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Der (Un)Charakter des Zehnten Doktors und andere Drehbuchpatzer

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    Der (Un)Charakter des Zehnten Doktors und andere Drehbuchpatzer

    SPOILER FÜR ALLES!

    wer einschließlich Season 4 alles gesehen hat kann weiterlesen


    Nachdem Azau in der Plauderecke den Mangel an Diskussionen hier beklagt hat, würde ich mich gerne etwas unterhalten. Über den Charakter des zehnten Doktor.

    Genauer 2 Punkte:
    Einmal die Charakterisierung des zehnten Doktors
    und zum anderen Unbeständigkeit in dieser Charakterisierung

    Meiner Meinung nach hat dessen Charakterisierung ganz schön gelitten. Zu einem Maß, dass man nicht mehr von irgendwelcher Charakterentwicklung reden kann, sondern einfach nur von inkonsistentem Schreiben.
    Jeder Autor scheint ihn schreiben zu wollen, wie es ihm gerade passt, ohne Rücksicht auf Beständigkeit oder vorhergehende Episoden.

    Als wir Nummer 10 kennen lernten, kam er mir vor, wie ein Baby (nichtmal negativ gemeint. Es passt: nachdem er in einen melancholischen Mann voller Schuldgefühle und Wut regeneriert war, sah er diesmal schon wieder etwas optimistischer in die Welt und wollte etwas mehr Spaß haben). Alles neu, alles muss angefasst, untersucht oder in den Mund gesteckt werden.
    Unterschwellig gab’s dazu die dunkle Seite, die wir von Nummer neun kennen, mittlerweile vielleicht etwas resignierter: Die „mein Heimatplanet ist kaputt und mein Volk ist tot und alles um mich herum stirbt irgendwann und ich hab nur noch 3 Leben übrig und keinen Bock mehr auch noch die Bösewichte mit Samthandschuhen anzufassen – die No Second Chances/Look Me Up!“-seite.
    (Und daneben noch die Emo-seite, die alle 3 Folgen mal in die Ferne starrt und „Rose“ wimmert. Aber das ist ein Thema für einen ganz anderen Thread. „Wie menschlich darf der Doktor“ sein?)
    Dazwischen aufgerieben haben wir dann noch die fatalistische Ader des Doktors, die je nach Stimmung, ob grad manisch, wütend oder emo, sich in Selbstmord, Todeswunsch und simpler fehlender Selbstkontrolle zeigt.

    Das klingt jetzt ziemlich reduzierend, aber leider hab ich das Gefühl, dass das die zwei (oder drei) Punkte sind, über die der zehnte Doktor zumindest seit Ende Staffel 2 ausnahmslos Charakterisiert wird. In Staffel 3 ist das noch besser, aber in Staffel 4 kommt der Doktor schon teilweise wie eine Karikatur seiner selbst rüber, so radikalisiert wird sich besonders auf einen dieser Punkte fokussiert.
    Der fröhliche Doktor ist nicht mehr nur aufgeregt und etwas hibbelig über was neues, er ist geradezu manisch, als hätte er irgendwelche Pillen eingeworfen.
    Dieses Problem, den Doktor gerade in der vierten Staffel nur noch über Extrema zu charakterisieren, dazu wurde der Grundstein eben durch unbeständiges, folgewidriges Schreiben schon in den vorigen Staffeln gelegt.

    Ich hab das Gefühl, die Verantwortlichen wissen selbst nicht, wer der zehnte Doktor ist, außer dass er ziemlich laut, ziemlich schnell und ziemlich high ist.

    Und das ist keine Charakterisierung mehr, dass ist schon eine Art Flanderization (oh tvtropes, ich weiß. Ich fang schon an wie Slowking. Aber genauso wirkt das nun mal auf mich. Homer Simpson war zu Beginn der Serie auch nur ein bisschen schusselig und vom Pech verfolgt. Mittlerweile ist er schon too dumb to live. Ned Flanders war zu Beginn der Serie nur ein bisschen religiös. Jetzt ist er fanatisch.) 10 war erst ein bisschen hibbelig. Jetzt ist er pausenlos aufgekratzt. Bei einer Sendung wie den Simpsons geht das noch, Satire halt. Die dürfen das.
    Aber bei Doctor Who gerade den Charakter des Doktors so zu kannibalisieren find ich tödlich.

