturen führen können. Die chemischen Reaktionen laufen in der Kälte zwar langsamer ab als in der Wärme, aber die komplexen Strukturen bleiben in der Kälte dafür auch viele tausend Jahre erhalten.
              Es geht wohl erstmal nur um die Bildung von RNA und DNA ähnlichen Strukturen. Welche Bakterien sich dort wie ernähren weiß ich nicht. Aber Nährstoffe sind ja anscheinend genug da.


              @Spocky: Noch ein Argument zu den spezialisierte Arten - z.B Koalabären die nur von Eukalyptus leben. Was ist wenn es keinen mehr gibt? Sie sterben wahrscheinlich aus ohne vorher zu mutieren und eine neue Art zu bilden.

              Ich wüßte auch nicht das Bakterien die sich von bestimmten Nährstoffen ernähren andere aufnehmen können. Allerdings vermehren sich häufig und in großen Zahlen so das Mutationen theoretisch öfters vorkommen.

              Kommentar


                #8
                Zitat von Skymarshall
                Es geht wohl erstmal nur um die Bildung von RNA und DNA ähnlichen Strukturen. Welche Bakterien sich dort wie ernähren weiß ich nicht. Aber Nährstoffe sind ja anscheinend genug da.
                Also ob da zu Zeiten, wo das Leben noch nicht entstanden war genug Nährstoffe waren ... , das würd ich so schnell nicht unterschreiben. Das ist bei den Smokern eindeutiger, dort treten AFAIR Substanzen aus, die sich unter Energiegewinnung weiter umsetzen lassen, dort säßen die Urbakterien direkt an der Quelle


                Zitat von Skymarshall
                @Spocky: Noch ein Argument zu den spezialisierte Arten - z.B Koalabären die nur von Eukalyptus leben. Was ist wenn es keinen mehr gibt? Sie sterben wahrscheinlich aus ohne vorher zu mutieren und eine neue Art zu bilden.
                Das ist richtig, allerdings berücksichtigst du nicht, daß sich Koalas evolutionstechnisch kaum umstellen können, da alle ökologischen Nischen bereits besetzt sind, anderswo müßten sie mit bereits gut angepaßten Konkurrenten fertig werden. Das Problem hatte das erste Leben ja noch nicht, es betrat gewissermaßen unbesiedeltes Neuland.

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von MRM
                  Also ob da zu Zeiten, wo das Leben noch nicht entstanden war genug Nährstoffe waren ... , das würd ich so schnell nicht unterschreiben. Das ist bei den Smokern eindeutiger, dort treten AFAIR Substanzen aus, die sich unter Energiegewinnung weiter umsetzen lassen, dort säßen die Urbakterien direkt an der Quelle
                  Ähm, im Link steht das die Bedingungen im Eis die selben sind wie vor Milliarden Jahren. Außerdem hast du ja gesehen das im Eis auch Substanzen für chemische Prozesse vorhanden sind. Nur das diese länger dauern.


                  Das ist richtig, allerdings berücksichtigst du nicht, daß sich Koalas evolutionstechnisch kaum umstellen können, da alle ökologischen Nischen bereits besetzt sind, anderswo müßten sie mit bereits gut angepaßten Konkurrenten fertig werden. Das Problem hatte das erste Leben ja noch nicht, es betrat gewissermaßen unbesiedeltes Neuland.

                  Naja, die Spezialisierung bezieht sich aber in erster Linie auf die Nahrungsquelle. Ist diese nicht mehr vorhanden so muß es sich anpassen oder stirbt aus. Natürlich werden sie dann primär auch von anderen Arten verdrängt auf längerer Sicht, wenn Nischen besetzt sind.

                  Die Frage ist ob die spezialisierten Bakterien sich an Black Smokern auf die restliche Umwelt umstellen konnten.

                  Wenn die Nische Black Smoker sich von anderen Nischen(oder Biotopen) stark unterscheidet, so können dort nur spezialisierte Arten leben.

                  Man müßte jetzt noch die klimatischen Verhältnisse und Bedingungen der Frühzeit mit dem Biotop "Black Smoker" vergleichen. Umso mehr dieses von den anderen Durschnittsbedingungen abweicht, umso eher kann von einem Extrem die Rede sein.

                  Und wenn es ein extremes Biotop ist, halte ich es für unwahrscheinlich das dort Leben enstanden ist und sich überall fortgepflanzt hat.

                  Eher würde ich dann, wie Anfangs behauptet, davon ausgehen das am Black Smoker nur Arten "hängengeblieben" sind und sich spezialisiert haben.

