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Definition von Sci-Fi

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    #46
    Für mich ist SciFi ein Gedankenspiel. Unter mehr oder weniger weitgehender Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse, versucht sie sich an Prognosen, am "was wäre, wenn" - und das auf eine Art und Weise, die die Leute (ob sie nun die wissenschaftlichen Grundlagen (er)kennen oder nicht) unterhaltsam und möglicherweise sogar erhellend finden.
    SciFi kann in verschiedener Form daherkommen:
    Literatur, bewegte Bilder in all ihren Erscheinungsformen (Kinofilm, Fernseh-Serie, Dokumentation ...), dazu Spiele, Malerei, Musik (wobei letztere selten ohne Bezug auf eine der anderen Formen auftritt; ich kenne auf Anhieb kein SciFi-Musikstück, welches nicht irgendeinen Bezug zu einer Vorlage welcher Art auch immer hat) und bestimmt noch ein paar mehr, die mir im Moment nur nicht einfallen

    SciFi hat die verschiedensten Ausprägungen erfahren: (da ich mich mit Geschriebenem besser auskenne, sind meine Vertreter-Beispiele alle aus der Literatur)
    Cyberpunk - William Gibson (Neuromancer-Trilogie)
    Military SF - David Weber (Honor Harrington), John Ringo (Posleen Wars)
    Alternate History - John Birmingham (Axis of Time), Eric Flint (Ring of Fire),
    Dystopien (negative Utopien) - Ray Bradbury (Fahrenheit 451), George Orwell (1984)
    und viele mehr - wobei die Grenzen zwischen den einzelnen Ausprägungen nicht immer klar erkennbar sind und teilweise sogar verschwimmen - ebenso wie die Grenzen zwischen SciFi und Nicht-SciFi (insbesondere Fantasy).
    “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

    Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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      #47
      Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
      [... ich kenne auf Anhieb kein SciFi-Musikstück, welches nicht irgendeinen Bezug zu einer Vorlage welcher Art auch immer hat).
      Zager & Evans - In the year 2525

      Sciencefiction ist ein ziemlicher Oberbegriff, welches wiederum in vielerlei Formen annimmt. Weltraumoper ist SciFi, aber auch Zeitreise, Steampunk, etc.. So könnte man also sagen, Sciencefiction ist ein Ausdruck einer Idee, welche (noch) nicht Realität ist, sich aber auf aus der Realität bekannte Gegebenheiten beruft.
      Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
      Stalter: "Nope, it's all bad."

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        #48
        Zitat von Darth.Hunter hier->
        Der Kernpunkt von "echtem" Scifi (also nicht Mystery-Serien, die zufällig in der Zukunft spielen) ist die kritische Betrachtung unserer Gesellschaft - Kultur, Politik, Ethik im Allgemeinen. Dabei werden dann z.B. außerirdische Rassen als Stellvertreter für bestimmte (schlechte) Eigenschaften unserer eigenen Gesellschaft skizziert und überspitzt.
        Ist zwar aus einem anderen Thread, aber ich denke das kann man hier gut verwenden.
        Ich bin fast der selben Meinung wie Dearth.Hunter, aber ich finde zu
        SciFi gehört auch eine deutliche technische Entwicklung im gegensatz
        zu unseren heutigen Technologien. Wobei das dann auch wieder zu
        Hard-Scifi tendieren würde.
        "Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat."
        Bertolt Brech
        "Ex astris scientia“ <–> "Von den Sternen kommt das Wissen"

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          #49
          Zitat von schlecksi Beitrag anzeigen
          Hallo! Suche gerade für eine Forschung über das Leseverhalten verschiedener Menschen eine gute Beschreibung für das Genre Science Fiction und hab mir gedacht, hier in so einem Forum sitzen die Experten, ihr habt sicher genaue Vorstellungen davon. Also, bitte helft der Wissenschaft und sagt mir, wie könnte man das Literaturgenre Science Fiction definieren?
          Liebe Grüße, schlecksi
          Wenn Du Germanisten fragst, ist die Antwort einfach: Science-Fiction ist übler Schund, alles, was der letzte Schund ist, ist Science-Fiction, also trivialer Schrott, was hochgebildete Menschen nicht einmal mit der Kohlenzange anfassen würden. Also die schlechtestmögliche Literatur der Weltgeschichte und aller Zeiten ist Science-Fiction.

