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    Zitat von Astrofan80 Beitrag anzeigen
    Na ja den Chinesen wird's (politisch) freuen, da sie ja ab 2020 planen, eine bemannte Mission zum Mond zu schicken.
    Nein, derartige Pläne gibt es nicht, außer im Wunschdenken westlichen Mondflug-Enthusiasten. China konzentriert sich erst einmal, auf die Errichtung einer eigenen Raumstation (Tiangong_1).
    Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
    Dr. Sheldon Lee Cooper

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      Nun hat Obama mal wieder angekündigt das es im Jahre 2035 eine Marsmission geben wird. US-Raumfahrt: 2035 bemannte Mission zum Mars | tagesschau.de

      Naja wir können uns wohl sicher sein das in der nächsten Präsidentschaft (was wohl nicht mehr Obama sein wird) wieder alles rumgeworfen wird.
      Irgendwie scheint mir was Raumfahrt angeht bei den Amis alles mehr ein Politikum zu sein als die ständigen Finanziellen Beteuerungen.
      Die Raumkapsel Orion war ja schon weit fortgeschritten, ebenfall die Ares, und das wurde jetzt einfach alles eingestampft, nachdem schon enorme Finanzielle Mittel da reingeflossen sind?

      Wie sieht das jetzt eigentlich aus, haben die Amis also in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten überhaupt kein eigenes Raumschiff/Rakete die sie bemannt hochbringen können oder?
      Dann sind letztlich die Russen-Chinesen anscheiend die einzigen.
      Die ESA wäre mit einem Umbau ihres ATV auch in der Lage es bemannt zu nützen, aber da stehen wohl auch die Finanzen im Wege.

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        Die Raumkapsel Orion war ja schon weit fortgeschritten, ebenfall die Ares, und das wurde jetzt einfach alles eingestampft, nachdem schon enorme Finanzielle Mittel da reingeflossen sind?
        Die Orion war tatsächlich am weitesten fortgeschritten, deshalb wird sie jetzt ja auch als "Rettungsboot" für die ISS weiterentwickelt. Ein solches "Rettungsboot" war ohnehin mal geplant gewesen (CRV genannt), wurde dann aber wegen knapper Geldmittel gestrichen.

        Die Entwicklung der Ares-Raketen war aber noch nirgends. Wer sich vom Ares-I-X-Dummy-Flug hat beeindrucken lassen, ist selbst schuld: Da war nichts neues daran. Sogar die Flugsoftware wurde von einer ganz anderen Rakete übertragen. Eine halbe Milliarde, um eine SRB mit einer Dummy-Oberstufe in den Atlantik zu schiessen... Zudem hat sich immer stärker gezeigt, dass die Ares-Raketen nie ihr Ziel erreicht hätten. Es war schlicht kein Geld da, um Ares V zu entwickeln. Jeder Ares I Flug hätte 1.5 Mrd gekostet, die Entwicklung von Ares I und Orion zusammen rund 50 Mrd! Bis die Rakete dann 2017 (vielleicht) endlich einsatzbereit gewesen wäre, hätte es die ISS nicht mehr gegeben (aufgegeben 2016 wegen ungenügenden Geldmitteln), das heisst, die NASA hätte dann eine Rakete gehabt, aber kein Ziel mehr. Zum Mond kommt man nur mit Ares V, und deren Entwicklung hätte nochmals 10 Jahre verschlungen. Was hätte man also bis 2027 gemacht?

        Constellation war ein schlechter Plan. Nicht von Anfang an - aber die Umsetzung war schlecht, die Geldmittel waren nie ausreichend. Obama macht das Beste draus.

