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Google Glass vs. gläserner Mensch?

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    #16
    Zitat von John Connor Beitrag anzeigen
    Effizienz? ... das klingt schwer nach technischer Versklavung...
    Effektivität*, nicht Effizienz**.
    * = Wirksamkeit, Leistung pro Zeit
    ** = Wirtschaftlichkeit, Leistung pro Geld

    Ich denke nicht, daß das etwas mit technischer Versklavung zu tun hat.
    Wenn ich, um eine bestimmte Menge an "Wissen" zu lernen, die Wahl habe zwischen 3 Wochen büffeln und 5 Minuten Upload ins Gehirn, dann wähle ich letzteres.


    Doch, Ahnung haben sie schon, die Wissenschaftler ... es hapert lediglich noch ein wenig an der Umsetzung.
    (...)
    Bei den elektromagnetischen Schnittstellen sind wir doch schon längst angelangt und es gibt auch schon reale Umsetzungen ... z.B. bei Gehörlosen, Blinden und motorisch Eingeschränkten.
    Das meine ich nicht. Natürlich gibt es bereits Methoden zum elektromagnetischen In- oder Output mit dem Gehirn (EEG, Sonden für Parkinson-Kranke, etc.). Das alles ist aber noch sehr weit entfernt von der Möglichkeit, kontrolliert und gezielt Synapsen entsprechend eingespeister Datenmuster zu erzeugen.

    Dem gegenüber denke ich, daß die Implantation einer Linse, die irgendwie mit einem winzigen Chip verkabelt wird, sehr viel einfacher zu realisieren sein wird.

    Es macht auch mehr Sinn, sich erstmal mit kleinen Schritten voran zu bewegen.
    .

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      #17
      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen

      Das meine ich nicht. Natürlich gibt es bereits Methoden zum elektromagnetischen In- oder Output mit dem Gehirn (EEG, Sonden für Parkinson-Kranke, etc.). Das alles ist aber noch sehr weit entfernt von der Möglichkeit, kontrolliert und gezielt Synapsen entsprechend eingespeister Datenmuster zu erzeugen.
      Vor allem ist das ja auch nur ein Teil dessen, was wir unter Lernen verstehen. Auf neuronaler Ebene geschieht da eben viel mehr.
      So oder so lassen sich die strukturbildenden Prozesse nur in begrenzter Weise beschleunigen.
      Das ist etwas anderes als der Input sensorischer Informationen, die ja über eine überschaubare Weise als Erregungsmuster das Gehirn erreichen und dort verarbeitet werden.

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        #18
        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
        Das erinnert mich ein wenig an diese eine Stargate-Folgemit der Zivilisation, die unter der schrumpfenden Kuppel lebt. Die laden alle Informationen direkt in ihr Gehirn runter und darüber hinaus wissen sie nicht viel.
        Ein anderes Beispiel findet sich in der Outer Limits-Folge "Stream of Consciousness", in der praktisch alle Menschen über ein Neuroimplantat am "Strom" hängen, der sie mit sämtlichen gewünschten Informationen versorgt. Wie das bei solchen SciFi-Serien halt so ist, wird das System dann aber durch ein Virus lahmgelegt und der behinderte Buchleser muss den Überlebenden das Lesen und Schreiben beibringen.
        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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          #19
          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          ...wird das System dann aber durch ein Virus lahmgelegt und der behinderte Buchleser muss den Überlebenden das Lesen und Schreiben beibringen.
          Nun, schaltet mal das Internet ab und die Suizid-Rate bei den Jugendlichen wird dramatisch ansteigen! Ist zwar nicht durch einen zentralen Befehl ausgelöst, aber im Ergebnis das Gleiche!

          Je mehr Abhängigkeiten geschaffen werden, umso mehr wird dies auch zum Problem in der Gesellschaft. Hinzu kommt dann auch noch die zentrale Erfassung und Auswertung der Daten. Die heutigen Programme sind hierfür zwar noch ein wenig primitiv, doch die Software-Entwickler lernen stetig dazu und die Hardware wird auch immer schneller.

