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Ist das Leben endlich oder unendlich?

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    #46
    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Dies sind normale Gedanken, die intelligente Menschen jeder Generation beim erwachsen werden haben. Panik, weil Du was verpasst? Nun, man kann nur begrenzte Möglichkeiten wahrnehmen. Dinge nachholen zu wollen engt nur zukünftige Möglichkeiten ein und verhindert gerade das "carpe diem". Selbst gesetzte Zwänge verengen den Blick auf zukünftige Möglichkeiten und verhindern die Freiheit des Geistes.
    Es war mir immer klar, dass ich nutr begrenzte Zeit habe, aber jetzt ist eine gewisse Panik entstanden. Ich weiß, dass ich noch an die 70 Jahre haben werde, wenn nix unpässliches dazwischen kommt, aber im Rückblick darauf, wie kurz meine 17 Jahre waren, erscheint mir das herzlich wenig.


    Carpe diem geht ja. "Genieße den Tag". Das muss nicht in Ausschweifung enden; wer ein berühmtes Zitat von John Lennon kennt, weiß, was ich meine.

    "Als ich 5 Jahre alt war, hat mir meine Mutter immer gesagt, dass Fröhlichkeit das wichtigste im Leben ist. Als ich in die Schule kam, wurde ich gefragt, was ich sein will, wenn ich groß bin. Ich schrieb "fröhlich". Sie meinten, ich hätte den Arbeitsauftrag nicht verstanden. Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden."
    Was nach dem Tod passiert, kann mir herzlich egal sein, und das ist schade. Da muss ich eine andere Geschichte erzählen: letzten Sommer ist ein Jugendlicher bei einem Unfall gestorben. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber viele aus meinem Umfeld. Und wenn ich ansehe, wie sehr sie ihn vermissen, frag ich mich: Werde ich auch so vermisst werden? Es ist eine traurige Frage. Ja, es kann mir egal sein, aber die Erinnerung ist schließlich das einzige, was ich hinterlassen werde.

    Schlussendlich stirbt jeder Mensch zu früh. Man kann nur ansatzweise alle Möglichkeiten auskosten, und es wird immer mindestens einen geben, dem das Weggehen eines geliebten Menschen Schmerzen bereitet. Ich hoffe nur, ich erhalte die Möglichkeit, das Leben noch zu genießen und einfach fröhlich zu sein.

    P.S.: Das Zitat soll von John Lennon sein, bin mir aber nicht sicher.

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      #47
      wie kurz meine 17 Jahre waren
      Vergiss nicht, dass die Erinnerungen an die ersten Lebensjahre nur mäßig bis gar nicht ausgeprägt sind, und ich würde wetten, dass man in der Pubertät die Zeit ein wenig anders empfindet. Glaub mir, mit 30 wird dein Empfinden ein anderes sein (allerdings gehen dir dann Dinge durch den Kopf wie "Wuaaaah, ich habe noch immer kein Haus gebaut!" oder "Hilfe, meine Frau hat erst Zwillinge geworfen!").

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        #48
        Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
        Ich verstehe die Panik nicht ganz, dass nach dem Tod "Nichts" kommt. Selbst habe ich mehr Panik davor, dass nach dem Tod das Bewusstsein noch länger erhalten bleibt. Der Gedanke daran, dass ich für ewig exestiere, macht mir ehrlich gesagt mehr Angst. Mit dem Tod sollte das Leben beendet sein und unendlich zu leben wäre nicht unbedingt mein Wunsch.
        Ja, da ist was dran. Es fällt mir irgendwie schwer, mir irgendwas vorzustellen, dass nach einer Ewigkeit nicht unerträglich werden würde.

        Tod durch Versagen eines von der Natur schlecht designten Körpers hat was Erbärmliches und sollte überwunden werden, aber ein Abtritt mit Stil zu einem bestenfalls selbst gewählten Zeitpunkt kann schon etwas für sich haben.
        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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          #49
          Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
          Es war mir immer klar, dass ich nutr begrenzte Zeit habe, aber jetzt ist eine gewisse Panik entstanden. Ich weiß, dass ich noch an die 70 Jahre haben werde, wenn nix unpässliches dazwischen kommt, aber im Rückblick darauf, wie kurz meine 17 Jahre waren, erscheint mir das herzlich wenig.
          Glaub mir, das Leben ist viel zu kurz, um Zeit damit zu vertrödeln, Angst zu haben, etwas zu verpassen. Du bist jetzt 17, in zehn Jahren wirst Du das Leben mit ganz anderen Augen sehen, und andere Ansprüche haben. Weitere zehn Jahre später, wird sich das wieder geändert haben. Lebe in der Gegenwart und mach dir ein paar vorausschauende Gedanken. Aber lass dich nicht von irgendwelchen Ansprüchen irre machen, die Dir in zehn Jahren womöglich ziemlich komisch vorkommen.
          Zuletzt geändert von Enas Yorl; 22.04.2011, 01:28.
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
          Dr. Sheldon Lee Cooper