    Das ist nicht mal was ich eigentlich schreiben wollte.
    Das klingt nämlich jetzt alles viel schlimmer und extremer, als ich es wirklich empfinde. Noch ist 10 erträglich und sympathisch und geringfügig realistisch, keine Frage.
    Aber der Trend ist da. Und ich finde es einfach schade, dass man Tennants Doktor so verheizt, indem man ihm keine konsequente Charakterisierung gönnt und stattdessen über wenige Merkmale und ein paar Floskeln.
    Wenn man so weitermacht verkommt er noch zum Witz.

    Ich verlange nicht viel, nur, dass man dem Doktor seine Würde zurück gibt.

    (Ich hab ne Vermutung dass dieser radikale Effekt mit dem hohen Anteil an Slapstick in Staffel 4 zusammenhängt. Vielleicht wird's also wieder bessser nachdem diese vorbei ist.
    Gibt natürlich auch Gegenspeile wie Midnight. Leider schloss sich direkt daran, dass große bunte Finale an, aber es besteht Hoffnung.
    Vielleicht bleibt Tennant ja noch eine Staffel nach den Specials und Moffat kann ihn retten …)

    Mein Problem damit ist, dass jetzt jeder Autor sich seine Punkte rauspickt, die er am schönsten findet, wie sie halt grad in die Geschichte passen, ohne darauf Rücksicht zunehmen ob ein Autor in der ein oder anderen Hinsicht da schon was weiterentwickelt hat.

    Um endlich mal Beispiele für inkonsistentes Schreiben zu geben:

    Da hätten wir die Beziehung zu Martha in der dritten Staffel.
    Da haben wir diese wünderschöne Aussprache-Szene in Gridlock, in der Martha beweist was in ihr steckt indem sie den Doktor mal eben zwingt auszuspucken was sein Problem ist.
    Nach der in den nächsten Folgen der Doktor Martha wieder behandelt wie in the Shakespeare Code als wäre Gridlock nie passiert oder in ein Paradoxon gefallen.

    Einfach ganz übel find ich auch den Kontrast von Family of Blood zu Journey’s End.
    In Family of Blood sorgt er dafür, dass jeder von ihnen bis in alle Ewigkeit leidet, aber Davros, den er selbst schon mehrfach umbringen wollte, der immer wieder zurückkehrt um das Universum zu plagen, und der im Gegensatz zur Family of Blood einfach ein ganz anderes Kaliber Bösewicht ist, dem bietet er an ihn zu retten? Wenn er’s jetzt dem singenden Dalek angeboten hätte, okay, aber DAVROS? Selbst in seiner mildtätigsten Stunde, selbst nachdem sein Klon grad zum dritten oder vierten Mal die Daleks ausgerottet hat, und er sich überlegt, dass er Blon Slitheen vielleicht doch hätte gehen lassen sollen, ist das einfach falsch.
    Das hat nicht mal mehr was mit Charakterentwicklung zu tun, nach dem Motto, durch Martha und Donna ist der Doktor mildtätiger geworden.
    Das ist wie dieser bescheuerte Vergleich den sie gleich in Partners in Crime von Donna geben lassen, um zu zeigen, wie sehr sich der Doktor entwickelt hat: Der Doktor hat die Racnoss ersäuft aber die Adipose gehen lassen. Was sollte er sonst tun? Die Adipose Babies niederschießen, während sie zu ihren Eltern latschen? Aus welchem Grund?
    Die Adipose an sich haben niemandem was getan oder verletzen wollen, die Spinnenbabies wollten Menschenfleisch. Zwei völlig unterschiedliche Situationen.
    Es stimmt, dass unsere Companions ihre Spuren hinterlassen, aber so was ist Quatsch.

    Um noch mal auf die Folgewidrigkeit von Family of Blood zurückzukommen:
    Die an sich coole Szene der Bestrafung der Family kommt aus dem Nichts. Wenn sie zumindest in einer Folge zumindest ein bisschen angedeutet hätten, dass der Doktor vor seinen eigenen Reaktionen Angst hat und quasi andere vor sich schützen will ist das okay. Aber noch bevor die Family überhaupt jemanden umgebracht hat, fürchtet er offenbar, dass er ihnen gegenüber vollkommen ausrastet. Nachdem nichts zuvor darauf hingedeutet hat, dass seine jetzige Regeneration dazu fähig ist. Oh, er hat Spinnenbabies ersäuft, wie schlimm!
    Nein, kein Vergleich zu dem, was er mit der Family macht.
    Er ist im Herzen Pazifist, er will niemanden umbringen, wenn man ihn nicht zwingt. Das hätte mir gereicht.
    Aber nicht diese nachgeschobene Erklärung, dass er vollkommen rachsüchtig eine bösartige raushängen lassen wird, wenn man ihn nervt. Das kam einfach aus dem nirgendwo.
    Coole Szene, aber im Kontext der übrigen Serie einfach out of place.
    Zumal diese Düsternis in keiner weiteren Folge thematisiert wird. Wenn man damit jetzt weitergearbeitet hätte und das thematisiert hätte – Einzig Silence in the Library deutet an, was der Doktor in der Zukunft (die noch ewigweit entfernt sein könnte) doch für ein BMF ist – aber nein.
    Da spricht niemand mehr drüber. Ist der Doktor halt mal gehässig, wenn es das Drehbuch verlangt, dass er heute mal mystisch und cool ist.
    Dafür ist er dann wieder lieb zu seinem Besten Freund Davros.