          Es ist ja sogar schon in diesem Thema erkennbar, wie wenig dieses ernst genommen wird. Traurig, traurig, traurig ... pflegte einst Theo Lingen zu näseln...

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            #20
            Zitat von John Connor Beitrag anzeigen
            […] Dass eine solche Technik dümmer machen soll, halte ich allerdings für ein Gerücht! […]
            Ich nicht. Die Geister, die ich rief…

            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            Denkt etwas weiter in die Zukunft: Wenn tatsächlich jeder zu jeder Zeit einen schnellen Online-Zugang hätte, dann müßte man sich deutlich weniger merken, weil man jegliches Wissen tatsächlich sofort (und automatisiert!) abrufen könnte. Alle zusätzlichen (und notwendigen) Informationen würden von einem Computer automatisch "besorgt" und in das Blickfeld eingefügt (via Datenbrille oder gleich künstliche (Monitor-)Linsen).
            Man stelle sich zB vor: Ich diskutiere über chemische Reaktionsmechanismen, und jedesmal wenn ich an eine bestimmte organische Substanz denke, erscheint die komplexe Strukturformel automatisch vor meinen Augen. Ich müßte sie nicht mehr auswendig lernen.
            Wenn alles Wissen automatisch besorgt und ins Blickfeld eingefügt wird, was bleibt dann noch für unsere natürliche ›Hauptplatine‹ zu tun?

            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            […] Wenn bestimmte Informationen regelmäßig auftauchen, zB weil ich damit arbeite, lerne ich diese automatisch. […]
            Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich behaupte: Dazu ist das Gehirn auch ohne elektronische Krücken in der Lage.

            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            […] Die Gehirnkapazitäten könnten sich auf das Verarbeiten von komplexen Zusammenhängen konzentrieren.
            Mit dieser Zukunftsvision vor Augen: Nach wie vielen Generationen werden sich nicht (aus)genutzte Kapazitäten abgebaut haben?

            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            […] Ich denke sogar, daß die konsequente Einführung und Verwendung dieser Art von "adaptiver Informationszuführung" (meine Wortbildung) in ein paar Jahrzehnten (aus politischen Gründen nicht früher) dazu führen kann, Denkprozesse im Gehirn fundamental zu ändern.
            Meines Erachten der richtige Weg, um neuen wissenschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.
            Ja, allerdings. Nur womöglich nicht auf erwartete Weise, eher in Richtung nicht eingeplanter Retrotrend, …
            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
            Warum dann nicht gleich das Wissen ins Gehirn runterladen, ohne es erlernen zu müssen (auch dafür gibt es ein Beispiel aus Stargate mit den Kindern, die das Wissen dann aus dem Gehirn extrahiert bekommen und das dann den Erwachsenen eingesetzt wird. In dem Fall könnte man sich Schulen auch komplett ersparen und die Menschen stünden dem Arbeitsmarkt oder der Forschung schneller zur Verfügung.
            … denn wie viele Generationen würden schlussendlich der Versuchung, den bequemsten Weg zu wählen, widerstehen können? Weil wozu seinen Grips noch anstrengen, wenn dazu keine Notwendigkeit besteht? Wenn es doch wesentlich ›effektiver‹ und ›effizienter‹ geht?

            Wer kennt das nicht: Informationen, die das Gehirn im Augenblick nicht (mehr) als relevant erachtet, werden praktisch umgehend in die Rumpelkammer des limbischen Systems ausgelagert. Mühsam erworbenes Wissen wird verhältnismäßig schnell wieder ›vergessen‹, wenn man seine biologische Festplatte nicht regelmäßig pflegt.

