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Wird es jemals bemannte interstellare Flüge geben?

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    Wird es jemals bemannte interstellare Flüge geben?

    Wir sind uns gewohnt, diese Frage sofort mit "Ja" zu beantworten, denn wir haben ja alle Star Trek, Star Wars etc. gesehen - ein interstellarer Raumflug erscheint uns nicht eine Frage des "Ob", sondern vielmehr des "Wann" zu sein. Wir haben in den letzten 100 Jahren so viele Grenzen überschritten, was werden wir alles in 1000 Jahren vollbringen können? Soweit so gut. Doch betrachten wir das ganze mal genauer.

    Jeder Multimillionär, der 50 Mio Dollar auf der Seite hat, kann einen interstellaren Flug begehen: alles, was es dazu braucht, ist eine Rakete, die ihn z.B. in einer ungemütlich kleinen Kapsel zum Jupiter bringt, worauf ihn dieser aus dem Sonnensystem heraus schleudert. So nach einigen 10'000 bis 100'000 Jahren könnte er dann, je nach Richtung, in der er sich von Jupiter wegschleudern lässt, bei den nächsten Sternen ankommen - als Mumie vermutlich.

    Natürlich ist das nicht die Form von interstellarem Raumflug, die uns vorschebt - wir wollen das Ziel lebend erreichen! Was wir also brauchen, ist ein Unternehmen, das uns innert weniger Jahrzehnte die Entfernungen zwischen den Sternen überbrücken lässt. Dafür muss eine Geschwindigkeit erreicht werden, die im Bereich von vielleicht 20% der Lichtgeschwindigkeit liegt (dann dauert der Flug nach Alpha Centauri rund 21 Jahre, zum Sirius 40 Jahre und nach Tau Ceti oder Epsilon Eridani 60 Jahre). Für die ganze Zeit muss Nahrung und Wärme bereit gestellt werden - selbst wenn man die Besatzung in Tiefschlaf versetzt, braucht es eine bestimmte, gut regulierte Umgebung, damit die Besatzung ihr Ziel leben erreicht. Ausserdem wollen wir am Zielort natürlich Geräte haben, um Untersuchungen anzustellen, um Kolonien zu bauen, um das ganze Raumschiff wieder abzubremsen... Schliesslich braucht das Schiff noch eine massive Panzerung gegen die interstellare kosmische Strahlung, die extrem stark ist und vor der wir dank dem Magnetfeld der Sonne grösstenteils geschützt sind. Damit erreicht ein solches Raumschiff schnell eine Masse von einigen 10'000 Tonnen (zum Vergleich: Space Shuttle Orbiter ca. 100 Tonnen) - und das ist erst die Nutzlast...

    Um so viel Masse auf 20% der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, braucht man (nach klassischer Mechanik, 10'000 Tonnen Nutzlast) bereits rund 2 * 10^22 Joule... (mal ganz unabhängig von der Antriebsmethode) Das ist nicht weniger als rund 50 mal den Energieverbrauch der gesammten Menschheit! (Zum Bremsen müsste dann nochmals dieselbe Energie aufgewendet werden, aber das lassen wir mal...) Dazu kommen die Energiekosten für die Fertigung und den Transport des Materials in den Orbit...