    Ähnliches Problem hab ich mit dem Ende von Fires of Pompeji. Ich hab’s ja im Episodenthread schon angedeutet aber ich finde es einfach inkonsequent, dass er diese Familie da rettet, weil Donna genügend rumheult.
    Ich war traurig, sie da so dem Untergang geweiht hocken zu sehen, hab mir überlegt rettet er sie, rettet er sie nicht? Mir dann gesagt, nein. So ist der Doktor eingeführt worden. Manches könnte er ändern, soll und kann und darf er aber nicht. Sie müssen sterben.
    (Nebenbei wäre das auch dramaturgisch sehr wirksam gewesen.)
    Das ist die Bürde des Timelords.
    Nicht so wie es 5 Minuten vorher im Vulkan gezeigt wurde: drücke ich jetzt den Knopf ist Pompeji futsch, mach ich es nicht ist die Erde futsch. Pompeji ist futsch ob jetzt der Knopp gedrückt wird oder nicht. Das war mieseste Effekthascherei, keine Entscheidung.



    Was mich stört sind also neben der radikalisierten Art der Charakterisierung in der letzten Staffel, diese (merke: unbegründeten) Sprünge von zu mild zu manisch zu sorglos zu fatalistisch.


    Was ich gern von euch hätte (falls ihr es geschafft hat, den ganzen Aufsatz durchzulesen) ist, mir zu zeigen, dass ich falsch liege.
    Charakterisiert mir den zehnten Doktor. Aber – und das ist der Haken – zeigt mir erstens, dass da neben aller Slapstick noch Würde im Doktor steckt und gebt mir zweitens ein einheitliches Bild. Eins das in sich stimmig ist, in dem Davros eine zweite Chance verdient.

    Sind da einfach keine Sprünge wo ich sie sehe? Übersehe ich hier Gründe?
    Helft mir!
    Los, Zauberpony!
    "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

    #2
    Tut mir leid, Moogie, aber ich kann Dir leider nicht zeigen, dass Du falsch liegst, ich bin nämlich absolut Deiner Meinung. So sehr mir die Folgen im einzelnen Gefallen und so sehr ich den Doctor mag, kann ich doch nicht die Brüche ignorieren, die von den Autoren in seiner Charakterisierung geschrieben werden. Was sehr sehr schade ist. Vor allem die Sache mit Davros hat mich genervt. Da hätte er lieber Dalek Caaaaaaaaaan retten sollen. Ich hätte es witzig gefunden, wenn Caan irgendwie in den untiefen der Tardis einquartiert worden wäre und ab und an auftaucht und Unsinn redet *g* Genauso wie ich es schade finde, dass der Master nicht ne Weile mit dem Doctor gereist ist. Aber das ist schon wieder ein anderes Diskussionsthema

    Das älteste deutsche Stargate-Rollenspiel auf www.stargate-universe.de
    "Aber Josua sprach zu den zwei Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Geht in das Haus der Hure und führt das Weib von dort heraus mit allem, was sie hat, wie ihr versprochen habt."

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      #3
      Das ist einfach ärgerlich oder?
      Das ist der Hauptcharakter der Serie und hat seit 3 Staffeln keinen vernünftigen Charakter, aber Journey's End war echt die Krönung (hallo, es ist Davros! <.<)
      Eigentlich sollte man ja annehmen, dass es jemanden gibt, der Drehbücher diesbezüglich durchsieht, ob auch alles schön passt, aber anscheinend ist das doch zu viel Arbeit.