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Skymarshall
                    Ähm, im Link steht das die Bedingungen im Eis die selben sind wie vor Milliarden Jahren. Außerdem hast du ja gesehen das im Eis auch Substanzen für chemische Prozesse vorhanden sind. Nur das diese länger dauern.
                    Da wurden einige chemische Substanzen aufgezählt. Richtig. Nur zur Energieproduktion eignen sich diese leider nicht. Man muß davon ausgehen, daß Substanzen, die noch Energie freisetzen, wenn sie umgewandelt werden ( ich glaub Fe2+ zu Fe3+ war so ein fall ), werden auch ohne lebewesen chemisch umgesetzt. Um so weiter die Lebewesen von der Quelle weg sind, um so unwahrscheinlich ist es, das die noch etwas abbekommen...

                    Zitat von Skymarshall
                    Naja, die Spezialisierung bezieht sich aber in erster Linie auf die Nahrungsquelle. Ist diese nicht mehr vorhanden so muß es sich anpassen oder stirbt aus.
                    Richtig, aber diese Anpassung muß so oder so erfolgt sein, sonst wären wir jetzt nicht hier . Du mußt auch mal folgendes Überlegen. Bakterien in warmen gebieten haben eine wesentlich kürzere Generationszeit.Dort können anpassungen sehr viel schneller erfolgen. Dem steht natürlich entgegen, daß veränderungen in einer Eislandschaft vermutlich auch langsamer sind. Müßte man sehen, was überwiegt.



                    Zitat von Skymarshall
                    Die Frage ist ob die spezialisierten Bakterien sich an Black Smokern auf die restliche Umwelt umstellen konnten.
                    Das Problem bestand in jedem Fall. Egal ob im Eis oder in heißen Quellen.

                    Zitat von Skymarshall
                    Wenn die Nische Black Smoker sich von anderen Nischen(oder Biotopen) stark unterscheidet, so können dort nur spezialisierte Arten leben.
                    Ja, aber es gibt Übergangszonen. Wenn die Umgebung von Black Smokern dicht besiedelt ist, dann ist es für mutierte Baktereien vielleicht ein vorteil, sich auf Randzonen zu spezialisiern, wo vielleicht nicht mehr so viel ""Nahrung" hinkommt, und es etwas kühler ist, dafür sich aber weniger Konkurrenz tummelt. Dort haben sie sich dann vielleicht auf andere Nahrungsquellen speziallisiert, abgestorbene Verwandte, die näher m smoker leben vielleicht. Dann haben sich deren Nachkommen wieder etwas weiter weg vom Smoker gewagt und so weiter....


                    Zitat von Skymarshall
                    Eher würde ich dann, wie Anfangs behauptet, davon ausgehen das am Black Smoker nur Arten "hängengeblieben" sind und sich spezialisiert haben.
                    Kann so sein, muß aber nicht.

                    Kommentar


                      #11
                      Black Smokers Brutstätte der Lebens?
                      Warum nicht? Die Umgebung da unten könnte man schon fast als Chemiebaukasten der Natur bezeichnen. Alles was man braucht ist da vorhanden.
                      Außerdem war das Leben dort unten in der Tiefe sicher. Wer weiß schon genau wie es vor zich Millionen Jahren weiter Oben auf der Erde ausgesehen hat? Meteoriteneinschläge und noch keine Atmosphäre, also vielleicht Strahlung aus dem Weltraum...
                      Interessant ist, dass die Gebiete um die Smoker die dichtbesiedelsten der Erde sind. Faszinierend, aber nicht überraschend.
                      Ob die Bedingungen UNS lebensfeindlich erscheinen ist ziemlich egal, denn wenn man die gängigen Theorien hinsichtlich der Entstehung des Lebens betrachtet, sind wir es die sich an eine zuvor lebensfeindliche Umgebung angepasst haben. In der Hinsicht sollten wir nicht vergessen, dass wir nur die Spitze des evolutionären Eisbergs sind.
                      Welche Mikroben sich wann und warum und nach welcher anderen entwickelt haben, wird uns noch lange ein Rätsel bleiben. Man kann nur spekulieren, aber selbst das fällt schwer, weil ein derartiger Lebensraum noch kaum erforscht ist. Man weiß nur, da unten explodiert das Leben und deshalb musste es neuen Grund erkunden und besiedeln um sich selber zu erhalten; das Leben breitete sich aus.
                      Ich würde mir die Gegend gerne mal ansehen, hab im Fernsehen Bilder gesehen. Die höllischen Schlote so hoch wie eine Kathedrale. Sehr Beeindruckend. Kann in diesem Zusammenhang den Film "Deep Blue" übrigens jedem wärmstens empfehlen.
                      Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.
                      Schrimps und Krabben haben das Herz im Kopf.

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Amöbius
                        Black Smokers Brutstätte der Lebens?
                        Warum nicht? Die Umgebung da unten könnte man schon fast als Chemiebaukasten der Natur bezeichnen. Alles was man braucht ist da vorhanden.
                        Woanders und im Eis bestimmt aucht.

