Welches SF-Konzept könnte heutzutage noch Erfolg haben?

[Drakespawn]

Das Konzept ist wirklich sehr interessant. Ich kann jetzt nicht beurteilen, wie sowas in der breiten Öffentlichkeit ankäme, aber ich würde mir sowas sehr gerne ansehen. Da steckt schon eine Menge Zündstoff drin, die als Aufhänger für interessante Geschichten genutzt werden könnte.

Respekt.

[Cordess]

Was soll eigentlich "Social" sein? Kann mir das mal einer definieren? Im Zusammenhang mir Battlestar Galactica, Caprica und Stargate Universe liest man das hier im Forum so oft, dass ich mich schon frage, ob es sich dabei um ein neues (Sub-)Genre handelt, das ich noch nicht wahrgenommen habe. Also was genau macht denn "Social" aus?

Social im Bereich SciFi bedeutet IMO, wenn es im Hauptstoryplot um interne Familien bzw. Crewprobleme geht, die genausogut in einem Gegenwartssetting ohne Science Fiction stattfinden könnten.





Bezügl. der Threadfrage würde ich sagen, daß eine Serie die auf harte Science Fiction basieren, aber wegen den besseren Möglichkeiten ein paar Jahrhunderte in die Zukunft versetzt wäre, durchaus Innovativ wäre.
Das Problem wäre hierbei nur, daß die Produktion unglaublich teuer wäre.


Man könnte z.B. Reisen zwischen einer Mars, Mond und Jupitermond XY Kolonie als Hintergrund nehmen und die Geschichten könnten dann auf diesen Himmelsobjekten, in den Kolonien oder eben während der Reise spielen.

Wichtig wäre halt, daß man das alles bezügl. der Physik auf einer Ebene wie in 2001 A Space Odysee und Werner von Brauns Träumen mit Riesenrad im Weltraum usw. behandelt.
So könnte das Setting aussehen, die Frage wäre nur, was sollte man als Haupthandlungsstrang nehmen?
Man könnte auch so Späße wie Ruinen einer alten Alienrasse einbauen, wobei man dennoch bei harter Science Fiction bleiben würde.

So etwas hätte IMO Potential, da es noch recht unverbraucht ist.
Aber die Serie wäre wohl zu teuer, da man z.B. für die Weltraumreisen zum Drehen auf Parabelflüge angewiesen wäre, wenn es technisch gesehen 1A sein sollte.


Vielleicht wird man in ferner Zukunft solche Serien kostengünstig ganz in CGI drehen können, also dann, wenn es gelingt menschliche Charaktere mit CGI naturecht und kostengünstig darzustellen.
Dann könnte man sich die Parabelflüge nämlich sparen und das ganze wird viel viel günstiger.


Aber bis das so weit ist, vergehen sicher noch 20 Jahre.
Denn bezügl. der CGI Effekte kann man IMO nicht den Renderfarmstandard und 3d Animatore/Modeller nehmen, den man bei Filmen verwendet. Die Renderfarm müßte also kostengünstig sein und da selbst heute noch 1A Renderfarmen aus dem letzten Loch krächzen wenn sie einen Menschen realistisch darstellen sollen, dürfte das noch dauern.

[Kaidan]

Aber die Serie wäre wohl zu teuer, da man z.B. für die Weltraumreisen zum Drehen auf Parabelflüge angewiesen wäre, wenn es technisch gesehen 1A sein sollte.

Warum so umständlich? Das naheliegendste wäre doch gleich komplett im Weltraum zu drehen.

[Cordess]

Warum so umständlich? Das naheliegendste wäre doch gleich komplett im Weltraum zu drehen.

Beim Film Apollo 13 hat man in der Tat bei Parabelflüge gedreht um die Aufnahmen mit der Schwerelosigkeit in den Kasten zu kriegen.

Das Problem ist nur, Apollo 13 war ein Film und hier geht's um eine Serie.
Ein Film hat ein deutlich höheres Budget als eine Serie.

[Admiral Ahmose]

... Bezügl. der Threadfrage würde ich sagen, daß eine Serie die auf harte Science Fiction basieren, aber wegen den besseren Möglichkeiten ein paar Jahrhunderte in die Zukunft versetzt wäre, durchaus Innovativ wäre. Das Problem wäre hierbei nur, daß die Produktion unglaublich teuer wäre. ...

Es wäre langweilig bis zum geht-nicht-mehr. Die meiste Zeit würde nix passieren, außer den Alltagsproblemen der Crew bzw der Kolonisten. Das Setting zwingt dann die Serie wieder Richtung Social-SF bzw Soap.

Ich frage mich auch was für Geschichten du da erzählen willst. Alien-Ruinen? Ok, sagen wir mal auf Europa gibt es solche Ruinen. Irgendwo tief unter dem Eis, da sich das Zeug seit Jahrtausenden langsam durch den Eispanzer schmilzt. Möglichkeit da ranzukommen: Keine. Geschichte zuende.