          Ansonsten kann man das Literaturgenre Science-Fiction nicht definieren, da fast jeder Definitionsversuch, der weit genug gefasst wird, um alles, was unter dem Label Science-Fiction verkauft wird, zu subsummieren, bei wortgetreuer Auslegung dann letztlich auch Werke miterfasst, die Germanisten nie zur Science-Fiction zählen würden.

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            #50
            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Wenn Du Germanisten fragst, ist die Antwort einfach: Science-Fiction ist übler Schund, alles, was der letzte Schund ist, ist Science-Fiction, also trivialer Schrott, was hochgebildete Menschen nicht einmal mit der Kohlenzange anfassen würden. Also die schlechtestmögliche Literatur der Weltgeschichte und aller Zeiten ist Science-Fiction.

            Ansonsten kann man das Literaturgenre Science-Fiction nicht definieren, da fast jeder Definitionsversuch, der weit genug gefasst wird, um alles, was unter dem Label Science-Fiction verkauft wird, zu subsummieren, bei wortgetreuer Auslegung dann letztlich auch Werke miterfasst, die Germanisten nie zur Science-Fiction zählen würden.
            Vielleicht ist einer von uns immer nur an die falschen Germanisten geraten, aber bei den Seminaren zur phantastischen Literatur, die ich an der Uni in Gießen besucht habe wurde die Science Fiction mit der selben Wertschätzung - oder besser Neutralität - betrachtet, wie alles andere auch.
            Im Bereich Sprachwissenschaft hatten wir sogar einen Prof. der bekennender Star Trek - Fan war.

            Ich denke, SF lässt sich als Untergattung der Phantastik am Besten in Abgrenzung zu den beiden anderen Spielarten - Fantasy und Horror - definieren. Wichtig ist, dass wundersame Dinge in nicht-magischer, also rationaler, wissenschaftlicher oder eben pseudo-wissenschaftlicher Weise erklärt werden. Außerdem stehen soziologische, politische und philosophische Themen im Mittelpunkt, während z.B. im Horrorgenre eher psychologische, innerweltliche Dinge eine Rolle spielen. Fantasy hat dagegen meist stark symbolische Bezüge.

            Außerdem thematisiert die SF in der Regel die kritisch betrachteten Folgen der Co-Existenz von Mensch und Technik. Ein anderes Subgenre der SF konzentriert sich aber auch speziell auf soziologische Prognosen, ohne sich dabei besonders auf die Naturwissenschaften zu beziehen. Allerdings stellt die Soziologie ja auch wieder eine eigene Wissenschaft dar.

            Zuletzt gibt es natürlich immer Grenzgänger, die sowohl in der SF, als auch in der Fantasy beheimatet sind. Die machen das Definieren dann erst schwierig.

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              #51
              Für mich hängt Science Fiction mit einem Geist der Wissenschaftlichkeit und Rationalität des fiktiven Szenarios zusammen.

              Das geschilderte Szenario muss nach wissenschaftlichen Grundsätzen erklärbar sein. Dass diese wissenschaftlichen Grundsätze extrem spekulativ und nach veröffentlichung des Werkes widerlegt werden ist irrelevant.

              Oder einfach ausgedrückt: Wenn plötzlich Magie oder "Die Macht" Ursache sein soll haben wir den bereich der Science Fiction verlassen.

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                #52
                Danke! Damit habt ihr mir schonmal sehr weitergeholfen. Vor allem die Abgrenzung von Fantasy bzw. die Schwammigkeit der Abgrenzung ist sehr interessant.

