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Schmutziges Öl

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    #16
    Logischerweise bedeutet das einen Energiemehrverbrauch, also muß man mehr Kohle verbrennen oder mehr Wasserkraft einsetzen. Ist doch klar, dass das kein Nullsummenspiel ist...
    Die zusätzliche Kohle und die zusätzliche Wasserkraft ist aber nicht so einfach zu bekommen, denn wenn es so wäre, könnte man sie gleich direkt für die Energieerzeugung nutzen, ohne den grössten Teil davon in Ölsande zu pumpen, nur um (maximal!) das 1.5fache davon in Erdöl zurück zu bekommen. Insbesondere wäre es klimapolitisch total hirnrissig, die mehr oder weniger klimaneutrale Wasserkraft zu verwenden, um Erdöl zu fördern, oder gar klimaaktive Kohle zu verwenden, um klimaaktives Erdöl zu fördern...
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      #17
      Naja - Direwolf hat natürlich in sofern recht, als daß Erdöl nun mal nicht Kohle oder Wasserkraft ist. Mit Kohle oder Wasserkraft kann man zB kein Flugzeug fliegen lassen. Öl läßt sich da vielseitiger einsetzen

      Allerdings läßt sich das nicht nur mit Kohle und Wasserkraft bewerkstelligen - Gas wird zB für den Crack Prozeß benötigt ( hier wird der Teer in kürzere Kohlenwasserstoffketten umgewandelt die sich dann für Treibstoff u.ä. eignen )

      Und die großen Kipplaster fahren bestimmt auch nicht mit Kohle ...

      und wie bynaus scon sagte die Wasserkraft und die Kohle muß man auch erstmal haben. Wasserkraft - ich weiß nicht wie weit die sich in Kanada noch ausbauen läßt. Kohle - davon gibts wohl erstmal noch genügend - allerdings gibts schon jetzt Transportprobleme

      http://www.casperstartribune.net/art...2a000281f5.txt


      Und aus Klimapolitischer Sicht wäre das ganze natürlich wahnwitzig, jeder Liter Öl den man dann verbrennt setzt quasi das CO2 von 3 Litern oder evtl sogar mehr frei ...
      Ich fürchte nur das wird die Leute dort nicht davon abhalten ...

      Sinnvoller wäre es in jedem Fall das Geld was da jetzt in anderweitig zu investieren - wenn man tatsächlich noch reserven bei der Wasserkraft hat - warum dann nicht ein Schnellzugnetz - oder auch Transrapidnetz - aufbauen und das mit dem Strom betreiben ? So könnten zumindestens inneramerikanische Flüge ersetzt werden und der Ölbedarf würde sinken.

      Zudem - man muß sich ja auch mal ansehen wieviel Öl sie denn da nach den gewaltigen Investitionen fördern wollen - 2 Mio Barrel pro Tag - die USA allein verbrauchen rund 25 Mio Barrel . Für mich klingt das nicht so als ob das Öl aus den Teersanden so schnell gefördert werden kann wie es benötigt wird ...
      Zuletzt geändert von MRM; 08.03.2006, 15:48.

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        #18
        Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe (froeschlis Link), dann habe ich schon den Eindruck, dass hier eher mal wieder die Gier im Vordergrund steht.
        Es ist einfach schrecklich, welche Kurzsichtigkeit Gier erzeugt.
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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          #19
          Zitat von MRM
          Naja - Direwolf hat natürlich in sofern recht, als daß Erdöl nun mal nicht Kohle oder Wasserkraft ist. Mit Kohle oder Wasserkraft kann man zB kein Flugzeug fliegen lassen. Öl läßt sich da vielseitiger einsetzen
          Genau das meinte ich. Nebenbeigesagt sind Kohle oder Wasserkraft nicht mit dem problem der relativ geringen statischen reichweite behaftet, die beim Erdöl vorliegt

          Zitat von MRM
          Allerdings läßt sich das nicht nur mit Kohle und Wasserkraft bewerkstelligen - Gas wird zB für den Crack Prozeß benötigt ( hier wird der Teer in kürzere Kohlenwasserstoffketten umgewandelt die sich dann für Treibstoff u.ä. eignen )

          Und die großen Kipplaster fahren bestimmt auch nicht mit Kohle ...
          Also das mit dem Crackvorgang weiß ich nicht, aber ich denke du kannst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Masse der benötigten Energie aus den genannten Quellen bezogen werden kann.