        Wie sieht das jetzt eigentlich aus, haben die Amis also in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten überhaupt kein eigenes Raumschiff/Rakete die sie bemannt hochbringen können oder?
        Noch dieses Jahr wird die Dragon-Kapsel von SpaceX zum ersten Mal starten (unbemannt). die Kapseln haben ein eigenes Lebenserhaltungssystem und werden intakt geborgen. Es würde danach nur wenige Jahre dauern, um das Crew-Escape-System (für die Startphase) zu entwickeln, das als einziger Schritt zum vollständigen bemannten Raumfahrzeug noch steht. SpaceX ist viel näher an der Verwirklichung einer Kapsel, als es die NASA in den letzten Jahren war. Andere werden folgen oder einspringen, wenn SpaceX die Erwartungen nicht erfüllen kann. Auch Boeing und Lookheed-Martin werden sich überlegen, die Orion auch als Crew-Transport-Schiff (und nicht nur als Rettungskapsel) anzubieten (und dabei deutlich weniger verdienen, als sie es auf der Basis der bisherigen "Cost-plus"-Verträge konnten).

        Viel wichtiger als der Flug zum Mars 2035 (so er dann stattfindet - allerdings stehen die Chancen bei dieser Ankündigung weitaus besser als jemals zuvor, dass sie auch umgesetzt wird*) ist IMO der Flug zu einem Asteroiden im Jahr 2025.

        *Warum? Die NASA wird nun nicht mehr durch das Space Shuttle belastet. Die Preise für den Transport von Astronauten und Fracht in den Weltraum werden mit den kommerziellen Anbietern deutlich sinken. Das neue Technologieprogramm der NASA, das mit den freigewordenen Geldern finanziert wird, kann sich nun ENDLICH der konkreten Entwicklung der für den Marsflug / Flug zu erdnahen Asteroiden relevanten Technologien widmen: Antrieb, Strahlenschutz, Lebenserhaltung, Rohstoffgewinnung (z.B. für Treibstoff). Das ist ein absolutes Novum für die NASA, das hat es so noch nie gegeben, schon gar nicht bei Constellation. Zum ersten Mal überhaupt arbeitet man jetzt also konkret an den Technologien, die den Marsflug möglich machen werden.
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          warum gibt es eigentlich keine Pläne das ein oder andere Shuttle nach der letzten Mission im All zu belassen (die Crew kann ja mit einer Sojus landen)? Zumindest zum Ausschlachten sollte da doch einiges noch zu gebrauchen sein und das Material was man damit schon oben hat muss man später eventuell nicht mehr transportieren. Den zusätzlichen Lagerplatz/Tank könnte man sicher auch gebrauchen.
          "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
          (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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            Ich habe Obamas Rede gestern auf NASA-TV mit großem Interesse verfolgt.

            Keine Frage, viele der Äußerungen sind schmerzhaft beim ersten Hören, es sind aber die Zwischentöne, auf die es IMO ankommt. Und in denen hat Obama, so finde ich, sehr pragmatisch und realitätsnah die Zukunft des Möglichen aufgezeichnet.

            Das die Privatindustrie mit im Boot sein soll, ist doch ansich erst mal gar nichts neues. Neu ist nur, dass dieses nun in aller Öffentlichkeit mit allen Regeln des Wettbewerbes statt finden wird.
            Wettbewerb gab es schon immer. Damals politisch motiviert gegen den Erzrivalen Sovjetunion und heute halt auf wirtschaftlicher Ebene.

            Wenn ich hin und wieder mir die Missionen der Shuttles zur ISS ansehe, kommt da sicherlich so ein Frustgefühl hoch.
            Warum kriechen wir immer noch im erdnahen Orbit rum und bechäftigen uns mit nicht funktionierenden WCs oder Stickstoffbehältern?
            Gestern hat ein Andockmechanismus des Leonardo -Moduls den ganzen Missionstag durcheinander gebracht.

            Aber genau das sollte uns Scifi Fans auf die Erde, nein den erdnahen Orbit meine ich, zurückholen. Denn erst einmal sollten Toiletten und weiteres funktionieren, bevor wir da Leute für mehrere Monate/Jahre(?) raus schicken wollen.