                Also wenn ich das richtig verstanden hab beschäftigt sich Sci-Fi als Literaturgenre mit alternativen Realitäten (d.h. mit erfundenen Geschichten - fiction), in denen die geschilderten Szenarien mit irgendeiner Form von Wissenschaft (wie stichhaltig auch immer) erklärt werden, ist manchmal gesellschaftskritisch und es stehen soziologische, politische und philosophische Themen im Mittelpunkt.

                Ist das immer so oder gibt es auch "seichtere" Literatur in denen halt der technische Fortschritt im Zentrum steht und das kritische, politische etc. wegfällt?

                Danke für die Diskussion bisher!

                Kommentar


                  #53
                  Zitat von schlecksi Beitrag anzeigen
                  [...] Also wenn ich das richtig verstanden hab beschäftigt sich Sci-Fi als Literaturgenre mit alternativen Realitäten (d.h. mit erfundenen Geschichten - fiction), in denen die geschilderten Szenarien mit irgendeiner Form von Wissenschaft (wie stichhaltig auch immer) erklärt werden, ist manchmal gesellschaftskritisch und es stehen soziologische, politische und philosophische Themen im Mittelpunkt.[...]
                  Mit dieser Definition sind auch Umberto Ecos "Der Name der Rose" oder Ken Follets "Die Säulen der Erde" als Science-Fiction einzuordnen.

                  Kommentar


                    #54
                    Also wenn ich das richtig verstanden hab beschäftigt sich Sci-Fi als Literaturgenre mit alternativen Realitäten (d.h. mit erfundenen Geschichten - fiction), in denen die geschilderten Szenarien mit irgendeiner Form von Wissenschaft (wie stichhaltig auch immer) erklärt werden, ist manchmal gesellschaftskritisch und es stehen soziologische, politische und philosophische Themen im Mittelpunkt.
                    Ich finde im Großen und Ganzen kann man das so zusammenfassen.
                    Ist das immer so oder gibt es auch "seichtere" Literatur in denen halt der technische Fortschritt im Zentrum steht und das kritische, politische etc. wegfällt?
                    Als Beispiel für seichtere Scifi Literatur könnte man 'Evolution' von Eleanor Fremont oder 'Lost in space'
                    von Joan D. Vinge nennen. In diesen Büchern geht es genau wie in den gleichnamigen Filmen eher
                    um Action und Spannung als Gesellschaftliche und Soziale Probleme. Aber ich denke das man in jeder
                    Scifi Literatur ein wenig Hintergrundgeschichte benötigt um die Situation der Charaktere verstehen zu
                    können und somit werden auch automatisch tiefgründige Themen zumindest angeschnitten.

                    Als Beispiel für tiefgründige Scifi Literatur würde ich 'Die Australische Revolution' von A. Bertram Chandler
                    und 'Dreamland' von Hilary Hemingway anführen.
                    Zuletzt geändert von Ivanhoe87; 29.03.2009, 22:18.
                    "Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat."
                    Bertolt Brech
                    "Ex astris scientia“ <–> "Von den Sternen kommt das Wissen"

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                      #55
                      Das Metzler Literatur Lexikon schreibt: "Romane, Erzählungen, Filme, Hörspiele und Comics, die sich spekulativ mit künft. Entwicklungen der Menschheit befassen:"
                      Ich denke, das trifft es schonmal gut, auch wenn hier alleine schon der Bezug auf die Menschheit etwas problematisch sein kann, denn schließlich ist auch SciFi ohne Menschen denkbar.
                      Auch die angeführten künftigen Entwicklungen müssen nicht notwendigerweise vorhanden sein, ebenso könnte es auch um gar nicht selbst Entwickeltes gehen, könnte es sich wie z.B. Star Gate das anfangs getan hat, um lediglich aufgefundene Entwicklungen drehen.
                      Auch das "spekulativ" finde ich hier etwas deplaziert, impliziert es doch den ausdrücklichen Willen zur Spekulation (im Gegensatz zum wertneutralen "Fiktion") über die Auswirkungen zukünftiger Entwicklungen, der m.E. nicht notwendigerweise vorhanden sein muß.
                      Diese Definition rückt also die Betrachtung der Auswirkungen zukünftiger Entwicklungen als Zweck der Science Fiction in den Vordergrund, obwohl sich immer wieder gezeigt hat, daß in vielerlei Science Fiction die "science" eigentlich nur ein Mittel zum Zweck ist, nicht der Zweck selber.

