Ist der Fall in ein schwarzes Loch überlebbar? - SciFi-Forum

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Ist der Fall in ein schwarzes Loch überlebbar?

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    Ist der Fall in ein schwarzes Loch überlebbar?

    Hallo,
    vermutlich wurde dieses Thema über die Jahre sicher schon oft in Threads umgesetzt. Allerdings gibt es alle paar Jahre auch neue Theorien und Erkenntnisse.
    Und anlässlich des neuen Nolan Films, SPOILERwo gegen Ende der Hauptdarsteller in so ein schwarzes Loch fällt und dies relativ unbeschadet überlebt, wäre es doch interesant ob dies auch nach physikalischen Gesichtspunkten möglich ist.

    Ich habe hier mal eine Nachricht aus dem Netz rausgekrammt in der, der Astrophysiker "Igor Novikov" eine Möglichkeit sieht den Flug durch ein schwarzes Loch zu überleben.
    Nach seinen Berechnungen glaubt der Physiker wenn diese 3 Bedingungen gegeben sind:1. rotierendes Schwarzes Loch, 2. supermassives Schwarzes Loch u. 3. sehr altes Schwarzes Loch.

    Leider schreibt er darin nichts über die Strahlung, die vermutlich auch nicht gerade gesund ist.

    Dann wäre ein Fall über den Ereignishorizont hinaus überlebbar. Natürlich weis Niemand wo derjenige dann herauskommen würde.

    Soweit ich mich erinnere wurde in Interstellar von einem alten Schwarzen Loch, genanannt "Gargantuar" gesprochen. Ob dieses nun auch noch rotiert hat, weis ich nicht genau.

    Übrigens soll sich genau so ein Kandidat bei Sagittarius A im Zentrum unserer Michstrasse befinden. Also quasi in unserer "Nachbarschaft".

    Nach dem was ich bisher gelesen habe wird man bei einem Fall in so ein Schwerkraftmonster entweder bis auf seine Moleküle zerrissen oder im Innern verdampft. Die eigentliche Singularität erreicht man nie.

    Das ist natürlich alles rein hypothetisch, denn keiner der jetzt lebenden Menschen, oder aus der näheren Zukunft, wird das jemals erleben dürfen.
    Wenn ja ich würde mich sofort freiwillig melden, einen grandioseren Tod kann man sich garnicht vorstellen.

    Vielleicht bekomme ich ja von den Physikexperten hier ein paar Antworten?
    Gruß,
    Richard

    #2
    Da kam doch am Wochenende gerade die Outer Limits Folge Das Geisterschiff ( Org. Dark Matters ), wo das Schiff in einem Schwarzen Loch ( oder zumindest ähnlich eines SL ) gefangen war.

    Es könnte natürlich en Leerraum zwichen Ereignishorizont und dem eigentlich Objekt geben - die Frage wäre dann, könnte man dort mit einem entsprechenden Schutz ( eventuell eine Antigravitation wenn man das entwickeln könnte ) den Schwarzschild durchdringen und dahinter blicken und auf einem möglichen Objekt landen.
    vermutlich würde man zwar auch nix sehen weil das Licht immernoch von uns weg gezogen würde, es wäre also weiterhin absolut dunkel.

    Es könnte aber auch hell wie eine Sonne sein, da das eingefangene Licht ja irgendwo bleiben muss - indemfall hinterm Schwarzschild am Schwerkraftobjekt.

    Du sagst es wäre ein grandioser Tod. Nun, in der Folge konnten nichtmal die Seelen dem Schwerefeld entkommen. Was wäre mit dem Bewusstsein, oder der Seele, wenn es wirklich eine gäbe und sie zu einer höheren nachfolgenden Lebensart gehört - käme sie raus oder bliebe sie gefangen ?
    Auf Ewigkeit an einem Schwarzen Loch gebunden zu sein ist sicher keine schöne Vorstellung.

    Aber der Gedanke, eine solche Schwerkraft zu überlisten und unverletzt hinein und auch wieder rauszukommen ist durchaus interessant *fg*

    Kommentar


      #3
      Korrekt heißt das supermassive schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße

      Sagittarius A* ? Wikipedia

      Relativ nahe? Nun ja rund 20.000 Lichtjahre sind für das Sonnensystem irrelevant, auch wenn es sich um 4 Millionen Sonnenmassen handelt.
      Slawa Ukrajini!

