Gedanken zum Kälteschlaf - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gedanken zum Kälteschlaf

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Aber auch wenn der Kälteschlaf u/o die Stase funktionieren würde. Was passiert auf der langen Reise dann auf der Erde, von dem die Reisenden nichts mitbekommen würden ?

    Ich gehe hier mal von 50-150 Jahren aus. (Prä-Warp)

    Theoretisch wäre es möglich, daß
    a)
    Beim Eintreffen am Ziel der Reise die Menschliche Rasse auf der Erde entweder nicht mehr existiert oder sich mittlerweile dort keiner mehr an die Mission erinnert, geschweige denn dafür interessiert.
    b)
    Man entweder auf halber Strecke oder am Zielort von Terranern "aufgeweckt" wird, die das Raumschiff infolge von Fortschritt buchstäblich überholt haben. Man sich also die Reise auch hätte sparen können.

    Nur so`n weiterführender Gedanke.
    Will eigentlich kein Spaßverderber sein.
    In Alastair Reynolds (ja, ich weiß das ich ihn oft verwende ) "Das Haus der Sonnen" beschreibt er eine raumfahrende Kultur, welche die Milchstraße ohne FTL bereist, also der Relativität ausgesetzt. Die Zeitabstände gehen locker in die Millionen Jahre, hin und wieder bekommen sie Neuigkeiten, dass mal gerade nebenbei ein Sternenimperium ausgelöscht wurde, und das war es auch mittlerweile. Man kann regelrecht mitlesen, wie wichtig dieser Kultur so profane Dinge wie Planeten oder kurzlebige Staaten sind. Sie haben in ihren Leben einfach zu viel gesehen, als dass sie etwas derartiges überraschen oder ihnen zusetzen könnte.
    "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

    Kommentar


      #17
      Ich kenne Alastair Reynolds und (ich hoffe ich vermute richtig) sein Buch "Das Haus der Sonnen" nicht.
      Wie ich herauslese, scheinen soziologische bzw. philsophische Fragen da eine große Rolle zu spielen. Das wäre dann ja etwas für meinen Geschmack.

      Wie reist man dort ? Spielen Kälteschlaf bzw. ähnliche Konservierungskonzepte dort auch eine Rolle ?
      Wie und Woher bekommen die Protagonisten besagte Nachrichten ? Wie nehmen sie sie zur Kenntnis wenn sie doch schlafen ?
      "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

      Kommentar


        #18
        Ist zwar schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, aber die 3 Protagonisten haben sich diese nach ihrer Zeit in Stasis oder Kälteschlaf - einer bevorzugt Stase, der andere Kälte - die Nachrichten angeschaut, bzw. ihr Haus trifft sich in regelmäßigen Abständen (das wird Reunion genannt).

        Das Buch kann ich - wie jedes A.R. Buch - nur empfehlen. Der Autor ist einfach nur brilliant.
        "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

        Kommentar


          #19
          Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
          Hmmm bei Frost gibt es eh das Problem der Kristallbildung bei Flüssigkeit und ich weiß nicht ob tiefgefrorene Organe oder das Gehirn so gut drauf reagieren wenn sich dort Eiskristalle bilden. Wird beim Auftauen bestimmt aua machen.
          Nun, siehe Eröffnungspost. Die Frosch-Idee wird auch gerne von Forschern aufgegriffen. Wie dort erwähnt, ist die Möglichkeit einer Adaption aber bestenfalls fragwürdig.
          "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
          die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
          (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

          Kommentar


            #20
            Stimmt, da gibt es ja mittlerweile Forschungen zu. Fragwürdig würde ich es nicht nennen, aber weit weg von einer Praktischen Anwendung auf jedenfall schon.

            Ich glaube es KÖNNTE etwas was werden, aber wenn dann dauert das wohl noch ein paar Jahrzehnte bis man daraus überhaupt ein paar Grundlageforschungen hervorgebracht hat.