          Zitat von MRM
          und wie bynaus scon sagte die Wasserkraft und die Kohle muß man auch erstmal haben. Wasserkraft - ich weiß nicht wie weit die sich in Kanada noch ausbauen läßt. Kohle - davon gibts wohl erstmal noch genügend - allerdings gibts schon jetzt Transportprobleme
          Laut einem Vortrag vom Deutschen Wasserstofftag bezieht Canada derzeit 60% seines Stromes aus Wasserkraft. Inwieweit die noch ausbar ist entzieht sich meiner Kenntnis, aber es gibt in jedem Fall bereits große Kapazitäten, wobei allerdings die Frage zu stellen ist, wie weit denkbare neue Standorte von den Verbrauchern entfernt sind.

          Zitat von MRM
          Und aus Klimapolitischer Sicht wäre das ganze natürlich wahnwitzig, jeder Liter Öl den man dann verbrennt setzt quasi das CO2 von 3 Litern oder evtl sogar mehr frei ...
          Ich fürchte nur das wird die Leute dort nicht davon abhalten ...
          Inclusve Vorkette dürften es in diesem Fall sogar mehr sein, die direkten CO2 Emissionen von Diesel liegen beispielsweise schon bei 2,6 kg pro Liter. keine Frage, die Nutzung nicht konventionellen Erdöls treibt die Well to Wheel Emissionen hoch. Alles in allem ist das aber noch immer wenig, im Vergleich zu dem was bei der Kohlenutzung emittiert wird.

          Zitat von MRM
          Sinnvoller wäre es in jedem Fall das Geld was da jetzt in anderweitig zu investieren - wenn man tatsächlich noch reserven bei der Wasserkraft hat - warum dann nicht ein Schnellzugnetz - oder auch Transrapidnetz - aufbauen und das mit dem Strom betreiben ? So könnten zumindestens inneramerikanische Flüge ersetzt werden und der Ölbedarf würde sinken.
          Weil ein Schnellzugnetz in einem Land wie Canada viel zu langsam ist und zudem viel zu teuer. wenn man eine Schnellzugtrasse so baut, dass sie auch für Güter geeignet ist, wird es abartig teuer. Allein Köln Frankfurt hat 6 Mrd. Euro gekostet. Das rechne mal auf Vancuver - Montreal um.

          Zitat von MRM
          Zudem - man muß sich ja auch mal ansehen wieviel Öl sie denn da nach den gewaltigen Investitionen fördern wollen - 2 Mio Barrel pro Tag - die USA allein verbrauchen rund 25 Mio Barrel . Für mich klingt das nicht so als ob das Öl aus den Teersanden so schnell gefördert werden kann wie es benötigt wird ...
          Natürlich läßt sich damit die langfristige Versorgungsproblematik nicht lösen. Aber das nicht konventionelle Erdöl kann ebenso wie beisüpielsweise die Biokraftstoffe einen Beitrag zur Diversifizierung leisten oder ganz schlicht helfen die Erdölreserven zu strecken, bis es eine marktfähige Alternative zum Öl gibt...die existiert nämlich noch nicht. Zudem sollte man einen Aspekt nicht unterschätzen. Im Gegensatz zu den meisten Ölförderländern ist Canada politisch stabil und wird auch nicht von religiösen Fanatikern etc regiert. Canada ist eine verläßlichere Quelle. Diesen Sicherheitsaspekt muß man auch berücksichtigen

          Eins ist jedoch klar, für die Nutzung dieser Reserven, muß man einen ökologischen Preis zahlen. Das läuft auf eine simple Nutzen-Kosten Abwägung hinaus.

          @ Ereignishorizont
          Also ich lese in dem Artikel lediglich, dass es dort Reserven gibt und das Firmen viel geld investieren wollen um sie zu fördern. mehr kann ich in den 10 Zeilen wirklich nicht lesen.

