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    Zukunft - vorhersehbar?

    Heute habe ich im Sportunterricht, da man sich dort sowieso nur langweilt, mit einem Kumpel über Zufall, Zukunft und ähnliches spekuliert/nachgedacht.

    Wir sind beide mittlerweile fest davon überzeugt, dass man die Zukunft exakt vorhersagen kann, wenn man alle Faktoren kennt. Natürlich wären dies so viele Daten, dass dies niemals praktiziert werden könnte.

    Dabei sind wir allerdings zu einem interessanten Gedanken gekommen:
    Wenn man ALLE Faktoren kennt, kann man die Zukunft vorhersagen. Man kann folglich auch Technologien, die es noch nicht gibt, vorhersagen und mit dem nötigen Grundwissen bauen. Aber was passiert, wenn wir diese Technologie nachbauen? In der "Zukunft" wird sie dann ja schon vorhanden sein, nicht erst erfunden werden. Und wird dann auch die Gegenwart von einer anderen Vergangenheit auf einem anderen Zeitstrang "gesehen" und die Technologie NOCH früher erfunden werden?

    Hoffentlich gibt es noch keine ähnlichen Thread, per SuFu natürlich nur zu viele oder keine Ergebnisse gefunden
    "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

    #2
    Zitat von tbfm2 Beitrag anzeigen
    Heute habe ich im Sportunterricht, da man sich dort sowieso nur langweilt, mit einem Kumpel über Zufall, Zukunft und ähnliches spekuliert/nachgedacht.

    Wir sind beide mittlerweile fest davon überzeugt, dass man die Zukunft exakt vorhersagen kann, wenn man alle Faktoren kennt. Natürlich wären dies so viele Daten, dass dies niemals praktiziert werden könnte.
    Hi,
    da habt ihr etwas festgestellt das man Laplacescher Dämon nennt. In der klassischen Mechanik ging man tatsächlich davon aus, dass wenn man alles nur genau genug Messen und verarbeiten könnte tatsächlich alles vorhersagbar wäre. Eben dieser Dämon war ein solches, natürlich rein fiktives Wesen das dazu in der Lage wäre.
    Durch die Quatenphysik hat man jedoch festgestellt das es echte Zufälle gibt. Beispiel ist der Zerfall eines radioaktiven Atoms, man kann nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit angeben wann es zerfällt aber die Ermittlung des exakten Zeitpunktes ist nicht möglich.

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      #3
      Nun, WENN die Zukunft vorhersehbar ist, dann gibt es natürlich nur eine Zukunft bzw nur eine "Welt", und die ist dann natürlich nicht änderbar.

      Die Zukunft ist aber sicher nicht streng deterministisch vorbestimmt. Selbst wenn wir heute alle "Faktoren" kennen würden, wie du dich ausdrückst, die Quantenmechanik enthält nach heutiger Interpretation ein zufälliges Element ("es ist nicht möglich, den exakten Weg, den ein Teilchen zwischen zwei Punkten A und B nehmen wird, vorauszusagen"). Versucht man, dieses durch sogenannt "verborgene Variablen" ebenfalls auf einen deterministischen Prozess zurückzuführen, kommt man - das konnte man eindeutig zeigen - nicht um die Einführung von echten Überlichtgeschwindigkeiten herum.

      Der Weltenverlauf ist also sowohl deterministisch (Naturgesetze) als auch zufällig (Quantenmechanik). Wegen des zufälligen Elements ist es nicht möglich, die Zukunft vorherzusehen, selbst wenn man alle Faktoren kennen würde.
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        #4
        Mist. Und da dachte man einmal, man wäre schlau
        Na, wenigstens wurde das erklärt und ich hab endlich mal durch eine Sportstunde was gelernt. Zumal wir bisher wirklich annahmen, "echten" Zufall gäbe es nicht, es wäre nur eine Folge der Inkompetenz des Menschen.
        "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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          #5
          Eigentlich ist es doch eher beruhigend, dass die Zukunft unbestimmt und damit durch unsere Handlungen beeinflussbar ist.

          Andernfalls (in einem "klassisch mechanischen" Universum) wäre mit dem Urknall schon alles bis zum Ende des Universums (falls es eins gibt ) vorbestimmt.
          "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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            #6
            Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
            Der Weltenverlauf ist also sowohl deterministisch (Naturgesetze) als auch zufällig (Quantenmechanik).
            Das stimmt so nicht ganz, denke ich. Der Zufall kommt doch nur dadurch in die Quantenphysik, dass du Teilsysteme betrachtest. Die Wellenfunktion des gesamten Universums entwickelt sich nach der Schrödingergleichung deterministisch. Nur kannst du daraus keine Vorhersagen ableiten, denn um dieses Universum zu verstehen, müsstest du ein zweites nebendran setzen, von dem aus du dem ersten zuschaust.

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              #7
              Zitat von Mondkalb
              Andernfalls (in einem "klassisch mechanischen" Universum) wäre mit dem Urknall schon alles bis zum Ende des Universums (falls es eins gibt ) vorbestimmt.
              Nun ja. So ist die Entwicklung selbst zwar zufällig. Würdest du aber alle "Zufälle", die sich noch ereignen, bereits heute kennen, wäre die Zukunft dennoch vorherbestimmt. Es gibt nur "eine" Welt der Zukunft, wir kennen sie bloss nicht (und können sie nicht kennen). Dass wir den Lauf der Welt Kraft unseres Willens beeinflussen können (wie denn? "Telekinese"?), ist objektiv gesehen eine Illusion. Unsere Taten und auch unser Willen sind Teil dieser Welt, dieses deterministischen Systems.