            Kommentar


              #21
              Das sehe ich ähnlich, den Weg zum Mars schaffen wir auch mit einer wachem Mannschaft. Bis wir denn tatsächlich mit Raumschiffen unser System verlassen, könnten noch Jahrhunderte vergehen, falls wir dies denn nicht völlig den Maschinen überlassen. Die Erforschung dieser Technologie hat also keine hohe Priorität.

              Obwohl sich der Kälteschlaf wohl schon bei einigen Tagen Raumflug rechnen würde.
              "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
              die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
              (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

              Kommentar


                #22
                Jupp, denn eine Kälteschlafeinheit verbraucht wohl weniger Strom als eine Komplette Umwelteinheit zur Lebenserhaltung. Nahrung, Wasser und Sauerstoff, das muss nämlich alles aufbereitet werden, und das kostet extrem viel Energie.

                Dagegen isst, Atmet und kackt (sorry, aber auch das muss man im Weltall) ein Tiefkühlastronaut wohl nicht und kostet nur dem Kühlschrank und den Überwachungssystemen ein wenig Energie.

                Kommentar


                  #23
                  Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
                  Dagegen isst, Atmet und kackt (sorry, aber auch das muss man im Weltall) ein Tiefkühlastronaut wohl nicht und kostet nur dem Kühlschrank und den Überwachungssystemen ein wenig Energie.
                  100% still stehen seine Lebensfunktionen wohl auch nicht, aber sie sind halt extreeeeem verlangsamt, was eben auch den Verbrauch von Sauerstoff drastisch absenkt.
                  Das beste Beispiel dafür sind die im Eröffnungspost erwähnten Lawinenglückspilze.

                  Auch die Raumschiffe könnte man kleiner bauen. Die einzige uns verfügbare Technik, um Sauerstoff über Jahre hinweg zu erzeugen, sind Pflanzen und die brauchen Platz. Mit der Kälteschlaftechnik reichen womöglich einige Sauerstoffflaschen und eine handvoll CO2-Filter.

                  ...natürlich sollte das Schiff bei der unten erwähnten Ausrüstung keinen Umweg fliegen.
                  "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                  die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                  (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                  Kommentar


                    #24
                    Ein Umweg könnte... sagen wir mal höflich... unschön enden.

                    Kommentar


                      #25
                      Eigentlich ist es am Rande auch mal interessant, darüber nachzudenken was mit dem Schiff passiert, wenn die Mannschaft umkommt und nur der Computer noch übrig ist.
                      Ich werde das mal an anderer Stelle als Thread auslagern.


                      @topic: Eine Notreserve wird sicherlich an Bord sein, alleine schon um den Navigationscomputer einen gewissen Spielraum einzuräumen. Wenn es gar nicht mehr hilft, dann wird der Computer vielleicht ein Notprogramm einleiten und die Schlafkammern mit geringer Priorität (z. B.: den Schiffskoch, den Psychologen) abzuschalten [insbesondere bei starken Beschleunigungsphasen kann er die Mannschaft nicht aufwecken und muss womöglich selbst entscheiden] oder er weckt, sofern es möglich ist, die Mannschaft auf, die dann wohl oder übel anfängt, Streichhölzer zu ziehen.
                      "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                      die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                      (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                      Kommentar


                        #26
                        Hmmm ich glaube ein einhunderprozentiges Kälteschlafmodell wäre wirklich suboptimal. Besser wäre wohl ein "Schichtsystem" Also sagen wir mal zehn Prozent der Besatzung die immer Wach bleibt für Wartung und Überwachung der Vitalfunktionen. So alle paar Monate wird im Zyklus dann weiter geführt.

                        Kommentar


                          #27
                          @Jolly:

                          Ich habe übrigens mal einen eigenen Thread zum Thema "was tun, wenn die Mannschaft tot ist?" eröffnet:
                          http://www.scifi-forum.de/science-fi...ml#post2419734

                          Die Idee mit dem Zyklus ist gut. Ein Freund von mir und ich kamen mal bei einer ähnlichen Debatte auf den gleichen Einfall.