      Was ich bezüglich Dalek Caans empfinde ist ja sowieso klar. Den hätt ich so gern noch öfters gesehen - als singender, kichernder Tentakel-blob versteht sich.
      Mit dem hätt sich der Doc bestimmt auch nicht mehr einsam gefühlt. All die Lieder die er ihm hätte beibringen können.
      (und dito zum Master. Ich hoffe ja, dass Moffat den schnell zurückholt und die beiden dann mal ne Folge gegen ihren Willen zusammenarbeiten müssen. ^^)
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        #4
        Wow. Ich fühle mich als hätte mir jemanden ein Lexikon ins Gesicht gehaun, so viel Text war das.
        Ich stimme dir hier schon zu, aaaaaaber mit 1-2 deiner Beispiele bin ich nicht wirklich einverstanden. Das was wir am ende von Family of Blood zu hören bekamen war ja nun kein unabhängiger, objektiver Erzähler. Es war Son of Mine der über die Geschehnisse berichtete. Sicher hat sich der Doctor nicht von Anfang an gedacht "Hmm ich könnte bei dieser Sache komplett zum Berserker werden, lieber abhaun." sondern eher "Ich habe drei Möglichkeiten 1. getötet werden, 2. sie töten, 3. mich verstecken bis ihre Lebenszeit abläuft. Eins und zwei hören sich nicht sehr prickelnd an, ich werd drei nehmen." und natürlich war er damit "kind", wie Son of Mine es ausdrückt. Er hätte sie auch einfach töten können. Nachdem sie dann natürlich so vielen Menschen die er liebt so viel Leid zugefügt haben, war er ausgesprochen "unkind".
        Zu Fires of Pompei muss ich sagen, dass es eben einfach etwas völlig anderes ist nur dabei zuzusehen wie die Erde zerstört wird als selbst, mit eigenen Händen, tausende Menschen zu töten. Ich denke wenn du einmal in so eine Situation kommen solltest würdest du auch nich sagen "Och die würden ja sowieso sterben *schalter drück*, tralala". Das mit der Familie war dann tatsächlich etwas komisch. Ich habe mich gefragt warum er nicht sowieso zurück ist um sie zu retten, wenn das doch scheinbar machbar war...

        Ansonsten denke ich, dass RTD seine Oberaufsicht nach und nach vernachlässigt und gerade dann in Staffel 4 sich nur noch auf seine Superfolgen konzentriert hat. Ist halt so wenn Menschen wissen, dass sie bald ihren Job verlassen, sie werden schlampig. Ich denke das wird sich mit Moffat schon wieder einränken. ^^
        Zuletzt geändert von Slowking; 28.08.2008, 03:09.
        Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
        "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
        "The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin

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          #5
          Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
          sondern eher "Ich habe drei Möglichkeiten 1. getötet werden, 2. sie töten, 3. mich verstecken bis ihre Lebenszeit abläuft. Eins und zwei hören sich nicht sehr prickelnd an, ich werd drei nehmen."
          und natürlich war er damit "kind", [/quote]
          Bis dahin kann ich dir noch zustimmen. Aber dann?
          Diesen Ausbruch allein hätt ich noch irgendwie verkraften können, aber dann hätte man wirklich, wirklich darauf verzichten sollen ihn Davros retten lassen zu wollen.
          Denn an sich hat die Family nix schlimmeres gemacht als jedes x-beliebige andere Monster, mit der Ausnahme, dass sie hinter dem Doktor direkt her waren anstatt einfach nur so ein paar Menschen plätten zu wollen.
          Und dass der Doktor nicht denkt "ich will nicht ausflippen" bevor er sich versteckt, würd ja nichts daran ändern, dass sein Ausbruch etwas aus dem Nichts kommt.

          Was mich stört ist weniger, dass der Doktor seine dunkle Seite raushängen lässt (auch wenn das etwas aus dem nichts kam), als dass das danch einfach wieder fallen gelassen wird.
          In den anderen Folgen kommt er nur ein bisschen reuig rüber, ein bisschen verzweifelt, ein bisschen emo, aber nicht ansatzweise so gehässig. (the Doctor's Daughter lasse ich da jetzt mal absichtlich raus, weil die ganze Folge allein was charakterisierung angeht ihr ganz eigenes Katastrophenlevel geschaffen hat. <.<)
          Okay Family of Blood basiert auch auf einem Roman und ich weiß nicht, was da am Ende mit der Familie passiert, aber im Gesamtkontext sticht es einfach als völlig unverhältnismäßig hervor verglichen mit dem sonstigen Verhalten des zehnten Doktors.