            Obama hat alles andere als eine "düstere Zukunft" für die NASA ausgemalt.
            Er hat die Realitäten benannt und gleichzeitig auch Lösungsvorschläge gemacht.

            Ich hoffe derweil auf eine gute neue Serie, die träumen lässt!
            "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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              Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
              Nun hat Obama mal wieder angekündigt das es im Jahre 2035 eine Marsmission geben wird. US-Raumfahrt: 2035 bemannte Mission zum Mars | tagesschau.de

              Naja wir können uns wohl sicher sein das in der nächsten Präsidentschaft (was wohl nicht mehr Obama sein wird) wieder alles rumgeworfen wird.
              Irgendwie scheint mir was Raumfahrt angeht bei den Amis alles mehr ein Politikum zu sein als die ständigen Finanziellen Beteuerungen.
              Das trifft zumindest auf das Prestigeziel Mars zu. Das jetzt ausrufen, diente allein den Zweck die angepissten Mondflugenthusiasten ruhig zustellen. Über den Mars kann man sich Gedanken machen, wenn die notwendige Raumfahrtinfrastruktur vorhanden ist. Und in in diesen Punkt bringen Obamas Pläne die NASA tatsächlich weiter.

              Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
              Wie sieht das jetzt eigentlich aus, haben die Amis also in den nächsten Jahren oder sogar Jahrzehnten überhaupt kein eigenes Raumschiff/Rakete die sie bemannt hochbringen können oder?
              Dann sind letztlich die Russen-Chinesen anscheiend die einzigen.
              Die ESA wäre mit einem Umbau ihres ATV auch in der Lage es bemannt zu nützen, aber da stehen wohl auch die Finanzen im Wege.
              Darauf läuft es hinaus, da können sich die Amerikaner bei Clinton und Bush bedanken. Die haben es versäumt, ein tragfähiges und vernünftiges Raumfahrtprogramm zu entwerfen.