Das mit Hard-SF klingt immer gut. Aber umsetzen lässt sich so etwas nicht. Es wird entweder zwangsläufig langweilig oder zwangsläufig lächerlich (wenn auf der 4-Monate-Reise zum Jupiter 10 Alien-Schiffe auftauchen oder so). Zudem wird sich so eine Serie selber extrem ernst nehmen müssen. Und das ist immer schlecht.

Wenn man schon SF machen will, dann bitte richtig. Ein schnelles Schiff, eine symphatische Crew und ein charismatischer Gegenspieler. Mehr braucht man als Grundvoraussetzung kaum. Man sollte sich aber keinen restriktiven technischen Rahmen auferlegen, der schon von selber 90 Prozent aller guten Drehbuch-Ideen killt.

[Logan5]

Das mit Hard-SF klingt immer gut. Aber umsetzen lässt sich so etwas nicht. Es wird entweder zwangsläufig langweilig oder zwangsläufig lächerlich (wenn auf der 4-Monate-Reise zum Jupiter 10 Alien-Schiffe auftauchen oder so). Zudem wird sich so eine Serie selber extrem ernst nehmen müssen. Und das ist immer schlecht.

Wenn man schon SF machen will, dann bitte richtig. Ein schnelles Schiff, eine symphatische Crew und ein charismatischer Gegenspieler. Mehr braucht man als Grundvoraussetzung kaum. Man sollte sich aber keinen restriktiven technischen Rahmen auferlegen, der schon von selber 90 Prozent aller guten Drehbuch-Ideen killt.

Wieso muss das denn gleich langweilig oder lächerlich sein? Das hinge doch wohl davon ab, was man aus so einer Prämisse macht. Immerhin gibt es ja auch einige Hard-SF-Autoren, die ganz wunderbare, phantasievolle Romane geschrieben haben. Ich habe einige Werke von Arthur C. Clarke geradezu verschlungen. Warum so etwas nicht auch in Serie?

Eine wirklich schöne Prämisse für eine Hard-SF-Serie wäre z.B. Clarkes Roman "Das Lied der fernen Erde" In der Geschichte steckt genügend Potential, sie für eine TV-Serie entsprechend auszubauen und zu erweitern. Das könnte ich mir sehr spannend vorstellen.

Eine andere Clarke-Geschichte, die mich sehr fasziniert hat, war Projekt:Morgenröte. Auch das könnte ich mir als schöne Ausganssituation für eine Serie vorstellen. Gleiches gilt für den Rama-Zyklus.

Ich meine, True Blood hat es ja gewissermaßen vorgemacht, wie man aus einer literarischen Vorlage eine großartige Serie machen kann, die sich im Verlauf von den Vorgaben der Romane löst und ganz eigene Wege geht. So etwas könnte ich mir auch in der SF vorstellen - und warum auch nicht als Hard-SF?

[Admiral Ahmose]

... Eine wirklich schöne Prämisse für eine Hard-SF-Serie wäre z.B. Clarkes Roman "Das Lied der fernen Erde" In der Geschichte steckt genügend Potential, sie für eine TV-Serie entsprechend auszubauen und zu erweitern. Das könnte ich mir sehr spannend vorstellen. ...

Der Roman ist sicher gut. Aber was ist daran spannend? Und wo siehst du da Material für mehr als eine Fim bzw eine Miniserie? Wirklich viel passiert in dem Roman ja nicht. Im Grunde gehts um die Probleme bei einer unvorhergesehenen Wiedervereinigung zweier Menschenpopulationen. Mehr passiert da nicht.

Ansonsten schreibt Clarke oft unpersönlich und kalt. Im Roman kann man das kompensieren. Für eine Serie wäre das tödlich.

Und in seinen Romanen, wo dann doch mal mehr passiert, gibt es auch exotische Technologien, exotische Rohstoffe, usw. Das ist dann auch kein Hard-SF mehr. Jedenfalls ist es nicht mehr Hard-SF als z.B. das Mass Effect Universum oder NBSG bietet.

[Amaranth]

Schonmal Alastair Reynolds gelesen?

Alleine die Unendlichkeits-Saga gibt genug Platz für eine Serie mit 20-30 Staffeln und nem guten Dutzend Spin-offs.
Und bis auf die exotischen Waffensysteme aus "Offenbarung" ist es ziemlicher Hard-SF.

[ZackMallory]

Das einzige was funktionieren würde,wäre:

Vampire im Weltraum. Ist zur Zeit totaler Vampire-Hype,wo es für SyFy schlecht aussieht

[bsg4ever]

Das einzige was funktionieren würde,wäre:

Vampire im Weltraum. Ist zur Zeit totaler Vampire-Hype,wo es für SyFy schlecht aussieht

Das glaube ich nicht...