    Woher sollen wir diese Energie nehmen? Die Menschheit produziert heute rund 80% ihrer Primärenergie aus fossilen Rohstoffen - diese gehen bald zur Neige. Kernfusion aus Deuterium oder Helium-3 wird benötigt werden, um die Menschheit vor dem Erfrieren und Verhungern zu retten - da wird nicht viel (schon gar nicht das 50fache des heutigen Weltverbrauchs) übrig bleiben, um interstellare Raumschiffe loszuschicken. Und selbst wenn die Menschheit die Kurve kriegen und dank Kernfusion eine zweite Blüte der Zivilisation möglich wird - wie lange müsste die Zivilisation exponentiell wachsen, bis der Aufwand, ein solches Monster-Raumschiff auszuschicken, im Vergleich zum Energieverbrauch der restlichen Menschheit vertretbar wäre? Ein Beispiel: Jede einzelne Apollomission verbrauchte etwa 1 * 10^12 Joule (10 Tonnen zur Mondoberfläche und wieder zurück, überschlagsmässig), nur ein 100-Millionstel des damaligen Weltenergieverbrauchs... - und diese Missionen galten als kühne und kostspielige Projekte... wenn der Weltenergieverbrauch also jedes Jahr um rund 1% anwachsen würde, wäre das gleiche Verhältnis erst in rund 2000 Jahren erreicht... Wohlgemerkt, das geht nur, wenn die Zivilisation stetig wächst, keine Rückschläge erleidet und sich immer wieder neue Energiequellen erschliessen kann...

    Viel einfacher - und damit auch viel wahrscheinlicher - wäre es doch, ein kleines, tennsiballgrosses Raumschiff zu bauen, ein Bremstriebwerk daran zu pappen, im Raumschiff eine menschenähnliche künstliche Intelligenz und einige Millionen Nanobots zu verstauen und in mit geringstem Energieaufwand das Ding auf 90% der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen. In kürzester Zeit könnte die Sonde ein benachbartes System erreichen, abbremsen und mit Hilfe der Nanobots mit dem Bau einer multiversatilen Fabrik beginnen. Diese könnte dann Raumsonden, Telekommunikationsanlagen und vieles mehr bauen. Das ferne Sonnensystem könnte erkundet werden, ohne jemals einen Menschen aus Fleisch und Blut hinschicken zu müssen. Natürlich, da steckt nichts heroisches drin - aber wer, ausser ein paar Träumern, will nach tausenden von Jahren, in denen die galaktische Nachbarschaft von Maschinen bis aufs gründlichste Untersucht wurde, noch einen MENSCHEN dorthin schicken?

    Vielleicht wäre es etwas anderes, wenn es dort einen bewohnbaren Planeten gäbe, eine Welt, auf der die Menschen ohne grosse Anpassungen leben könnten - aber das Universum ausserhalb der Erde ist extrem feindlich, und es ist äusserst schwierig und energieaufwändig, menschliche Kolonien über längere Zeit zu erhalten. Selbst "Terraforming" bringt einen nicht wirklich weiter - denn ein Planet ist nicht zufällig in dem Zustand, in dem er sich befindet: er befindet sich aus thermodynamischen Gründen auf dem niedrigsten möglichen Energieniveau: holt man ihn da raus, braucht es eine ständige Anstrengung, um ihn vor dem Zurückfallen in die stabilen Bedingungen abzuhalten.

    Die Erde ist und bleibt der einzige Planet weit und breit im Weltall, auf dem die Menschheit dauerhaft und ohne Einschränkungen leben kann. Deshalb meine These:

    Grossangelegte interstellare Raumreisen von Menschen wird es nie geben. Stattdessen werden Maschinen und künstliche Intelligenzen die Galaxis für uns erforschen und kolonisieren und dabei ihre eigenen Kulturen entwickeln. Die Erde wird auf viele Jahrtausende hinaus die einzige wahre Heimat der Menschheit bleiben - aus Mangel an einer anderen und aus dem simplen Fakt, dass es sich nirgends so gut lebt wie hier.

    Tja, dann lass ich euch mal von der Leine...
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    #2
    Naja,das mit den nanobots wird wohl noch ein paar Jahrzehnt/Jahrhunderet dauern bis man sich bereit erklärt kleine mechanische Vieher als Stellevertreter für die Menscheit ins all zu schiessen.Die idee mit den kleinstsatelitten ist gar nicht mal verkehrt,würde jedoch nicht so effektiv ausfallen wie eine bemannte mission.Nehmen wir mal bereits geplante/erfolgreiche Projekte...die realistisch erscheinen.....