            Das Gehirn braucht Beschäftigung, wenn es nicht verkümmern soll. Wenn es aus eigener Kraft (fast) nichts mehr leisten muss, wird es sich mit der Zeit zurückentwickeln. Dann heißt es: Endstation Dystopia, herzlich willkommen.


            Lieben Gruß,
            Viola
            »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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              #21
              Zitat von Viola Beitrag anzeigen
              Mit dieser Zukunftsvision vor Augen: Nach wie vielen Generationen werden sich nicht (aus)genutzte Kapazitäten abgebaut haben?
              Eine genetische Verschlechterung müsste man nicht befürchten. Jedenfalls keine, die schneller abläuft als die Verschlechterung unserer übrigen Kapazitäten. Schließlich gibt es generell kaum noch einen Selektionsdruck.

              Auf "phänotypischer" Ebene und damit in jeder einzelnen Generation könnte es sich natürlich negativ auswirken, wenn das Gedächtnis kaum noch gefordert wird.

              Ich halte es auch für keine gute Idee, Wissen durch die ständige Abrufbarkeit von Information zu ersetzen. Wissen ist etwas anderes als die Möglichkeit, eine Information (und sei es auch im Bruchteil einer Sekunde) nachzuschlagen. Wissen funktioniert assoziativ. Wenn ich Geschichte studiert habe, dann kann ich lauter Parallelen und Beziehungen zwischen den Ereignissen sehen, an die jemand, der kaum Ahnung von Geschichte, aber dafür Google Glass auf der Nase hat, nicht mal denken würde.

              Ich glaube auch nicht, dass wir jemals Wissen in das Gehirn downloaden werden. Eben weil Wissen assoziativ gespeichert wird und nicht wie Daten auf der Festplatte.

              Überhaupt halte ich nicht viel von diesen ganzen Cyborg-Phantasien. Da halte ich mich lieber an mein übliches ceterum censeo: Wir sollten die Menschen genetisch verbessern, sodass in Zukunft jeder ein fotografisches Gedächtnis hat. Dann bräuchten die Menschen weder hässliche Implantate noch müssten sie sich mit dem Lernen von Vokabeln quälen

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                #22
                Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                Wenn alles Wissen automatisch besorgt und ins Blickfeld eingefügt wird, was bleibt dann noch für unsere natürliche ›Hauptplatine‹ zu tun?
                -
                Mit dieser Zukunftsvision vor Augen: Nach wie vielen Generationen werden sich nicht (aus)genutzte Kapazitäten abgebaut haben?
                -
                Weil wozu seinen Grips noch anstrengen, wenn dazu keine Notwendigkeit besteht? Wenn es doch wesentlich ›effektiver‹ und ›effizienter‹ geht?
                -
                Wer kennt das nicht: Informationen, die das Gehirn im Augenblick nicht (mehr) als relevant erachtet, werden praktisch umgehend in die Rumpelkammer des limbischen Systems ausgelagert. Mühsam erworbenes Wissen wird verhältnismäßig schnell wieder ›vergessen‹, wenn man seine biologische Festplatte nicht regelmäßig pflegt.
                -
                Das Gehirn braucht Beschäftigung, wenn es nicht verkümmern soll. Wenn es aus eigener Kraft (fast) nichts mehr leisten muss, wird es sich mit der Zeit zurückentwickeln.
                Wie kommst du darauf, daß "die Hauptplatine" unter diesen Voraussetzungen unterfordert würde und sich Kapazitäten abbauen sollten?

                Es geht zunächst mal darum, daß Wissen in dem Moment, in dem ich es benötige, bereits vor meinen Augen erscheint. Das wäre so, als ob ich ein Lexikon aufschlage oder bei Wikipedia nachsehe.
                Nur schneller.
                Viel schneller.