[ZackMallory]

Na klar bei dem Twilight Stuff schon

[Jolly]

Na klar bei dem Twilight Stuff schon

Mach mir bitte keine Angst... *schnell seine Aliens I und Predator I DVD suchen geht um sein Weltbild zu erhalten*

[Amaranth]

Das einzige was funktionieren würde,wäre:

Vampire im Weltraum. Ist zur Zeit totaler Vampire-Hype,wo es für SyFy schlecht aussieht

1. Das würde nicht funktionieren, da auch der Vampir-Hype von der Bevölkerung weitgehend kritisch angesehen wird (okay, wir Deutschen schauen ja auch wirklich ALLES kritisch an). Dabei dann noch Science Fiction? Klasse, das kann ja nur im Fernsehen absaufen.

2. Die "Stammkunden" solcher Teenie-Vampirfilme verlierst zu großteil auch, wenn der Anteil der SF zu hoch wird, außerdem musst du den Teenie-Star-Vampir mit dabei haben, um auch nur eine annäherende Chance zu haben, ansonsten geht das Konzept noch weiter baden.

3. Wäre es wohl angebracht, das Einzeiler-Niveau zu bekämpfen...

[Admiral Ahmose]

Schonmal Alastair Reynolds gelesen? ...

Klar. Die Romane sind ganz gut. Aber auch hier besteht dasselbe Problem wie bei Clarke. Reynolds schreibt zu unpersönlich und kalt. Wie gesagt, in Romanen kann man das kompensieren, etwa indem man seitenlang ein exotisches Waffensystem beschreibt. In einer Serie würde man damit vielleicht 5 Minuten überbrücken können. Dasselbe gilt für die Alien-Ruinen oder die Maschinen-Bösewichte. Im Roman kann man damit problemlos Seiten füllen. Im TV bekommt man damit keine 10 Minuten überbrückt.

Auch hier gilt: Mass Effect ist die bessere Spiel- / Filmvariante. Oder eben gleich Battlestar Galactica oder etwas in der Art.

[[OTG]Marauder]

Interessant das du das erwähnst. Die Miniserie besteht aus gut 60% bis 70% aus Soap Elementen. Und wie hellauf begeistert der normale SciFi Fan auf Soapelemente im SciFi steht kann man ja in einem beliebigen Thread zu SGU herauslesen. Geschichten wo es um unerwiderte Liebe geht, wo der Hauptchar seine Liebe, die er gerade mal 5 Minuten lang gesehen hat, nicht heiraten kann weil sie einem anderen Mann versprochen wurde kommen beim SciFI Publikum ja super an. Oder wo die eine Frau das Leben ihrer Schwester zur Hölle macht und sogar vor einem Mordversuch nicht zurückschreckt, weil ihr Mann früher eigentlich sie heiraten wollte dies dann aber sein ließ, weil er sie mit einem anderen Mann im Heu erwischt hatte. Wie man an SGU sieht lieben ja SciFi Fans solche Geschichten. Auch das Konzept zweier Familien die in die Irrungen und Wirrungen einer Gesellschaft hineingeraten die innerlich zerrissen ist und alles auf einen Krieg hinausläuft ist ja bei SciFi Fans so beliebt das die Serie Caprica, die diese Elemente beinhaltet und hauptsächlich thematisiert, mitten in der 1. Staffel abgesetzt wurde. Und das in Fackeln im Sturm der Krieg (oder besser gesagt die ACTION) erst in der Mitte der Serie anfängt macht es auch nicht besser. Bei einer Serie die auf sagen wir mal 4 Staffeln geplant ist würde das bedeuten das erst am Ende der 2. oder Anfang der 3. Staffeln es zum Krachbumm kommt. Und wie Actionlose Serien spitzenmäßige Quoten einfahren sieht man ja wieder an SGU und Caprica. Eine Serie wie Andromeda (die ich persönlich für Schrott halte) wo so ziemlich in jeder Folge geschossen wird hat es da auf 5 Staffeln gebracht. Und da willst du mit Konzepten kommen die beim normalen SciFI Fan längst durchgefallen sind. Na alle Achtung.

So..länger nicht mehr hier gewesen.
Als ich das schrieb mit dieser Serie dachte ich "weniger" jetzt an den "genauen" Inhalt,der sicherlich sehr "social" lastig war. Ich bin auch nicht soo der Fan davon kann mir diese "Mini" Serie aber antun. Das kommt für mich vor allem wegen der Art der Ausstrahlung,anstatt daraus eine wöchentliche "Langeweile" zu machen,die sich dann einmal im Monat mit einer Folge mit "Action" oder Handlung abwechslt um dann wieder in die Langeweile abzufallen,hat man das ganze auf "TV Film" Länge von 120min zusammengeschnitten. Egal wie "langweilig" und social haft es ist,aufgrund der Länge passiert dennoch in jeder Folge immer noch was. Wenn du also das Beispiel SGU anführst,zähle mal nach und du kommst auf ca.die gleiche Anzahl an "Folge" Minuten. So passiert da alle 3-4 Wochen mal was,das "Abwechslung" vom öden Einerlei bringt. Ob das jetzt für die auf werbeeinnahmen angewiesenen Sender umsetzbar kann ich allerdings nicht beurteilen,ich befürchte allerdings nicht