    1.Prometheus.-->JIMO/PROMETHEUS

    2.Deep Space one(bereits seit 1998 im Einsatz..) DEEP-SPACE-ONE;IONENANTRIEB

    Was die Antriebe angeht ,gibt es schon erste Tests mit Hochleistungsantrieben z.b.Magnetoplasmadynamischen Antrieb.Als Treibstoff eigne´t sich Argon, Lithium und Wasserstoff. In Versuchslabors wurden bereits unter Nutzung eines externen Magnetfeldes bei einem MPD-Antrieb 144.000 Kilometer pro Stunde erreicht.

    Das grösste Problem ist die Auswirkung der Geschwindigkeit auf den Menschen.Trägheitsdämpfer müssten ohne Zeitverlust in der lage sein die auftretenden Kräfte zu eliminieren bzw.zu absorbieren.So schnelle Computerbefehle gibt es nicht!(selbst verzögerungen um 1/1000000 Sek.während katastrophal/tödlich!Wäre doch schade wenn die Astronauten bei einer beschleunigung als blutige Masse an der Innenhülle kleben! ,ausser man entwickelt Antriebe die über mehrere Wochen ihre geschwindigkeit erhöhen...um die menschenlangsam anzupassen.ähn.wie Tiefseetaucher versuchen den Druck auszugleichen in dem Sie stück für Stück abtauchen,bzw.wieder auftauchen.

    Ich denke das JIMO sehr realistisch erscheint und das erste bemannte Projekt zur erforschung solarer Planeten wird.Auf dieser grundlage wird es bestimmt noch weitere 100 jahre dauern bis man exsolare Missionen unternehmen kann.Nicht die geschwindigkeit des Raumschiffes ist das problem,sondern der Passagier Mensch!

    Vielleicht werden irgendwann riesige Helium-3 raffinerien auf dem Mond genügend Energie aufbringen können um vom Mond aus /oder seinem Orbit interstellare Sonden oder Raumschiffe ins unbekannte all zu schiessen.
    Solche Missionen müssen sich auch rentieren bzw.wirtschaftlich sinn machen.
    "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

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      #3
      Das mit den Nanobots scheint eine gute Alternative.

      Aber stellt euch mal vor das die wegfliegen und dort Fabriken usw aufbauen. Dann hört man von ihnen eine Zeit lang nichts mehr und aufeinmal irgendwann Jahrhunderte später tritt eine Flotte in unseren Orbit ein die uns auslöschen will? Gesteuert von Maschinen.

      Das ist keine neue Story für ein SciFi Streifen sondern soll ein kritische Hinterfragung sein wie weit man KI´s Spielraum lassen kann. Dazu passt wohl auch Kosmoaffe´s Zitat.

      Ansonsten gäbe es als Alternative vielleicht noch die Cryotechnik. Ähnlich wie in "Alien".

      Man reist dann zwar langsamer aber kann das überbrücken. Allerdings müßte man sich dann auch wieder auf den Bordcomputer verlassen....


      Zitat von Kosmoaffe
      Nicht die geschwindigkeit des Raumschiffes ist das problem,sondern der Passagier Mensch!
      Oder die Distanzen...

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        #4
        Ich halte wie generell nichts von solchen Vorhersagen. Dabei wird nämlich immer nur der biologische Faktor Mensch berücksichtigt, aber die psychologische Komponente vergessen.
        Jetzt sind es zwar größtenteils Träumer, die von Flügen zum Mond usw. träumen, aber man kann sich ohne weiteres ausmalen, dass sie das relativieren wird, da zumindest Raumflüge im Inneren Sonnensystem in den nächsten Jahrhunderten Alltag werden, sofern nicht irgendwelche Atombomben oder Meteroiten uns einen Strich durch die Rechnung machen.

