Soylent Green - realistische Perspektive? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Soylent Green - realistische Perspektive?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Komplett geschlossene Weltraumhabitate kann es sowieso nicht geben, weil man immer alle paar Monate ein Raumschiff dorthin schicken wird, um etwaige Ersatzteile, Medikamente, Forschungsgeräte, und natürlich auch Nahrung und Sauerstoff-Reserven zu bringen, nur schon damit es eben nicht zu solchen Katastrophen kommt, wo die Stationsbewohner zu Kannibalen mutieren müssen.

    Dass es zu Überbevölkerung kommt, bezweifle ich auch, zumindest für die nächsten 50 Jahre.

    Industrie-Länder haben bekanntlich ein Geburtenrückgang zu vermelden, und in unserer heutigen Gesellschaft wollen Frau und Mann erst spät ein Kind zeugen, wenn überhaupt, sobald die finanzielle Lage gesichert ist und man sich die eigenen Träume einigermassen verwirklicht.

    Während in den ärmeren Ländern halt viele Kinder entweder an Kriegen, schlechter Ernährung oder mangelnder medizinischer Versorgung zu Grunde gehen.

    Flächenmässig hätte es Platz und genügend Nahrung für mehrere dutzend Milliarden von Menschen, vielleicht sogar mehrere Hundert Milliarden. Aber der Transport und die Lagerung kostet Unsummen an Geld, und ausser, man kann dieses Problem effizient lösen, werden wir nur sehr sehr sehr langsam unsere allgemeine Population erhöhen.
    Und selbst dann sehe ich eher eine Nivellierung des Populationszuwachses, weil dann auch die Bewohner der Drittwelt-Länder einen ähnlichen Lebensstandart wie unsereins leben werden, mit weniger Kindern, besserer medizinischer Versorgung, und anderem Schnickschnack.

    Kommentar


      #17
      Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
      Komplett geschlossene Weltraumhabitate kann es sowieso nicht geben, weil man immer alle paar Monate ein Raumschiff dorthin schicken wird, um etwaige Ersatzteile, Medikamente, Forschungsgeräte, und natürlich auch Nahrung und Sauerstoff-Reserven zu bringen, nur schon damit es eben nicht zu solchen Katastrophen kommt, wo die Stationsbewohner zu Kannibalen mutieren müssen.
      Komplett geschlossene Habitate sind eine Frage der Größe und der Anzahl der Bewohner. Letztlich ist auch der Planet Erde nichts Anderes als ein komplett geschlossenes Habitat .

      Wie viele Menschen die Erde maximal als Bevölkerung verkraftet, ist eine gute Frage. Aber ich denke mal, bei zwanzig Milliarden ist Schluss, es sei denn, es kommen einige sehr unangenehme Einschränkungen, wie dass nicht jeder ein Auto kaufen und fahren oder in Urlaub fliegen kann.

      Kommentar


        #18
        Nur dass die Erde sich einigermassen selbst reguliert, während alles andere von Menschenhand erschaffene kaum je dermassen stabil sein wird. Selbst wenn die Menschheit die ganze Erde in ein radioaktives Ödland verwandelt, würde sich die Erde in maximal ein paar Millionen Jahre wieder neue Planzen und Tiere hervorbringen.

        Neue architektische Bauten kann dazu führen, dass hunderte bis gar mehrere tausende von Menschen auf kleiner Fläche leben können, wenn man hoch genug und stabil baut. Jedes mehrstöckige Habitat mit einem eigenen Park und Freizeit-Anlagen sowie Einkaufsanlagen auszustatten, würde es ermöglichen, dass man Klaustrophobie und anderen Erscheinungen vorbeugt. So könnte man locker Populationen bis in die knapp 100 Milliarden beherbergen, mehr, wenn man sogar Wüstengebiete wie die Pole oder Sahara und Gobi dazunimmt.

        Aber solange das Güter-Transport-Problem besteht, wird es nicht dazu kommen. Wäre man aber in der Lage, oben genannte funktionierende Weltraumhabitate zu bauen, die über Jahrzente bis Jahrhunderte funktionieren, würden all diese Konzepte auch auf der Erde funktionieren.

        Kommentar


          #19
          Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
          Nur dass die Erde sich einigermassen selbst reguliert, während alles andere von Menschenhand erschaffene kaum je dermassen stabil sein wird. Selbst wenn die Menschheit die ganze Erde in ein radioaktives Ödland verwandelt, würde sich die Erde in maximal ein paar Millionen Jahre wieder neue Planzen und Tiere hervorbringen.

          Neue architektische Bauten kann dazu führen, dass hunderte bis gar mehrere tausende von Menschen auf kleiner Fläche leben können, wenn man hoch genug und stabil baut. Jedes mehrstöckige Habitat mit einem eigenen Park und Freizeit-Anlagen sowie Einkaufsanlagen auszustatten, würde es ermöglichen, dass man Klaustrophobie und anderen Erscheinungen vorbeugt. So könnte man locker Populationen bis in die knapp 100 Milliarden beherbergen, mehr, wenn man sogar Wüstengebiete wie die Pole oder Sahara und Gobi dazunimmt.