              Zitat von transportermalfunction
              Die Wellenfunktion des gesamten Universums entwickelt sich nach der Schrödingergleichung deterministisch.
              Ja, siehe auch oben. Bloss, wenn du nach Dingen wie zukünftigen Entwicklungen oder Technologien fragst, wie das tbfm2 getan hat, dann betrachtest du natürlich immer Teilsysteme.
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                #8
                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Das stimmt so nicht ganz, denke ich. Der Zufall kommt doch nur dadurch in die Quantenphysik, dass du Teilsysteme betrachtest. Die Wellenfunktion des gesamten Universums entwickelt sich nach der Schrödingergleichung deterministisch. Nur kannst du daraus keine Vorhersagen ableiten, denn um dieses Universum zu verstehen, müsstest du ein zweites nebendran setzen, von dem aus du dem ersten zuschaust.
                Mhh ja die Schrödingergleichung ist deterministisch aber das Ergebniss doch nur statistisch. Also wenn ich ein paar gleiche Universen nebeinenader laufen lasse und alle gleichzeitig Messe würde ich doch immernoch zufällige, verschiedene Ergebnisse, erhalten oder? Die deterministische Schrödingergleichung endet ja mit der Messung wenn plötzlich ein Zustand festgelegt wird?
                Das ist wirklich ein interessantes Thema, bin nur leider kein Experte.

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                  #9
                  Zitat von Skeptiker Beitrag anzeigen
                  Mhh ja die Schrödingergleichung ist deterministisch aber das Ergebniss doch nur statistisch. Also wenn ich ein paar gleiche Universen nebeinenader laufen lasse und alle gleichzeitig Messe würde ich doch immernoch zufällige, verschiedene Ergebnisse, erhalten oder?
                  Wie willst du ein Universum messen ? Und in welchem Zustand ist das Universum nach der Messung ? An den Kollaps der Wellenfunktion nach der Kopenhagener Interpretation will ich gar nicht denken .

                  Hier noch viel Spaß beim Lesen http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenmechanische_Messung

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                    #10
                    Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                    Wie willst du ein Universum messen ? Und in welchem Zustand ist das Universum nach der Messung ? An den Kollaps der Wellenfunktion nach der Kopenhagener Interpretation will ich gar nicht denken .

                    Hier noch viel Spaß beim Lesen Quantenmechanische Messung ? Wikipedia
                    Ja daruf wollte ich hinaus. Oben meintest du ja wenn man von einem 2. Universum aus auf das Universum blicken könnte würde man es als deterministisch erkennen. Das betrachten würde ja ansich für die Messung schon reichen, nur gibt es keinen Punkt außerhalb des Universums von dem man aus "rüberschauen" könnte.
                    Solang also keiner die Messung von außerhalb durchführt (durchführen kann) gilt die Schrödingergleichung für das Universum und es ist deterministisch aber gleichzeitg auch Unbestimmt Vorallem weil sich das Universum nicht unbestimmt anfühlt Viele-Welten-Theorie?

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                      #11
                      Sobald das Universum Freiheitsgrade hat, ist es frei. Nur etwas was absolut alternativlos ist determiniert. Ein platter Vergleich: ein bißchen Schwanger gibt es auch nicht: entweder oder.
                      Andererseits wäre ein Universum ohne Konstanten totales Chaos. Dann gäbe es aber auch niemanden, der darüber nachdenkt: Anthropisches Prinzip.
                      Slawa Ukrajini!

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                        #12
                        lässt sich nicht alles in der Natur in zahlen wiedergeben (auszug aus dem Film "Pi"),somit auch alles Mathematisch errechnen?Auch die Zerfallsrate eines radioaktiven Elements?
                        Bei ausreichend Daten lässt sich auch entsprechend genau eine Vorraussagung in Form von Zahlen wiedergeben?!
                        "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

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                          #13
                          Zitat von kosmoaffe Beitrag anzeigen
                          lässt sich nicht alles in der Natur in zahlen wiedergeben (auszug aus dem Film "Pi"),somit auch alles Mathematisch errechnen?Auch die Zerfallsrate eines radioaktiven Elements?
                          Bei ausreichend Daten lässt sich auch entsprechend genau eine Vorraussagung in Form von Zahlen wiedergeben?!
                          Was sind ausreichende Daten ?

                          Solange die Physik noch kein Modell für das menschliche Bewusstsein und die darin enthaltenen Gedanken und Gefühle hat, zweifele ich es mal an, dass man alles mathematisch errechnen kann.
                          Wie z.B. was du jetzt denkst .

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                            #14
                            Radioaktive Zerfälle sind zufällig, lediglich die statistische Verteilung einer großen Anzahl ergibt die Zerfallskurve. Wann ein einzelnes Atom zerfällt, kann aber niemand vorhersagen.
                            "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                              #15
                              Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                              Radioaktive Zerfälle sind zufällig, lediglich die statistische Verteilung einer großen Anzahl ergibt die Zerfallskurve. Wann ein einzelnes Atom zerfällt, kann aber niemand vorhersagen.
                              ...was aber nicht zwingend heisst, dass radioaktive Zerfälle damit tatsächlich zufällig ablaufen. Möglicherweise ist einfach meine Kenntniss des Systems ungenügend oder unvollständig -> da kämen dann die "verborgenen Variablen" ins Spiel.
                              Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                              Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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