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    #16
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Was natürlich daraus resultieren könnte, dass du nach eigener Aussage einfach kein Interesse daran hast, darin mehr zu sehen als "Soldatenpathos".
    Schon möglich. Was soll ich mich durch eine Geschichte quälen (wie es sie noch dazu in Massen gibt), die mich schon von der Ausgangslage her nicht interessiert.

    Das Problem an Military-SF ist für meinen Geschmack einfach schon, dass Krieg und Miltär dort grundsätzlich als etwas Unvermeidbares dargestellt werden. Da ist es mir dann egal, wie differenziert und tiefgründig da erzählt wird. Es ist bereits die Prämisse, die mich abstößt.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Hast du das "am besten, wenn" in dem von dir zitierten Abschnitt des Posts überlesen? Zugegeben, da spielt eine Menge persönliche Präferenz mit rein, aber wenn ich mal die IMHO besten Trek-Folgen aufliste, die mir spontan einfallen, dann wird ein gewisser Trend erkennbar:
    Naja, du zählst halt die Folgen auf, die du persönlich am Besten findest und wenn ich eine solche Liste machen würde, wären es eben eher Folgen wie "Darmok" oder "We'll always have Paris" oder "The Nth Degree" oder "Night Terrors" uvm. sein. Wann Star Trek "am Besten" war, ist wohl schon eine sehr subjektive Angelegenheit, oder?

    Um es mal ein kleines bisschen zu objektivieren, beziehe ich mich mal auf die Abstimmung der Starlog-Leser (von denen es ja mal eine recht beachtliche Menge gegeben haben soll) von Okt./Nov. 1994.

    Da wurden die besten 25 TNG-Folgen gewählt und es ging so aus:

    25: Reunion
    24: Brothers
    23: A Fistful of Datas
    22: Q-Pid
    21: Face of the Enemy
    20: Tapestry
    19: Ship in a Bottle
    18: The Next Phase
    17: The Host
    16: Q Who
    15: Remember Me
    14: Family
    13: The First Duty
    12: Rascals
    11: Cause and Effect
    10: Darmok
    9: The Offspring
    8: Daja Q
    7: The Measure of a Man
    6: Relics
    5: I, Borg
    3+4: The Best of Both Worlds
    2: The Inner Light
    1: Yesterday's Enterprise

    Ich sehe zumindest da einen ganz anderen Trend. Und jetzt?

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Zu TOS kann und will ich nichts sagen, da ich diese Serie bei jeder Betrachtung von Star Trek ebenso wohlwollend ausblende, wie TAS. Da müsste ich etwas tiefergehender suchen, um überhaupt eine Folge zu finden, die mir überhaupt gefallen hat....
    Eine eher seltsame Ansicht von jemandem, der ansonsten so viel Wert auf gute Autoren legt, wenn du mir jetzt mal den Seitenhieb erlaubst.

    So sehr ich Moffat und JMS zu schätzen weiß, aber wer die Arbeit renommierter Autoren wie Harlan Ellison, Richard Matheson, D.C. Fontana oder Theodore Sturgeon nicht zu schätzen weiß, hat es bei mir nicht gerade leicht, ernst genommen zu werden.

    Kommentar


      #17
      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Das Problem an Military-SF ist für meinen Geschmack einfach schon, dass Krieg und Miltär dort grundsätzlich als etwas Unvermeidbares dargestellt werden. Da ist es mir dann egal, wie differenziert und tiefgründig da erzählt wird. Es ist bereits die Prämisse, die mich abstößt.
      Und die Aussage ist in vielen (nicht in allen, das gebe ich zu) Fällen auch schon falsch. Wenn die Darstellung so einseitig ist, kann ich damit auch nichts anfangen, aber es gibt Stories, in denen es vielmehr so ist, dass Krieg wegen einer spezifischen Verkettung von Umständen und/oder in einer bestimmten Situation unvermeidlich ist.

      Die Darstellung geht AFAIK meist in die Richtung, dass die Alternative schlimmer wäre (das Klischee der tödlichen Bedrohung von außen), was sich als Punkt so auch nicht von der Hand weisen lässt.
      Es ist also nicht so, dass Military SciFi andere Möglichkeiten AUSBLENDET, sondern dass sie an einem Punkt einsetzt wo alle diese Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden - vergebens.

      Und nur wenige Military-SciFi-Stories blenden dabei den grundlegenden Fakt aus, dass Krieg sinnlos, dreckig, eine Verschwendung von Leben und im Allgemeinen eine ganz schlechte Idee ist.