        Es ist ja durchaus etwas völlig normals von Menschen, dass sie neue Ufer erkunden wollen. Dass war bei der Besiedlung der Erde nicht anders und es werden sich immer genug Menschen, mit genug Gründen, finden, die ins Unbekannte aufbrechen werden. Sei es um Unabhängigkeit zu erlangen, Gefahren zu entfliehen oder Profit zu machen. Und es gab und wird immer Menschen geben, die bereit sein werden die finanziellen und logistischen Risiken zu tragen.

        Ich glaube jetzt auch nicht, dass die Technologie uns da im Wege stehen wird - und das ist zugegeben echt nur Glaube. Die Entwicklung der Menschheit ging immer in Schüben voran, wo plötzlich in kürzester Zeit unglaubliche Erkenntnisse gemacht worden sind. Ich denke das wird so ähnlich weitergehen... zurzeit befinden wir uns nach der technischen Revolution des 20. Jahrhunderts wohl auf einem Plateau, ausgelöst durch die wirtschaftlichen und politischen Instabilitäten und vielleicht auch durch die Abwesenheit von entsprechenden "Anreizen" zum Entwickeln von radikalen Lösungen.

        Ich denke, dass durchaus sehr viel mehr machbar ist. Das merkt man schon an den ganzen waghalsigen technologischen Konzepten, die in vielen Schubladen schlummern, aber die man aus Innovationsangst und Lobbyismus nicht anrührt. Generell habe ich fast das Gefühl, als würde unsere Gesellschaft immer mehr innovation-ängstlich. Sie hat Angst vor diesen neuen Möglichkeiten, egal ob in der Raumfahrt oder Medizin und wir beschränken uns wahrscheinlich irgendwo... und entwicklen uns technologisch langsamer, als es möglich ist.

        Interstellare bemannte Raumfahrt kommt, nicht nur weil es möglich ist, sondern weil wir es wollen, weil wir Menschen letztlich immernoch eine nomadische Spezies sind, die es immer wieder juckt etwas neues zu entdecken.

        Und prinzipiell ist sind interestellare Raumflüge nicht unmöglich, d.h. das sie auf jeden Fall durchgeführt werden. Frei nach Murphy's Gesetz: was möglich ist, passiert auch. Ist nur eine Frage der Zeit.
        Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
        Makes perfect sense.

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          #5
          wenn es denn technisch möglich sein sollte, innerhalb eines Menschenlebens interstellare Reisen zu unternehmn, dann werden sie auch eines Tages realität. Natürlich müsste die Menschheit lange genug überleben, um entsprechende Fähigkeiten zu ereichen. Ich gehe mal davon aus, dass es wesentlich länger dauern würde, als es in der SF gesagt wird, solche Fähigkeiten zu ereichen. Nur ist es sehr wahrscheinlich, dass die Menscheit sich vorher selbst ausrottet. Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass es nicht möglich ist. Die Idee mit der KI setzt vorraus, dass es noch rechtzeitig möglich ist, Intelligenz künstlich zu schaffen, bevor es auf der Erde, durch unsere fortdauernde Umweltschädigung, ungemütlich wird.

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            #6
            Naja,das mit den nanobots wird wohl noch ein paar Jahrzehnt/Jahrhunderet dauern
            Klar, war ja nur einen von vielen möglichen Vorschlägen. Man kann auch gleich eine ganze Fabrik hochschicken...

            Für Magnetoplasmadynamische Antriebe gilt im Prinzip das selbe wie für andere auch: die Energie muss irgend woher kommen. Bei einem Magsail kommt sie von der Sonne, aber kein Magsail kann auf 20% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, vor allem nicht, wenn es eine Last von vielen 10'000 Tonnen tragen muss.