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        #4
        Wenn wir nach der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) gehen, gibt es im wesentlichen drei Möglichkeiten:

        1. Man wird durch die Gezeitenkräfte zerrissen, bevor man den Ereignishorizont (EH) erreicht. Das trifft besonders auf stellare schwarze Löcher, also schwarze Löcher mit bis zu ~ 100 Sonnenmassen, zu.

        2. Man übersteht den Sturz durch den EH, weil die Gezeitenkräfte relativ schwach sind, wie bei einem supermassiven schwarzen Loch mit mehreren Millionen Sonnenmassen. Irgendwo innerhalb des EH werden die Gezeitenkräfte aber auch dann so stark, dass man auseinandergerissen wird. Spätestens das Erreichen der Singularität in Zentrum des schwarzen Loches ist tödlich.

        3. Das schwarze Loch hat keine Singularität in seinem Zentrum, sondern ein Wurmloch. So etwas wird z.B. bei rotierenden oder elektrisch geladenen schwarzen Löchern vermutet. Erreicht man das Wurmloch, bevor man von den Gezeitenkräften zerrissen wird, kann man durch das Wurmloch eventuell in eine ferne Region des Universums oder in ein anderes Universum gelangen, möglicherweise auch in die Vergangenheit.

        In einer Theorie der Quantengravitation liegt die Sache eventuell anders. Allgemein wird vermutet, dass es in der Quantengravitation keine Singularitäten gibt, sondern stattdessen Zustände hoher Dichte im Bereich der Planck-Dichte (10^94 g/cm^3). So einen könnte es dann auch im Zentrum eines schwarzen Loches geben. Das Zusammentreffen mit einem solchen Zustand dürfte aber nicht weniger tödlich sein als das mit einer Singularität.

        Zum Film:
        SPOILERIch habe den Film noch nicht gesehen, wohl aber den Wikipedia-Artikel gelesen:

        Interstellar ? Wikipedia

        Demnach landet Cooper beim Fall in das schwarze Loch in einem "Tesseract". Da es in dem Film auch um die Vereinigung der ART mit der Quantentheorie, als um die Quantengravitation, geht, kann man annehmen, dass dies durch Quantengravitationseffekte bewirkt wird. Oder auch, dass Menschen aus der Zukunft, die auf der Grundlage von Brands Quantengravitations-Theorie die Gravitation u.a. für Zeitreisen manipulieren können, ihre Möglichkeiten zur Manipulation der Gravitation dazu genutzt haben, den Tesseract zu erschaffen und Coopers Sturz in das schwarze Loch in diesen umzulenken.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Comander1956 Beitrag anzeigen
          Und anlässlich des neuen Nolan Films
          Zum neuen Nolan Film gibt es einen spoilerfreien Guide, den ich allerdings auch noch nicht durchgeschaut habe:
          Spoiler-free guide to the science of Interstellar - space - 30 October 2014 - New Scientist
          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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            #6
            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
            Da kam doch am Wochenende gerade die Outer Limits Folge Das Geisterschiff ( Org. Dark Matters ), wo das Schiff in einem Schwarzen Loch ( oder zumindest ähnlich eines SL ) gefangen war.
            Die Folge auf Pro7 MAXX wollte ich auch gucken, bin dabei aber eingeschlafen

            Zum Glück habe ich die Folge aber schon einmal vor vielen Jahren gesehen und erinnere mich noch stellenweise daran. AFAIR krümmt da ein Himmelskörper (keine Punktsingularität wie in einem schwarzen Loch, sondern ein ausgedehntes Objekt) den Raum in seiner Umgebung so, dass dieser die Topologie einer Hypersphäre annimmt, so dass jede Bewegung in eine Richtung immer wieder an ihren Ausgangspunkt zurückführt. Der Raum um diesen Himmelskörper herum bildet also ein eigenständiges, in sich abgeschlossenes Universum.

            Das unterscheidet sich deutlich von den Verhältnissen, die der ART zufolge in einem schwarzen Loch herrschen. Der Raum in einem schwarzen Loch ist nicht hypersphärisch gekrümmt, sondern hängt topologisch mit dem Raum außerhalb des schwarzen Loches zusammen. Zudem kann man sich im Inneren des schwarzen Loch nicht frei umherbewegen, sondern wird unaufhaltsam zur zentralen Singularität hingezogen. Und diese ist wie gesagt kein ausgedehntes Objekt, sondern ein unendlich kleiner Punkt mit unendlich großer Dichte.

