Vorstellungen zur Fragestellung ausserirdischen Lebens in der Zeit vor der Raumfahr? - SciFi-Forum

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Vorstellungen zur Fragestellung ausserirdischen Lebens in der Zeit vor der Raumfahr?

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    Vorstellungen zur Fragestellung ausserirdischen Lebens in der Zeit vor der Raumfahr?

    Hallo,
    ich weiss, der Threadtitel klingt etwas komisch, fast aber im Wesentlichen die Fragestellung zusammen.
    Ich will in diesen Thread die Aufmerksamkeit auf einen oft übersehenen Aspekt der Astronomiegeschichte lenken:

    Soweit mir, wenn auch eher beiläufig, bekannt ist, ist tatsächlich schon Kant von der Bewohntheit anderer Planeten unseres Sonnensystems ausgegangen(Hier ein Link).

    Nun stellt sich mir die Frage: Wie haben die Leute im Zeitalter vor der Raumfahr, über die Frage der Bewohntheit von anderen Himmelköpern gedacht?


    Die antiken Weltmodelle scheinen mir weniger zur Ausbildung dieser Idee geeignet zu sein(zumal viele Himmelskörper noch nicht entdeckt waren). Auch im Mittelalter wird man weniger davon ausgegangen sein, oder?
    Ich meine, unter den Gelehrten dieser vergangen Epochen könnten doch auch einige gewesen sein, die bereits dachten, dass die Planeten bewohnt sein? Weiss jemand mehr darüber?

    Mir ist ebenfalls bekannt, dass ein Astronom in 19. Jahrhundert die, inzwischen ja schon legendären(), Marskanäle entdeckt hat und wohl noch lange Zeit danach die Astronomie, weil einen künstlichen Ursprung der Kanäle vermutend, davon ausging, dass der Mars bewohnt sei.
    Auch von der Venus wurde das noch bis zum Erreichen der ersten Sonden gedacht.

    Wie sah das aber weiter und sonst in der Vergangengheit aus?
    "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

    #2
    Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
    Die antiken Weltmodelle scheinen mir weniger zur Ausbildung dieser Idee geeignet zu sein(zumal viele Himmelskörper noch nicht entdeckt waren). Auch im Mittelalter wird man weniger davon ausgegangen sein, oder?
    Ich meine, unter den Gelehrten dieser vergangen Epochen könnten doch auch einige gewesen sein, die bereits dachten, dass die Planeten bewohnt sein? Weiss jemand mehr darüber?
    Im Mittelalter währ man wohl verbrannt worden, auserdem dachten die Menschen nicht das die Sterne sowas wie Welten sein könnten. Das Mittelalterliche Weltbild war ja das die Erde eine Scheibe ist und der Himmel den man sieht soetwas wie eine Dekoration war, Bünendekoration also kaum Platz für Auserirdisches Leben.

    Ich glaube mich zu erinern das ein Wissenschaftler im 17. Jhd die Idee hatte Wälder so zu pflanzen das diese Symbole darstelen, auf diese Weise wollte er Auserirdischen Völkern die Fernrohre besitzen und vieleicht die Erde beobachten zeigen das es Uns gibt. Glaube aber nicht das sowas wirklich gemacht wurde.

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      #3
      Zitat von GGG Beitrag anzeigen
      Das Mittelalterliche Weltbild war ja das die Erde eine Scheibe ist
      Nein. Dass die Erde grob kugelförmig ist, war seit der Antike bekannt und auch im "finsteren Mittelalter" Allgemeingut.


      .
      EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

      Pyromancer schrieb nach 3 Minuten und 25 Sekunden:

      Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
      Wie sah das aber weiter und sonst in der Vergangengheit aus?
      Es gibt "L’histoire comique contenant les états et empires de la lune" von Cyrano de Bergerac aus dem 17. Jahrhundert, aber gelesen hab ich das nicht. Es handelt von Königreichen auf dem Mond. Und wenn ich mich recht erinnere, dann hat er irgend wann auch über die Sonnenbewohner geschrieben.
      Zuletzt geändert von Pyromancer; 22.04.2008, 17:27. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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        #4
        Viele Kulturen haben über Bewohner anderer Welten philosophiert und phantasiert. Sie haben sich dabei vielleicht nicht auf die gleichen astronomischen Grundlagen gestützt wie die, von denen wir heute ausgehen, wenn wir das gleiche tun (siehe zB die "Sonnenbewohner"), aber es hat auf jeden Fall gereicht, um heute Leute wie Erich von Däniken oder Zecharia Sitchin auf den Plan zu rufen und in diesen Geschichten "altes Wissen" über andere Zivilisationen im All zu deuten.

