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Biologische Systematik

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    #31
    Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
    Für solche lokalen Populationen innerhalb einer Art gibt es in der Biologie auch den Begriff Dem. In der deutschen Wikipedia gibt es dazu noch keinen Artikel (vielleicht sollte ich mal einen schreiben), in der englischen aber schon.
    Deme (biology) - Wikipedia, the free encyclopedia
    Mach das

    Gibt's also einen Fachbegriff für, wußte ich gar nicht

    Bin diesmal nicht ganz glücklich mit dem Ausgliedern durch xanrof, weil für mich "Evolutionstheorie des Menschen" mit dem Erreichen von "Homo Sapiens" erstmal abgeschlossen ist - ich denke nicht, daß ich noch ein Exemplar der nächsten Stufe kennenlernen werde - und ich zumindest bei meinen Ausführungen erst nach Erreichen von Homo Sapiens ansetze. Die genannten Einflüße sind daher auch eher kulturellen/künstlichen Einflusses als das Ergebnis von Evolution; ein Eurasier ist für mich auch keine Evolution von Chow-Chow und/oder Wolfsspitz.

    Im anderen Thread wäre der Post-Strang halt gut aufgehoben gewesen, denn wer im Alltag rassistisch ist, setzt ja bewusst oder unterbewusst voraus, daß es beim Menschen verschiedene Rassen gibt. Da ist ein Austausch über die möglichen Ursachen dieser Wahrnehmung nicht unangebracht.

    Aber wenn wir mit dem "Rasseproblem" schon mal hier sind, kann Karl ja wieder krause Gedanken kritzeln: Geht auf der Basis der "Rassezucht" ein künstlicher Evolutionssprung? Angenommen, man findet je 100 Weibchen und Männchen, die die 100m in unter 11 Sekunden (wir wollen je keine Weltrekordler) rennen können, einen guten Cooper-Test, Helsen-Test und Floglotsen-Test schaffen und obendrein einen Mindest-IQ von 150 haben und körperlich/gesundheitlich robust sind. Äusserlichkeiten sollten keine Rolle spielen, sondern eine gute Mischung vorhanden sein, denn man weiß ja nicht, was die Zukunft an Problemen bringt, da können mal große, mal kleine Menschen von Vorteil sein. Dieser Gruppe stellt man Australien zur Besiedlung zur Verfügung (in Abschnitten, wenn die Gruppe weiteres Territorium benötigt, wird ein weiterer Teil von der jetzigen Bevölkerung geräumt). Könnte man so einen Sprung in eine evolutionäre Richtung herbeiführen oder wäre eher mit einem degenerativen Ergebnis zu rechnen ???

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    ....Ich will da gar nix übertragen. Ich gehe davon aus, dass es eine Menschenrasse gibt. Ich will, dass mir die Anhänger einer Rassentheorie erklären wie die Rassezugehörigkeit dieser Menschen (Ich kenne drei weiße Kinder schwarzer Eltern) ist.
    Ok, dann übertragen eben die diesen Begriff auf den Menschen. Ändert aber nichts daran: Hast du in einer Art verschiedene als "rein" definierte Rassen, hast du auch Mischlinge/Hybride - es sei denn, diese würden getötet. Also werden die dir bekannten Fälle als Mischling/Hybrid deklariert. In Nazideutschland war der Ariernachweis ja zB nix anderes als der Stammbaum beim Hund. Der Ansatz ist da relativ exakt analog.

    Und da du Dannyboy in Bezug auf die Hybriden schon mit dem absurden Zahlenverhältnis geantwortet hast: Auch bei Hunden sind weltweit die Hybriden in der Überzahl, und das, obwohl Vereinigungen wie "Zuchtverbände" gezielt auf Rassenerhaltung ausgelegte Vorschriften publizieren und Hundebesitzer bei der Fortpflanzung eingreifen. Beim Menschen ist das seit geraumer Zeit nicht mehr so, und auch geographisch bedingte "Reservate" haben ihren Einfluß als Hindernis mehr und mehr verloren. Einschränkungen bei der Partnerwahl haben heutzutage eher religiösen als rassischen Ursprung; Rassist zu sein ist uncool und verpönt, religiöser Eiferer auf dem Ehrenmordtrip wird halt noch versucht, per Religionsfreiheit zu entschuldigen. Religionen sind auch nicht mehr wir viel viel früher "rassen"bezogen (eigentlich: stammestypisch), sondern Konvertierer werden aus aller Herren Länder ermutigt Die Globalisierung verstärkt den Vermischungseffekt, und in 500 Jahren fragen Kinder beim Besuch des Wikingermuseums vielleicht: "Warum waren die denn alle weiß? Waren das Rassisten?"