          Zu Fires of Pompei muss ich sagen, dass es eben einfach etwas völlig anderes ist nur dabei zuzusehen wie die Erde zerstört wird als selbst, mit eigenen Händen, tausende Menschen zu töten. Ich denke wenn du einmal in so eine Situation kommen solltest würdest du auch nich sagen "Och die würden ja sowieso sterben *schalter drück*, tralala".
          Er darf schon Schuldgefühle haben, aber ich fand es falsch es so darzustellen, als ob der Doktor eine Wahl hätte. Die armen Leute waren ja so oder so dem Untergang geweiht.
          Von daher wäre es konsequenter gewesen die Vulkan-explodiert Sache nicht vom Doktor abhängig zu lassen und ihn dann die Familie nicht retten zu lassen.
          Das wäre dann wieder mehr in einer Einheit mit den Regeln vom Rest der Serie gewesen. (wer weiß, vielleicht wurde die Familie ja zwei Tage später von fliegenden Killer-Zeitaffen gefressen )
          Und da wären wir dann wieder bei der Bürde des Timelords, der Leute nicht rettet, weil er die Zeitlinie (oder den Zeitschwabbelball halt ) schützen muss, und nicht bei "das ist meine Bürde weil ich die Aliens aufhalten muss und die so oder so sterben müssen"
          Ich finde da ist ein kleiner Unterschied.

          Ansonsten denke ich, dass RTD seine Oberaufsicht nach und nach vernachlässigt und gerade dann in Staffel 4 sich nur noch auf seine Superfolgen konzentriert hat. Ist halt so wenn Menschen wissen, dass sie bald ihren Job verlassen, sie werden schlampig. Ich denke das wird sich mit Moffat schon wieder einränken. ^^
          Ich hab ehrlich gesagt noch große Angst vor den Specials.
          Zur Begründung des Weihnachtsspecials dieses Jahr soll er einfach nur gesagt haben "Cyberman in der Epoche? Das ist doch cool!"
          <.<
          Wenn DT dann auch noch am Ende von 2009 gehen sollte, werd ich mich ein bisschen betrogen fühlen.
          Zuletzt geändert von Moogie; 28.08.2008, 11:35.
          Los, Zauberpony!
          "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

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            #6
            Was mich stört ist weniger, dass der Doktor seine dunkle Seite raushängen lässt (auch wenn das etwas aus dem nichts kam),
            Naja, der 7te hatte schon Anklänge von einer dunklen Seite. (Auch wenn sie sich eher in der subtilen Manipulation von anderen Charaktern geäußert hat und er wohl einen größeren Plan hatte, der aber leider ins Wasser fiel, weil die Serie abgesetzt wurde).

            Und dann wäre da auch noch die Sache mit dem Valeyard.

            Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
            Das wäre dann wieder mehr in einer Einheit mit den Regeln vom Rest der Serie gewesen. (wer weiß, vielleicht wurde die Familie ja zwei Tage später von fliegenden Killer-Zeitaffen gefressen )

            Naja, der Vater tauchte ja später als ein Ausbruchsüberlebender Charakter in einem Englischlehrbuch aus. Von daher ist anzunehmen, daß sein Überleben auch im Dr-Who-Universum vorgesehen war.

            mfg
            Dalek
            "The Earth is the cradle of humanity, but one can not live in a cradle forever."
            -Konstantin Tsiolkovsky

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              #7
              Zitat von Dalek Beitrag anzeigen

              Naja, der Vater tauchte ja später als ein Ausbruchsüberlebender Charakter in einem Englischlehrbuch aus. Von daher ist anzunehmen, daß sein Überleben auch im Dr-Who-Universum vorgesehen war.
              ja, die Familie ist ein Insider Gag für die britischen Zuschauer.
              Um das zu erreichen hätte man die Familie einfach zufällig überleben lassen können. So nach dem Motto nachdem ganzen Chaos hauen die zufällig noch rechtzeiitg genug aus der Stadt um zu überleben ... weil sie grad die Tante auf dem Land besuchen oder so.

              Naja, der 7te hatte schon Anklänge von einer dunklen Seite. (Auch wenn sie sich eher in der subtilen Manipulation von anderen Charaktern geäußert hat und er wohl einen größeren Plan hatte, der aber leider ins Wasser fiel, weil die Serie abgesetzt wurde).

