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Unsterblichkeit

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    #16
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Und in welchem körperlichen Zustand wird der Mensch unsterblich? Wird die Alterung gestoppt? Also ewige Jugend?
    Einen Hinweis gibt vielleicht Schwämme ? Wikipedia :
    Schwämme können ein sehr hohes Alter erreichen, beispielsweise ist der älteste bekannte noch lebende Schwamm der Art Scolymastra joubini etwa 10.000 Jahre alt und zählt somit zu den ältesten Lebewesen unseres Planeten.
    Die Frage: Warum ist das so ? Schwämme sind so ziemlich die primitivsten Tiere, die es gibt mit nur wenigen (drei) differenzierten Zelltypen. Je mehr differenzierte Zelltypen ein Organismus hat, umso anfälliger wird er gegenüber Alterungsprozessen. Am besten wäre es einen Zellregenerationsmechanismus zu designen, den man in den genetischen Code jeder menschlichen Zelle integrieren könnte. Unsterblichkeit quasi durch Gentherapie. Organe werden immer wieder erneuert. Ein kniffliges Problem ist dabei aber möglicherweise die Kommunikation zwischen den Zellen eines Organismus mittels funktionellen Proteinen. Zuviele Variablen, die sich nur schwer kontrollieren lassen. Z.B. ist es ja nicht ganz einfach zu entscheiden, wann eine Zelle, deren Leistung nachlässt, durch eine andere ersetzt werden muss, und wo diese neue Zelle gebildet wird.

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      #17
      Wenn wir es irgendwann schaffen, den Tod zu besiegen, dann werden wir bis dahin auch unseren Geist, unsere Intelligenz erheblich gesteigert haben. Wir dürfen uns also nicht vorstellen, dass die Menschen, die wir jetzt sind, irgendwann unsterblich sind, und sich furchtbar langweilen, weil Fernsehen, Billard und Internet irgendwann keinen Spaß mehr machen Einem Menschen mit einem IQ von 1000 würden völlig neue Arten der Unterhaltung und des Genusses zur Verfügung stehen. Vermutlich würde er die Welt so intensiv erleben und auch an seinen eigenen Gedanken eine so große Unterhaltung haben, dass an Langeweile gar nicht zu denken ist.

      Kinder dürften dann natürlich nicht mehr in die Welt gesetzt werden. Oder besser gesagt: Wer Kinder haben will, muss sich verpflichten irgendwann ins Gras zu beißen Finde ich fair, da ich keine Kinder haben will.

      Ich betone aber noch mal: Wenn es irgendwann Unsterblichkeit gibt, dann werden die Wesen, die in ihren Genuss kommen, nicht die heutigen Menschen sein, sondern irgendetwas anderes, das sich durch künstliche Evolution aus ihnen entwickelt hat. Ich persönlich halte die Steigerung des menschlichen Geistes ohnehin für viel wichtiger als Unsterblichkeit. Vermutlich wäre ein einziges Jahr mit einem IQ von 1000 unendlich großartiger als eine Million Jahre in unserem jetzigen Zustand!

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        #18
        Sehe ich genauso. Die wahrscheinlichste Methode, wie die "Menschheit" unsterblich werden kann ist das Erschaffen von Maschinenkörpern, in die man dann das Bewusstsein überträgt. Diese müssten dann maximal hin und wieder ausgetauscht werden.

        Eine andere, aber eher zu vermeidende Methode, wäre das Klonen und spätere Transferieren des Bewusstsein in den Klon, wie die Asgard aus Stargate dies gemacht haben. Leider sind sie deshalb auch allesamt gestorben. Asgard - Stargate Wiki - Das deutschsprachige Stargate-Lexikon

        Ob man den IQ der Menschheit allerdings jemals erhöhen kann, halte ich in unserer biologischen Form für sehr schwierig... da sollte man sich eher auf die Frage nach dem Sinn des Lebens konzentrieren, da kommt man schneller zu einem fertigen Ergebnis
        "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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          #19
          Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
          Vermutlich wäre ein einziges Jahr mit einem IQ von 1000 unendlich großartiger als eine Million Jahre in unserem jetzigen Zustand!
          Wieso?