                Das bedeutet, daß mein Gehirn die Aufnahme von mehr neuen Informationen pro Zeit verarbeiten muss. Das ist schon mal eine zusätzliche Belastung bzw. Anstrengung. Gleichzeitig spare ich unnötige Zeit und Anstrengung, weil ich mich nicht mehr mit dem Suchprozess beschäftigen muss.
                Sozusagen ein Outsourcing der Informationsbeschaffung, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

                Weiterhin bzw. insbesondere kann ich diesen Zeitgewinn zB nutzen, um die neu gewonnenen Informationen besser zu verarbeiten. Ich kann mich mit komplexen Zusammenhängen beschäftigen, sehr tief in eine Materie eintauchen, ohne, daß ich ständig durch neue Informationbeschaffung und -sortierung abgelenkt werde ("Wo stand nochmal gleich diese verdammte Fussnote?").

                Generell würde ich sagen, daß das logische und korrekte Verarbeiten von Informationen und die Untersuchung von Zusammenhängen für das Gehirn eine größere Herausforderung darstellt als das bloße sich Aneignen von Informationen. (Hier lass ich mich allerdings gerne mit Argumenten korrigieren).

                Gleiches gilt für das Kurzzeitgedächtnis (wie von dir angesprochen).
                Zur gegenwärtigen Zeit ist es doch so, daß Wissen, welches ich zB "mal eben" aus Interesse bei Wikipedia nachgesehen habe, schnell wieder vergessen wird, wenn es nicht für mich wichtig ist.
                Gleiches würde mit einer intelligenten Datenbrille oder mit Linsen passieren - nur mit dem Vorteil, daß die Informationen automatisiert vor meinen Augen auftauchen würden.

                Keinesfalls sehe ich jedoch einen Anlass zu fürchten, daß unsere Gehirnkapazitäten dadurch abnehmen.
                .

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                  #23
                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  […] Auf "phänotypischer" Ebene und damit in jeder einzelnen Generation könnte es sich natürlich negativ auswirken, wenn das Gedächtnis kaum noch gefordert wird.
                  Ja, das habe ich mit »Nach wie vielen Generationen werden sich nicht (aus)genutzte Kapazitäten abgebaut haben?« (ausschließlich auf mentale Kapazitäten bezogen) gemeint.

                  Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                  […] Überhaupt halte ich nicht viel von diesen ganzen Cyborg-Phantasien. Da halte ich mich lieber an mein übliches ceterum censeo: Wir sollten die Menschen genetisch verbessern, sodass in Zukunft jeder ein fotografisches Gedächtnis hat. Dann bräuchten die Menschen weder hässliche Implantate noch müssten sie sich mit dem Lernen von Vokabeln quälen
                  Realität gewordene Augments sind für mich der gleiche Albtraum in Grün.


                  Lieben Gruß,
                  Viola
                  »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                    #24
                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Ich nicht. Die Geister, die ich rief…



                    Wenn alles Wissen automatisch besorgt und ins Blickfeld eingefügt wird, was bleibt dann noch für unsere natürliche ›Hauptplatine‹ zu tun?
                    Daten verarbeiten, Muster und Zusammenhänge erkennen.



                    Wer kennt das nicht: Informationen, die das Gehirn im Augenblick nicht (mehr) als relevant erachtet, werden praktisch umgehend in die Rumpelkammer des limbischen Systems ausgelagert. Mühsam erworbenes Wissen wird verhältnismäßig schnell wieder ›vergessen‹, wenn man seine biologische Festplatte nicht regelmäßig pflegt.
                    Das Bild einer Festplatte ist völlig falsch. Unser Gehirn speichert keine Informationen, sondern produziert sie. Was gespeichert wird, ist die Fähigkeit, bestimmte Informationen zu produzieren. Daher finden wir im Gehirn keine Datenbits, die direkt mit den Informationen korrelieren.