              Zitat von TheJoker Beitrag anzeigen
              warum gibt es eigentlich keine Pläne das ein oder andere Shuttle nach der letzten Mission im All zu belassen (die Crew kann ja mit einer Sojus landen)? Zumindest zum Ausschlachten sollte da doch einiges noch zu gebrauchen sein und das Material was man damit schon oben hat muss man später eventuell nicht mehr transportieren. Den zusätzlichen Lagerplatz/Tank könnte man sicher auch gebrauchen.
              Das stellst du dir leichter vor als es ist, das Space Shuttle ist für eine Einsatzdauer von max. 16 Tagen konzipiert. Es gibt weder Konzepte noch Erfahrungen um Schuttlekomponenten länger zu betreiben, genauso fehlt eine Modulbauweise. Die Wartung des Shuttle ist ja schon auf den Boden in der Werft, ein extrem aufwändiger Alptraum. Deren Systeme waren nie dafür gedacht, im Weltraum repariert oder gar demontiert zu werden. Würde man das Shuttle im All belassen, wäre es in erster Linie unnützer Ballast, und ein massives Sicherheitsrisiko da man die Tanks, Brennstoffzellen, etc. nicht warten kann.
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                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                [...]da können sich die Amerikaner bei Clinton und Bush bedanken. Die haben es versäumt, ein tragfähiges und vernünftiges Raumfahrtprogramm zu entwerfen.
                Also welcher Präsident bitte hatte denn ausser Eisenhower, Kennedy und vielleicht noch Johnson denn überhaupt ein dauerhaftes Raumfahrtprogramm finanzieren wollen?
                Ab da waren es doch eh nur noch Lippenbekenntnisse und es wurde immer nur strohfeuermäßig etwas reingeschaufelt, so es denn kurzfristigen Interessen diente.
                Ansonsten dürfte wohl Reagans Star Wars - Programm das ambitionierteste gewesen sein seitens eines Präsidenten nach Apollo.
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                  Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                  Also welcher Präsident bitte hatte denn ausser Eisenhower, Kennedy und vielleicht noch Johnson denn überhaupt ein dauerhaftes Raumfahrtprogramm finanzieren wollen?
                  Ab da waren es doch eh nur noch Lippenbekenntnisse und es wurde immer nur strohfeuermäßig etwas reingeschaufelt, so es denn kurzfristigen Interessen diente.
                  Ansonsten dürfte wohl Reagans Star Wars - Programm das ambitionierteste gewesen sein seitens eines Präsidenten nach Apollo.
                  Ambitionierte Raumfahrtprogramme die sich über Jahrzehnte hinziehen, sind in Demokratien auch kaum zu realisieren. Regierungswechsel und Haushaltsprobleme lassen diese mit schöner Regelmäßigkeit scheitern. Darum braucht man ja eine Strategie der kleinen Schritte. Mit der langsam die Technologie und Infrastruktur aufgebaut wird, die nötig ist um eines Tages auch mal ein größeres Ziel erreichen zu können.
                  Dafür braucht es weder Mond- oder Marsflugprogramme. Obamas Konzept ist da schon viel vernünftiger, das neue Marsgeplapper ist auch nur dafür da die Mondflugenthusiasten zu beruhigen.
                  Bereits zu Clintons Regierungszeit gab es massive Kritik am Shuttle, und das Nachfolgeprojekt X-33 scheiterte daran das dass Konzept technisch nicht realisierbar war. Unter Bush war die NASA zumindest so vernünftig zu Raumkapseln zurückzukehren (nicht ohne das technophile Fantasten Zeter und Mordio schrien). Leider war dann das Constellation-Konzept hauptsächlich durch Prestigeziele geprägt, viel zu teuer und ist prompt gescheitert. Was kann man daraus lernen?
                  Man muss kleinere Projekte und Ziele anpacken, welche einen langfristigen Nutzen bringen. Außerdem müssen wir ganz allgemein unsere Hausaufgaben auf den Gebiet der Raumfahrttechnik und Systeme machen. Hier ist bei Leistungsfähigkeit, Betriebssicherheit und Wartungsfreundlichkeit noch viel zu tun.
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                    Die Frage ist ja nur ob Obamas Projekt die nächste Präsidentschaft bzw, Präsident/in überlebt. Vielleicht wird ja wieder alles rumgeworfen.
                    Zusammenarbeit mit privaten ist ja gut und schön, aber mir scheint die NASA letztlich nur auf Prestige Missionen aus zu sein.
                    Mars macht ja was her, aber was nützt nur eine Marsmission, wenn daraus letztlich wohl doch nur 1 Marsflug wird und nichts weiter.

                    Kommentar


                      Also ich habe den Vortrag von Obama auf NASA TV nicht verfolgt, sondern nur die Nachrichten im Netz hier und da gelesen und so wie das aussieht kommt da nichts dabei rum.

                      Im ZDF wurde gesagt, daß zum Mars geflogen werden soll und dort auf einen Asteroiden.
                      Im Klartext heißt das also, man schwenkt zwar auf eine Marsumlaufbahn ein, aber man landet nicht auf dem Mars.
                      Damit spart man natürlich Unmengen an kosten, denn man braucht kein Landegerät das in der Lage ist vom Mars wieder abzuheben.
                      Das ganze spart also deutlich an Gewicht.
                      Man umkreist den Mars im Prinzip also nur und landet auf nem Asteroiden, was ja dank seiner kaum vorhandenen Schwerkraft von den Energieanforderungen nicht besonders schwer sein dürfte.

                      Hinter dem Stichwort Mars verbirgt sich also nichts weiter als ne Luftnummer. Zumindest kam das mir so vor.