                      Diese Definition (auch wenn unter dem Lemma noch ne ganze mehr Text folgt) finde ich daher reichlich unzutreffend, aber sie gibt schonmal einen ersten Eindruck.
                      In der Tat finden sich unter dem Begriff "Science Fiction" eine Menge völlig unterschiedlicher Werke, die oftmals gleichzeitig auch ebenso anderen Genres zugeordnet werden könnten (Horro, Krimi, Psychothriller, Fantasy, etc.).
                      Ich glaube, besonders trat diese Definitionsschwierigkeit bei den Drachenreitern von Pern zutage, die wohl anfangs den Eindruck eines Fantasyromans machen, später erst dann aber offenbar werden lassen, daß es sich eigentlich um Science Fiction handelt.
                      Ähnlich wie Warhammer Fantasy, das genau genommen auf einer Welt im Warhammer 40K Universum spielt, das wiederum ziemlich eindeutige SciFi-Elemente trägt.
                      "Echte" oder "reine" Science Fiction, also Werke, deren Hauptbestandteil die spekulative Betrachtung zukünftiger Entwicklungen ist, ist m.E. daher eigentlich vergleichsweise rar.

                      Allerdings gibt es diese Zuordnungsprobleme ja auch bei anderen Genres.
                      Wo z.B. verlaufen die festen Grenzen zwischen Horror und Mystery und Mystery und Fantasy?
                      So genau lässt sich das also nicht allgemein definieren.

                      Möglichst allgemein gehalten ließe sich vielleicht sagen:
                      Unter Science Fiction versteht man Werke, die sich mit Entwicklungen, Errungenschaften oder Entdeckungen befassen, welche dem zum Zeitpunkt der Erschaffung des Werkes Bekannten zeitlich deutlich voraus sind, oder vor dem Hintergrund einer derart gestalteten Realität spielen.

                      Aber auch die Definition ist sicherlich löchrig.

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                        #56
                        Zitat von schlecksi Beitrag anzeigen
                        Also wenn ich das richtig verstanden hab beschäftigt sich Sci-Fi als Literaturgenre mit alternativen Realitäten (d.h. mit erfundenen Geschichten - fiction), in denen die geschilderten Szenarien mit irgendeiner Form von Wissenschaft (wie stichhaltig auch immer) erklärt werden, ist manchmal gesellschaftskritisch und es stehen soziologische, politische und philosophische Themen im Mittelpunkt.
                        Bei Georg Seeßlen/Ferdinand Jung (Science Fiction: Geschichte und Mythologie des Science Fiction - Films, Bd. 1) finden sich noch ein paar gute Ansätze.

                        Danach beschäftigt sich die SF - wieder in Abgrenzung zu Horror und Fantasy - statt mit individuellen Innenwelten, eher mit gesamtgesellschaftlichen Belangen, die die Zukunft der Menschheit betreffen. Sie befasst sich mit Spannungsfeldern zwischen Vernunft und Natur, Wissenschaft und Glaube, Technik und Ethik und behandelt darüber hinaus Utopien und Ideologien.

                        Ein Punkt, den ich besonders wichtig finde, ist der, dass es der SF weniger darum geht, eine tatsächlich eintretende Zukunft vorher zu sagen, sondern vielmehr einen abstrakten Denkraum zu bieten, in dem sich ganz und gar gegenwärtige Hoffnungen und Befürchtungen benennen und verarbeiten lassen.

                        Zitat von schlecksi Beitrag anzeigen
                        Ist das immer so oder gibt es auch "seichtere" Literatur in denen halt der technische Fortschritt im Zentrum steht und das kritische, politische etc. wegfällt?