          Was hab ich von einem hohen IQ? Welche Wechselbeziehung geht er mit meinem sonstigen Wohlbefinden ein? Ich verstehe da den Zusammenhang nicht den du stellst.
          StFWiki, die Wiki zu Sternenfaust

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            #20
            Zitat von Gnarrader Blek Beitrag anzeigen
            Wieso?

            Was hab ich von einem hohen IQ? Welche Wechselbeziehung geht er mit meinem sonstigen Wohlbefinden ein? Ich verstehe da den Zusammenhang nicht den du stellst.
            Wenn die gesamte Menschheit ein Jahr lang einen IQ von 1000 besitzen würde, wären viele Übel plötzlich beseitigt, da die Menschen nun die Probleme wirklich erkennen würden. Und dies hätte für die Menschheit als solches mehr Vorteile wie ein unendliches Leben in grenzenloser Dummheit.
            "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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              #21
              Zitat von tbfm2 Beitrag anzeigen
              Wenn die gesamte Menschheit ein Jahr lang einen IQ von 1000 besitzen würde, wären viele Übel plötzlich beseitigt, da die Menschen nun die Probleme wirklich erkennen würden. Und dies hätte für die Menschheit als solches mehr Vorteile wie ein unendliches Leben in grenzenloser Dummheit.
              Ein hoher Intelligenzquotient führt nicht automatisch zu vernünftigen, moralischen oder verantwortungsbewussten Handeln. Tatsächlich haben solche Charaktereigenschaften, mit der Intelligenz einer Person recht wenig zu tun.
              Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
              Dr. Sheldon Lee Cooper

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                #22
                Zitat von Gnarrader Blek Beitrag anzeigen
                Wieso?

                Was hab ich von einem hohen IQ?
                Alles, was wir erleben, findet in unserem Bewusstsein, in unserem Geist statt. Und je ausgeprägter der Geist, desto intensiver und facettenreicher unsere Erlebnisse. Ein Mensch hat bereits Zugang zu Erlebniswelten wie Musik, Kunst, Wissenschaft, die zum Beispiel einem Homo Erectus nicht zugänglich waren. Würden wir irgendwann einen Menschen hervorbringen, der von uns so weit entfernt ist wie der Jetztmensch vom Homo Erectus, dann wären für ihn noch ganz andere Bewusstseinssphären erreichbar. In jeder Minute seiner Existenz könnte er Erfahrungen von einer Intensität machen, wie sie für einen Jetztmenschen ewig unerreichbar sind, egal was er tut.

                Denn es ist ja so: Du kannst die Welt bereisen, du kannst zum Mars fliegen, du kannst reich und berühmt werden... am Ende hängt jedes Erlebnis, das du machen kannst, von der Klaviatur deines Bewusstseins ab. Ein stumpfer Tropf wird nie die Erlebnisse haben können, die einem Genie möglich sind. Und ein Genie von heute wird nie die Erlebnisse und Erfahrungen haben können, die jemand mit einem IQ von 1000 haben könnte.

                Auf die Intelligenz kommt alles an. Und deshalb ist es m.E. die wichtigste Aufgabe des Menschen, sich selbst zu überwinden und ein intellektuell höheres Wesen hervorzubringen.

                Klingt nach SciFi, ist aber ganz wissenschaftlich und ernst gemeint.