                          Während der Reise braucht man in Grunde auch nur wenig Personal, allem voran die Techniker. Die Wissenschaftler oder Kolonisten kann man ruhig dauerhaft in den Kammern lassen.
                          "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                          die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                          (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                          Kommentar


                            #28
                            Könnte man 3 Jahre Tiefschlaf am Stück aushalten? Was meint ihr?


                            .
                            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                            Alexandermerow schrieb nach 6 Minuten und 36 Sekunden:

                            Aaargh! Holt mal die Experten! Wenn ein Raumschiff mit 0,75 facher Lichtgeschwindigkeit nach Proxima Centauri (Entfernung ca. 4 LJ) fliegt, wieviel Zeit vergeht dann auf der Erde...so ungefähr?
                            Nicht dass ich meinen Roman noch umschreiben muss...Da war doch was mit der Relativitätstheorie...
                            Zuletzt geändert von Alexandermerow; 02.09.2010, 09:05. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                            "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
                            www.alexander-merow.de.tl
                            http://www.amazon.de/Beutewelt-B%C3%.../dp/3869018399
                            http://www.amazon.de/Das-aureanische...889779&sr=1-11

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Alexandermerow Beitrag anzeigen
                              Könnte man 3 Jahre Tiefschlaf am Stück aushalten? Was meint ihr?


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              Alexandermerow schrieb nach 6 Minuten und 36 Sekunden:

                              Aaargh! Holt mal die Experten! Wenn ein Raumschiff mit 0,75 facher Lichtgeschwindigkeit nach Proxima Centauri (Entfernung ca. 4 LJ) fliegt, wieviel Zeit vergeht dann auf der Erde...so ungefähr?
                              Nicht dass ich meinen Roman noch umschreiben muss...Da war doch was mit der Relativitätstheorie...

                              Also bei 75% der Lichtgeschwindigkeit würde die Zeit auf dem Raumschiff nur etwa 0,66 mal so schnell verlaufen wie auf der Erde. Das heisst aus Sicht der Erde würde die Reise ca 5,3 Jahre dauern, aus Sicht der Raumfahrer etwa 3 1/2 Jahre.

                              Kälteschlaf bei einem Raumschiff das 0,75 C kann halte ich für Schwachsinn, die Energiemengen die man braucht 0,75 C zu erreichen sind so gigantisch das die Lebenserhaltung dagegen Peanuts wären.

                              Realistischer wäre da ein Raumschiff das 5-10% C erreicht zu einem Ziel das 20-40 Lichtjahre entfernt ist - da sehe ich den Einsatz von Kälteschlaf als notwenig an.


                              Micha
                              Zuletzt geändert von tepe; 02.09.2010, 22:00.

                              Kommentar


                                #30
                                Das heisst aus Sicht der Erde würde die Reise ca 5,3 Jahre dauern, aus Sicht der Raumfahrer etwa 3 1/2 Jahre.
                                Äh...Also wenn der Planet 4 LJ entfernt ist und ich 75% Lichtgeschwindgkeit erreiche, dann brauche ich doch ca. 6 Jahre für einen Weg, oder?

                                Zeitdilatation

                                s. Link. Da gibt es ein Beispiel für die Zeitrelativität.
                                Ich denke, dass man bei 6 Jahren Reisezeit durchaus Kälteschlaf anwenden sollte - bevor die Leute durchdrehen. 6 Jahre in einem Raumschiff gehen sicherlich an die Substanz. Man kann ja Schichtbetrieb usw. einführen...
                                "Der Überwachungsstaat der Zukunft findet dich!"
                                www.alexander-merow.de.tl
                                http://www.amazon.de/Beutewelt-B%C3%.../dp/3869018399
                                http://www.amazon.de/Das-aureanische...889779&sr=1-11

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X