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Supererden aus Metall

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    #31
    Der Protoplanet Vesta hat übrigens vulkanische Strukturen.
    Der von Vesta stammende Howardit Bununu hat Eukrit-Bestandteile.
    Zu Vesta empfehle ich SuW Juni 2013, S. 34-43, Autoren sind Ralf Jaumann und Thorsten Dambeck.

    Welt der Wissenschaft: Vorstoß zu einem Protoplaneten - Sterne und Weltraum

    (Fachvortrag von R. Jaumann 1h13' im link)

    Können die letzten Beiträge in den Dawn-Thread verlinkt werden?
    Slawa Ukrajini!

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      #32
      Im Endeffekt kommt es ja darauf an, dass ein Himmelskörper die Temperatur bei der Entstehung lange genug halten kann, um zu so einer Differentiation zu gelangen. Die Gründsteingürtel auf der Erde entstanden wohl erst, nachdem der Mond längst erstarrt war, aber das wiederum liegt wohl auch an der Größe, da es eben noch länger ZU heiß war für eine Kristallisation, geschweige denn eine Kristallisationsdifferentiation
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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        #33
        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
        Im Endeffekt kommt es ja darauf an, dass ein Himmelskörper die Temperatur bei der Entstehung lange genug halten kann, um zu so einer Differentiation zu gelangen. Die Gründsteingürtel auf der Erde entstanden wohl erst, nachdem der Mond längst erstarrt war, aber das wiederum liegt wohl auch an der Größe, da es eben noch länger ZU heiß war für eine Kristallisation, geschweige denn eine Kristallisationsdifferentiation
        Womit wir wieder bei Erzlagerstätten mit u.a. Gold wären.
        Falls ich mich richtig erinnere, soll Vesta übrigens aus dem Inneren des Sonnensystems herausgewandert sein, konnte daher wohl relativ lange Wärme speichern.
        Slawa Ukrajini!

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          #34
          @TWR: Wie xanrof gesagt hat: Meteoriten haben eine deutlich höhere Goldkonzentration als die Erdkruste. Auch die Goldkonzentration der Gesamterde wird ähnlich hoch sein, bloss ist das Gold "leider" praktisch ausschliesslich im Kern konzentriert (Gold ist "siderophil" und wurde bei der Differentiation vom Eisen in den Kern abgeschleppt). Alle oberflächennahen Goldvorkommen (auch Platin, Palladium, Rhenium und andere hochsiderophile Elemente) haben wohl ihren Ursprung in Meteoriten, die die Erdkruste in den Jahrmilliarden seit der Differentiation getroffen haben.

          Auf den Oberflächen muß man erst mal Rigolith und Basalt wegräumen.
          Der Regolith hat die gleiche Zusammensetzung wie das Material darunter: Regolith ist ja auch nichts anderes als von Einschlägen zertrümmertes Asteroidenmaterial. Das Gold da rauszuholen dürfte sogar noch leichter sein, da man sich das Zertrümmern sparen kann.

          Basalt gibts nur auf sehr wenigen Asteroiden (V-Typen genannt). Asteroiden, die eine basalthaltige Oberfläche haben, sind differenziert und ihr Gold ist in ihren Kern verschwunden. Aber selbst wenn du Ceres, Vesta und noch ein paar mehr der ganz Grossen weglässt: die Hälfte der Masse des Gürtels ist immer noch da. Immer noch 3 Milliarden Mal mehr Gold als in der gesamten Geschichte der Menschheit geschürft wurde. Mehr als genug.

          Mit einem Asteroiden von wenigen km Durchmesser käme man da imho nicht sehr weit.
          Im Gegenteil. Bei 170 ppb hast du in einem Asteroiden von, sagen wir, 3 km Durchmesser bereits 7200 Tonnen Gold. Ganz zu schweigen von ähnlichen Mengen anderer, ebenfalls sehr wertvoller Metalle.

          Heute kostet eine Feinunze Gold (31,1g) 1.391,21$ oder 1kg 44.733$
          Zur Zeit kostet afair der Transport von 1kg (nur) in den Erdorbit schon rund 10.000$.
          Im Bergbau produziert jedes Kilogramm Ausrüstung Hunderte bis Millionen Kilogram des Produkts - Das könnte sich durchaus schon heute lohnen, wenn es gross genug aufgezogen würde. Allerdings ist die Technik noch nicht ganz so weit, und Preissenkungen beim Transport ins All sind absehbar: Die Falcon Heavy etwa wird Material zum Preis von ca. 1500 $/kg befördern. Die Asteroiden-Bergbau-Firmen, die kürzlich an die Öffentlichkeit gingen, denken dann auch darüber nach, den Abbau robotisch zu gestalten, das spart noch einmal Kosten.