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                  #23
                  Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                  Ein hoher Intelligenzquotient führt nicht automatisch zu vernünftigen, moralischen oder verantwortungsbewussten Handeln. Tatsächlich haben solche Charaktereigenschaften, mit der Intelligenz einer Person recht wenig zu tun.
                  Natürlich ist ein hoher IQ nicht ausschlaggebend für Vernunft, Moral und Verantwortung. Allerdings führt rationales Denken (welches meiner Meinung nach mit der Intelligenz Hand in Hand geht) dazu, dass die Menschen eher eigenverantwortlich und der Folgen bewusst handeln.
                  "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                    #24
                    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                    Alles, was wir erleben, findet in unserem Bewusstsein, in unserem Geist statt. Und je ausgeprägter der Geist, desto intensiver und facettenreicher unsere Erlebnisse.
                    Also ich mag nicht mit Mr. Hawking tauschen. Wissen und Intelligenz allein macht nicht glücklich.
                    StFWiki, die Wiki zu Sternenfaust

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                      #25
                      Intelligenz ist ja schön und gut, aber sie macht weder glücklich, noch bietet sie Trost bei der Aussicht bald abtreten zu müssen. Vor die Wahl gestellt, entweder "Unsterblichkeitsforschung" oder "Supergenie-Forschung" zu unterstützen, würde mein Scheck an das Institut gehen, das an ersterem arbeitet. Denn wenn dieses Problem erst einmal gelöst ist, hat man alle Zeit der Welt (im wahrsten Sinne des Wortes) sich mit Intelligenz-Zuwächsen zu beschäftigen.

                      Zitat von tbfm2
                      Wenn die gesamte Menschheit ein Jahr lang einen IQ von 1000 besitzen würde, wären viele Übel plötzlich beseitigt, da die Menschen nun die Probleme wirklich erkennen würden.
                      Welche Probleme könnten denn allein aufgrund fehlender Intelligenz nicht erkannt (und gelöst) werden? Vielleicht findet man eine Kur gegen Krankheit X und einen Beweis für Theorem Y, aber um Krieg, Ressourcenkämpfe, Ungerechtigkeit, Fremdenhass, Glaubenskämpfe, Ideologien, Aberglaube, Habsucht, Betrügerei, Mord, Totschlag, Sexualverbrechen, Neid, Umweltzerstörung, soziale Kälte, Ignoranz usw. hinter uns zu lassen, braucht es schon mehr als bloße Intelligenz. Auf der anderen Seite würde Unsterblichkeit zumindest dem Totschlag-Argument gegen die Lösung von Problemen das Wasser abgraben: "Das erleben ich ja wieso alles nicht mehr, da sollen sich die Jüngeren drum kümmern."

                      Ob man den IQ der Menschheit allerdings jemals erhöhen kann, halte ich in unserer biologischen Form für sehr schwierig...
                      Es ist aber in der Tat so, dass einer Person mit Durchschnitts-IQ, die sagen wir mal 60 Jahre in die Vergangenheit verfrachtet wird, plötzlich eine überdurchschnittliche Intelligenz attestiert würde. Trotz aller gegenläufiger Bemühungen des Privat-Fernsehens ist die Durchschnittsintelligenz nämlich gestiegen.

                      TP: Werden die Menschen immer klüger - oder nur intelligenter?
                      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                        #26
                        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                        Es ist aber in der Tat so, dass einer Person mit Durchschnitts-IQ, die sagen wir mal 60 Jahre in die Vergangenheit verfrachtet wird, plötzlich eine überdurchschnittliche Intelligenz attestiert würde. Trotz aller gegenläufiger Bemühungen des Privat-Fernsehens ist die Durchschnittsintelligenz nämlich gestiegen.

                        TP: Werden die Menschen immer klüger - oder nur intelligenter?
                        Aber das ist auch ein guter Punkt. Ich steh zwar nicht auf Dokusoapkram, aber diese Experimente wo sie eine Familie 100 Jahre in die Vergangenheit verfrachten und aufem Bauernhof schuften lassen zeigen IMHO vor allem, dass selbst das Wissen darum, dass es Fernsehn, Autos usw gibt, denen nix bringt, weil sie halt einfach weder Zeit haben diese Erfindungen nachzubauen oder zu nutzen, bei einem 20 Std. Tag ist Fernsehn aber mal sowas von unnötig....