    Aber ich hab so ein Gefühl, daß du von mir oder Dannyboy gar keine Antwort willst
    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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      #32
      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      In Nazideutschland war der Ariernachweis ja zB nix anderes als der Stammbaum beim Hund. Der Ansatz ist da relativ exakt analog.
      Eben! Darauf wollte ich hinaus!
      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      Und da du Dannyboy in Bezug auf die Hybriden schon mit dem absurden Zahlenverhältnis geantwortet hast: Auch bei Hunden sind weltweit die Hybriden in der Überzahl, und das, obwohl Vereinigungen wie "Zuchtverbände" gezielt auf Rassenerhaltung ausgelegte Vorschriften publizieren und Hundebesitzer bei der Fortpflanzung eingreifen. Beim Menschen ist das seit geraumer Zeit nicht mehr so, und auch geographisch bedingte "Reservate" haben ihren Einfluß als Hindernis mehr und mehr verloren.
      Japp alles richtig erkannt, ich folge der von dir erkannten Analogie und sage bei Menschen wie bei Hunden gilt: Individuen ohne Stammbaum sind nicht reinrassig. Was bei Menschen eben dazu führt, dass es eine Rasse gibt.

      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      Aber ich hab so ein Gefühl, daß du von mir oder Dannyboy gar keine Antwort willst
      Bei dir bin ich nicht sicher von Dannyboy auf keinen Fall. Ich hab doch geschrieben ich will, dass mir die Anhänger von Rassetheorien sagen wo die von mir angeführten Menschen einzuordnen sind. Das schließt Dannyboy im Prinzip aus er geht ja auch davon aus, dass es keine sinnvolle Rassesystematik bei Menschen gibt. In diesem Fall habe ich tatsächlich mal allgemein gefragt und will nicht von einem User ne Antwort auch wenn ich die Frage drei mal an den selben gerichtet habe. Ich schätze Liopleurodons Beiträge sehr er schreibt intelligent und ist auch bei Meinungsverschiedenheiten nie ausfallend. Was Naturwissenschaften angeht bin ich natürlich auch immer sehr an Dannyboys Beiträgen interessiert.

      Kommentar


        #33
        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        ....Bei dir bin ich nicht sicher von Dannyboy auf keinen Fall. Ich hab doch geschrieben ich will, dass mir die Anhänger von Rassetheorien sagen wo die von mir angeführten Menschen einzuordnen sind. Das schließt Dannyboy im Prinzip aus er geht ja auch davon aus, dass es keine sinnvolle Rassesystematik bei Menschen gibt. In diesem Fall habe ich tatsächlich mal allgemein gefragt und will nicht von einem User ne Antwort auch wenn ich die Frage drei mal an den selben gerichtet habe. Ich schätze Liopleurodons Beiträge sehr er schreibt intelligent und ist auch bei Meinungsverschiedenheiten nie ausfallend. Was Naturwissenschaften angeht bin ich natürlich auch immer sehr an Dannyboys Beiträgen interessiert.
        Na, was soll das denn heißen ?

        Was die "sinnvolle" Rassensystematik angeht: Die Systematiken wie Kriterien werden immer durch Menschen festgelegt und sind als solche nicht nur bei Menschen wie auch bei Hunden oder anderen Tieren nicht sinnvoll. Anders ist da die Einteilung in Arten, die nach biologischen Kriterien einteilt, dennoch gibt es auch bei dieser Einteilung von Arten verschiedene Konzepte und daraus resultierende Probleme. In einigen Fällen werden Einteilungen von Arten wieder verworfen oder korrigiert.