                        Danke für die Diskussion bisher!
                        Die Thematisierung technische Fortschritts in der SF geht eigentlich immer Hand in Hand mit der Schilderung seiner Auswirkungen auf Leben und Gesellschaft. Selbst in solchen Vertretern der Gattung, die die abenteuerlichen Aspekte stärker in den Vordergrund rücken - wie etwa bei diversen Serienhelden von Edmond Hamilton oder den Perry Rhodan - Romanen - sind politisch - soziologische Aussagen und Bezüge dennoch wahr zu nehmen.

                        Die Fantasy gestaltet ihre Welten dagegen in der Regel anders und rückt damit näher an das Märchen, dem sie entspringt. Was immer sich an Phantastischem in der Fantasy abspielt, dient der mythischen Verfremdung und wird nicht genauer erklärt oder in den Mittelpunkt gerückt. Diverse Wesen wie Elfen und Zwerge existieren eben einfach und der Einsatz von Magie wird als alltäglich betrachtet, ohne es ín besonderer Weise zu thematisieren.

                        Die SF muss ihre phantastischen Elemente grundsätzlich rational erklären und begründen.

                        Ein berühmter Grenzgänger ist denn beispielsweise Star Wars, denn hier herrschen übernatürliche Kräfte (die erst in der Prequel-Trilogie dürfig entmystifiziert werden) und die Technik ist niemals tatsächliches Thema der Geschichte, da sie weder als besonderer Segen, noch als ein Übel dargestellt, sondern einfach als Gegeben betrachtet wird.

                        Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                        Allerdings gibt es diese Zuordnungsprobleme ja auch bei anderen Genres.
                        Wo z.B. verlaufen die festen Grenzen zwischen Horror und Mystery und Mystery und Fantasy?
                        So genau lässt sich das also nicht allgemein definieren.
                        Eine 100%ig zutreffende Definition wird sich, besonders anhand der Vielfalt innerhalb der Gattung kaum finden lassen, aber die wichtigsten Merkmale lassen sich durchaus herausfiltern.

                        Mystery ist allerdings so ein Problem, denn im Grunde genommen gibt es dieses Genre für sich genommen überhaupt nicht. Es handelt sich vielmehr um ein Amalgam aus den drei Hauptströmungen der Phantastik, oft gepaart mit Krimi-Elementen.

                        Das einzige, was allen Mystery-Geschichten tatsächlich gemeinsam ist, ist das bezeichnende Element des Geheimnisvollen, das letztlich deduktiv aufgelöst werden muss. Ansonsten ist es meist relativ eindeutig dem Horror-, Fantasy- oder SF-Bereich zuzuordnen. Nur, dass sich diese Zuordnung oft eben erst am Ende der jeweiligen Geschichte vornehmen lässt, da man bis dahin nicht weiß, ob die abschließenden Erklärungen übernatürlich oder rational sein werden.

                        Bei LOST deutet bisher z.B. alles auf SF hin und auch bei PRIMEVAL dürfte dies der Fall sein, während SUPERNATURAL zweifellos in den Horrorbereich gehört.

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                          #57
                          Mystery ist eine Vermengung aus Science Fiction, Horror und Fantasy und eine Scheinaglizismus. Wird seit Akte X recht inflationär benutzt. Wird gerne benutzt, da die deutschen Fernsehsender glauben, SF würde das Publikum abstoßen.

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                            #58
                            Zitat von Logan5
                            sind politisch - soziologische Aussagen und Bezüge dennoch wahr zu nehmen.
                            Lässt sich natürlich fragen, ob das die SciFi besonders macht - erstmal würde ich annehmen, daß eine Vermeidung solcher Aussagen und Bezüge in JEDEM Werk unmöglich ist.
                            Selbst aus einem Weinkatalog oder einem Telefonbuch ließen sich solche Aussagen und Bezüge (begrenzt) extrapolieren, auch wenn sie hier nicht intendiert wären.