          @ Hamarkis
          Laut dem Artikel handelt es sich um Reserven. Reserven sind per definitionem wirtschaftlich förderbar, also ohne Subventionen. Andernfalls wären es Ressourcen.
          LANG LEBE DER ARCHON

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            #20
            Zitat von Direwolf
            Genau das meinte ich. Nebenbeigesagt sind Kohle oder Wasserkraft nicht mit dem problem der relativ geringen statischen reichweite behaftet, die beim Erdöl vorliegt
            Allerdings kann man Wasserkraft auch nicht in jeder beliebigen Menge bereitstellen - dadurch wird die Fördermenge zwangsläufig begrenzt - zudem wollen ja auch noch andere Kunden Strom haben und nicht nur die Heinis die den Ölsand abbauen


            Also das mit dem Crackvorgang weiß ich nicht, aber ich denke du kannst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Masse der benötigten Energie aus den genannten Quellen bezogen werden kann.
            Müßte man sehen für was wieviel benötigt wird - fürs heizen könnte man das aber sicher benutzen.



            Laut einem Vortrag vom Deutschen Wasserstofftag bezieht Canada derzeit 60% seines Stromes aus Wasserkraft. Inwieweit die noch ausbar ist entzieht sich meiner Kenntnis, aber es gibt in jedem Fall bereits große Kapazitäten, wobei allerdings die Frage zu stellen ist, wie weit denkbare neue Standorte von den Verbrauchern entfernt sind.
            Die Ausbaubarkeit ist genau die Grätchenfrage - wenn sie schon alle guten Standorte genutzt haben kann halt nicht mehr viel dazukommen.



            Inclusve Vorkette dürften es in diesem Fall sogar mehr sein, die direkten CO2 Emissionen von Diesel liegen beispielsweise schon bei 2,6 kg pro Liter. keine Frage, die Nutzung nicht konventionellen Erdöls treibt die Well to Wheel Emissionen hoch. Alles in allem ist das aber noch immer wenig, im Vergleich zu dem was bei der Kohlenutzung emittiert wird.
            Was heißt wenig im vergleich zur Kohlenutzung ? Du schlägst ja gerade Kohlenutzung zur Förderung dieser Bitumen vor ...



            Weil ein Schnellzugnetz in einem Land wie Canada viel zu langsam ist und zudem viel zu teuer. wenn man eine Schnellzugtrasse so baut, dass sie auch für Güter geeignet ist, wird es abartig teuer. Allein Köln Frankfurt hat 6 Mrd. Euro gekostet. Das rechne mal auf Vancuver - Montreal um.
            Am ende wird aber eh nichts anderes übrigbleiben - und das was sie da an Ölsanden fördern können wird auch nicht ausreichen um eine Ölbasierte Infrastruktur retten zu können. Sicher wäre der Aufbau erst mal teuer - aber der Aufbau der Förderkapazität bei den Ölsanden ist das auch. Wenn dann noch steigende Strompreise dazukommen, oder du gar noch extra Kraftwerke bauen willst um dort mehr oder weiter fördern zu können dann gehen die Millarden aber auch ganz schnell weg ...und am Ende wirst das Problem dennoch nicht weggehen. Hinzu kommt der Aufbau einer solchen Infrastruktur würde auch erstmal Energie kosten - und das macht man besser bevor Energie knapp wird.

            Natürlich läßt sich damit die langfristige Versorgungsproblematik nicht lösen. Aber das nicht konventionelle Erdöl kann ebenso wie beisüpielsweise die Biokraftstoffe einen Beitrag zur Diversifizierung leisten oder ganz schlicht helfen die Erdölreserven zu strecken, bis es eine marktfähige Alternative zum Öl gibt...die existiert nämlich noch nicht. Zudem sollte man einen Aspekt nicht unterschätzen. Im Gegensatz zu den meisten Ölförderländern ist Canada politisch stabil und wird auch nicht von religiösen Fanatikern etc regiert. Canada ist eine verläßlichere Quelle. Diesen Sicherheitsaspekt muß man auch berücksichtigen
            Von diesem "sichern" Öl werden wir abr ganz sicher nichts sehen wenns noch nicht mal für Nord Amerika reicht

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