Homer`s Odyssee und Gullivers Reisen als SciFi-Romane? - SciFi-Forum

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Homer`s Odyssee und Gullivers Reisen als SciFi-Romane?

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    #16
    Jules Verne hat sicherlich den Begriff SciFi nachhaltig geprägt (auch den Unterschied zu Fantasy), aber schon Keppler schrieb über eine Reise zum Mond.

    Schon im Mittelalter ersannen Leute technische Wege, um fantastische Reisen zu unternehmen, unerreichbare Orte (zBsp. eben der Mond) zu sehen.
    Damals trennte sich eben die religiöse Mystik von machbarer Technik und Forschung.


    Edit:
    Wer sich mal näher für die ganze Entwicklung interressiert, dem empfehle ich folgendes umfangreiche Buch:
    "Der ewige Sindbad" von Raimar Gilsenbach (1975), darin geht es zwar nur um fantastische Reisen aller Art, wohingegen Scifi auch anderes beinhaltet...
    Zuletzt geändert von 2of7; 25.04.2010, 15:12.
    Leute, jetzt bitte keine Panik bekommen: Ich habe soeben festgestellt, dass mein Kalender am 31.12.2016 endet!!!
    Scheiße - wir werden also schon wieder sterben!!!

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      #17
      Wie wäre es mit kosmologischen Paradoxien als Kriterium:
      1. Das Olbersche Paradox von 1826
      2. Der Unendlichkeits-Beweis von Lukrez (97-55 v. Chr)

      Das 'Sci' zu definieren ist auch zumindest für A-/Antitheisten
      nicht problemlos. Die ersten Universitäten wurden durch
      päpstliche Genehmigung gegründet und eines der 4 Haupt
      fächer war kirchliches Recht. Naturwissenschaft war bis auf
      Medizin nur Grundfach, quasi Proseminar (Trivium, Quadrivium:
      u.U. Musik, Astrologie, Rhetorik).
      Oder man nimmt als Beginn der Wissenschaft Platons Akademie
      ( 4. Jhdt. v.Chr, bis 529 n. Chr) und den Peripatos von Aristo-
      teles, sowie die Stoa, jeweils in Athen ...
      \\// TWR
      Slawa Ukrajini!

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        #18
        Zitat von Time Machine Beitrag anzeigen
        Ich würde gerne eine Diskussion anstoßen, warum Homer`s Odyssee und Gullivers Reisen von Jonathan Swift in das Genre SciFi-Geschichten passen, warum nicht?

        Fehlt ihnen z.B. die technische Dimension, oder bedarf es als setting auch extraterrestrische Orte, um sie als SciFi einzuordnen?
        Es gibt keine zukunftsbezogene Fragestellung, keine alternative Zukunft, keine Problematik bzgl. technischer Entwicklung und der Menschheit.

        Was in aller Welt soll daran SciFi sein?
        When I feed the poor, they call me a saint.
        When I ask why the poor are hungry, they call me a communist.


        ~ Hélder Câmara

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          #19
          Braucht es denn wirklich eine Grundsatzdiskussion, um fantastisch und wissenschaftlich-fantastisch auseinanderzuhalten?

          Und wenn es dabei Ueberscheidungen gibt, wen stoert das denn?
          Leute, jetzt bitte keine Panik bekommen: Ich habe soeben festgestellt, dass mein Kalender am 31.12.2016 endet!!!
          Scheiße - wir werden also schon wieder sterben!!!

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            #20
            Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
            Aus Sicht der Zeitgenossen Homers die Odysse und Illias als
            SciFi? Why not? Als SF-Fan sollte man da tolerant sein.
            Was hat das denn mit Toleranz zu tun?

            Zu Homers Zeiten konnte man die Illias und die Odyssee noch nicht einmal zur Phantastik zählen, da die heute phantastisch anmutenden Elemente dieser Dichtung damals völlig selbstverständlich zum Glaubensbild der griechischen Antike und dem Stil damaliger Mythenaufzeichnungen zählten. Mit anderen Worten, die waren gar nicht phantastisch gemeint - jedenfalls nicht im heutigen Sinne und wissenschaftlich schon gar nicht.


            Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
            Man sollte bei literarischen Werken, die vor Jules Verne liegen, nicht von Science-Fiction sprechen.
            Das sehe ich auch so.
            Eigentlich ist "echte" SF vor der Aufklärung gar nicht denkbar, weil die strikte Trennung von Wissenschaft und Religion eine Voraussetzung für Science-Fiction darstellt. Geschichten, die gezielt die technisch-wissenschaftliche Entwicklung zum Thema hatten, kamen erst zu Vernes Zeiten allmählich in Mode. Homer ist jedenfalls sehr weit davon entfernt.
            Zuletzt geändert von Logan5; 26.04.2010, 15:13. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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              #21
              Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
              Das hängt davon ab, wie konsequent man mit den Definitionen umgeht, was aber offenbar kaum einer wirklich kapieren will. So gibt es ja eine Reihe von sogenannten Alternativ-Welt-Romanen, die zur SF zählen. Wenn man dies konsequent weiter denkt, zählt auch jeder historische Roman zur SF und vieles mehr. Im Prinzip kann man fast jeden beliebigen Roman unter Alternativ-Welt-SF einordnen, da die meisten Definitionen reines Wischiwaschi sind.

              Wenn man da nur mal genau anfängt, zu recherchieren, stürzt einem eine ganze Flut entgegen.
              In der Tat war mein Argument eher auf die Anzahl an Werken gemüntzt.

              Zitat von transportermalfunction
              Diesen Ansatz halte ich für sehr sinnvoll. Man sollte bei literarischen Werken, die vor Jules Verne liegen, nicht von Science-Fiction sprechen. Bei Filmen ist dies einfacher: Soweit ich weiß, war einer der allerersten Filme quasi ein SF-Film: "Die Reise zum Mond (Originaltitel: Le Voyage dans la Lune) ist ein Science-Fiction-Film des französischen Filmpioniers Georges Méliès aus dem Jahr 1902." (Wikipedia) Seit es Filme gibt, gibt es quasi auch SF-Filme.
              Gut, ich denke, damit kann man leben.


              .
              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

              DragoMuseveni schrieb nach 6 Minuten und 27 Sekunden:

              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Wenn man diese strenge Forderungen an SciFi stellt, lässt sich ganz einfach erklären, warum Homer kein ScFi-Autor ist, denn jede Geschichte aus vorwissenschaftlicher Zeit wäre von vornherein kein SciFi.
              Ich meinte damit "streng naturwissenschaftlich nach Stand der Zeit". Naja, so gesehen hast du recht. Man könnte so ganz einfach argumentieren, dass Homer gar kein Scifi-Autor gewesen sein könnte. Auf der anderen Seite macht es dann aber auch wenig Sinn, diese Frage zu stellen.

              Zitat von KennerderEpisoden
              In dem Fall wäre die Odyssee auch kein SciFi, schließlich war die Existenz von Göttern und einäugigen Riesen niemals eine ernsthafte wissenschaftliche Hypothese.
              Das liegt aber daran, dass es sowas wie "Wissenschaft" damals schlicht nicht gab. Man kann sich aber schon vorstellen, dass sich die Griechen z.B. den Wandel der Jahreszeiten untereinander mit mythologischen Geschichten erklärten. Sogar Platon nutze noch Mythen, um seine Ideen darzustellen (die mit Wissenschaft allerdings auch nichts zu tun hatten).

              Wir sind aber im Grunde einer Meinung.
              Zuletzt geändert von DragoMuseveni; 26.04.2010, 18:45. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
              "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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