                            Zitat von Logan5
                            Was immer sich an Phantastischem in der Fantasy abspielt, dient der mythischen Verfremdung und wird nicht genauer erklärt oder in den Mittelpunkt gerückt.
                            Das stimmt so, denke ich, nicht ganz, gerade wenn man es in Bezug mit deiner vorherigen Aussage setzt - auch Fantasy kann politische, soziologische, kulturelle oder sonstige Aussagen haben.
                            Die Chroniken von Narnia z.B. sind implizit religiös geprägt, und auch Tolkiens Werke hat man schon auf unterschiedlichste Art zu deuten versucht.(Sauron als Hitler, etc.)
                            Und auch, daß magische Phänomene oder ungewöhnliche Begebenheiten nie besonders thematisiert oder erklärt würden, muß so nicht sein.

                            Die Frage ist eher, in wieweit solche Erklärungen logisch nachvollzogen werden können - und was der Bezugsrahmen ist.
                            Denn auch in vielen "SciFi"-Werken wird das phantastische Element, z.B. die Hochtechnologie, nicht näher erläutert (gerade bei Star Trek sieht man das ja oft), und selbst wenn es erläutert wird, stellt sich doch die Frage, in wiefern diese Erläuterungen auch nachvollzogen werden können oder gar valide sind.
                            Das ist ja auch gerade der Grund, warum sowohl SF als auch Fantasy der Phantastik zugeordnet werden - weil die hervorstechenden Merkmale dieser Genres eben phantastische Züge aufweisen und eben gerade NICHT komplett nachvollzogen werden können.
                            Arthur C. Clarke hat mal geschrieben: "Jedewede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."
                            Und das trifft glaubich hier den Punkt - daß es nämlich letzten Endes kaum einen Unterschied macht, ob es sich beim tollen Gizmo um Magie oder um Technologie handelt, solange nicht dieses Gizmo und dessen Funktionsweise eindeutig im Vordergrund stehen.

                            Zitat von Logan5
                            Mystery ist allerdings so ein Problem, denn im Grunde genommen gibt es dieses Genre für sich genommen überhaupt nicht. Es handelt sich vielmehr um ein Amalgam aus den drei Hauptströmungen der Phantastik, oft gepaart mit Krimi-Elementen.
                            Ja, eben. Mystery ist oft sehr schwer auseinanderzuhalten und bezieht sich oftmals sogar auf MEHRERE andere Genres gleichzeitig bzw. innerhalb der selben fiktiven Welt.
                            So wie in Akte X z.B. mal von Aliens, mal von Dämonen oder Dschinnen die Rede ist.
                            Das mysteriöse Element dürfte wohl das einzig Konsistente sein in diesem Genre.


                            PS @Leto:
                            Sicher ist Mystery auch geeignet, um Leute anzulocken, die sich weder für reine SF, noch für reine Fantasy interessieren.
                            Ich denke, dieses Kunststück vollbringt der Bezug zur Gegenwart und zu anderen Genres wie eben vor allem dem Krimi, wenn man mal Akte X oder jetzt Fringe als Beispiel nimmt.
                            Trotzdem halte ich die Mystery schon für ein eigenständiges Genre, da sie solche Elemente auf eine mehr oder minder charakteristische Weise vermischt.
                            Ob jetzt so Dinge wie die Serien "Poltergeist" oder "Medium" Fantasy oder doch Mystery sind, das wäre dann wieder eine andere Frage...
                            Ich denke, was die Mystery ausmacht, ist zu einem großen Teil die Konfrontation der Realität entsprungen sein könnender Personen mit dem Mysteriösen in einer hinreichend der Realität nachempfundenen Welt.
                            Im Gegensatz zu einer Welt voll Orks und Elfen oder Robotern und Aliens ist die Welt in der Mystery wohl (fast?) immer von ganz normalen Menschen mit ihren ganz normalen Leben bevölkert, die nur eben manchmal durch ungewöhnliche und teils zuerst unerklärliche Phänomene gestört werden.
                            Was eben zu einer leichter nachvollziehbaren fiktiven Welt führt, die dem "casual"-Konsumenten den Einstieg erleichtert.
                            Zuletzt geändert von Taschenmogul; 30.03.2009, 00:45.