            Trägheitsdämpfer müssten ohne Zeitverlust in der lage sein die auftretenden Kräfte zu eliminieren bzw.zu absorbieren.
            Wenn die Relativitätstheorie korrekt ist, wird es niemals Trägheitsdämpfer geben. Geschwindigkeit allein ist kein Problem - solange das Raumschiff nicht irgendwo reinknallt, macht sie überhaupt keine Probleme. Bloss starke Beschleunigungen sollte man vermeiden, aber ich kann mir keinen Antrieb vorstellen, unter dem man so stark beschleunigen könnte (bei 10'000 Tonnen Raumschiffgewicht), dass das ein Problem werden würde.

            Ich denke das JIMO sehr realistisch erscheint und das erste bemannte Projekt zur erforschung solarer Planeten wird.
            JIMO ist aber eine unbemannte Raumsonde. Du meinst wohl, die Anwendung des Prometheus-Antriebes für die bemannte Raumfahrt? Auch hier gilt: find mal genügend Uran, um damit einen Antrieb zu speisen, der das 50fache der Weltenergieproduktion hergibt (derzeit produzieren Atomkraftwerke gerade mal 10% der Weltenergie - also rund 500 mal zu wenig, und die Vorräte an Uran werden in wenigen Jahrzehnten, maximal einem Jahrhundert erschöpft sein - es gibt also gar nicht genügend Uran, um ein Raumschiff mit Atomantrieb genügend stark (für interstellare Reisen) zu beschleunigen...)

            Vielleicht werden irgendwann riesige Helium-3 raffinerien auf dem Mond genügend Energie aufbringen können um vom Mond aus /oder seinem Orbit interstellare Sonden oder Raumschiffe ins unbekannte all zu schiessen.
            Solche Missionen müssen sich auch rentieren bzw.wirtschaftlich sinn machen.
            Das Helium-3 vom Mond könnte die Menschheit, bei heutigem Verbrauch, etwa 600 Jahre lang mit Energie versorgen. Ein einziges interstellares Raumschiff würde für die Beschleunigung also einen ganzen Zwölftel der Energie verbrauchen - und wer bezahlt dafür, wenn es stattdessen auf der Erde zig Milliarden Menschen gibt, die mit Energie versorgt werden wollen?

            Dann hört man von ihnen eine Zeit lang nichts mehr und aufeinmal irgendwann Jahrhunderte später tritt eine Flotte in unseren Orbit ein die uns auslöschen will? Gesteuert von Maschinen.
            Könnte sein. Rein rational halte ich das aber für abwegig, denn was hätten die Maschinen davon, wenn sie uns vernichten? Wir werden uns ohnehin auf sehr lange Frist (maximal) mit dem Sonnensystem begnügen müssen (zwangsläufig, weil wir nicht weg können) - sie hingegen haben das Universum für sich...

            Ansonsten gäbe es als Alternative vielleicht noch die Cryotechnik. Ähnlich wie in "Alien".
            Bleibt aber das Problem immer noch, so viel Material, inklusive Kryotanks (wo sollen die dereinst aufgeweckten leben?) zu transportieren...

            EDIT:

            @Harmakhis:
            Ich zweifle keinen Moment an, dass sich Menschen finden werden, die das tun wollen. Die Frage ist, können diese Menschen auch genügend Energie / Mittel aufbringen, um ihren Traum zu realisieren? Es ist auch nicht zwingend eine Frage der Technik - die Basiskonzepte für interstellaren Raumflug kennen wir schon heute. Doch die Frage ist doch, wird sich das jemals realisieren lassen? Wir denken ja, denn wir stehen am Ende eines Jahrhunderts der schnellen technischen Entwicklung, und extrapolieren diesen Prozess in die Zukunft, ohne danach zu fragen, ob dieser Prozess denn wirklich anhalten kann und wovon er gespiesen wird...

            Es gibt und gab immer viel mehr gescheiterte Träume als realisierte...