                      Für ne richtige Marslandung bräuchte man darüberhinaus eine stärkere Schwerlastrakete, wie eben die ursrpünglich geplante Ares V.
                      Aber die wurde ja eingestampft.
                      Mit was soll man also ein Marsraumschiff zumindest mal in eine Erdumlaufbahn schaffen und dort zusammenbauen?
                      Gut, man könnte jetzt viele Delta V Raketen (oder eben irgendeine andere) nehmenm, aber das kostet natürlich Unsummen und schränkt das Marsraumschiff in seiner Konstruktion ein.
                      Die Teile müßten z.B. kleiner gebaut werden, daher braucht man statts einem großen Tank z.B. 2 kleine.
                      Eine Schwerlastrakete wie die Ares V hätte den Tank auch in einem Rutsch in die Erdumlaufbahn bringen können.

                      Dann der Verweis auf kommerzielle Transportsysteme (Arienespace zähle ich jetzt mal nicht dazu, ich gehe von komplett von Firmen ohne Staatshilfe entwickelte Raketen aus).
                      Die müssen erstmal beweisen, daß sie es in einen Orbit schaffen und zuverlässig sind.
                      Und ob sie es überhaupt billiger hinkriegen als ein Staat mit einer modernen Rakete, daß muß auch noch bewiesen werden.
                      Es ist nämlich nicht immer so, daß Firmen billiger sind als ein Staat.
                      Im Mai soll ja Falcon 9 getestet werden, mal sehen ob das überhaupt was wird. Diese Rakete hat in ihrer Hauptform schon 9 Triebwerke und so etwas ist eigentlich anfällig.
                      Man kann die Triebwerke zwar in Serie produzieren und somit die Produktionskosten eventuell senken, aber die Sicherheit muß ja auch gewährleistet werden können und ob es dadurch dann nicht wieder teurer wird, wer weiß.


                      Dann zum Umbau der Orionkapsel.
                      Diese jetzt noch in eine Landekapsel für die ISS umzubauen halte ich für völligen Unsinn.
                      Auf der ISS sind bereits 2 Sojus Kapsel für 6 Mann, das sollte eigentlich reichen.
                      Auch ist die Orionkapsel unerprobt.
                      Als Astronaut würde ich mich jedenfalls lieber in eine erprobte Sojuskapsel setzen als in eine kaum erprobte Orionkapsel.
                      Viele Testlandungen werden es nicht sein, denn jeder Test um die Landekapsel in den Weltraum zu schleppen kostet ja wieder nen Haufen Geld ohne viel Sinn und Nutzen.
                      Und in ca. 10 Jahren ist die ISS vom Tisch.
                      Wozu also der ganze Aufwand?
                      Damals, als die ISS neu war, da hätte es vielleicht noch Sinn gemacht.
                      Aber jetzt, kurz vor deren Ende?
                      Vor 2013 wird die Landekapsel nämlich kaum einsatzfähig sein.
                      Das Geld für den Orionumbau hätte man sich also auch gleich sparen können und das Orionprojekt ehrlich einstampfen sollen, wenn man es schon nicht zu Ende bringen will.


                      Tja, und die Erfoschung nach neuen Technologien, das kann vieles bedeuten.
                      Im Klartext heißt das doch, das ne ganze weile am Boden auf der Erde vor sich hingeforscht wird und kein konkretes Projekt wirklich dabei herauskommt.
                      Das war schon bei der Venturestar so, aber da hatte man ja wenigstens ein konkretes Ziel und Gesamtprojekt.
                      Das hier sieht aber mehr danach aus, dieses Gesamtprojekt bewußt wegzulassen, damit man den Kopf wahren kann ohne am Ende sagen zu müssen, wir stellen das Gesamtprojekt ein.
                      Dieses reine Forschen für den Selbstzweck ist also nichts weiter als ein Alibi bzw. Freischein für die Politiker damit die NASA vor sich hinentwickeln kann.
                      Und wenn dann irgendjemand fragt was jetzt draus wird, dann heißt es lapidar: "Wir haben doch gar kein konkretes Projekt geplant."
                      Und wegen diesem Freischein muß man dann natürlich gar nichts konkretes planen, man sagt also einfach ausgedrückt, diese 4 Jahre entwickeln wir neue Hitzeschutzkacheln und die nächsten 4 Jahre neue Bremsraketen.
                      Hier fehlt mir eindeutig das Gesamtkonzept.