          Aber solange das Güter-Transport-Problem besteht, wird es nicht dazu kommen. Wäre man aber in der Lage, oben genannte funktionierende Weltraumhabitate zu bauen, die über Jahrzente bis Jahrhunderte funktionieren, würden all diese Konzepte auch auf der Erde funktionieren.
          Das größte Problem bei dieser Masse von menschen ist halt einfach die Produktion und Erschaffung von Nahrungsmitteln.
          Wobei ich denke, dass man eher Vitamin-tabletten und Nährstoffsaußen zu futtern bekommt, anstatt von menschen
          ~~:::Battlestar Galactica:::~~~

          InterStella - Foren-RPG

          Kommentar


            #20
            Produktion von Nahrungsmitteln ist kein Problem, schliesslich haben wir heute schon dermassen viel, dass wir jährlich mehrere hundert Millionen Tonnen davon verschimmeln lassen und/oder aus Platzmangel verbrennen, von Ungeziefer gefressen werden, oder als Reserve in Lager für eventuelle Katastrophen und Kriegen halten.
            All diese abermillionen von Nahrungsgütern zu verschieben, ist ein wesentlich grösseres finanzielles Problem, das wir in absehbarer Zeit nicht lösen werden können. Bestenfalls wird es noch teurer, Nahrungsmittel herumzuschippern, weil die Benzinpreise steigen.

            Wenn es einfach nur um die tatsächlich vorhandene Masse an Nahrungsreserven geht, könnten wir locker das vielfache der heutigen Menschheit sehr gut ernähren.

            Kommentar


              #21
              Der Film hat schon eine gewisse Klasse. Ich habe ihn jetzt noch mal gesehen, und Sols Sterbeszene ist schon beeindruckend. Es war auch Edward G. Robinsons letzter Film . Die DVD respektiert dies mit einem kleinen Special Feature. Für einen Film von 1973 ist schon gut gemacht, und ich werde mir auch mal den Audiokommentar von Richard Fleischer (Regisseur) und Leigh Taylor Young (Darstellerin) anhören, was denen so 30 Jahre danach zum Film eingefallen ist. Dass der Film eine realistische Zukunftsprognose sein wollte, glaube ich nicht. Er geht ja auch auf einen Roman von Harry Harrison zurück und spielt einfach mit dem Gedanken, wie eine restlos überbevölkerte Welt aussehen würde. Dass aus Menschen ein Nahrungsmittel wird, ist dabei durchaus schlüssig. Menschliche Körper lösen sich nach dem Tod so oder so auf und gehen zumindest teilweise in die üblichen Kreisläufe ein. Interessant ist jedenfalls auch der Hinweis des Films, dass das Plankton in den Ozeanen stirbt, und Soylent Green eben nicht aus Plankton hergestellt wird.
              Zuletzt geändert von irony; 06.03.2010, 00:40.

              Kommentar


                #22
                Soylent Green bekommt heute in Anbetracht des sogenannten demographischen Wandels, zumindest was die legale Sterbehilfe angeht, eine beklemmende Realitätsnähe.
                Interessant ist auch der Umstand, daß Personen als Wohnungsinventar angesehen werden und evtl. vom neuen Mieter übernommen werden können.

                Bemerkenswert finde ich auch, daß Mr.Heston außer den ganzen Historienschinken doch retativ viele Science-Fiction Filme gedreht hat.
                Planet der Affen, Der Omega Mann und eben Soylent Green.
                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                Kommentar


                  #23
                  ...

                  Den derzeit Mächtigen der Erde ist eine Menge zuzutrauen. Ein SG-Szenario würde mich nicht wundern...
                  "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
                  www.alexander-merow.de.tl
                  http://www.amazon.de/Beutewelt-B%C3%.../dp/3869018399
                  http://www.amazon.de/Das-aureanische...889779&sr=1-11

                  Kommentar


                    #24
                    Ich persönlich befürworte die Legalisierung von Sterbehilfe.
                    Sterben ist (bislang) sowieso unvermeidbar.
                    Warum sollte man sich nicht dafür freiwillig entscheiden dürfen, wenn man gute Gründe hat, nicht weiterzuleben?

                    Zitat von Philliph Adama Beitrag anzeigen
                    Das größte Problem bei dieser Masse von menschen ist halt einfach die Produktion und Erschaffung von Nahrungsmitteln.
                    Nicht nur kann bereits mit heutigen Mitteln ausreichend Lebensmittel produzieren.
                    Dank zukünftiger urbanisierter Landwirtschaft könnten sich die Städte selbst versorgen, und sogar das Transportproblem verringern.