        Das Bild, dass einzig die Erde belebt sei und selbstverständlich im Zentrum des Universums stehe, sowie das Verbrennen von Ketzern (die etwas anderes behaupten) auf dem Scheiterhaufen haben wir eher dem Absolutsheitsanspruch des Christentums zu verdanken. Der Mensch hat immer dazu tendiert, seine Umwelt zu "animieren", wie man in den vielen "Göttern" und "Geistern" der Naturvölker sieht. Es scheint mir deshalb absolut logisch dass man, bevor die monotheistischen Religionen kamen und die Leute mit ihrem Absolutheitsanspruch terrorisierten, selbstverständlich davon ausgegangen ist, dass es noch andere belebte Welten wie die unsere gibt, genauso wie man im Baum, Stein oder Berg ein denkendes und fühlendes Wesen zu erkennen glaubte.
        Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
        Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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          #5
          In der Wikipedia habe ich auch noch einen kleinen Absatz gefunden:
          Venusianer - Wikipedia

          Zu Anfang des 20. Jahrhunderts erfreuten sich die Geschichten von Edgar Rice Burroughs großer Beliebtheit, sie handeln unter anderem auf dem Mars und der Venus:
          Edgar Rice Burroughs - Wikipedia
          John Carter vom Mars - Wikipedia

          Etwas später machten dann die Geschichten von H. P Lovecraft Furore:
          H. P. Lovecraft - Wikipedia
          Hier ging es vor allem um uralte und schreckliche Gestalten aus den Tiefen des Universums.

          Von möglichen Mars- und Venusbewohnern ging die SF-Literatur noch bis zum Start der ersten Sonden aus.
          Ich kann mich auch an einen SF-Heftroman aus den 60ern erinnern, wo auf den Monden von Jupiter und Saturn intelligente Wesen angesiedelt waren und sogar auf Jupiter direkt.

          Legendär ist ja auch noch das berühmte Hörspiel von Orson Welles nach dem Roman "Krieg der Welten" von H. G. Wells:
          Krieg der Welten - Wikipedia
          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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            #6
            Zitat von GGG Beitrag anzeigen
            Ich glaube mich zu erinern das ein Wissenschaftler im 17. Jhd die Idee hatte Wälder so zu pflanzen das diese Symbole darstelen, auf diese Weise wollte er Auserirdischen Völkern die Fernrohre besitzen und vieleicht die Erde beobachten zeigen das es Uns gibt. Glaube aber nicht das sowas wirklich gemacht wurde.
            Mir ist auch nicht bekannt, dass man so ein Projekt durchführen wollte...Hätte vermutlich zu vielen Kosten verursacht.

            Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
            Viele Kulturen haben über Bewohner anderer Welten philosophiert und phantasiert. Sie haben sich dabei vielleicht nicht auf die gleichen astronomischen Grundlagen gestützt wie die, von denen wir heute ausgehen, wenn wir das gleiche tun (siehe zB die "Sonnenbewohner"), aber es hat auf jeden Fall gereicht, um heute Leute wie Erich von Däniken oder Zecharia Sitchin auf den Plan zu rufen und in diesen Geschichten "altes Wissen" über andere Zivilisationen im All zu deuten.
            Naja, wenn ich mich nicht irre, sind viele der Erzählungen, die man heute vielleicht als "Aliengeschichten" deuten könnte, einfach nur Göttersagen.
            Diese "Sonnenbewohner" stammten ja schon aus der Neuzeit, sind also kein Beispielt für frühere Kulturen.

            Es ging in den Thread auch weniger um altertümliche Sci-Fi-Romane, obwohl auch, da diese ja die Denkweise der damaligen Zeit zu der Frage widerspiegeln (können), sondern um tatsächlich vorgebrachte Ideen.

            Zitat von Bynaus
            Das Bild, dass einzig die Erde belebt sei und selbstverständlich im Zentrum des Universums stehe, sowie das Verbrennen von Ketzern (die etwas anderes behaupten) auf dem Scheiterhaufen haben wir eher dem Absolutsheitsanspruch des Christentums zu verdanken. Der Mensch hat immer dazu tendiert, seine Umwelt zu "animieren", wie man in den vielen "Göttern" und "Geistern" der Naturvölker sieht. Es scheint mir deshalb absolut logisch dass man, bevor die monotheistischen Religionen kamen und die Leute mit ihrem Absolutheitsanspruch terrorisierten, selbstverständlich davon ausgegangen ist, dass es noch andere belebte Welten wie die unsere gibt, genauso wie man im Baum, Stein oder Berg ein denkendes und fühlendes Wesen zu erkennen glaubte.
            Mir scheint es weniger naheliegend.
            1. Hat man, zumindest in unseren Kulturraum, Jahrhunderte lang zwischen Dies- und Jenseits der Mondbahn unterschieden und für beide sogar eine unterschiedliche Mechanik postuliert, um die Bewegung der Planeten und Komenten mit den Beobachtungen auf Erden in einklang zu bringen.
            2. Muss der Gedanke, dass Gegenstände belebt seien nicht zum Gedanken der Bewohntheit anderer Himmelskörper führen, da dazu schon ein speziles Bild dieser, der Himmelskörper, nötig ist, das die frühen Kulturen vielleicht nicht hatten...


            Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
            Von möglichen Mars- und Venusbewohnern ging die SF-Literatur noch bis zum Start der ersten Sonden aus.
            Ich kann mich auch an einen SF-Heftroman aus den 60ern erinnern, wo auf den Monden von Jupiter und Saturn intelligente Wesen angesiedelt waren und sogar auf Jupiter direkt.
            Das klingt heute vielleicht lächerlich...Aber damals war die Bewohntheit dieser Planeten noch disskutiert worden.
            "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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              #7
              Die NASA zeigt in ihrem Bild des Tages heute die Visionen eines unbekannten Künstlers über mögliches Leben auf dem Mars von 1975 - damals hielt man sowas noch für möglich:


              Link zum Begleittext:
              This composite of three artists' renderings from 1975 was only wish fulfillment for an unnamed JPL artist; however, the landscape and the rendered shapes took into account what was known about Mars that year.
              "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                #8
                In Philip K. Dicks Romanen ist der Mars teilweise auch von Tieren bewohnt, und auf der Venus werden Drogen angebaut Ich weiß allerdings nicht, ob er das damals wirklich für denkbar hielt. Seine Romane sind ja eh ein ziemlicher LSD-Trip.

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                  #9
                  Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                  Die NASA zeigt in ihrem Bild des Tages heute die Visionen eines unbekannten Künstlers über mögliches Leben auf dem Mars von 1975 - damals hielt man sowas noch für möglich:
                  Mitte der 70er, hielt man in der Fachwelt, bestenfalls noch einfache mikrobiologische Lebensformen auf dem Mars für wahrscheinlich. Allerdings war die NASA schon immer gerne bereit, für mehr öffentliches Interesse auch sehr optimistische (wenn nicht gar utopische) Szenarien öffentlich zu propagieren. Aus diesen Grund sollte man solche künstlerischen Publikationen der NASA, immer mit einer gewissen Skepsis betrachten.
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

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                    #10
                    Streng genommen war mit Viking 1 natürlich die Luft raus, weil die Aufnahmen doch sehr ernüchternd waren.
                    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                      #11
                      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                      Visionen eines Künstlers über mögliches Leben auf dem Mars
                      W. R. Leigh
                      "The Things that Live on Mars"(1907)
                      Vintage science fiction illustration, Martian life


                      Der große Mondulk(1835)
                      Planetenkunde.de / Mond - Geschichte - Der große Mond-Ulk von 1835

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                        #12
                        Man sollte nicht übersehen, dass viele literarische Darstellungen von extraterristrischem Leben einfach nur Entertainment sind. Man sollte das Sci in SciFi nicht überbewerten. Die Emanzipation des freien Geistes in der frühen Neuzeit (kopernikanischer Paradigmenwechsel) führte zu einem enormen Wissensgewinn, weil man einfach wagte, drauf los zu spekulieren. Neuigkeiten konnten durch den erfundenen Buchdruck viel schneller verbreitet werden, was eine Avantgarde intellektuell aber auch kommerziell ausnutzte. Die protestantische Reformation ohne Buchdruck wäre wohl eher ein regionales Phänomen geblieben und die Interaktion von Wissenschaftlern wäre sehr punktuell geblieben.
                        Slawa Ukrajini!

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                          #13
                          Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                          Die Emanzipation des freien Geistes in der frühen Neuzeit (kopernikanischer Paradigmenwechsel) führte zu einem enormen Wissensgewinn, weil man einfach wagte, drauf los zu spekulieren.

                          Im Gegenteil. Der Wissensgewinn war möglich, weil man weniger drauf los spekulierte.

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                            #14
                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Im Gegenteil. Der Wissensgewinn war möglich, weil man weniger drauf los spekulierte.
                            Wissenschaft war Jahrhunderte lang ein immerwährendes Interpretieren des Kanons -> Philosophie: Aristoteles; Medizin: Galen; Theologie : Kirchväter wie Thomas von Aquin, Augustinus. Alte Theorien wurden meist bei widersprüchlichen empirischen Daten über ad hoc clauseln gerettet.
                            In der Neuzeit wurden neue Daten zum Erarbeiten neuer Theorien genutzt. Um andere Ansätze zu finden blieb gar nichts anderes als zu spekulieren, wie etwas wirklich exakt sein könnte.
                            Slawa Ukrajini!

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                              #15
                              Och bitte, nicht den alten Mythos vom finsteren Mittelalter. Das hat so einen Bart.

                              Diese Interpretationen des Kanons waren eben Spekulationen.
                              Erst als man aufhörte, nur zu spekulieren und tatsächlich begann, mehr un dmehr den Daten vorzug zu gewähren, setzte die wissenschaftliche Revolution ein.
                              Zuletzt geändert von Dannyboy; 17.04.2011, 17:54.

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