            Mir fällt nur die krasse Diskrepanz zwischen den beiden Methoden auf: Menschen hinzuschicken, erfordert einen fast unmöglichen Aufwand. Maschinen hingegen fällt es leicht, sich über grosse Distanzen auszubreiten, wenn sie erst einmal die Möglichkeit erhalten, ihre Hardware selbst herzustellen.

            Da erscheint es doch viel wahrscheinlicher, dass man ein Upload-Gehirn und den genetischen Code eines Menschen per Funk übermittelt und ihn dort wieder zusammen setzt, als dass man ihn transportiert.

            Man könnte das in eine Analogie packen: Wenn wir den interstellaren Raumflug auf das Internet und den Datenaustausch übertragen, dann müssten wir, um Daten auszutauschen, jedes Mal unseren Computer in ein Auto packen und zum Zielort reisen, dort die Daten auf den anderen Computer überspielen und danach wieder zurück reisen - wer nähme schon diese Strapazen und Kosten auf sich, wenn es daneben das Internet gibt, in dem alles in Höchstgeschwindigkeit ausgetauscht werden kann? Ja, klar, lokal wäre das denkbar (galaktische LAN-Parties... ), aber nicht im grossen Stil. "Interstellare Imperien" sind wohl kaum möglich.
            Zuletzt geändert von Bynaus; 14.08.2005, 15:24.
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              #7
              Zitat von Bynaus
              Wenn die Relativitätstheorie korrekt ist, wird es niemals Trägheitsdämpfer geben. Geschwindigkeit allein ist kein Problem - solange das Raumschiff nicht irgendwo reinknallt, macht sie überhaupt keine Probleme. Bloss starke Beschleunigungen sollte man vermeiden, aber ich kann mir keinen Antrieb vorstellen, unter dem man so stark beschleunigen könnte (bei 10'000 Tonnen Raumschiffgewicht), dass das ein Problem werden würde.
              MAn könnte sogar eine konstante Beschleunigung von 1g als künstliche Schwerkraft "mißbrauchen"

              Die frage wäre nur wie schnell käme man bei dieser Beschleunigung irgendwo hin



              Zitat von Bynaus
              Das Helium-3 vom Mond könnte die Menschheit, bei heutigem Verbrauch, etwa 600 Jahre lang mit Energie versorgen. Ein einziges interstellares Raumschiff würde für die Beschleunigung also einen ganzen Zwölftel der Energie verbrauchen - und wer bezahlt dafür, wenn es stattdessen auf der Erde zig Milliarden Menschen gibt, die mit Energie versorgt werden wollen?
              Hm - vielleicht wäre es ja möglich die Sonne direkter anzuzapfen ? Entweder mit He23 Kollektoren in Sonnennähe, die den Sonnenwind anzapfen - oder quasi mit einer riesigen Solarkollektorstation in sonnennähe, die dann via Mikrowellen oder Laserlicht die Energie zum Raumschiff übermittelt - keine Ahnung ob so was funktionieren könnte



              Zitat von Bynaus
              Mir fällt nur die krasse Diskrepanz zwischen den beiden Methoden auf: Menschen hinzuschicken, erfordert einen fast unmöglichen Aufwand. Maschinen hingegen fällt es leicht, sich über grosse Distanzen auszubreiten, wenn sie erst einmal die Möglichkeit erhalten, ihre Hardware selbst herzustellen.

              Da erscheint es doch viel wahrscheinlicher, dass man ein Upload-Gehirn und den genetischen Code eines Menschen per Funk übermittelt und ihn dort wieder zusammen setzt, als dass man ihn transportiert.
              das würde allerdings voraussetzn, daß wir ein gehirn quasi kopieren können - auch die Aufzucht der Menschen via Maschinen stelle ich mir etwas problematisch vor - vielleicht nicht unmöglich, aber micht würde es nicht wundern wenn die dann gewisse soziale Defizite hätten

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                #8
                Die frage wäre nur wie schnell käme man bei dieser Beschleunigung irgendwo hin
                Damit könnte man in 70 Tagen 20% der Lichtgeschwindigkeit erreichen...

