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Uranus mit bloßen Augen sehen

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    Uranus mit bloßen Augen sehen

    Zur Zeit stehen Sonne, Erde, Jupiter und Uranus fast genau in einer Linie. Daher ist jetzt eine gute Gelegenheit, den hellen Jupiter als Visierhilfe für den, unter guten Umständen und mit guten Augen, gerade noch ohne technische Hilfsmittel sichtbaren Uranus zu benutzen. Jupiter steht ca 2 Monddurchmesser südlich des Uranus. Schon mit einem einfachen Feldstecher kann man erkennen, daß Uranus eine kleine Scheibe im Gegensatz zu den punktförmigen Sternen bildet.
    Der Uranus wurde sogar schon vor der Erfindung der Teleskope kartografiert, wie man anhand von Laufbahn-Rückrechnungen beweisen konnte. Er ist damit das am weitesten entfernte ,nicht selbst leuchtende Objekt das man mit bloßen Augen sehen kann (rund 3 Milliarden km). In 5 Tagen ist Vollmond, da steht auch dieser mit den 4 o.g. Objekten in einer Linie. An den Tagen davor und danach wird er den Uranus überstrahlen, d.h. hier wäre ein Teleskop für die Beobachtung des Uranus empfehlenswert. Ich wünsche allen Interessierten klare Nächte für die Beobachtung.
    Den 8. Planeten Neptun kann man mittels guter Sternkarten und einem guten Feldstecher auf einem Stativ ebenfalls ohne sehr großen Aufwand finden.
    Slawa Ukrajini!

    #2
    Durch die enge Konjunktionen der beiden Planeten überstrahlt der Jupiter (-2,9 mag) den deutlich lichtschwächeren Planeten (5,7 mag). Deshalb hat wohl niemand beim diesjährigen HTT versucht, den Uranus mit bloßem Auge aufzuspüren. Viel interessanter ist es aber, beide Planeten im selben Gesichtsfeld zu beobachten - so geschehen mit einem Doppelrefraktor letzten Samstag auf dem HTT.



    Unter einem dunklen Himmel ist Uranus sogar sehr einfach mit bloßem Auge sichtbar, wenn man weiß, wohin man schauen muss.
    R.I.P. SGU // R.I.P. STARGATE™
    ***
    "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein

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      #3
      Danke Astrofan80,
      als Brillenträger -je 1 Auge kurz- bzw. weitsichtig, bin ich schon froh, dass ich die Andromedagalaxie mit bloßen Auge sehen kann.
      Mit deiner Abbildung werden es wohl einige User versuchen, den Uranus mal zu sehen. 3 Milliarden km, dass muß man auch erst mal verstehen und Astrologen werden am Vollmond in ein paar Tagen auch ihr spezielles Deutungsvergnügen haben .
      Slawa Ukrajini!

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        #4
        Ich habe den Uranus letztes Jahr direkt rechts unterhalb vom Jupiter mit einem Feldstecher gesehen, aber mit bloßen Augen hatte man da ohne den Feldstecher keine Chance, weil der Himmel aufgrund der Lichtverschmutzung viel zu hell war.

        Mit dem Feldstecher ging es aber ganz gut.
        Aber das Licht war schon sehr sehr schwach, fast jeder Stern war deutlich besser zu sehen.

        Es war mehr ein grauer Punkt und ne Scheibe war er mit dem Feldstecher definitiv nicht.
        Die Monde des Jupiters waren dagegen deutlich besser zu sehen.
        Ein paar praktische Links:
        In Deutschland empfangbare FreeTV Programme und die jeweiligen Satellitenpositionen
        Aktuelles Satellitenbild
        Radioaktivitätsmessnetz des BfS

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          #5
          Zitat von Cordess Beitrag anzeigen
          Ich habe den Uranus letztes Jahr direkt rechts unterhalb vom Jupiter mit einem Feldstecher gesehen, aber mit bloßen Augen hatte man da ohne den Feldstecher keine Chance, weil der Himmel aufgrund der Lichtverschmutzung viel zu hell war.

          Mit dem Feldstecher ging es aber ganz gut.
          Aber das Licht war schon sehr sehr schwach, fast jeder Stern war deutlich besser zu sehen.

          Es war mehr ein grauer Punkt und ne Scheibe war er mit dem Feldstecher definitiv nicht.
          Die Monde des Jupiters waren dagegen deutlich besser zu sehen.
          Letzteres ist auch nicht verwunderlich: Bei einem Viertel des Sonnenabstandes erhält eine gleiche Fläche die 16-fache Lichtmenge, der Rückweg zur Erde hat eine ähnliche Wirkung. Ähnliches gilt für den Saturn-Mond Titan im Vergleich zum Neptun trotz der ca doppelten Entfernung gegenüber Jupiter: Größenklasse von Ganymed 5,1; Io 5,5; Europa 5,7 (~Uranus); Kallisto 6,3; Titan 8,3 (~Neptun)(jeweils Maxima der Monde).

          Nachtrag zu Neptun: 1613 hatte Galileo Galileo den Neptun in einer Position nahe des Jupiter gesehen, ähnlich der jetzigen Uranus-Jupiter-Konstellation. In 2 aufeinander folgenden Nächten bemerkte er eine Relativbewegung zu anderen Sternen. Wegen schlechten Wetters konnte er die Positionen einige Tage nicht verfolgen und in der Folge Neptun nicht mehr identifizieren. Daher erfolgte die offizielle Neptun-Entdeckung über 200 Jahre später.

          Die scheinbare Größe des Uranus beträgt jetzt 3,7", also ~0,001°, der Vollmond-Durchmesser erscheint ca 800x größer.

          Trotz fast vollem Mond war eben der Uranus recht gut zu finden. Ich habe es mit einem 8x40 Feldstecher, Gesichtsfeld 6,5°, einem sehr leichten Feldstecher 10x25 und einem leichten Fernrohr mit 10/15/20/25/30x30 probiert. Am relativ einfachsten war es mit dem 10x25 Feldstecher, da dieser am stabilsten zu halten ist. Gut ist, dass zwischen Jupiter und Uranus keine lichtstarken Sterne sind.
          Astrofan ---> Der Stern rechts der Linie Uranus - Jupiter, etwas rechts vom "s" dürfte ca 10mag haben?

          Gegen 03:30 waren Jupiter und Uranus soweit gewandert, dass ich vom Fenster aus mein 70mm-Teleskop mit Stativ verwenden konnte. Bei 36-facher Vergrößerung war die 3,"7 kleine Scheibe zu erkennen, ab ca 20-facher Vergrößerung kann man auch deutlich sehen, dass der Uranus nicht das Fixstern-typische Flackern hat sondern matt leuchtet, außerdem ist der Farbton gegenüber anderen Himmelskörpern einzigartig. Dass das Licht 19,09 + 20,09 = 39,18 AE = 5862 Miokm = 5h26' von der Sonne zum Uranus und zur Erde zurückgelegt hat, bis es im Auge des Betrachters ist ---> Wow!

          Dies schreibe ich natürlich für diejenigen, die einfach nur mal in den Himmel schauen, nicht für diejenigen, die schon jahrelang dieses schöne Hobby haben.
          Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 19.09.2010, 11:37.
          Slawa Ukrajini!

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