        Unterstellt man in der Definition des Begriffs Rasse ein bestimmtes Ziel als Ergebnis der Zuchtauswahl (wie in meinem Beispiel oben mit den selektierten 100 Exemplaren je Geschlecht), dann kann man bei Menschen bisher (als bis das von mir vorgeschlagene Experiment umgesetzt würde ) nicht sinnvoll von Rassen reden; hier war der von Dannyboy verlinkte Artikel zum Thema Dem sehr hilfreich. Denn die Einschränkungen, die in den von mir ausgeführten Beispielen menschlichen Ursprungs waren - Gesellschaftsregeln, Straf-Gesetze, Befestigungen, Religion - hatten zwar ein politisches Ziel, aber kein Zuchtziel für das "Tier" Mensch. Also hat sich in diesen Regionen ein Dem gebildet - und nicht "es wurde eine Rasse gezüchtet" - obwohl wie bei der Rassenzucht halt der Mensch "regulierend" eingegriffen hat. Das Resultat kann aber in den verschiedenen Fällen zu einem Dem geführt haben, mit Menschen, die klassifizierbare "Rassenmerkmale" vorweisen (so die von mir als Beispiel gebrauchte Kopfform).

        Benutzt man Rasse allgemeiner und läßt den Zuchtursprung aussen vor, kann man also durch diese in einem Dem vorherrschenden Merkmale darauf kommen, daß es auch bei Menschen Rassen gibt, und diese auch künstlich vom Menschen geschaffen wurden, wenn auch nebenbei und ungezielt. Beide Ansichten ändern aber nichts daran, daß durch die Globalisierung diese Merkmale verschwinden werden.

        Für mich ergibt sich die Frage: Da durch das Konzept "Dem" und der Abkehr der Biologie vom Begriff "Rasse" (verwendet lieber Subspezies) im Allgemeinen die Art Mensch nicht korrekterweise in Rassen eingeteilt werden kann, muß die Diskriminierung auf Basis von äusserlich eindeutigen Merkmalen dann nicht eher "Demismus" statt "Rassismus" heißen ?
        Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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          #34
          Zitat von Karl Ranseier
          Aber wenn wir mit dem "Rasseproblem" schon mal hier sind, kann Karl ja wieder krause Gedanken kritzeln: Geht auf der Basis der "Rassezucht" ein künstlicher Evolutionssprung? Angenommen, man findet je 100 Weibchen und Männchen, die die 100m in unter 11 Sekunden (wir wollen je keine Weltrekordler) rennen können, einen guten Cooper-Test, Helsen-Test und Floglotsen-Test schaffen und obendrein einen Mindest-IQ von 150 haben und körperlich/gesundheitlich robust sind. Äusserlichkeiten sollten keine Rolle spielen, sondern eine gute Mischung vorhanden sein, denn man weiß ja nicht, was die Zukunft an Problemen bringt, da können mal große, mal kleine Menschen von Vorteil sein. Dieser Gruppe stellt man Australien zur Besiedlung zur Verfügung (in Abschnitten, wenn die Gruppe weiteres Territorium benötigt, wird ein weiterer Teil von der jetzigen Bevölkerung geräumt). Könnte man so einen Sprung in eine evolutionäre Richtung herbeiführen oder wäre eher mit einem degenerativen Ergebnis zu rechnen ???
          Ich gehe davon aus, dass es so nicht geht. Die Nachkommen werden für einige wenige Generationen noch die besonderen Eigenschaften ihrer Ahnen haben, jedoch von Generation zu Generation sich dem annähern, was für die Gesellschaft, aus denen die Ahnen stammen, der Durchschnitt ist.
          Wenn also der Durchschnitt der Bevölkerung in Deutschland 100m in 20sek. läuft, werden die Kinder der ausgesuchten Personen 14sek. und die Enkel schon 18sek. brauchen. (Natürlich alles unter der Annahme, dass die gleichen Lebensbedingungen herrschen)
          Loriot: Kraweel, kraweel. Taub-trüber Ginst am Musenhain, trüb-tauber Hain am Musenginst. Kraweel, kraweel.