                Hm - vielleicht wäre es ja möglich die Sonne direkter anzuzapfen ?
                Vermutlich wäre es dann noch einfacher, einen Gasriesen anzuzapfen.

                das würde allerdings voraussetzn, daß wir ein gehirn quasi kopieren können - auch die Aufzucht der Menschen via Maschinen stelle ich mir etwas problematisch vor - vielleicht nicht unmöglich, aber micht würde es nicht wundern wenn die dann gewisse soziale Defizite hätten
                Warum? Man könnte sie in einer Matrix-ähnlichen Umgebung aufziehen. Mit menschlichen Uploads, die sie betreuen - irgendwann, wenn sie erwachsen sind, erfahren sie die Wahrheit und dürfen aufwachen.
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                  #9
                  Sicher wird es irgendwann benmannte interstelare Flüge geben, selbst unter Lichtgeschwindigkeit. Zwar wird das dann noch immer einige 10er Jahre dauern, aber der Crew wird der Flug nicht so lang erscheinen, weil ja die Zeit bei hohen Geschwindigkeiten gedehnt wird.

                  Das große Problem wird halt der Schutz vor Strahlung sein, denn bei der Geschwindigkeit verwandelt sich fast jede Wellenlänge zu tödlicher Gammastrahlung
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                  Klickt für Bananen!
                  Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                    #10
                    Zitat von Bynaus
                    Damit könnte man in 70 Tagen 20% der Lichtgeschwindigkeit erreichen...
                    Das geht ja fast zu fix - Da müssen sie sich wohl daoch mit etwas weniger Schwerkraft begnügen

                    Zitat von Bynaus
                    Vermutlich wäre es dann noch einfacher, einen Gasriesen anzuzapfen.
                    Bezüglich heranfliegen vielleicht - aber gibts dort auch dein heißgeliebtes He3 in rauhen Mengen ? bzw für so einen Mikrowellensender wäre das ja auch nicht die beste Lösung ...



                    Zitat von Bynaus
                    Warum? Man könnte sie in einer Matrix-ähnlichen Umgebung aufziehen. Mit menschlichen Uploads, die sie betreuen - irgendwann, wenn sie erwachsen sind, erfahren sie die Wahrheit und dürfen aufwachen.
                    Vielleicht leben wir ja schon in einer solchen Hm - aber keine Ahnung ob man je einen solch Leistungsstarken und auch kreativen ( man kann ja nicht alles vorhersehen, da ja eine wechselwirkung mit den Insassen stattfinden muß ) Rechner hinbekommt - und das mit möglichst nicht übermäßigem Energiekonsum ...

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                      #11
                      Sicher wird es irgendwann benmannte interstelare Flüge geben, selbst unter Lichtgeschwindigkeit.
                      Woher nimmst du, angesichts der oben angebrachten Argumente, die Gewissheit?

                      Zwar wird das dann noch immer einige 10er Jahre dauern, aber der Crew wird der Flug nicht so lang erscheinen, weil ja die Zeit bei hohen Geschwindigkeiten gedehnt wird.
                      Naja, es geht - bei 20% der Lichtgeschwindigkeit beträgt die Zeitdilatation nur gerade einige Prozent. Das macht nicht so viel aus, bis man wirklich hohe Geschwindigkeiten erreicht (so 80% und mehr).

                      aber gibts dort auch dein heißgeliebtes He3 in rauhen Mengen ?
                      Schon - nur in ziemlich grosser Verdünnung... Warum nicht die ideale Lösung? Ein Mikrowellensender an ein Kernfusionskraftwerk gehängt... Bloss wer soll das bezahlen?