                      Das Constellationprojekt war hier besser, dort sollte bereits entwickelte Technologie zu einem großen ganzen zusammengefügt werden und mit dem hätte man dann auch konkrete Missionen durchführen können.


                      Mit der jetztigen Planung hat man in dieser Hinsicht aber gar nichts, außer halt offene Lippenbekenntnisse und das man auf Asteroiden landen will.
                      Aber das wie, das wird überhaupt nicht angegangen.

                      Fassen wir also mal zusammen:
                      Alle Neuentwicklungen bezügl. Transportsysteme (Raketen) wurden eingestampft.
                      Bemmante Raumschiffe für die Beförderung von Menschen wurden
                      auch alle eingestampft.
                      Was geblieben ist, ist die Aussage, daß man hier und da Technologie erforschen will und das man auf Asteroiden landen will, aber das wars dann auch schon.
                      Mit so einer Planung kann man natürlich jedes Ziel immer weiter nach hinten verschieben.


                      Ich bin jedenfalls von Obamas Raumfahrtplänen in keinster Weise beeindruckt.
                      Und wenn die Tagesschau dann sagt, daß man dann 2029 schon zum Mars könnte, dann ist das eher Wunschdenken eines Redakteurs.


                      Konkrete Projekte (Transportsysteme und ein Raumschiff) die das bewerkstelligen könnten, sind nämlich nicht in Planung.


                      Mit dem Constellationprojekt und einer Ares 5 hätte man vielleicht 2060 zum Mars können um auch dort zu landen, aber mit dem neuen kann man eigentlich gar nichts, zumindest nichts was die bemannte Raumfahrt betrifft.
                      Es fehlt die konkete Umsetzung in ein richtiges Projekt, also in ein Transportsystem.

                      Hätten sie gesagt, daß man ein rein für den bemannten Weltraumflug geplantes Raumschiff mit Plasma- oder Vasimirantrieb in Modulbauweise bauen wolle, ja, dann wäre es etwas gewesen. Ein konkretes Projekt.
                      Und die Module hätte man dann ja wie die ISS mit normalen Raketen in den Weltraum schaffen können um sie dort oben zusammenzubauen und für den Personentransport zu diesem Raumschiff hätte man dann auf die Sojus oder kommerzielle Projekte setzen können.
                      Aber über so etwas konkretes wurde ja überhaupt keine Aussage getroffen.


                      Wenn ich Präsident wäre, dann hätte zumindest ich so ein Projekt geplant.
                      Also eine fliegende Raumstation mit effektivem interstellaren Antrieb, also ein Raumschiff das auch für mehrere Flüge als nur ein Hin- und Rückflug verwendet werden sollte.
                      Und wenn man irgendwo landen will, dann gäbe es dafür ein extra Landeschiff das daran angedockt wird.
                      Und damit die Kosten nicht zu hoch werden, wäre natürlich eine Schwerlastrakete mit der man Bauteile an eine ganz bestimmte Position zum Zusammenbau in den Orbit bringen kann, natürlich schon sinnvoll.
                      Zuletzt geändert von Cordess; 17.04.2010, 01:46.
                      Ein paar praktische Links:
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                      Kommentar


                        @ Cordess

                        Du hättest vielleicht doch besser die Rede ganz hören sollen, anstelle der Zusammenfassung im ZDF.

                        Obama sprach davon, dass es keinen Sinn macht unvorbereitet vor Projekten zu stehen, die durch viele Neukorrekturen unnötig Zeit und Geld kosten. Darum zum Reißbrett mit der Priorität, einen verbesserten Antireb zu konstruieren. Basisforschung ausweiten auf alle notwendigen Bereiche, welche so ein Flug zum Mars nun mal einfordert.

                        Er hat realistisch das geschildert, wo die NASA derzeit steht, was möglich ist und wie in Zukunft neues Denken Dinge billiger und effizienter machen kann.