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            #35
            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Kann man. Man kann aber auch wie J. Diamond die Populationen der Pygmäen und der Khoisan von denen der Schwarzafrikaner abgrenzen und dann auch noch die Australoiden aufzählen. Oder man kann anhand der mitochondriale DNA die Menschen in ca. 30 größere Gruppen unterteilen.
            Die Abbildungen kenne ich auch. Interessant daran ist, dass sie sich zumindest im Großen und Ganzen noch mit den sichtbaren Phänotypen vereinbaren lassen, also kein vollkommen anderes Bild ergeben. Also Bevölkerungsgruppen, die wir vom Äußeren her als "ähnlich" begreifen, stehen auch in den genetischen Stammbäumen noch halbwegs beieinander. Es gibt keine wirklich unerwarteten Abzweigungen (wie z.B. einen nordsibirischen Stamm, der direkt aus einer schwarzafrikanischen Volksgruppe hervorgegangen wäre und ähnliche Überraschungen). Ebenfalls interessant ist, dass auch die rekonstruierten Verwandtschaftsverhältnisse der Sprachen eine durchaus vergleichbare Geschichte erzählen (die Kolonialsprachen ausgenommen). Dies alles deutet darauf hin, dass die bisherigen Methoden, die Menschen zu sortieren und Wanderungsbewegungen nachzuvollziehen, tatsächlich etwas mit der realen Entwicklungsgeschichte zu tun haben und nicht willkürlich - "Geschmackssache" nach Dannyboys Worten - sind.

            Dass die Ergebnisse durchaus voneinander abweichen in Abhängigkeit des betrachteten Markers, das darf dabei nicht überraschen und ist eher ein Ausdruck des lebendigen Kontinuums, dass die Menschen als Art nun einmal bilden.

            Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass ich hier gegrillt werde, weil ich für die Menschen die Möglichkeit einer Entwicklungsgeschichte und Evolution angesprochen habe. Nach "Rasse" ist "Evolution" das zweite Wort, das viele nur mit der Kneifzange anfassen mögen.
            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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              #36
              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
              Tut mir leid, aber in diesem Punkt weiß ich schon, was ich schreibe.
              Offensichtlich nicht, denn über 90 % der genetischen Unterschiede aller Menschen treten auch innerhalb einer Hautfarbe auf.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
              Klickt für Bananen!
              Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                #37
                ..
                Zuletzt geändert von Liopleurodon; 03.07.2013, 07:59.
                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                  #38
                  Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                  […] Dies alles deutet darauf hin, dass die bisherigen Methoden, die Menschen zu sortieren […]
                  Einzig der Mensch ist es, der alles sortieren und kategorisieren muss. Welchen Sinn, welchen bioökologischen Vorteil, hätte dagegen eine pragmatisch orientierte Evolution in der Klassifizierung von Diversität in Rasse, Ethnie, Art usw. entdecken sollen?

                  Parallel zur bioökologischen Evolution sehe ich Religion, Tradition und Sprache als Merkmale soziokultureller Evolution.

                  Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                  […] Nach "Rasse" ist "Evolution" das zweite Wort, das viele nur mit der Kneifzange anfassen mögen.
                  Ich weiß nicht, wie viele Kreationisten sich gegenüber Science-Fiction aufgeschlossen zeigen und demzufolge in diesem Forum mitlesen oder Mitglied sind.


                  Schau, sobald ich das Wort ›Rasse‹ in Bezug auf den Menschen höre oder lese, drängt sich mir unwillkürlich ein Cluster hässlicher Assoziationen auf, wie … Rassenschande, Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Endlösung, KZ, Genozid, Hitler, Milošević, Srebrenica …, das ich jedes Mal nur mühsam wieder verscheuchen kann.