                      Versteht mich nicht falsch:
                      - Ich bezeifle nicht, dass interstellare Raumfahrt technische möglich ist
                      - Ich weise auf zwei Dinge hin:
                      - - Interstellare Raumfahrt braucht gewaltige Mengen an Energie, wenn man Menschen schicken will
                      - - Das Entstenden von künstlichen Intelligenzen ist um Grössenordnungen billiger und einfacher.

                      Wie in der oben erwähnten "Internet / Datenaustausch" Analogie könnte es eines Tages viel rationeller und sinnvoller sein, Daten (=Menschen ) per Netzwerk auszutauschen, als sie mühsam von Ort zu Ort zu bewegen.

                      aber keine Ahnung ob man je einen solch Leistungsstarken und auch kreativen ( man kann ja nicht alles vorhersehen, da ja eine wechselwirkung mit den Insassen stattfinden muß ) Rechner hinbekommt
                      Die Erziehung der neuen Generation kann man ja immer noch den menschlichen Uploads in ihren virutellen Körpern überlassen.
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                        #12
                        Ich glaube schon das in ferner Zukunft reisen zu anderen Planeten möglich sind, aber nicht mit Lichtgeschwindigkeit den die Zeitdehnung macht das sinlos. Wen aber sich unsere Wissenschaft weiter so schnell entwickelt müste es irgendwan Antriebssysteme geben die man nichteinmal in SF Filmen sieht

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                          #13
                          Wie sieht es denn eigentlich mit Multigenerations-Raumschiffen aus. Ist so was eine denkbare Option?

                          Ich könnte mir das nur unter sehr extremen Bedingungen vorstellen, denn um zu garantieren, dass auch die künftigen Generationen optimal in der Lage sind, den Flug fortzusetzen, müsste es wohl sehr strenge Geburtenkontrollen oder wahrscheinlich auch Genmanipulationen geben, schon um sicher zu gehen, dass der Nachwuchs auch mal die richtigen Fähigkeiten hat.

                          Gruß, succo
                          Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                            #14
                            Wenn aber sich unsere Wissenschaft weiter so schnell entwickelt
                            Ja, wenn. Die Wissenschaft konnte sich schnell entwickeln, weil wir in einer Gesellschaft leben, die sich in den letzten 100 Jahren praktisch nach Belieben mit Energie versorgen konnte - was, wenn diese Zeit vorbei ist?
                            Es ist möglich dass du recht behältst und ein Antrieb erfunden wird, der alles andere in den Schatten stellt und unsere heutigen Vorstellungen von interstellarem Raumflug lächerlich macht. Doch was, wenn nicht? Wenn die Relativitätstheorie in Sachen Raumflug das letzte Wort gesprochen hat, und es nicht möglich ist, schneller als mit Licht zu fliegen? Werden wir es dann schaffen, jemals auch nur EINE EINZIGE Expedition zu den nächsten Sternen zu fliegen?
                            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                              #15
                              Wie sieht es denn eigentlich mit Multigenerations-Raumschiffen aus.
                              Nun, diese müssen zwar nicht schnell fliegen, aber dafür müssen sie umso grösser sein. Es braucht bestimmt einige 1000 Bewohner, damit die Besatzung auf lange Frist nicht degeneriert. Das Raumschiff müsste man schon fast im Innern eines kleineren Planetoiden bauen, damit es der jahrtausendelangen Flug übersteht und immer genügend Ressourcen zur Verfügung hat (Fusion von Deuterium?). Und dann ist keineswegs gewährleistet, dass in den 10'000 von Jahren Flugzeit die Gesellschaft stabil bleibt und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert. Wer weiss, welche Gesellschaftstypen sich entwickelt haben, wenn sie das Zielsystem erreichen? Vielleicht wollen sie dann gar nicht ferne Welten besiedeln, sondern fliegen einfach weiter?

                              Im Allgemeinen denke ich, ist das Problem das selbe, denn zwar hat das Raumschiff weniger Geschwindigkeit, dafür aber umso mehr Masse, so dass der Energieaufwand etwa derselbe sein könnte.
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