      Naja, du zählst halt die Folgen auf, die du persönlich am Besten findest
      Nicht ganz richtig: Die, die mir als erstes eingefallen sind (wobei sich einige meiner Lieblinge darunter befinden), also jene, die bei mir den größten Eindruck hinterlassen haben.

      und wenn ich eine solche Liste machen würde, wären es eben eher Folgen wie "Darmok" oder "We'll always have Paris" oder "The Nth Degree" oder "Night Terrors" uvm. sein.
      Dass unsere Meinungen bezüglich Star Trek im Allgemeinen und TNG im Speziellen auseinander gehen überrascht mich jetzt nicht so sonderlich, keine Ahnung woran das liegen könnte.

      Wann Star Trek "am Besten" war, ist wohl schon eine sehr subjektive Angelegenheit, oder?
      Im Prinzip schon, sicher. Aber wenn man sich das Schwinden der Zuschauer mit VOY und ENT mal ansieht...

      Um es mal ein kleines bisschen zu objektivieren, beziehe ich mich mal auf die Abstimmung der Starlog-Leser (von denen es ja mal eine recht beachtliche Menge gegeben haben soll) von Okt./Nov. 1994.

      Da wurden die besten 25 TNG-Folgen gewählt und es ging so aus:

      [...]

      Ich sehe zumindest da einen ganz anderen Trend. Und jetzt?
      Und jetzt wurde mir bestätigt, warum ich selbst auf Meinungsumfragen nicht viel gebe. Bei manchen Episoden aus der Liste kann ich dem Titel nicht mal einen konkreten Inhalt zuordnen und müsste erstmal googlen.
      Was zugegeben auch daran liegen kann, dass ich TNG das letzte Mal vor ein paar Jahren komplett gesehen habe, ähnlich wie Voyager.

      Andererseits: Wenn eine Folge keinen bleibenden Eindruck hinterlässt (was bei newWho z.B. so ziemlich jede Folge in irgendeiner Form geschafft hat), ist das für mich kein gutes Zeichen.

      Eine eher seltsame Ansicht von jemandem, der ansonsten so viel Wert auf gute Autoren legt, wenn du mir jetzt mal den Seitenhieb erlaubst.

      So sehr ich Moffat und JMS zu schätzen weiß, aber wer die Arbeit renommierter Autoren wie Harlan Ellison, Richard Matheson, D.C. Fontana oder Theodore Sturgeon nicht zu schätzen weiß, hat es bei mir nicht gerade leicht, ernst genommen zu werden.
      Zu den Autoren habe und will ich wie gesagt kein Statement abgeben. Dafür ist meine letzte TOS-Folge zu lange her (sicher gute 10 Jahre).

      Ich ignoriere TOS aus dem einfachen Grund, weil ich die komplette Ära uninteressant finde.
      Star Trek fängt bei mir chronologisch mit TNG an und hört mit den Post-Nemesis-Romanen und Star Trek Online (je nachdem welche Zeitlinie man bevorzugt) auf.
      TOS und ENT geben nette "historische" Fußnoten ab, aber sind nicht Teil des Universums, das mir gefällt und wegen dem ich Star Trek verfolge und selbst (als Fan) schreibe.

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        #18
        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Und die Aussage ist in vielen (nicht in allen, das gebe ich zu) Fällen auch schon falsch.
        ... verstanden worden, denn
        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        ... Stories, in denen es vielmehr so ist, dass Krieg wegen einer spezifischen Verkettung von Umständen und/oder in einer bestimmten Situation unvermeidlich ist...
        ... machen es in meinen Augen kein Stück besser.

        In Star Trek wurde (zumindest in den ersten beiden Serien) eine Utopie präsentiert, die Hoffnung geben sollte, dass kriegerische Auseinandersetzungen im Zuge des Voranschreitens der Zivilisation irgendwann vermeidbar oder doch zumindest erheblich reduzierbar wären. Egal unter welchen Umständen es in diversen Military-SF-Geschichten zum Krieg kommt, dieser wird niemals als Solcher als überwindbar dargestellt. Nicht einmal, dass diese Überwindbarkeit erstrebenswert wäre, kommt zur Sprache.

        Ich halte nicht besonders viel vom Militär und von Kriegen noch weniger. Und wenn die Darstellungsweise noch so differenziert ist - einen Pazifisten wirst du mit Military-SF nicht hinterm Ofen vorlocken.