                        Von daher, Intelligenz nutzt nur bedingt, solange sie nur im Kopf da ist....
                        StFWiki, die Wiki zu Sternenfaust

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                          #27
                          Zitat von tbfm2 Beitrag anzeigen
                          Natürlich ist ein hoher IQ nicht ausschlaggebend für Vernunft, Moral und Verantwortung. Allerdings führt rationales Denken (welches meiner Meinung nach mit der Intelligenz Hand in Hand geht) dazu, dass die Menschen eher eigenverantwortlich und der Folgen bewusst handeln.
                          Leider führt ein mehr an rationellen Denken, nicht unbedingt auch zu mehr Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein des einzelnen. Diese Eigenschaften, sind vielmehr ein Produkt von Erziehung und sozialer Bindung. Für einen hochintelligenten Egoisten, kann es vollkommen rational sein sich auf eine Weise zu verhalten, welche die Allgemeinheit schädigt.
                          Es mangelt dieser Welt weder an Intelligenz noch an rationellen Denken, das Problem ist vielmehr Egoismus und die mangelnde Bereitschaft das Notwendige zu tun.
                          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                          Dr. Sheldon Lee Cooper

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                            #28
                            Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                            Leider führt ein mehr an rationellen Denken, nicht unbedingt auch zu mehr Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein des einzelnen. Diese Eigenschaften, sind vielmehr ein Produkt von Erziehung und sozialer Bindung. Für einen hochintelligenten Egoisten, kann es vollkommen rational sein sich auf eine Weise zu verhalten, welche die Allgemeinheit schädigt.
                            Es mangelt dieser Welt weder an Intelligenz noch an rationellen Denken, das Problem ist vielmehr Egoismus und die mangelnde Bereitschaft das Notwendige zu tun.
                            Es mangelt der Welt nicht an rationalem Denken? Halte ich ehrlich gesagt für unrealistisch. Zumindest, was sämtliche Menschen in meinem Umfeld betrifft (Bushaltestelle, Schule, Freundeskreis). Aber hier kann man sich streiten

                            Natürlich führt rationales Denken nicht zu Verantwortungsbewusstsein oder gar Sozialkompetenz, allerdings sind Menschen, die sich der Handlungen und deren Folgen bewusst sind die rational denkenden, sie übernehmen daher die Eigenverantwortung für ihre Handlungen. Ich nehme hier mal 1 wunderbares Beispiel von Schiller:
                            Franz und Karl von Moor. Franz bringt ihren Vater dazu, seinen Bruder Karl zu enterben, welcher daraufhin durch die Landschaft zog und ganze Ortschaften umbrachte und niederbrannte, er war ein Mörder der seinesgleichen suchte. Warum? Weil er sich rein von seinen Emotionen leiten ließ (langsam hör ich ich an wie ein Jedi) und sich nicht der Handlungen und vor allem nicht deren Folgen wirklich bewusst war.
                            Franz hingegen handelte das gesamte Drama über stark rational (gegen Ende wurde er eventuell ein wenig wahnsinnig, ist hier aber nebensächlich). Wen trifft hier die Schuld?
                            Genau, den Vater: Dieser erzog Franz vollkommen ungerecht und behandelte ihn beinahe wie einen Knecht, den man mal schlagen kann, wenn dieser schlechte Nachrichten bringt. Hätte dieser die Intelligenz besessen, Franz und Karl gerecht zu erziehen, wäre ein großes Übel beseitigt worden, bevor es überhaupt passierte.
                            Genau das ist ja auch das Ziel der heutigen Aufklärung in vielen Bereichen: Der Menschheit dämmert es langsam, was "richtig" und was "falsch" ist, hier sehe ich durchaus einen Anstieg der Intelligenz. Im allgemeinen Umfeld hingegen scheint diese regelrecht zu sinken.