              Und dann wäre da auch noch die Sache mit dem Valeyard.
              Der Roman auf dem Family of Blood/Human Nature basiert handelte ja auch eigentlich vom siebten Doktor

              Ich hab nichts dagegen wenn sie jetzt anfangen den Valeyard zu entwickeln. Betonung liegt auf entwickeln. Nicht einfach von heute auf morgen neue Charaktereigenenschaften einwerfen und die dann wieder vergessen, weil man damit nichts mehr anfangen kann.

              Ich mag ja des Doktors dunkle Seite. Nur muss da eben auch was hinter stecken, nicht nur der "weil es geil aussieht" Effekt.
              Los, Zauberpony!
              "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

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                #8
                Zitat von Moogie Beitrag anzeigen
                Diesen Ausbruch allein hätt ich noch irgendwie verkraften können, aber dann hätte man wirklich, wirklich darauf verzichten sollen ihn Davros retten lassen zu wollen.
                Denn an sich hat die Family nix schlimmeres gemacht als jedes x-beliebige andere Monster, mit der Ausnahme, dass sie hinter dem Doktor direkt her waren anstatt einfach nur so ein paar Menschen plätten zu wollen.
                Und dass der Doktor nicht denkt "ich will nicht ausflippen" bevor er sich versteckt, würd ja nichts daran ändern, dass sein Ausbruch etwas aus dem Nichts kommt.
                Auch hier beziehst du wieder nicht einen gravirenden Unterschied mit ein: Die Leute die die Daleks getötet haben waren wildfremde. Die Family of Blood hat Menschen weh getan die dem Doctor bzw. John Smith sehr nahe waren und sie haben ihn dazu gezwungen ein Leben, dass er sich so sehr gewünscht hat aufzugeben. Um ehrlich zu sein machts mich fast etwas ärgerlich, dass du hier mehrfach versuchst wild fremde Menschen und Menschen die dem Doctor nahe stehen über einen Kamm zu scheren.
                Es gibt ja auch diesen netten Spruch "3 tote Menschen sind ne Tragödie, 30000 sind ne Statistik". Man kann nicht mit jedem dieser 30000 Menschen mitleid haben und es liegt auch nicht in der menschlichen (und scheinbar auch der timelordschen) Natur mit ihnen Mitleid zu haben. Im Endefekt interessiert man sich nur für Freudne und Familie, jedenfalls in dem maße, dass man durchdrehen würde wenn ihnen weh getan wird. Die Family of Blood haben sich einfach die falschen opfer ausgesucht. Da waren die anderen Monster halt cleverer.

                Aber ja da das mit Davros war übertrieben, genauso wie ich sein ständiges Gewimmer von Genocid nicht nachvollziehen kann. Bei den Daleks ist jeder ein Soldat, bestückt mit Waffen. Im Krieg werden Soldaten getötet, möglichst die auf der anderen Seite als die auf der man selbst ist. Fertig. Nix Genocid hier.
                Er darf schon Schuldgefühle haben, aber ich fand es falsch es so darzustellen, als ob der Doktor eine Wahl hätte. Die armen Leute waren ja so oder so dem Untergang geweiht.
                Von daher wäre es konsequenter gewesen die Vulkan-explodiert Sache nicht vom Doktor abhängig zu lassen und ihn dann die Familie nicht retten zu lassen.
                Das wäre dann wieder mehr in einer Einheit mit den Regeln vom Rest der Serie gewesen. (wer weiß, vielleicht wurde die Familie ja zwei Tage später von fliegenden Killer-Zeitaffen gefressen )
                Und da wären wir dann wieder bei der Bürde des Timelords, der Leute nicht rettet, weil er die Zeitlinie (oder den Zeitschwabbelball halt ) schützen muss, und nicht bei "das ist meine Bürde weil ich die Aliens aufhalten muss und die so oder so sterben müssen"
                Ich finde da ist ein kleiner Unterschied.
                naja hab schon in meinem letzten Post gesagt was ich davon halte. Muss ich nciht mehr drauf eingehen. :/
                Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
                "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!" - Alte Volksweisheit
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                  #9
                  Zitat von Slowking Beitrag anzeigen
                  Auch hier beziehst du wieder nicht einen gravirenden Unterschied mit ein: Die Leute die die Daleks getötet haben waren wildfremde. Die Family of Blood hat Menschen weh getan die dem Doctor bzw. John Smith sehr nahe waren und sie haben ihn dazu gezwungen ein Leben, dass er sich so sehr gewünscht hat aufzugeben. Um ehrlich zu sein machts mich fast etwas ärgerlich, dass du hier mehrfach versuchst wild fremde Menschen und Menschen die dem Doctor nahe stehen über einen Kamm zu scheren.
                  Tu ich das?
                  Dann tut's mir Leid.
                  Ich hab ja nichts gegen den Wutausbruch ansich, nur dass ich die Art der Darstellung einfach nicht gelungen finde.
                  Zwar überzeugend (weil, eben wie du sagtest ihm etwas am Leben als John Smith lag (im Gegenteil zu dem was da in "Doctor's Daughter" gelaufen ist), aber inkonsequent (dahingegehend, dass es wieder ins nichts verschwindet).
                  Los, Zauberpony!
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                  Kommentar