        Ganz anders verhält es sich mit Geschichten, wo es darum geht, aus eigener Motivation heraus - und nicht weil man sein Territorium aus von anderen vorgegebenen Gründen militärisch verteidigen oder schützen möchte, statt es mit Diplomatie zu versuchen - gegen eine repressive Regierung vorzugehen oder daraus ausbrechen möchte, Spielball stärkerer Mächte zu sein.

        Mit Serien wie Babylon5 (wo es im Grunde darum geht, sich von alten Mythen loszusagen und seine eigenen zu kreieren) Battlestar Galactica (das Original) oder Blake's 7 kann ich mich deshalb trotz vieler Kampfhandlungen wesentlich besser identifizieren. Geschichten, in denen sich gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Unmenschlichkeit aufgelehnt wird, sprechen meine Sprache. Geschichten über Soldaten, die fragwürdigen Autoritäten gehorchen, Befehle ausführen und Krieg für etwas Notwendiges halten (sonst wären sie schließlich keine Soldaten, oder?) interessieren mich jedenfalls nicht die Bohne, weil ich bereits diese Voraussetzung nicht mag.

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Die Darstellung geht AFAIK meist in die Richtung, dass die Alternative schlimmer wäre (das Klischee der tödlichen Bedrohung von außen), was sich als Punkt so auch nicht von der Hand weisen lässt.
        Und das bedeutet jetzt etwas anderes, als das was ich zuvor geschrieben hatte, nämlich
        ...dass Krieg und Miltär dort grundsätzlich als etwas Unvermeidbares dargestellt werden...
        ? Die Alternative wäre schlimmer? Also ist es doch unvermeidlich, oder? Diese Grundprämisse ist es bereits, die mich um Military - SF einen riesigen Bogen machen lässt. Das entspricht nicht meinem Welt- und Menschenbild - im Gegenteil!

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Es ist also nicht so, dass Military SciFi andere Möglichkeiten AUSBLENDET, sondern dass sie an einem Punkt einsetzt wo alle diese Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden - vergebens.
        Und wer zwingt die Autoren zu dieser Darstellungsweise? Niemand! Warum stellen sie es so dar? Weil ihre Geschichten den Krieg und das Militär als etwas Unvermeidliches darstellen wollen. Das gefällt mir nicht. Warum soll ich so etwas ansehen?

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Und nur wenige Military-SciFi-Stories blenden dabei den grundlegenden Fakt aus, dass Krieg sinnlos, dreckig, eine Verschwendung von Leben und im Allgemeinen eine ganz schlechte Idee ist.
        Sicher gibt es da unterschiedliche Ausrichtungen, aber nur weil Military-SF oft unparteiisch bleibt und beide Kriegsparteien mehr oder weniger gleichwertig behandelt, ist sie eben doch zumeist Pro-Militaristisch.

        Etwas ganz anderes sind richtige Anti-Kriegs-Stories, wo es gezielt darum geht, den Krieg und durchaus auch den Militarismus als etwas Negatives darzustellen, aber Honor Harrington ist mit Sicherheit kein "Full Metal Jacket" und "Battlestar Galactica (Re-Imagined)" ist kein "Grave of the Fireflies".

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Im Prinzip schon, sicher. Aber wenn man sich das Schwinden der Zuschauer mit VOY und ENT mal ansieht...
        Darüber, dass ST nicht unbedingt bei VOY und ENT am Besten war, wird man sich wohl kaum streiten müssen, oder? Über die Gründe könnte man natürlich spekulieren. Aber auch da kann ich nur für mich selbst sprechen.

        Ich habe an VOY nach der zweiten Staffel das Interesse verloren und immer seltener eingeschaltet, weil mir ST zu repetitiv geworden war.

        Bei ENT hat mir schon der Pilotfilm gereicht, weil ich ihn für ST-Verhältnisse für zu actionorientiert und oberflächlich hielt. Das liegt aber schon einige Jahre zurück und die drei oder vier Folgen, die ich danach noch sporadisch gesehen habe, habe ich längst wieder vergessen.

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Andererseits: Wenn eine Folge keinen bleibenden Eindruck hinterlässt (was bei newWho z.B. so ziemlich jede Folge in irgendeiner Form geschafft hat), ist das für mich kein gutes Zeichen.
        Da kann man eben geteilter Meinung sein, deshalb ist es schwer, zu sagen, ST wäre in Folgen mit kriegerischen Auseinandersetzungen am Besten gewesen. Das magst du so sehen, aber ob der Großteil der Zuschauer die Serie deshalb mochte, obwohl solche Folgen in der Gesamtserie ja doch eher einen geringeren Teil einnehmen, wage ich einfach mal zu bezweifeln.