                  Rạs|se, die; -, -n [frz. race = Geschlecht, Stamm; Rasse < ital. razza, H. u.]:

                  1. (Biol.) Gesamtheit der auf eine Züchtung zurückgehenden Tiere, seltener auch Pflanzen einer Art, die sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale von den übrigen derselben Art unterscheiden; Zuchtrasse:
                  eine reine, gute R.;
                  eine neue R. züchten;
                  zwei -n miteinander kreuzen;
                  ein Pferd von edler R.;
                  was für eine R. ist (ugs.; zu welcher Rasse gehört) der Hund?

                  2. (Biol.) Unterart.

                  3. (Fachspr.) Bevölkerungsgruppe mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen:
                  niemand darf wegen seiner R. (Zugehörigkeit zu einer Rasse) benachteiligt werden;
                  (veraltet) die weiße, gelbe, schwarze R.

                  4. in Verbindungen wie R. haben/sein (salopp; rassig sein: die Frau, das Pferd, der Wein hat/ist R.);
                  von/mit R. (salopp; rassig: eine Frau von/mit R.).

                  Ob der biologische Begriff der Rasse auch auf Menschen anzuwenden ist, ist inzwischen wissenschaftlich höchst umstritten. Wenn auf entsprechende Unterschiede Bezug genommen werden muss, sollten deshalb Ausweichformen wie Menschen anderer Hautfarbe gewählt werden.

                  © Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 7. Aufl. Mannheim 2011 [CD-ROM].
                  In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute nicht mehr in Rassen unterteilt. Molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen haben seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist. Die Einteilung des Menschen in Rassen entspricht damit nicht mehr dem Stand der Wissenschaft.

                  Quelle: Wikipedia
                  Solange man ›Rasse‹ als Synonym für ethnische Zugehörigkeit oder Phänotyp/Genotyp kultiviert, solange kultiviert man auch rassistisches Gedankengut.

                  Solange werden Politik, Welthandel und WorldWideWeb lediglich die Illusion einer Globalisierung aufrechterhalten.


                  Lieben Gruß,
                  Viola

                  Frühmenschen und Jetztmenschen

                  Die Menschenfamilie mit einer lebenden und mehreren ausgestorbenen Arten aufrecht gehender Primaten schlug seit der Trennung vom gemeinsamen Vorfahren mit den afrikanischen Menschenaffen einen eigenen Evolutionsweg ein. Formal-zoologisch systematisch betrachtet handelt es sich um die Familie der Hominidae, die umgangssprachlich meist als Hominiden bezeichnet werden.

                  Die Familie der Hominidae gliedert sich in frühe und späte Hominiden. Alle frühen Arten mit Ausnahme des Ardipithecus ramidus ("Bodenwurzelaffe") werden der Gattung Australopithecus ("südlicher Affe") zugeordnet und zusammenfassend als Australopithecinen bezeichnet.

                  Die späteren Hominiden gehören zur Gattung Homo. Das gemeinsame Merkmal der vielgestaltigen Hominidenfamilie ist der aufrechte Gang.
                  Die frühen Hominiden gehören nach Ansicht der meisten Fachleute alle zur Gattung Australopithecus mit den sieben Arten anamensis, afarensis, bahrelghazali, africanus, aethiopicus, robustus und boisei. Die 1994 benannte Gattung Ardipithecus, ein weiterer früher Hominide, umfasst nur eine Art: ramidus. Sie gilt manchmal auch als achte Art von Australopithecus (Australopithecus praegens). Australopithecinen hat man bisher ausschließlich in Afrika gefunden, und zwar in 1 bis 4 Mio. Jahre alten Sedimenten. Ihre Knochen zeugen vom aufrechten Gang auf dem Boden, aber bei manchen Arten erinnern lange Arme und gebogene Finger- und Zehenknochen noch an die Vorfahren auf den Bäumen. Die Australopithecinen waren Vegetarier, und ihre "robusten" Arten (robustus, aethiopicus und boisei) passten sich extrem an diese Ernährungsweise an durch sehr große Backenzähne mit dickem, schnell nachwachsendem Zahnschmelz, einem kräftigen Unterkiefer und starken Kaumuskeln, die manchmal an Knochenleisten des Schädels verankert waren. Der Gehirnschädel der Australopithecinen ist mit 400 bis ca. 530 cm³ recht klein und wird von dem großen Gesicht verdeckt. Die Kieferpartie war vorstehend, die Stirn fliehend. Die Australopithecinen waren 1 bis 1,5 Meter groß und wogen 27 bis 45 Kilogramm. Soweit man weiß zeigen die Arten einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen waren deutlich größer als die Weibchen.