                    Das Gehirn braucht Beschäftigung, wenn es nicht verkümmern soll. Wenn es aus eigener Kraft (fast) nichts mehr leisten muss, wird es sich mit der Zeit zurückentwickeln. Dann heißt es: Endstation Dystopia, herzlich willkommen.
                    Die Gefahr sehe ich jetzt noch nicht. Schließlich müsste man die Informationen ja auch erst einmal einfordern und dann verarbeiten.
                    Im Grunde ist das eher, als wenn man Informationen direkt abliest. Sie zu reproduzieren, bedeutet nicht, sie verstanden und anwenden zu können.

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                      #25
                      Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                      Überhaupt halte ich nicht viel von diesen ganzen Cyborg-Phantasien.
                      Von der negativen Seite her betrachtet kann ich das verstehen, aber es gibt dahingehend sicher auch positive Aspekte. Wenn z.B. Ausfälle im Gehirn wiederhergestellt werden können usw.

                      Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                      Da halte ich mich lieber an mein übliches ceterum censeo: Wir sollten die Menschen genetisch verbessern, sodass in Zukunft jeder ein fotografisches Gedächtnis hat.
                      Dazu bräuchte es wahrscheinlich ein größeres Gehirn (von Inselbegabten einmal abgesehen), denn nach aktuellen Erkenntnissen speichert das Gehirn nicht wie ein Fotoapparat. Und was würde ein Bild bringen? Nur eine Erinnerung! Viel wichtiger wäre jedoch die Informationsverarbeitung.

                      Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                      Dann bräuchten die Menschen weder hässliche Implantate noch müssten sie sich mit dem Lernen von Vokabeln quälen
                      Hässliche Implantate gibt es nicht, weil man diese ja gar nicht zu Gesicht bekäme!

                      Doch all das lenkt ein wenig vom eigentlichen Thema ab ... es geht ja aktuell um die Informationen die man weiter gibt, weniger um die, welche man erhält. So wird halt alles Wissenswerte und Unwissenswerte in riesigen Datenzentren gespeichert. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, erreichte Google eine Kapazität von 3 Mio gespeicherten Datensätzen pro Minute.

                      Der Daten-Nutzen zieht unweigerlich auch Daten-Missbrauch nach sich. Die Leichtfertigkeit der meisten Nutzer öffnet Letzterem Tür und Tor!

                      Die Smartphones waren der erste Schritt, die Datenbrillen sind der Zweite und mit den Kontaktlinsen geht es dann fleißig weiter.

                      Warum Kontaktlinsen? Weil vielerorts das Tragen von Datenbrillen bereits verboten ist. Mit den Linsen wird es wieder eine Stufe schwieriger, deren Träger ausfindig zu machen.

                      Momentan hilft vll noch das BDSG, aber Gesetze lassen sich ja bekanntlich ändern...

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                        #26
                        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                        Realität gewordene Augments sind für mich der gleiche Albtraum in Grün.
                        Was spricht dagegen?

                        Zitat von John Connor Beitrag anzeigen
                        Von der negativen Seite her betrachtet kann ich das verstehen, aber es gibt dahingehend sicher auch positive Aspekte. Wenn z.B. Ausfälle im Gehirn wiederhergestellt werden können usw.
                        Falls das jemals möglich sein wird. Gehirn und Computer funktionieren bekanntlich vollkommen unterschiedlich.

                        Dazu bräuchte es wahrscheinlich ein größeres Gehirn (von Inselbegabten einmal abgesehen), denn nach aktuellen Erkenntnissen speichert das Gehirn nicht wie ein Fotoapparat. Und was würde ein Bild bringen? Nur eine Erinnerung! Viel wichtiger wäre jedoch die Informationsverarbeitung.
                        Mit "fotografischem Gedächtnis" meine ich einfach ein sehr, sehr gutes Gedächtnis, nicht unbedingt eines, dass wie ein Fotoapparat funktioniert. Außerdem würde man ja nicht nur die Gedächtnisleistung, sondern auch die Intelligenz steigern.