        Bei mir haben jedenfalls die meisten TOS- und TNG-Folgen und auch so manche DS9-Episode bleibende Eindrücke hinterlassen. Den neuen Doc mag ich aber ebenfalls, obwohl da ebensolche Folgen dabei waren, mit denen ich wenig anfangen konnte - wie bei manchen ST-Episoden auch. Beispielsweise fand ich die dritte und fünfte Staffel des neuen Doctors relativ schwach. Auch die Specials nach der vierten Staffel waren z.T. ganz schön enttäuschend. Martha Jones war in meinen Augen der langweiligste und nervigste Companion, den der Doc je dabei hatte und die Folge "Victory of the Daleks" war in meinen Augen der Tiefpunkt der Serie seit dem Neustart.

        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
        Ich ignoriere TOS aus dem einfachen Grund, weil ich die komplette Ära uninteressant finde.
        Naja und ich ignoriere Military-SF aus dem einfachen Grund, weil ich das komplette Sub-Genre uninteressant finde. Nur, dass es derzeit eben eine gewisse Marktdominanz hat, weshalb ich die Kritik, wieso sich selbst SF-Fans in der SF nichts Interessanteres mehr vorzustellen wissen, als irgendwelche Kriegsgeschichten, durchaus berechtigt und nachvollziehbar finde. Darum ging es ja hier.

        Die SF hat innerhalb der letzten 70 - 80 Jahre so viele interessante Ideen und Geschichten hervor gebracht und es gäbe genügend wichtige und kritisch zu betrachtende Themen, die sich innerhalb dieses Genres gerade heute aufgreifen ließen, dass mir eine weitere Military-Serie so überflüssig vorkommt, wie ein drittes Nasenloch. Ist eben meine Meinung dazu.
        Zuletzt geändert von Logan5; 22.05.2011, 18:12.

        Kommentar


          #19
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          In Star Trek wurde (zumindest in den ersten beiden Serien) eine Utopie präsentiert, die Hoffnung geben sollte, dass kriegerische Auseinandersetzungen im Zuge des Voranschreitens der Zivilisation irgendwann vermeidbar oder doch zumindest erheblich reduzierbar wären.
          Mal ganz davon abgesehen, dass das canonischer Unsinn ist, selbst zu Roddenberrys Zeiten (die Föderation HAT in ihrer Geschichte immer wieder militärische Konflikte geführt, sie haben sie nie ANGEFANGEN oder PROVOZIERT, aber geführt wurden sie dennoch):

          Das ist die extreme und dicke Schwäche der ganzen Pseudo-Utopie die sich Rodenberry da zusammengesponnen hat:

          Aggression, Gier, etc. sind keine "Zivilisationskrankheiten", sondern etwas sehr Individuelles. Keine Zivilisation wird jemals einfach "aus dieser Phase herauswachsen", es erfordert ein ständiges Bestreben jedes einzelnen Beteiligten, das Richtige zu tun. Und nicht jeder wird immer bereit sein, dieses Bestreben aufrechtzuhalten. Egal wie sehr man es sich schönreden möchte, die komplette Eliminierung aller "schlechten" Eigenschaften aus einer Gesellschaft ist nicht möglich, es sei denn man greift zu radikalen Maßnahmen wie Massengehirnwäschen oder (s. Hintergrund von StarCraft) einer massiven ethnischen Säuberungsaktion, um alle die "aus der Reihe tanzen" mit Gewalt zu eliminieren.

          Egal unter welchen Umständen es in diversen Military-SF-Geschichten zum Krieg kommt, dieser wird niemals als Solcher als überwindbar dargestellt. Nicht einmal, dass diese Überwindbarkeit erstrebenswert wäre, kommt zur Sprache.
          Nicht direkt, aber das braucht es auch nicht, wenn man etwas abstrahieren kann. Wenn mir ein Konflikt präsentiert wird in dem alle Beteiligten Protagonisten sich einig sind, dass die Situation eigentlich Scheiße ist und die Gründe für den Konflikt angerissen werden, kann man da schon etwas herauslesen.