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            #50
            Man muss nicht unbedingt als körperloses Wesen ein ewiges Dasein auf dieser Kugel fristen. An der Stelle muss ich an den Film "Hinter dem Horizont" denken. Kein toller Film und vor allem ziemlich kitschig (aber die Sache mit dem Baum hat was), das in dem Film gezeigte Bild vom Jenseits hat es mir durchaus angetan. Zwar wurde weiterhin mit fixen Lokalisationen für Himmel und Hölle gearbeitet, davon mal ab war aber das Jenseits das, was die Menschen daraus gemacht habe. Die besten Menschen, die schon im Leben viel gelitten haben, kamen gewissermaßen in die Hölle, weil sie einfach ihr im Leben erfahrenes Leiden nicht los lassen konnten (in dem Film geht es u.A. auch um eine Selbstmörderin). Auf der anderen Seite wäre es möglich gewesen, dass die schlimmsten Menschen in den Himmel gelangen, einfach weil sie es sich so vorstellen und keine Lasten mit sich herum tragen (was aber im Film nicht weiter verfolgt).

            Ok, das im Film gezeigte Bild ist ziemlich inkonsequent. Einerseits definiert jeder sein Jenseits selbst, basierend auf dem Leben, dass er gelebt hat, andererseits gibt es nach wie vor so etwas wie Himmel und Hölle als definierte Orte, und auch eine göttliche Instanz samt Regelwerk wird angedeutet. Aber all diesen Ballast, der für den Film sicherlich notwendig gewesen ist, kann man ja über Bord werfen. Übrig bleibt eine jenseitige Welt, die sich jede Seele möglicherweise selbst erträumt. Vielleicht ist das jenseits ein Traum, der von den Ereignissen des vorherigen Lebens geprägt ist.

            Natürlich ein esoterisches Hirngespinst, aber der Gedanke hat einige Vorzüge. Wir müssen keinen Himmel lokalisieren und erklären, ebenso auch keine Hölle. Gott und seine Crew wird auch nicht benötigt. Wir müssen nicht den Kopf darüber zu brechen, wo sich die Seele nach dem Tod aufhält (weil es schlichtweg egal ist) und der Frage, warum wir Sinnesorgane benötigen, wenn doch unsere Seele den gleichen Job übernehmen könnte, umgehen wir auch: Die Seele kann das nicht leisten, aber sie muss nach dem Tod auch nur träumen und nicht "sehen" können. Nebenbei liefert dieser Gedanke auch einen guten Grund, um am Leben zu bleiben und vor allem keinen Selbstmord zu begehen, denn wer sein Probleme in diesem Leben nicht löst, wird sie mit ins nächste Leben nehmen (es kann natürlich auch anders laufen, wenn man schon im Leben in eine Traumwelt geflohen ist - voraus gesetzt, das Jenseits funktioniert nicht wie gewöhnliche Träume, denen man ja nachsagt, dass sie auch unsere Ängste widerspiegeln).

            Bleibt nur eine Frage: Warum sollte das Universum gerade so beschaffen sein? Und warum leben wir überhaupt, wenn es tot doch viel angenehmer wäre?


            P.S.: Und bevor jetzt jemand meint, dass ja auch dieses Leben, das wir jetzt führen, erträumt sein könnte: Wenn dieses Leben mein perfektes Jenseits wäre, dann wäre Deutschland vergangenes Jahr Weltmeister geworden, Schumacher hätte noch immer ein Siegauto, die Kernkraft wäre gleich nach ihrer Entdeckung als "zu gefährlich und schrecklich" in der Schublade verschwunden und in diesem Moment würde keine Schnake durch mein Zimmer fliegen.
            Zuletzt geändert von Rarehero; 22.04.2011, 02:45.

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              #51
              Wirklich glaube tue ich an nichts ^^

              Mir hat es aber die Wiedergeburtsthese verschiedener asiatischer Religionen sehr angetan.

              Die Vorstellung meine Seele reise praktisch von Körper zu Körper durch die Jahrhunderte hindurch hat schon was cooles.
              Drum hab ich mich der Magie ergeben,
              Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
              Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
              Daß ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält!

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