                        Hässliche Implantate gibt es nicht, weil man diese ja gar nicht zu Gesicht bekäme!
                        Zugegeben. Aber allein durch den Einbau müsste man etwas gesundes Gehirngewebe zerstören.

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                          #27
                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          […] Das Bild einer Festplatte ist völlig falsch. Unser Gehirn speichert keine Informationen, sondern produziert sie. Was gespeichert wird, ist die Fähigkeit, bestimmte Informationen zu produzieren. Daher finden wir im Gehirn keine Datenbits, die direkt mit den Informationen korrelieren.
                          Das ist mir schon klar, nur drücke ich mich gern metaphorisch aus. Ich hatte ein paar Zeilen vorher ja auch von ›unserer natürlichen Hauptplatine‹ gesprochen. Ich bin keine Naturwissenschaftlerin, meine Gebiete sind Sprache und Literatur, d.h. meine Perspektive ist eine andere.


                          Das Nachfolgende ist wertungsfrei gemeint:

                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          Wie kommst du darauf, daß "die Hauptplatine" unter diesen Voraussetzungen unterfordert würde und sich Kapazitäten abbauen sollten?

                          Es geht zunächst mal darum, daß Wissen in dem Moment, in dem ich es benötige, bereits vor meinen Augen erscheint. Das wäre so, als ob ich ein Lexikon aufschlage oder bei Wikipedia nachsehe.
                          Nur schneller.
                          Viel schneller.
                          Das klingt ein wenig anders, als …
                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          Denkt etwas weiter in die Zukunft: Wenn tatsächlich jeder zu jeder Zeit einen schnellen Online-Zugang hätte, dann müßte man sich deutlich weniger merken, weil man jegliches Wissen tatsächlich sofort (und automatisiert!) abrufen könnte. Alle zusätzlichen (und notwendigen) Informationen würden von einem Computer automatisch "besorgt" und in das Blickfeld eingefügt (via Datenbrille oder gleich künstliche (Monitor-)Linsen).
                          Man stelle sich zB vor: Ich diskutiere über chemische Reaktionsmechanismen, und jedesmal wenn ich an eine bestimmte organische Substanz denke, erscheint die komplexe Strukturformel automatisch vor meinen Augen. Ich müßte sie nicht mehr auswendig lernen.
                          … was mich nach praktischem Direkt-Download von Fremdsprachenlektionen/mathematischen Formeln ins Gehirn anmutet, um sich selbst mühevolles Auswendiglernen und der ›Hauptplatine‹ die umständliche Aufbereitung der Informationen zu ersparen.

                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          […] Generell würde ich sagen, daß das logische und korrekte Verarbeiten von Informationen und die Untersuchung von Zusammenhängen für das Gehirn eine größere Herausforderung darstellt als das bloße sich Aneignen von Informationen. (Hier lass ich mich allerdings gerne mit Argumenten korrigieren).
                          Nein, das ist unbestreitbar, wenigstens von meiner Seite.

                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          […] Das bedeutet, daß mein Gehirn die Aufnahme von mehr neuen Informationen pro Zeit verarbeiten muss. Das ist schon mal eine zusätzliche Belastung bzw. Anstrengung. Gleichzeitig spare ich unnötige Zeit und Anstrengung, weil ich mich nicht mehr mit dem Suchprozess beschäftigen muss.
                          Sozusagen ein Outsourcing der Informationsbeschaffung, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
                          Sicher, eine solche Möglichkeit der Arbeitsersparnis, nicht nur beim Suchprozess, vielleicht in greifbarer Nähe zu haben, klingt verlockend – auch für mich.
                          Nur glaube ich nicht … nein, ich weiß, dass sich der Mensch mit Google Glass oder ähnlichem Spielzeug nicht zufriedengeben wird. Man wird zumindest versuchen, diese Technik immer weiter zu perfektionieren. Solange es Menschen gibt, die ein Leben als Mensch-Maschine-Hybride für erstrebenswert halten, bestimmt die Nachfrage das Angebot.