          Gerade nBSG hat da ein paar sehr schöne Momente, in denen man genau sieht, warum Colonials und Zylonen einander bekriegen und diese "Gründe" werden deutlich ins Lächerliche gezogen. Mein persönliches Lieblingszitat in dem Zusammenhang: Eine Zylonin die auf die Frage was der Unterschied zwischen dem einen Zylonengott und den Zwölfgöttern der Colonials sei etwas in dem Sinne von sich gab, dass ihr Gott real sei, die Götter der Colonials aber nur Aberglauben. Sehr schöne Offenlegung der Lächerlichkeit von religiösen Kriegen.

          Ich halte nicht besonders viel vom Militär und von Kriegen noch weniger. Und wenn die Darstellungsweise noch so differenziert ist - einen Pazifisten wirst du mit Military-SF nicht hinterm Ofen vorlocken.
          Das will ich auch gar nicht versuchen, nur das Argument der Einseitigkeit möchte ich nicht so im Raum stehen lassen, weil es einfach so nicht korrekt ist.

          Ganz anders verhält es sich mit Geschichten, wo es darum geht, aus eigener Motivation heraus - und nicht weil man sein Territorium aus von anderen vorgegebenen Gründen militärisch verteidigen oder schützen möchte, statt es mit Diplomatie zu versuchen - gegen eine repressive Regierung vorzugehen oder daraus ausbrechen möchte, Spielball stärkerer Mächte zu sein.

          Mit Serien wie Babylon5 (wo es im Grunde darum geht, sich von alten Mythen loszusagen und seine eigenen zu kreieren) Battlestar Galactica (das Original) oder Blake's 7 kann ich mich deshalb trotz vieler Kampfhandlungen wesentlich besser identifizieren. Geschichten, in denen sich gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Unmenschlichkeit aufgelehnt wird, sprechen meine Sprache.

          Geschichten über Soldaten, die fragwürdigen Autoritäten gehorchen, Befehle ausführen und Krieg für etwas Notwendiges halten (sonst wären sie schließlich keine Soldaten, oder?) interessieren mich jedenfalls nicht die Bohne, weil ich bereits diese Voraussetzung nicht mag.
          Die wenigsten Soldaten halten Krieg für etwas Notwendiges, würde ich mal behaupten. Und wenn dann hält diese Sicht nur bis zum ersten realen Konflikt, den sie erleben. Den Kontrast zwischen dem desillusionierten Veteranen und dem eifrigen frischen Rekruten gibt es übrigens auch ständig in der Military-Sci-Fi. Die Regel ist, dass je mehr man von Kriegen gesehen hat, desto mehr hat man die Schnauze voll davon.

          Der Grund warum die Charaktere trotzdem beim Militär bleiben lässt sich meiner Erfahrung nach mit "Es ist ein dreckiger Job, aber irgendwer muss ihn machen" gut zusammenfassen. Was nicht bedeuten muss, dass der nächste Krieg unabwendbar kommen muss. Aber für den Fall, dass er wirklich kommen sollte, muss jemand da sein um die zu beschützen, die sich nicht selbst verteidigen können.
          Und mit der Einstellung kann ich mich nicht unbedingt persönlich identifizieren, aber sie nachvollziehen. Ich würde mich jedenfalls in der Realität auch nicht darauf verlassen wollen, dass ein Konfliktgegner (herunter bis zum einzelnen niedersten Fußsoldaten) anständig mit der Zivilbevölkerung umgeht.

          Insofern: Nicht der Krieg selbst ist notwendig, aber eine Verteidigung für den Fall dass die Nachbarn weniger vernünftig und friedliebend sind. Wofür, um den Bogen zurück zum Star Trek-Beispiel von oben zu schlagen, die Föderation auch eine hochgerüstete Flotte von Kriegsschiffen unterhält (die lediglich als Forschungsschiffe deklariert werden um das politische Image zu wahren).

          Und das bedeutet jetzt etwas anderes, als das was ich zuvor geschrieben hatte, nämlich ? Die Alternative wäre schlimmer? Also ist es doch unvermeidlich, oder? Diese Grundprämisse ist es bereits, die mich um Military - SF einen riesigen Bogen machen lässt. Das entspricht nicht meinem Welt- und Menschenbild - im Gegenteil!
          Nicht unvermeidlich. Aber zumindest ich persönlich sehe, dass ein bewaffneter Konflikt der einfachen Aufgabe vorzuziehen ist.