                  Homo, die Gattung der Jetztmenschen, erhielt ihren Namen 1758 von Linné. Sie umfasst sieben Arten: rudolfensis, habilis, ergaster, erectus, heidelbergensis, neanderthalensis und sapiens.
                  Die Gattung entstand vermutlich vor 2,5 Millionen Jahren in Afrika und ist heute weltweit verbreitet.

                  Quelle: Hominidenevolution (Word-Datei) / Welt der Biologie (Vorarlberger Bildungsserver)
                  Zuletzt geändert von Viola; 02.07.2013, 15:42.
                  »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Welchen Sinn, welchen bioökologischen Vorteil, hätte dagegen eine pragmatisch orientierte Evolution in der Klassifizierung von Diversität in Rasse, Ethnie, Art usw. entdecken sollen?
                    Oh, Art ist einfach. Innerhalb der Art ist sexuelle Reproduktion erfolgreich. Insofern sind Arten durchaus als natürliche Kategorien gegeben.

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                      Offensichtlich nicht, denn über 90 % der genetischen Unterschiede aller Menschen treten auch innerhalb einer Hautfarbe auf.
                      Eben, genauso (un-)sinnvoll wäre es, nach Augenfarbe, Haarfarbe oder des Verhältnisses der Längen von Ring- und Zeigefinger (ein Indikator des Anteils von Geschlechtshormonen in der Schwangerschaft) zu diskriminieren, was ja an sich auch kein negativer Vorgang ist.

                      @ Dannyboy und Karl Ranseier
                      Der Begriff Demos steht ursprünglich im frühantiken Griechenland für Dörfer und Verwaltungseinheiten, meist unterhalb der Poliseinheit (evtl als Vorbild oder (schwach) analog zur römischen Centurien-Verfassung) oder auch im Sinne von /Groß-)Sippe.
                      Biologisch könnte man diesen Begriff evtl für Fortpflanzungsgemeinschaften etwa in abgegrenzten Tälern oder bei Wasserlebewesen in Binnenseen gebrauchen, die aber nicht absolut und für viele Generationen abgegrenzt sind (Bergrutsch, Hochwasser).
                      Slawa Ukrajini!

                      Kommentar


                        #41
                        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                        Einzig der Mensch ist es, der alles sortieren und kategorisieren muss. Welchen Sinn, welchen bioökologischen Vorteil, hätte dagegen eine pragmatisch orientierte Evolution in der Klassifizierung von Diversität in Rasse, Ethnie, Art usw. entdecken sollen?
                        Rassen/Unterarten (was auch immer) dienen als Vorstufe bei der Entstehung neuer Arten. Denn es sind - nach bisherigem Verständnis - isolierte Populationen innerhalb einer bestehenden Art, welche durch Ansammlung weiterer Unterschiede/Merkmale den Sprung zur neuen Art vollziehen.

                        Auch macht es nicht so viel Sinn, hierbei nach einem "Sinn" zu fragen. Die Entstehung von Varianten ist eine zwangsläufige Folge der genetischen Mechanismen und der Unvollkommenheit bei der Übertragung des genetischen Materials auf die nachfolgende Generation. Es passiert einfach.

                        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                        Ich weiß nicht, wie viele Kreationisten sich gegenüber Science-Fiction aufgeschlossen zeigen und demzufolge in diesem Forum mitlesen oder Mitglied sind.
                        Ich bezog mich auf studierte junge Leute.