                    Kommentar


                      #25
                      Also ich glaube kaum, dass wir irgendwann Menschenfleisch bzw.Menschliche Biomasse essen werden.Zwar mag es aktive Sterbehilfe irgendwann mal geben aber Kannibalismus ist wohl eher unwahrscheinlich...da müsste wirklich eine globale Katastrophe geschehen,dass wir anfangen uns selber als Nahrung zu sehen.
                      "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion." Voltaire

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von Großfürst Pavel II. Beitrag anzeigen
                        Nicht nur kann bereits mit heutigen Mitteln ausreichend Lebensmittel produzieren.
                        Dank zukünftiger urbanisierter Landwirtschaft könnten sich die Städte selbst versorgen, und sogar das Transportproblem verringern.
                        Das weiß man nicht wirklich. Derzeit gehen uns langsam nicht nur die fossilen Brennstoffe aus und der Badarf an anderen fossilen Rohstoffen wächst auch immer drastischer. Dank dieser Rohstoffe sind wir überhaupt in der Lage unsere Landwirtschaft so produktiv zu halten. Chemie ist ein sehr wichtiger Faktor in der Landwirtschaft. Und die gängige Chemie ist z.B. sehr abhängig vom Erdöl und dessen "Abfall"-Produkte bei der Sprittherstellung.

                        Außerdem ist es viel wahrscheinlicher, dass es zu einem Krieg kommen wird, falls es die Umstände so verlangen werden. Und wenn wir in 30-40 Jahren so langsam bereit für die Rente sind, wird man uns einfach links liegen lassen, damit wir in Ruhe verrecken können /*SarkasmusAlarm*

                        Ich glaube jedenfalls nicht, dass sich die Menschen in der westlichen Welt, die seit Generationen die Souveränität inne haben (trotz machtbesessener Reicher und korrupter Politiker), sich lange rumquälen würden mit so einem Zustand der Sinnlosigkeit. Krieg, Zwangs-Euthanasie, Genozid... sucht euch was aus, gabs alles schon irgendwann mal in der Geschichte und kann es wieder jederzeit geben. Es muss sich nur wieder eine Gruppe oder ein Bekloppter dafür finden, der dann auf Bauernfang geht. DIE LINKE wird auch immer stärker ;-)

                        Kommentar


                          #27
                          Dass man in Zukunft verzweifelt genug sein wird, um Menschen im großen Stil in kleine grüne Nahrungswürfelchen zu verarbeiten ist vollkommen illusorisch.
                          Dann gibt es einen dicken Krieg oder eine Seuche wird taucht auf (oder wird sogar gezielt "erschaffen") und dann werden die Menschen wieder kräftig dezimiert. Da ist wohl realistischer als Kannibalismus...Trotzdem ist der Film an sich nicht übel...
                          "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
                          www.alexander-merow.de.tl
                          http://www.amazon.de/Beutewelt-B%C3%.../dp/3869018399
                          http://www.amazon.de/Das-aureanische...889779&sr=1-11

                          Kommentar


                            #28
                            Nach längerem Nachdenken komme ich zu dem Schluß, daß Kannibalismus wohl der Anfang vom Ende der menschlichen Rasse sein dürfte.
                            Ich erinnere nur an die Kannibalenkrankheit Kuru oder die Creutzfeld-Jacob-Krankheit (bei Rindern auch Rinderwahnsinn oder BSE genannt), die ja durch die Verfütterung von totem Rind, hübsch vermengt mit pflanzlichen Produkten (wie vermutlich auch Soylent Green) entstanden ist. Hierbei spielten sogenannte Prionen im Eiweiß eine entscheidende Rolle.

                            Könnte von herrschenden Klassen auch bewußt zur Dezimierung der Weltbevölkerung eingesetzt werden.
                            Eine perfide Vorstellung: Die Hand die füttert und gleichzeitig tötet.

                            Der Verlag DAS BRENNGLAS - gemeinnützige Körperschaft für Tierschutz, die ausschließlich Tierschutz-Publikationen produziert und verbreitet.


                            Warnung: Zarte Gemüter sollten den Link vorsichtig oder gar nicht öffnen. Es sind drastische Fotos von Schlachtvieh darin enthalten.
                            Das Thema ist ja so neu nicht. Taucht aber schon länger in den Medien nicht mehr auf.
                            Erfolgreiche Verdrängung würde ich sagen.
                            Zuletzt geändert von Galactus; 16.08.2010, 02:11.
                            "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                            Kommentar


                              #29
                              Meh, das würde man innerhalb kürzester Zeit herausfinden, weswegen irgendwelche klammheimliche Versuche, Leute derart zu töten, sowieso scheitern würden.
                              Dort wo das klappen könnte, hätten die Mächtigen sowieso despotische Macht und könnten ohne Aufsehen genauso gut Leute an die Wand stellen und gleich erschiessen oder vergasen, anstatt mehrere Jahre lang die Unerwünschten irgendwie mit komplizierten Mitteln sterben zu lassen.

                              Kommentar


                                #30
                                @ Makaan:
                                War auch nur ein kleiner Anfall von Horror, der mich da ergriff.
                                Im Kern meinte ich, daß ich das Soylent Green Szenario heute abwegig finde.
                                Eben wegen der aktuellen medizinischen Erkenntnisse. In den frühen 1970er Jahren wußte man das noch nicht und so hat man versteckten Kannibalismus in diese Dystopie eingebaut.
                                Trotzdem finde ich den Film recht gut, denn er würde auch ohne den Kannibalismus funktionieren.
                                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X