                            Nun zum Nicht-altern: Natürlich würden die meisten Menschen eher zur Anti-Alterungspille greifen. Jedoch denke ich, dass hier viele Menschen, die eben dadurch, dass sie wissen, dass sie sterben müssen, egal was kommt, kein schlechtes "Erbe" hinterlassen wollen, sich auf einmal denken, dass man ja sowieso "ewig" lebt und es daher unwichtig ist, sich um die anderen zu kümmern.
                            Zuletzt geändert von Amaranth; 18.03.2010, 16:06.
                            "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                              #29
                              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                              Intelligenz ist ja schön und gut, aber sie macht weder glücklich (...)
                              Das sehe ich anders. Sicherlich macht Intelligenz nicht automatisch glücklich, aber sie ermöglicht ein Glück, das den jeweils dümmeren Kreaturen ewig verschlossen bleibt. Ein Schimpanse wird zum Beispiel nie die Freude verstehen können, die aus dem Genuss von Musik resultiert.

                              Außerdem ist Glück ja nicht alles. John Stuart Mill hat gesagt: Lieber ein unglücklicher Mensch als ein glückliches Schwein. Lieber ein unglücklicher Sokrates als ein glücklicher Narr. Ich stimme dem zu. Wie gesagt: Ein Wesen, das von uns so weit entfernt ist wie wir von einem Homo Erectus, würde vermutlich in einer Minute Erfahrungen machen, die reicher sind als das ganze Leben eines Homo Sapiens-Durchschnittsdummkopfs.

                              In einem gewissen Sinne wäre die Steigerung des menschlichen Geistes tatsächlich der einzige Weg, neue Welten zu entdecken...

                              Vor die Wahl gestellt, entweder "Unsterblichkeitsforschung" oder "Supergenie-Forschung" zu unterstützen, würde mein Scheck an das Institut gehen, das an ersterem arbeitet. Denn wenn dieses Problem erst einmal gelöst ist, hat man alle Zeit der Welt (im wahrsten Sinne des Wortes) sich mit Intelligenz-Zuwächsen zu beschäftigen.
                              Ich sehe es umgekehrt. Mit genug IQ 1000-Menschen wäre auch das Problem des Alterns schnell behoben, wenn es überhaupt behoben werden kann. Außerdem halte ich es für einfacher, den IQ des Menschen zu steigern als seine Sterblichkeit abzuschaffen. Erste "cognitive enhancer" sind ja schon auf dem Markt und sicherlich wird sich auf diesem Gebiet in den nächsten Jahrzehnten einiges tun.

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                                #30
                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Das sehe ich anders. Sicherlich macht Intelligenz nicht automatisch glücklich, aber sie ermöglicht ein Glück, das den jeweils dümmeren Kreaturen ewig verschlossen bleibt. Ein Schimpanse wird zum Beispiel nie die Freude verstehen können, die aus dem Genuss von Musik resultiert.
                                Daraus ergeben sich wenigstens 3 Probleme:

                                1. Es wird vorausgesetzt, dass diese superintelligenten Wesen, auch tatsächlich ständig damit beschäftigt wären, ihr höheres Glück auszukosten. Ein Blick auf den Homo Sapiens lässt dies zumindest zweifelhaft erscheinen. Wie viel seiner Zeit verwendet der Durschschnittsmensch damit, einem Glück nachzugehen, das dem Chimpansen verschlossen bleibt? Nicht sehr viel, denn der Großteil der Zeit fließt in animalische Beschäftigungen wie Schlaf, Fortpflanzung und Lebenserhalt. Einen weiteren großen Teil macht Unterhaltung aus, die in vielen Fällen allerdings auch eher animalische Züge aufweist.