            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
            Es könnte natürlich en Leerraum zwichen Ereignishorizont und dem eigentlich Objekt geben - die Frage wäre dann, könnte man dort mit einem entsprechenden Schutz ( eventuell eine Antigravitation wenn man das entwickeln könnte ) den Schwarzschild durchdringen und dahinter blicken und auf einem möglichen Objekt landen.
            Der ART zufolge gibt es in einem schwarzen Loch zwischen der zentralen Singularität und dem EH tatsächlich einen Leerraum. Um von außen in diesen Leerraum einzudringen, braucht man aber keine Antigravitation, da zieht einen die Gravitation des schwarzen Loches ganz von alleine hin . Der Versuch, auf der zentralen Singularität zu landen, wird allerdings definitiv in einer Bruchlandung enden - die Gravitation wird dort unendlich stark. Der alternative Versuch, Abstand von der Singularität zu halten, wird allerdings genauso zu einer Bruchlandung führen - innerhalb des schwarzen Loches kann nichts den Sturz in die Singularität mehr aufhalten.

            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
            vermutlich würde man zwar auch nix sehen weil das Licht immernoch von uns weg gezogen würde, es wäre also weiterhin absolut dunkel.
            Zwar wird alles Licht zur zentralen Singularität hin gezogen, man selbst aber auch. Stell dir ein Objekt vor, das zwei Lichtsignale aussendet, eines auf die Singularität zu (einwärts), eines von ihr weg (auswärts). Beide Lichtsignale fallen auf die Singularität zu, aber das auswärts ausgesandte langsamer als das einwärts emittierte. Deswegen kann das auswärts emittierte Signal bei einem zweiten Objekt ankommen, das hinter dem ersten Objekt her fällt, dieses zweite Objekt fällt einfach schneller als das auswärts emittierte Signal. Dieses zweite Objekte kannst z.B. du sein. Deswegen kannst du durchaus Objekte sehen, die vor dir fallen.

            Wie das dann genau für dich aussieht, dazu gibt es hier ein Video:

            Journey into a Schwarzschild black hole

            Zitat von Bakkad Baran Beitrag anzeigen
            Du sagst es wäre ein grandioser Tod. Nun, in der Folge konnten nichtmal die Seelen dem Schwerefeld entkommen. Was wäre mit dem Bewusstsein, oder der Seele, wenn es wirklich eine gäbe und sie zu einer höheren nachfolgenden Lebensart gehört - käme sie raus oder bliebe sie gefangen ?
            Die ART kennt keine Seelen, und kann daher dazu keine Auskunft geben. Das bliebe einer Theorie überlassen, die die Existenz von Seelen berücksichtigt. Kandidaten für eine solche Theorie gibt es tatsächlich:

            - Die Omegapunkt-Theorie von Frank Tipler. Derzufolge wird die Seele eines Menschen (oder sonstigen intelligenten Wesens) durch die Information gebildet, die in seinem Bewusstsein vorhanden ist. Kurz vor dem Ende des Universums in einer Endsingularität sollen die Informationen aller intelligten Wesen, die je gelebt haben, vom Omegapunkt (also von Gott) zusammengesammelt und in einen Computer extrem hoher Speicherkapazität eingespielt werden, in dem dann eine perfekte Welt (das Paradies) emuliert wird, in der anhand der eingespielten Informationen jedes intelligente Wesen dann auferweckt wird. Das Sammeln der benötigten Informationen soll dabei durch die Lichtsignale, die jedes intelligente Wesen im Verlauf seines Lebens emittiert hat, erfolgen. Wenn nun allerdings ein Teil der Informationen durch schwarze Löcher verschluckt wird, würde dieser Teil der Informationen verloren sein, und stünde nicht mehr für die Auferweckung zur Verfügung. So gesehen würde eine Seele also tatsächlich in einem schwarzen Loch gefangen bleiben.

            - Die Theorie der morphogenetischen Felder von Rupert Sheldrake. Demnach erzeugt das Gehirn eines Menschen / intelligenten Wesens ein morphogenetisches Feld, das in gewissem Sinne als Seele angesehen werden kann. Vorausgesetzt, die morphogenetischen Felder gehorchen Gesetzen, die mit der Relativitätstheorie kompatibel sind (Sheldrake schweigt sich in dieser Hinsicht aus), kann sich ein morphogenetisches Feld nicht aus dem Inneren eines schwarzen Loches heraus in den Bereich außerhalb ausbreiten, die Seele eines in ein schwarzes Loch gefallenen Wesens bliebe als im schwarzen Loch gefangen.

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