                    #10
                    Schizophren

                    Vielleicht ist es einfach ein Ausdruck des Zwiespaltes in dem sich der arme Mann befindet.

                    Immerhin schleppt er Erinnerungen und Gefühle aus diversen Leben immer präsent mit sich herum.
                    -Das hat nen Grund warum das bei uns (nur) im Unterbewußtsein eine Rolle spielt-
                    Da überrascht es mich nicht, das er leicht Schizophren wirkt und nicht alles unbedingt erklärbar ist oder es auch mal zu Wiedersprüchen kommt.

                    Kommentar


                      #11
                      Ich kann nur in diesem "imaginären Saal" aufstehen und applaudieren. Alles was Moogie gesagt hat, hat Hand und Fuß und wurde nicht nur einmal aufgeworfen. Und vieles davon habe auch ich im Laufe der Season in den Threads angeprangert. Ich kann viel schlucken, aber was sie aus dem Doctor in Staffel vier gemacht haben, war wirklich beängstigend. Er wurde fast kastriert um Donna in irgendeiner Form aufzuwerten oder einen Konsenz zu finden.

                      Über die Würde des Doctors haben Freunde und ich erst vor 4 Tagen diskutiert. Es ist schrecklich wie sie aus einem Mann einen echten Waschlappen gemacht haben. Und da war der Tenor bei fast allen ähnlich. Egal ob Frau oder Mann, niemand fand die Charakterisierung in der 4. Staffel glaubhaft oder dem Doctor entsprechend.

                      Ich erinnere da gerne an eine Szene (The Sontaran Strategem), in der ihm Donna eröffnet dass sie ihn verlässt. Oder besser dass der Doctor das annimmt und ein nicht endenwollendes "ach wie gerne und teuer du mir doch geworden bist" Gesülze ablässt, obwohl er sie erst ein paar Wochen kennt. Unerträglich denn entweder ist der Doctor ein verlogener Schwätzer, welcher jedem Companion nach ein paar Tagen Honig um den Mund schmiert oder er ist ein Weichei wie es im Buche steht. Beides ist aber nicht der Doctor. Diese manische Sinnhaftigkeit, welche damit immer wieder dem neuen Companion gegeben werden sollte, ist lächerlich.

                      Nur Family of Blood ist in sich dermaßen stimmig das ich über deren Fehler mit Leichtigkeit hinwegsehen kann. Für mich bis jetzt die beste Doppelepisode der neuen Serie.

                      Man könnte natürlich endlos so weitermachen oder sich auf den Tag freuen, an welchem RTD nichts mehr mit Doctor Who zutun haben wird. Ich präferiere letzteres!
                      <<I brought back a little surprise for the Dominion.>> (Benjamin Sisko)

                      Die Erde ist das einzige Irrenhaus, das von seinen Insassen verwaltet wird.
                      (René Wehle)

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von Peter R. Beitrag anzeigen
                        Über die Würde des Doctors haben Freunde und ich erst vor 4 Tagen diskutiert. Es ist schrecklich wie sie aus einem Mann einen echten Waschlappen gemacht haben. Und da war der Tenor bei fast allen ähnlich. Egal ob Frau oder Mann, niemand fand die Charakterisierung in der 4. Staffel glaubhaft oder dem Doctor entsprechend.
                        Hmm war der zehnte das nicht immer irgendwie?

                        Ich erinnere da gerne an eine Szene (The Sontaran Strategem), in der ihm Donna eröffnet dass sie ihn verlässt. Oder besser dass der Doctor das annimmt und ein nicht endenwollendes "ach wie gerne und teuer du mir doch geworden bist" Gesülze ablässt, obwohl er sie erst ein paar Wochen kennt. Unerträglich denn entweder ist der Doctor ein verlogener Schwätzer, welcher jedem Companion nach ein paar Tagen Honig um den Mund schmiert oder er ist ein Weichei wie es im Buche steht. Beides ist aber nicht der Doctor. Diese manische Sinnhaftigkeit, welche damit immer wieder dem neuen Companion gegeben werden sollte, ist lächerlich.
                        Naja komm. Er kennt sie seit dem zweiten christmas special, wir sehen längst nicht alle ihre Abenteuer im TV, also kann es durchaus sein, dass sie schon in paar Monate reisen und sie haben nun einiges zusammen durchgemacht. Ist ja nicht so als würden sie zusammen im Finanzamt arbeiten. Diese vielen Nahtoderfahrungen schweißen sicher zusammen.