                                2. Möglicherweise eröffnet sich einem hyperintelligenten Wesen auch eine Art Unglück, die den dümmlicheren Kreaturen verschlossen bleibt. So wie der Affe keine Prüfungsangst oder Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes kennt, kennen wir womöglich nicht das Leid, dass das kosmische Genie verspürt, wenn es darüber nachdenkt, dass das Universum und daher auch seine eigene Existenz vollkommen sinnlos ist.

                                3. Wie lässt sich eigentlich einfaches Glück von höherem Glück unterscheiden. Neurophysiologisch macht es keinen Unterschied, ob man eine schwere mathematische Behauptung beweist, einen zweistündigen Dauerlauf hinlegt oder jede Menge Schokolade konsumiert.

                                Außerdem ist Glück ja nicht alles. John Stuart Mill hat gesagt: Lieber ein unglücklicher Mensch als ein glückliches Schwein. Lieber ein unglücklicher Sokrates als ein glücklicher Narr. Ich stimme dem zu.
                                Für Mill war das Glück als Utilitarist schon alles- oder hätte es sein müssen, wenn er seine Philosophie der Massenkompatibilität zuliebe nicht verwässert hätte. Sokrates mag für einen Menschen unglücklich sein, durch das enorme Glück, das er in seinen philosophischen Streitgesprächen erfährt, ist er aber immer noch glücklicher als das glücklichste Schwein. Oder um die Langlebigkeit ins Spiel zu bringen: Angenommen das Glück des Sokrates ist zehnmal größer als das Glück des Schweins und seine Lebensdauer ist zehnmal länger, dann erfährt er in seinem Leben um den Faktor 100 mehr Glück als das Schwein. Schafft man es die Lebensdauer stark zu erweitern, muss der Normalsterblich einen entsprechend großen Sprung in der Glücksqualität machen.

                                Möchte man am Primat des Glücks festhalten, muss man einen grundsätzlich nicht zu quantifizierenden Qualitätsunterschied zwischen den verschiedenen Glücksebenen postulieren, aber es ist nicht klar, worin dieser bestehen soll. Mill meinte, dass jemand, der beide Seite kennt, beurteilen kann, welche Glück höher stehe, aber er sieht leider nicht, dass es eine solche Person nicht gibt. Ich habe keine Ahnung wie es ist ein Schwein oder Sokrates zu sein. Vermutlich gibt es Menschen, die zu verschiedenen Zeiten einen sehr unterschiedlichen Intelligenzgrad aufweisen ( sehr intelligent, Schlaganfall, nicht mehr so intelligent, Genesung, wieder etwas intelligenter z.B), nur sind sie niemals zum selben Zeitpunkt intelligent und nicht-intelligent. Für einen Vergleich müsste ich also zwei unterschiedliche mentale Zustände gleichzeitig unterhalten können.

                                Außerdem halte ich es für einfacher, den IQ des Menschen zu steigern als seine Sterblichkeit abzuschaffen.
                                Sterblichkeit abschaffen geht natürlich nicht, aber zumindest das Altern ist keine Notwendigkeit. Was von den beiden Sachen jetzt einfacher ist, werden die nächsten Jahrzehnte zeigen. Intuitiv würde ich auf die "Unsterblichkeit" tippen, weil das Alter im Gegenteil zur Intellgenz nicht zum großen Teil genetisch bedingt ist und es so zumindest keiner großangelegten Genmanipulation bedarf.

                                Allerdings

                                Erste "cognitive enhancer" sind ja schon auf dem Markt und sicherlich wird sich auf diesem Gebiet in den nächsten Jahrzehnten einiges tun.
                                kann sich dort eventuell auch auf anderem Wege etwas tun. Im Zwischenstand liegen die Intelligenzmacher jedenfalls zurück: Das Durchschnittsalter konnte in den letzten 150 Jahren um 100 % gesteigert werden, was man von der Intelligenz nicht behaupten kann.

                                Letztendlich wird wohl beides kommen und die spannenden Fragen sind der genaue Zeitpunk und die Reihenfolge.
                                I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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