          Zitat von xanrof
          Nun ja, die Besonderheit ist seine Größe (= Masse), die die Differenzierung erst ermöglicht hat. Nur Ceres ist noch schwerer im Gürtel.
          Bei der Differenzierung von Asteroiden spielt nicht die Masse, sondern der Zeitpunkt der Entstehung die wichtigste Rolle. Denn diese Asteroiden sind viel zu klein, als dass 40K, 235/238U und 232Th genügend Wärme entwickeln könnten, um eine Differenzierung zu erwirken. Diese Asteroiden sind durch kurzlebige Radionuklide aufgeschmolzen, die es nur in der Frühzeit des Sonnensystems gab, v.a. wohl 26Al und 60Fe. Man denkt, dass bereits Asteroiden ab 20 km Durchmesser, wenn sie früh genug gebildet wurden, differenziert wurden (z.B. der Mutterkörper der Acapulcoiten). Später war das 26Al und 60Fe weg, da bildeten sich nur noch undifferenzierte Asteroiden. Vesta (bzw. die HED-Meteoriten, die von Vesta kommen) hat sich dann auch sehr früh gebildet. Bei Ceres ist es deshalb überhaupt nicht gesagt, dass sie differenziert sein muss: die Oberfläche zeigt auf jeden Fall keine Spuren von Basalt. Genauer werden wir das aber erst 2015 wissen.
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            #35
            Zitat von irony Beitrag anzeigen
            Oder eine Supererde, die hauptsächlich aus Blei, Quecksilber und Gold (Elemente mit Ordnungszahlen um die 80) besteht.
            Anscheinend gibt es Sterne mit Bleikruste: scinexx | Exotische Sterne: Bleierne Wolken statt Wasserstoff: Eine 100 Kilometer dicke Schicht aus Blei bedeckt die Oberfläche zweier Zwergsterne

            Auch in unserer Sonne kommt Blei vor, ein Atom unter zehn Milliarden ist gar nicht mal so wenig, für Ordnungszahl 82. Wahrscheinlich gibt es auf der Sonne auch mehr Gold als auf der Erde.

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              #36
              Zitat von irony Beitrag anzeigen
              Auch in unserer Sonne kommt Blei vor, ein Atom unter zehn Milliarden ist gar nicht mal so wenig, für Ordnungszahl 82. Wahrscheinlich gibt es auf der Sonne auch mehr Gold als auf der Erde.
              Das ergibt sich ja schon alleine aus der Statistik. Aus wie vielen Atomen besteht die Sonne und aus wie vielen die Erde?
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                #37
                Es ist wohl keine Kruste, sondern Wolken aus Blei, die an die Oberfläche gelangen, während sich der seiner äußeren Hülle beraubte Stern neu arrangiert. In der Folge sollten sich das Helium und die schwereren Elemente - einschließlich des Bleis - wieder in Richtung Zentrum verlagern, so dass die Atmosphäre schließlich wieder aus Wasserstoff besteht. Es scheint sich hier um einen kurzen - und dementsprechend seltenen - Übergangszustand zu handeln.

                Giant clouds of lead glimpsed on distant dwarf stars - physics-math - 01 August 2013 - New Scientist
                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                  #38
                  Hier passt es wohl am ehesten rein:

                  Rund drei Viertel aller vom Weltraumteleskop Kepler nachgewiesenen Planeten haben Radien zwischen dem 1- bis 4-fachen des Erdradius.
                  Diese Supererden bis Minineptune lassen sich in zwei unterschiedliche Gruppen einteilen.
                  Bis zum 1,5-fachen Erdradius sind es "erdähnliche" felsige Planeten. Darüber haben die Planeten zwar auch Kerne aus Metallen und Silikaten, jedoch hat die Gashülle einen großen Anteil an der Gesamtmasse, weshalb die mittlere Dichte wesentlich niedriger ist. Dieser Planetentyp fehlt in unserem Sonnensystem, obwohl er in den Entdeckungen von Kepler den größten Anteil hat.

                  Aus: Sterne und Weltraum 3/2014, S. 17

                  Marcy, G. W. et al., Astrophysical Journal Supplement, im Druck, 201.
                  Slawa Ukrajini!

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