                        Man könnte natürlich endlos so weitermachen oder sich auf den Tag freuen, an welchem RTD nichts mehr mit Doctor Who zutun haben wird. Ich präferiere letzteres!
                        Joa lang müssen wir ja nich mehr warten. ^^
                        Disclaimer: Meine Post sind meist nicht als Absolute zu vestehen, sondern sollen nur einen weiteren Blickwinkel bieten.
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                          #13
                          Ja ja,
                          ihr habt ja leider völlig recht.
                          Und ich bin bestimmt die Letzte, die ihn- so wie er ist- gut findet.

                          Aber wenn wir ihn schon mal haben, und es gibt ja ne menge Leute die ihn mögen, sollten wir da nicht wenigstens versuchen ihn zu verstehen?!

                          Der eine Teil von mir hat sich von Anfang an gegen ihn gewehrt:
                          Über die hälfte meines Lebens war ER der, auf den man sich erlassen konnte. Er würde schon das richtige tun, nicht für dich oder sich selber, sondern das Richtige an sich.
                          ER ist stark und mutig- und jetzt haben wir nen Teletubby!

                          Und der andere Teil von mir versucht ihn zu verstehen:
                          Wir dürfen nicht vergessen, dass er einen riesigen Sack „mieses Karma“ mit sich herum schleppt: Trauer, Wut, Angst, Schuldgefühle
                          Es ist völlig normal, das wir uns an negative Dinge viel deutlicher erinnern als an Gute.
                          Da ist es nicht verwunderlich, dass er sich an die guten Dinge klammert, die gerade zu gegen sind...

                          Und dann gibt es noch etwas, das euch besonders stört:
                          Jetzt mal Hand aufs Herz, hat nicht jeder von euch eine Eigenschaft die er gerne ändern würde... hmm... irgend eine!
                          Wie oft habt ihr es euch schon vor genommen...und immer dann, wenn es leicht zu sein scheint, gelingt es euch am wenigsten. Und in Situationen, in denen jeder verstehen würde, dass ihr in alte Muster zurückfallt, meldet sich plötzlich diese leise Stimme und erinnert euch an euer edles Vorhaben.
                          Das ist- und ich hoffe ihr verzeiht mir den Ausdruck- menschlich!

                          „I´ve lived many lives and every time I learned something from it...“
                          Wird nur Zeit, das er das gelernte auch anwendet...

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                            #14
                            Selbst dann finde ich es aber ein bisschen seltsam, dass der Zehnte Doktor mit all dem so schlecht klar kommt, nachdem er die neunte Inkarnation damit verbracht hat, erfolgreich Teilverluste zu verarbeiten und fröhlicher zu werden.
                            Selbst wenn man da die Trennung von Rose wieder als Rückschlag ansieht, er hat Sarah Jane wieder getroffen, er hat seine Martha, er hat seinen Jack, er hat keinen Grund einem Companion derart lange nachzuweinen.
                            Er hat sich da quasi etwas zu stark zurückentwickelt.

                            Zitat von QuanYin Beitrag anzeigen
                            „I´ve lived many lives and every time I learned something from it...“
                            Wird nur Zeit, das er das gelernte auch anwendet...
                            Das würd ich so unterschreiben.
                            Los, Zauberpony!
                            "Bin solch erzgutes Geschöpf und habe nun schon drei Menschen ermordet! Und unter den dreien zwei Priester."

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                              #15
                              Kann es eigentlich sein, dass der Unterschied zwischen 9. und 10. Doctor gar nicht so gross ist, sondern eher die Schauspielerische Note den Ausschlag gibt?
                              Der 9. Doctor neigte schließlich, trotz all dem aufgezeigten Verlusten, immer auch zur Fröhlichkeit. Beim 10. wurde das nur stärker betont und das Thema Daleks zeigte keine so starke Wirkung auf ihn. Trotzdem wurde der 10. ernst, wenn es um seine Vergangenheit ging.
                              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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