                        Das schmeckt natürlich einigen in der NASA nicht. Denn gleichbedeutend damit wird der jetzigen und vorherigen Administrationen auch ein Spiegel vorgehalten.
                        Die NASA hat nun wirklich nicht immer geglänzt, wenn es um Flexibilität ging.

                        Ich denke, dass Obama noch sehr milde war und die Worte äußerst diplomatisch gewählt hat. Denn Fakt ist, es liegt nicht nur an der Politik, sondern auch am Unvermögen der bisherigen NASA Bosse, sich schnell und effizient zu bewegen.

                        Manchmal ist es ganz erhellend, der Missionsübertragung der NASA zu lauschen.
                        Verfolgt man dann deren Art Troubleshooting zu begehen, dann frag ich mich allen Ernstes, wie in aller Welt die dann auf Notfälle bei einem Marsflug reagieren wollen.
                        Die ersticken teilweise in ihren ganzen Prozeduren, wo jeder noch so kleine Schritt unter irgendeinen Standard geschrieben wurde.

                        Heute musste Cmdr. Poindexter alleine 20 Minuten auf irgendeinen Groundfuzzi warten, um ein anderes Laufwerk für den Shuttle-Iss Abdockmanöver-Status auszuwählen. Der Frust in der Stimme Poindexters war nicht zu überhören, da er es auch selbst hätte machen können.

                        Sicherlich nur ein kleines Beispiel und vielleicht zu plakativ, dennoch stellt es IMO das dar, was die NASA am meisten ausbremst. Deren bleierne Standardreiterei.

                        Obama hat Klartext gesprochen, ohne dabei irgendwelche Anti-NASA Feelings aufkommen zu lassen.
                        Er hat ehrlich die Möglichkeiten aufgezeigt und ich halte seine Behauptung, die Marsmission auch noch zu erleben, nicht für eine leere Hülse.

                        Auch in der Gefahr mich zu wiederholen, ich würde auch am liebsten die Aussicht haben, dass in 5 Jahren der Mars betreten wird. Doch sind wir mal Realisten, dahin ist es noch ein weiter Weg.

                        Warum nicht das fördern und boosten, was zB sehr gut klappt?
                        Beispielsweise die robotische Erkundung des Sonnensystems. Dahingehend sind doch nun wirklich einige Erfolge zu verzeichnen.
                        Einige scheinen vielleicht zu vergessen haben, dass wir vor nicht langer Zeit Bilder und Geräusche von Titan geniessen durften.
                        Der Mond Europa wartet auch auf baldigen Besuch.

                        Obama hat realistische Akzente gesetzt. Sie mögen teils bitter für einige sein, aber ich habe auch durchaus sehr positive raushören können.
                        Zuletzt geändert von EREIGNISHORIZONT; 19.04.2010, 10:23. Grund: Rechtschreibkorrektur
                        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                          Und was "der nächste Präsident wirft alles wieder um" angeht: Das ist hier kaum möglich. Ein reines Technologieprogramm mit nur sehr locker definierten Fernzielen kann man nicht wieder umwerfen - die NASA wird mit der Arbeit an neuen Antrieben, Lebenserhaltungssystemen, Strahlungsschutzsystemen etc beginnen - niemand wird das umstossen, denn für jedes Programm, das über den LEO hinaus geht (und sich nicht auf ein paar Stipvisiten auf dem Mond beschränkt), braucht es diese Technologien zwingend. Mond, Asteroid und Mars sind einfach nur mögliche Ziele für Hardware, die aus dem heutigen Technologieprogramm hervorgehen wird.