                        Außerdem war das Leben dort unten in der Tiefe sicher. Wer weiß schon genau wie es vor zich Millionen Jahren weiter Oben auf der Erde ausgesehen hat? Meteoriteneinschläge und noch keine Atmosphäre, also vielleicht Strahlung aus dem Weltraum...
                        Das stimmt. Es soll ja eine hohe Strahlenbelastung stattgefunden haben. An der Oberfläche sah es bestimmt schlecht für eine Lebensentstehung aus. Aber Eis geht ja auch ein wenig weiter ins Wasser.


                        Interessant ist, dass die Gebiete um die Smoker die dichtbesiedelsten der Erde sind. Faszinierend, aber nicht überraschend.
                        Die dichtbesiedelsten? Hast du einen Link?

                        Aber von der Artenvielfalt weniger. Und deswegen ist es für mich ein Extrem.

                        Ob die Bedingungen UNS lebensfeindlich erscheinen ist ziemlich egal, denn wenn man die gängigen Theorien hinsichtlich der Entstehung des Lebens betrachtet, sind wir es die sich an eine zuvor lebensfeindliche Umgebung angepasst haben. In der Hinsicht sollten wir nicht vergessen, dass wir nur die Spitze des evolutionären Eisbergs sind.
                        Das stimmt. Deswegen habe ich ja gesagt das man die Bedingungen an Blacksmokern mit einen "Mittelwert" vergleichen muß. Umso mehr der von den Bedingungen am Black Smoker abweicht, umso eher sind diese extrem.

                        Welche Mikroben sich wann und warum und nach welcher anderen entwickelt haben, wird uns noch lange ein Rätsel bleiben. Man kann nur spekulieren, aber selbst das fällt schwer, weil ein derartiger Lebensraum noch kaum erforscht ist. Man weiß nur, da unten explodiert das Leben und deshalb musste es neuen Grund erkunden und besiedeln um sich selber zu erhalten; das Leben breitete sich aus.
                        Ja. Man kann nur drüber spekulieren. Vom Meer haben wir angeblich sowieso nur rund 90% erforscht. Deswegen ist es sowieso voreilig sich auf eine Möglichkeit festzulegen. Auch wenn sie für einige plausibel erscheint.

                        Ich würde mir die Gegend gerne mal ansehen, hab im Fernsehen Bilder gesehen. Die höllischen Schlote so hoch wie eine Kathedrale. Sehr Beeindruckend. Kann in diesem Zusammenhang den Film "Deep Blue" übrigens jedem wärmstens empfehlen.
                        Deep Blue habe ich gesehen. War sehr interessant. Besonders die Symbiose der angepassten Spezies dort unten.

                        Zitat von MRM
                        Da wurden einige chemische Substanzen aufgezählt. Richtig. Nur zur Energieproduktion eignen sich diese leider nicht.
                        Dann lies dir mal den Text genau durch....

                        Man muß davon ausgehen, daß Substanzen, die noch Energie freisetzen, wenn sie umgewandelt werden ( ich glaub Fe2+ zu Fe3+ war so ein fall ), werden auch ohne lebewesen chemisch umgesetzt. Um so weiter die Lebewesen von der Quelle weg sind, um so unwahrscheinlich ist es, das die noch etwas abbekommen...
                        Verstehe den Zusammenhang nicht. Es geht doch darum das unter den genannten chemischen Prozessen RNA und DNS entstehen können. Und Ernergie wird doch immer bei solchen Reaktionen freigesetzt oder nicht?

                        Und wenn DNS dort enstehen kann, dann können dort auch irgendwann Einzeller entstehen. Aus diesen irgendwann Mehrzeller die sich von Einzellern ernähren usw. Warum sollen sie dann weit weg von der Quelle sein?

                        Du mußt auch mal folgendes Überlegen. Bakterien in warmen gebieten haben eine wesentlich kürzere Generationszeit
                        Das wäre für mich der einzigste plausible Grund.

                        Ja, aber es gibt Übergangszonen. Wenn die Umgebung von Black Smokern dicht besiedelt ist, dann ist es für mutierte Baktereien vielleicht ein vorteil, sich auf Randzonen zu spezialisiern, wo vielleicht nicht mehr so viel ""Nahrung" hinkommt, und es etwas kühler ist, dafür sich aber weniger Konkurrenz tummelt. Dort haben sie sich dann vielleicht auf andere Nahrungsquellen speziallisiert, abgestorbene Verwandte, die näher m smoker leben vielleicht. Dann haben sich deren Nachkommen wieder etwas weiter weg vom Smoker gewagt und so weiter....
                        Das könnte möglich sein.