                        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                        Schau, sobald ich das Wort ›Rasse‹ in Bezug auf den Menschen höre oder lese, drängt sich mir unwillkürlich ein Cluster hässlicher Assoziationen auf, wie … Rassenschande, Rassenhygiene, Zwangssterilisation, Endlösung, KZ, Genozid, Hitler, Milošević, Srebrenica …, das ich jedes Mal nur mühsam wieder verscheuchen kann.
                        Und Argumente ähnlicher Qualität höre ich dann gegen die Evolution.
                        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                          #42
                          Zu den Unterarten einer Art A:
                          Wenn Unterart Aa sich mit Unterart Ab fortpflanzen kann und Unterart Ab sich mit Unterart Ac fortpflanzen kann, bedeutet dies nicht, dass sich Unterart Aa mit Unterart Ac fortpflanzen kann.
                          Soweit mir bekannt ist, können sich alle Menschen unterschiedlichen Geschlechts miteinander fortpflanzen. Wenn man Rasse und Unterart also synonym gebraucht, dann macht der Begriff Rasse im Zusammenhang mit Menschen keinen Sinn.
                          Seit der ersten Auswanderungswelle von ~70.000 Jahren aus Afrika sind dafür einfach zu wenig Generationen vergangen, selbst wenn man für eine Generation nur 12 Jahre für die ersten zehntausende Jahre ansetzen würde.
                          Slawa Ukrajini!

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                            Oh, Art ist einfach. Innerhalb der Art ist sexuelle Reproduktion erfolgreich. Insofern sind Arten durchaus als natürliche Kategorien gegeben.
                            Siehste, das kommt davon, wenn man unüberlegt Synonyme aneinanderreiht.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Und Argumente ähnlicher Qualität höre ich dann gegen die Evolution.
                            Von mir auf jeden Fall nicht.


                            Lieben Gruß,
                            Viola
                            »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                              #44
                              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                              Zu den Unterarten einer Art A:
                              Wenn Unterart Aa sich mit Unterart Ab fortpflanzen kann und Unterart Ab sich mit Unterart Ac fortpflanzen kann, bedeutet dies nicht, dass sich Unterart Aa mit Unterart Ac fortpflanzen kann.
                              Solche Fälle gibt es auch, das ist richtig. Allerdings könnte man dann auch die entsprechende Definition der Art hinterfragen.

                              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                              Soweit mir bekannt ist, können sich alle Menschen unterschiedlichen Geschlechts miteinander fortpflanzen. Wenn man Rasse und Unterart also synonym gebraucht, dann macht der Begriff Rasse im Zusammenhang mit Menschen keinen Sinn.
                              Und was wäre Dein Vorschlag?

                              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                              Seit der ersten Auswanderungswelle von ~70.000 Jahren aus Afrika sind dafür einfach zu wenig Generationen vergangen, selbst wenn man für eine Generation nur 12 Jahre für die ersten zehntausende Jahre ansetzen würde.
                              Erstens war die erste Auswanderungswelle deutlich früher. Zweitens gibt es genügend Beispiele, wo dies sogar innerhalb viel weniger Generationen beobachtet wurde.
                              Zuletzt geändert von Liopleurodon; 02.07.2013, 16:52.
                              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                                #45
                                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                                Solche Fälle gibt es auch, das ist richtig. Allerdings könnte man dann auch die entsprechende Definition der Art hinterfragen.



                                Und was wäre Dein Vorschlag?
                                Lest ihr eigentlich den ganzen Thread? Dannyboy hat weiter oben einen interessanten Link zum Thema "Dem" gepostet, der allerdings leider nur auf Englisch ist. Diese Definition passt sehr gut auf das beschriebene Phänomen.



                                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                                Erstens war die erste Auswanderungswelle deutlich früher. Zweitens gibt es genügend Beispiele, wo dies sogar innerhalb viel weniger Generationen beobachtet wurde.
                                Hier muß ich nochmal auf mein Beispiel mit dem Eurasier verweisen. Diese Hunderasse ist erst 50 jahre alt, aber hat alle ausgeprägten Merkmale einer eigenen Erscheinung. Selbst bei nur 2,5 Jahren pro Generation - was für Hunde in Zuchtumgebung viel zu gering angenommen ist - sind da bis jetzt nur 20 Generationen vergangen. Für das Bilden ausgeprägter Merkmale in einem Dem hatten isolierte Menschengruppen wirklich genug Zeit.
                                Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                                "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                                Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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