                          @Cordess: Das mit Mars / Asteroiden hast du ganz falsch verstanden. Obama sagte, dass ein neues Raumfahrzeug die Amerikaner um 2025 zu einem erdnahen Asteroiden bringen soll. Ein solcher Flug ist ein idealer Testfall für den bemannten Marsflug: weniger lang, aber doch schon sehr weit von der Erde weg - Lebenserhaltung, Strahlenschutz, Psychologie der Crew - alles muss stimmen. Wenn man den Flug zum Asteroiden meistert, kann man auch zum Mars fliegen. Wie ich hier schon vor Jahren sagte, ist das ein sehr viel besserer Plan als der Flug zum Mond, der seine ganz eigenen Probleme hat.
                          Erst danach soll es, um 2035 herum, in den Marsorbit gehen (oder, auch wenn er das nicht explizit gesagt hat, zu Phobos). Kann man das, kann man auch Hardware dorthin transportieren, so dass eine Marslandung schliesslich aus dem Marsorbit erfolgen kann.
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                            Ok, aber welche Astronauten melden sich freiwillig um eine über 1 Jahr lange Reise unter gefährlichem Strahlungseinfluß anzutreten um dann auf einem völlig unbedeutenden und winzigen Gesteinsbrocken zu landen?


                            Ich würde mich für so etwas jedenfalls nicht freiwillig melden.
                            Da müßte der Asteroid schon deutlich näher sein, über eine Flugzeit von nur 3 Tagen kann man ja nochmal drüber reden, aber dann fehlen eigentlich auch die ganzen Langzeiterfahrungen weit draußen im All die man machen will, damit man etwas vergleichbares zu einer Marslandung hat.
                            Ein paar praktische Links:
                            In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                            Aktuelles Satellitenbild
                            Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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                              Ich würde mich für so etwas jedenfalls nicht freiwillig melden.
                              Du nicht, ich schon. Es geht ja auch gar nicht darum, auf einem "bedeutenden" Himmelskörper zu landen. Das Wissen, wie man einen Asteroiden von seiner Bahn ablenkt, sollte das eines Tages nötig werden, könnte uns sehr viel nützlicher sein als jede Marslandung. Auch für die Forschung sind Asteroiden sehr interessant - sie sind die Bausteine des Sonnensystems.

                              Es wird auch nicht bei einem Asteroiden bleiben. Zunächst wird man es auf Flüge zum Mond und zurück (nur Orbit, keine Landung), später zu den Lagrange-Punkten anlegen. Da kann man schon mal einiges Testen, die Flugzeit dorthin beträgt ein paar Tage bis wenige Wochen. Danach geht es darüber hinaus, drei Monate muss man für einen typischen erdnahen Asteroiden schon veranschlagen, ein Jahr für einen weiter entfernten. Und das, wohlverstanden, wenn man den Flug mit chemischen Antrieben durchführt - mit Ionenantrieben (länger) oder nuklearen Antrieben (kürzer) sehen die Reisezeiten anders aus.
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                                Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                                Du nicht, ich schon. Es geht ja auch gar nicht darum, auf einem "bedeutenden" Himmelskörper zu landen. Das Wissen, wie man einen Asteroiden von seiner Bahn ablenkt, sollte das eines Tages nötig werden, könnte uns sehr viel nützlicher sein als jede Marslandung. Auch für die Forschung sind Asteroiden sehr interessant - sie sind die Bausteine des Sonnensystems.
                                Mag ja sein, aber warum sollte man dafür Menschenleben riskieren?
                                Für solche Dinge kann man auch genausogut Robotersonden usw. schicken.

                                Für mich bemannte Raumfahrt in Gegenüberstellung zu den Risiken & Gefahren nur dann Sinn, wenn es entweder um Forschung aus Sicherheitsgründen innerhalb eines sehr erdnahen Orbits geht (bspw. ISS) oder eben einer bemannten Landung auf einem größeren Himmelskörper wie z.b. der Mond oder größer.

                                Bei allem anderen, wie z.b. kleine Asteroiden würde ich eher Robotersonden hinschicken, das muß reichen. Wenn nicht, dann muß eben die Robotortechnologie weiterentwickelt werden. Spielraum gibt's da ja noch genug.
                                Ein paar praktische Links:
                                In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
                                Aktuelles Satellitenbild
                                Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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