                            Kommentar


                              #59
                              Ich sage mal, meine persönliche Definition von Science Fiction sieht so aus: Die Fiktion muss wissenschaftlich basiert sein, d.h. es dürfen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach so über den Haufen geworfen werden. Dabei genügen mir aber auch keine reine politischen oder sozialen Fiktionen, so nach dem Motto, was wäre, wenn Frauen oder Kinder die Welt beherrschen oder Japan den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte, sondern es muss etwas Technologisches dabei sein. D.h. also Science-Fiction ist für mich die Antwort auf die Frage: Wie wirken sich Technologie und Wissenschaft auf die Gesellschaft aus ?

                              Zum Teil findet man dies auch in meinem Lieblings-Universum, in Star Trek, was aber auch Fantasy-Elemente enthält, weswegen ich mit SF auch gerne Science Fantasy meine. Science Fiction ist für mich dann eher Hard-SF.

                              Zur Abgrenzung verwende ich folgende Idee (siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Science_fantasy):
                              A definition, offered by Rod Serling, is that "science fiction makes the implausible possible, while science fantasy makes the impossible plausible." The meaning is that science fiction describes unlikely things that could possibly take place in the real world under certain conditions, while science fantasy gives a veneer of realism to things that simply could not happen in the real world under any circumstances. Another interpretation is that science fiction does not permit the existence of supernatural elements; science fantasy does. Even the usage of this definition is difficult, however, as some science fiction makes use of apparently supernatural elements such as telepathy.

                              For many users of the term, however, "science fantasy" is either a science fiction story that has drifted far enough from reality to "feel" like a fantasy, or a fantasy story that is attempting to be science fiction. While these are in theory classifiable as different approaches, and thus different genres (fantastic science fiction vs. scientific fantasy), the end products are sometimes indistinguishable.
                              Womit ich nicht einverstanden bin, ist folgender Trick:
                              Arthur C. Clarke's dictum that "any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic" indicates why this is so: a writer can write a fantasy using magic of various sorts, and yet turn the story into science fiction by positing some highly advanced technology, or as-yet-unknown but ultimately thoroughly provable science, as an explanation for how the magic can occur.
                              D.h. man behauptet einfach nur, irgendein Dingsbums ist Technik, und so wird eine astreine Fantasy-Story plötzlich zu Science-Fiction. Nicht mit mir .
                              Umgehrt gilt:
                              Another writer can describe a future world where technologies are so advanced to be invisible, and the effects produced would be classified as magical if they were only described as such. A world might include magic which only some people (or only the reader) know to be in fact technological effects.
                              Sehr weit fortgeschrittene Technologie kann wie Magie erscheinen, ist es aber nicht. Aber man muss diese weit fortgeschrittene Technologie dann aber auch also solche beschreiben können.

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                                #60
                                Ich habe mich auch schon gefragt wie Science Fiction genau definiert wird, ich habe hier auch schon viele antworten bekommen, aber ehrlich gesagt sind mir diese antworten etwas zu philosophisch!

                                Ich finde es ist auch recht schwer zu bestimmen was genau eigentlich Science Fiction ist da es ja auch oft mit anderen Genres gemischt wird!

                                Also wann ist Science Fiction noch Science Fiction & wann nicht mehr & was genau ist Science Fiction?

                                Reicht es aus das in einer Geschichte ein Alien vorkommt um Science Fiction zu sein, ist demnach E.T. Science Fiction ( habe ich ehrlich gesagt nie zu diesem Genre gezählt )?

                                Was ich auch gerne wissen würde ist, kann eine Geschichte aus diesem Genre wieder, na sagen wir mal, rausfallen wenn z.B. die Technologie die in der Geschichte beschrieben wird irgendwann Realität ist?

                                Ist "20 000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne heute noch Science Fiction?
                                Das Buch zählt ganz klar zu den Sci-Fi Klassikern aber da es die Technologie heute schon längst gibt, ist das Buch dann heute noch Science Fiction?

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