                        Trotzdem muß man die mittleren Bedingungen der damaligen Zeit relativ zu den diesen Bedingungen vergleichen. Weichen sie sehr stark ab, so ist doch der umgekehrte Fall wahrscheinlicher.

                        Vielleicht kompensieren die Bakterien diese Extremunterschiede mit einer höheren Vermehrungsrate in warmen Gebieten. So ist auch die Anzahl der Mutationen höher(statistisch) und gleichzeitig auch eine Anspassung an andere Biotope wahrscheinlicher.

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                          #13
                          @ Skymarshall
                          Hab leider keinen Link. Das hat ein Professor erzählt. Zugegeben, vielleicht hätte ich ein "angeblich" vor das dichtbesiedeltste stellen sollen.
                          Genauere Angaben hab ich im Netz nicht gefunden. Aber wer weiß ... schließlich waren da unten ja "angeblich" weniger Menschen als auf dem Mond.
                          Da gibts noch viel zu entdecken
                          Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.
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                            #14
                            @ Skymarshall: Ich bezweifle doch sehr stark, dass es vor 3,8 Ga schon Eis auf der Erdoberfläche gab . Ein paar hundert Grad war das Wasser allerdings ganz sicher auch nicht heiß, denn dann wäre es überall verdampft, bzw. gar nicht erst kondensiert. Ich denke schon, dass die angegebenen Temperaturen ziemlich zutreffend gewesen sein sollten und bei 30 °C gehen die Substanzen noch nicht so schnell kaputt

                            Dein Vergleich mit den Koalas hinkt allerdings doch gewaltig. Koalas haben nur eine einzige Nahrungsquelle. Bakterien dagegen können die Substanzen alle selbst herstellen, die sie benötigen. Außerdem haben sie eine viel kleinere Generationenfolge und vertragen auch mehr Mutationen. Damals gabs wohl auch noch kaum andere Bedingungen zum Leben.

                            @ MRM: Die Black Smoker als Brutstätte des Lebens sind natürlich nicht neu, die zog man seit Jahren als Möglichkeit heran, gerade weil eben bekannt ist, dass sich dort immer wieder organische Substanzen von selbst bilden können - die auch nicht gleich wieder kaputt gehen müssen. Auch dass die Poren quasi als Schablonen gedient haben könnten ist schon älter. Allerdings gabs zur Bildung der Erbsubstanz doch noch gewaltige Lücken und die ganzen chemischen Vorgänge waren noch nicht so gut erforscht.
                            Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Skymarshall



                              Dann lies dir mal den Text genau durch....
                              Hab ich. Das Problem ist doch, daß dort allenfalls ganz ganz allmaählich ein Sammelsurium von Substanzen entstehen könnte, welche sich eventuell zur Energiegewinnung eignen könnten. An den Black Smokern gibt genug nachsub einer einzigen Energiequelle. Da siehst du jetzt wieder ein Problem wegen der Spezalisierung. Ich seh es genau andersherum. Die Urzellen haben doch noch keinen komplexen matabolismus um verschiedene Energiequellen anzuzapfen.



                              Zitat von Skymarshall
                              Verstehe den Zusammenhang nicht. Es geht doch darum das unter den genannten chemischen Prozessen RNA und DNS entstehen können. Und Ernergie wird doch immer bei solchen Reaktionen freigesetzt oder nicht?
                              Es gibt auch Reaktionen die nur ablaufen, wenn man Energie reinsteckt.

                              Zitat von Skymarshall
                              Und wenn DNS dort enstehen kann, dann können dort auch irgendwann Einzeller entstehen. Aus diesen irgendwann Mehrzeller die sich von Einzellern ernähren usw. Warum sollen sie dann weit weg von der Quelle sein?
                              Es ist bestenfalls minimal, was dort im laufe von jahrtausenden entsteht. Die Smoker liefern Energie in hinreichenden Mengen.Im übrigen wird bei Energiegewinnug durch mineralische Quellen von Schwefel und H2 und ähnlichem ausgegangen, die organischen Substanzen wären zunächst einmal als Baustoff viel zu wertvoll um sie zu verfrühstücken. Bedenke, die Urbakterein konnten selbige noch nicht synthetisieren, das mußten sie erst lernen ...




                              Zitat von Skymarshall
                              Trotzdem muß man die mittleren Bedingungen der damaligen Zeit relativ zu den diesen Bedingungen vergleichen. Weichen sie sehr stark ab, so ist doch der umgekehrte Fall wahrscheinlicher.
                              Erstens, was weist du denn über die mittleren Bedingungen auf der Urerde und
                              zweitens, warum soll das ein Problem sein ??? Wichtig ist doch nur das das entstehende Leben erst einmal eine günstige ausgangebedinung hat. Anpassungen an andere Standorte können dann allmählich in übergangszonen erfolgen.

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