                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          […] Weiterhin bzw. insbesondere kann ich diesen Zeitgewinn zB nutzen, um die neu gewonnenen Informationen besser zu verarbeiten. Ich kann mich mit komplexen Zusammenhängen beschäftigen, sehr tief in eine Materie eintauchen, ohne, daß ich ständig durch neue Informationbeschaffung und -sortierung abgelenkt werde ("Wo stand nochmal gleich diese verdammte Fussnote?").
                          Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte Information im Sinne von Allgemeinbildung und schulischem/universitärem Wissen, wo die …
                          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                          […] Gleiches gilt für das Kurzzeitgedächtnis (wie von dir angesprochen). […]
                          … Übergänge vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis fließend sein dürften. Habe ich zumindest das Gefühl.


                          Lieben Gruß,
                          Viola
                          Zuletzt geändert von Viola; 27.04.2014, 18:20.
                          »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                            #28
                            Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                            … was mich nach praktischem Direkt-Download von Fremdsprachenlektionen/mathematischen Formeln ins Gehirn anmutet, um sich selbst mühevolles Auswendiglernen und der ›Hauptplatine‹ die umständliche Aufbereitung der Informationen zu ersparen.
                            Nein, nicht "Direkt-Download". Die Informationen erscheinen "nur" direkt vor den Augen, vorab und passend vorsortiert von einem externen Computer.

                            Zur Verdeutlichung:
                            Ich unterscheide 3 wesentliche Situationen:
                            (a) Es gibt (noch) kein direkt verknüpftes Interface, der Mensch liest die neuen Informationen von einem Display oder Monitor ab.
                            Mit der weiteren Unterscheidung:
                            (a1) Der Monitor steht auf dem Schreibtisch, und ich muss den Suchbegriff bei Wikipedia selbst eingeben. = alte Methodik
                            (a2) Der Monitor "klebt" (in Form einer Linse) direkt vor meinen Augen, und ein Computer erkennt automatisch, welche Informationen für mich in dieser Situation nützlich sein könnten und präsentiert diese automatisch.
                            (b) Direktes Computer-Hirn-Interface, mit der Möglichkeit des direkten Up- oder Downloads von Informationen.

                            => Ich diskutiere hier über Möglichkeit (a2)

                            Nur glaube ich nicht … nein, ich weiß, dass sich der Mensch mit Google Glass oder ähnlichem Spielzeug nicht zufriedengeben wird. Man wird zumindest versuchen, diese Technik immer weiter zu perfektionieren. Solange es Menschen gibt, die ein Leben als Mensch-Maschine-Hybride für erstrebenswert halten, bestimmt die Nachfrage das Angebot.
                            Natürlich wird es immer Leute geben, die sich mit dem Status Quo nicht zufrieden geben und mehr wollen, genau so wie es immer Leute geben wird, die vor dem "neumodischen Zeug" warnen. Die gesellschaftliche Diskussion wird dann zeigen, wohin und mit welcher Geschwindigkeit es weiter gehen wird.
                            Übrigens: Ich denke nicht, daß jemand, der eine Datenbrille oder Display-Linsen trägt, bereits ein Mensch-Maschine-Hybrid ist. Es gibt da keine dauerhafte Verknüpfung zwischen Mensch und Technik. Bei einem fest installierten Computer-Hirn-Interface sähe es dann schon anders aus.
                            Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte Information im Sinne von Allgemeinbildung und schulischem/universitärem Wissen, wo die …
                            … Übergänge vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis fließend sein dürften. Habe ich zumindest das Gefühl.
                            Dem stimme ich zu. Das darf sicherlich kein abrupter Übergang werden. Menschen (insbesondere Kinder in der Schule) müss(t)en lernen, die Technik sinnvoll einzusetzen.
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                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              Nein, nicht "Direkt-Download". Die Informationen erscheinen "nur" direkt vor den Augen, vorab und passend vorsortiert von einem externen Computer.

                              […] (a2) Der Monitor "klebt" (in Form einer Linse) direkt vor meinen Augen, und ein Computer erkennt automatisch, welche Informationen für mich in dieser Situation nützlich sein könnten und präsentiert diese automatisch.
                              (b) Direktes Computer-Hirn-Interface, mit der Möglichkeit des direkten Up- oder Downloads von Informationen.

                              => Ich diskutiere hier über Möglichkeit (a2)
                              Grundsätzlich habe ich nichts gegen Technologien, die mir Arbeit und Leben erleichtern, ich sagte ja schon im letzten Beitrag, dass die Aussicht auf derartige Möglichkeiten für mich nicht weniger verlockend ist.

                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              […] Natürlich wird es immer Leute geben, die sich mit dem Status Quo nicht zufrieden geben und mehr wollen, genau so wie es immer Leute geben wird, die vor dem "neumodischen Zeug" warnen. Die gesellschaftliche Diskussion wird dann zeigen, wohin und mit welcher Geschwindigkeit es weiter gehen wird.
                              Nun, die Gesellschaft ist gierig, sie will immer höher hinaus. Der Mensch ist gierig, reicht man ihm den kleinen Finger, greift er nach der ganzen Hand. Klingt misanthropisch, nicht wahr? Ist es auch.

                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              […] Übrigens: Ich denke nicht, daß jemand, der eine Datenbrille oder Display-Linsen trägt, bereits ein Mensch-Maschine-Hybrid ist. Es gibt da keine dauerhafte Verknüpfung zwischen Mensch und Technik. Bei einem fest installierten Computer-Hirn-Interface sähe es dann schon anders aus.
                              Das ist ein Missverständnis. Was ich sagen wollte ist ausschließlich im Kontext des Absatzes zu verstehen:
                              Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                              Sicher, eine solche Möglichkeit der Arbeitsersparnis, nicht nur beim Suchprozess, vielleicht in greifbarer Nähe zu haben, klingt verlockend – auch für mich.
                              Nur glaube ich nicht … nein, ich weiß, dass sich der Mensch mit Google Glass oder ähnlichem Spielzeug nicht zufriedengeben wird. Man wird zumindest versuchen, diese Technik immer weiter zu perfektionieren. Solange es Menschen gibt, die ein Leben als Mensch-Maschine-Hybride für erstrebenswert halten, bestimmt die Nachfrage das Angebot.
                              Natürlich ist jemand, der eine Datenbrille oder Display-Linsen trägt, noch kein Mensch-Maschine-Hybride. Ich habe von den unweigerlichen Nachfolgeprodukten gesprochen. Google Glass, Smartwatch & Co. stehen erst am Anfang einer langen Experimentierkette.


                              Doch in nächster Zukunft muss Google froh sein, wenn die Datenbrille einigermaßen zufriedenstellend funktioniert, seine bisherigen Produkte sind durchwachsen stör- und fehleranfällig. Wenn sich Feierabend oder Wochenende nähern, kann ich mir stets gewiss sein, dass YouTube-TV und Google Music für mich unerreichbar werden.

                              Und solange DLNA, UPnP & Co. weiterhin mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen haben, weil sie im Grunde den technologischen Anforderungen noch nicht gewachsen sind, bleiben Cyborgs nach wie vor der Science-Fiction vorbehalten.

                              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                              […] Dem stimme ich zu. Das darf sicherlich kein abrupter Übergang werden. Menschen (insbesondere Kinder in der Schule) müss(t)en lernen, die Technik sinnvoll einzusetzen.
                              Ich habe das subjektive Gefühl, dass fließende Übergänge vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis ein bereits gegebener, d.h. natürlicher Zustand sind.


                              Lieben Gruß,
                              Viola
                              Zuletzt geändert von Viola; 28.04.2014, 12:10.
                              »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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