          Wiederum ein Star Trek-Beispiel: Hätte die Föderation sich nicht gegen das Dominion zur Wehr gesetzt, wären alle ihre Welten effektiv in die Sklaverei übergegangen. Angesichts der Tendenz des Dominion Abweichlern die Jem'Hadar vorbeizuschicken wäre ab dem Punkt auch kein firedlicher Widerstand mehr möglich gewesen, außer man nimmt den Tod aller Lebewesen in Kauf.

          Extremer Pazifismus ist ultimativ immer eine selbstzerstörerische Einstellung, solange es andere Lebewesen in der Umgebung gibt, die nicht so nobel sind, das nicht auszunutzen.

          Den neuen Doc mag ich aber ebenfalls, obwohl da ebensolche Folgen dabei waren, mit denen ich wenig anfangen konnte - wie bei manchen ST-Episoden auch. Beispielsweise fand ich die dritte und fünfte Staffel des neuen Doctors relativ schwach. Auch die Specials nach der vierten Staffel waren z.T. ganz schön enttäuschend. Martha Jones war in meinen Augen der langweiligste und nervigste Companion, den der Doc je dabei hatte und die Folge "Victory of the Daleks" war in meinen Augen der Tiefpunkt der Serie seit dem Neustart.
          Ich sage ja nicht, dass alle Folgen einen positiven Eindruck hinterlassen haben.

          weshalb ich die Kritik, wieso sich selbst SF-Fans in der SF nichts Interessanteres mehr vorzustellen wissen, als irgendwelche Kriegsgeschichten, durchaus berechtigt und nachvollziehbar finde. Darum ging es ja hier.
          Und ich sage nochmal, dass man gerade von Fans nichts erwarten sollte, was ein professioneller Autor nicht zurande bringt. Die wenigsten haben den Elan, Plots wirklich sauber zu durchdenken oder zu planen. Noch weniger machen sich vor dem Schreiben auf die Suche nach einer besonders originellen Idee. Und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz kann diese Idee dann auch noch spannend rüberbringen.

          "Sturgeon's Law" (90% von Allem ist Müll) ist nunmal auch und gerade bei nichtprofessionellen Geschichten effektiv, vielleicht mehr noch als bei professionellen.

          Aber irgendwo findet sich immer mal ein Ausreißer. S. u.a. meine Lieblings-Fanserie "Hidden Frontier", die sich von "Dominionkrieg 2.0" (Konflikt gegen die "Grey") zu einer Serie um ein wissenschaftliches Kuriosum (die Artefakte der Grey, wer sie wirklich sind und was der primäre Antagonist der Serie damit vorhat) gemausert hat.

          Die SF hat innerhalb der letzten 70 - 80 Jahre so viele interessante Ideen und Geschichten hervor gebracht und es gäbe genügend wichtige und kritisch zu betrachtende Themen, die sich innerhalb dieses Genres gerade heute aufgreifen ließen, dass mir eine weitere Military-Serie so überflüssig vorkommt, wie ein drittes Nasenloch. Ist eben meine Meinung dazu.
          Mag sein, aber mir ist es lieber wenn ein Autor etwas schreibt, was er schreiben kann, als wenn er etwas zu schreiben versucht, was er nicht spannend rüberbrigen kann - oder gar nichts schreibt. Wenn dann daraus Military-Sci-Fi wird - bitte.

          Bei Star Trek kenne ich genau einen Autor (Christopher L. Bennett), der es wirklich versteht, gute "Sense Of Wonder"-Geschichten zu schreiben.
          Einen einzigen.
          Und der hat nichtmal an einer Serie geschrieben, sondern "nur" Romane (dafür aber ziemlich gute).

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            #20
            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Mal ganz davon abgesehen, dass das canonischer Unsinn ist, ...
            Das ist eher eine Frage des Standpunktes.

            Zum Canon selbst:

            TOS war als High Concept - Show in einer Zeit der High Concept - Shows nicht besonders auf einen Canon bedacht - jedenfalls nicht so, dass tatsächlich alles zusammen passt. (Mac Guyver bekam innerhalb seiner Serie auch von verschiedenen Autoren die unterschiedlichsten Vornamen angedichtet). Es ist schön, dass neuere Serien versuchen, solche Widersprüche zu vermeiden, zumal so etwas bei handlungsübergreifenden Plots, wie sie heute üblich sind, auch eher fatal sein dürfte.

            Zur Rezeption:

            Gerade TOS und auch TNG waren immer mal wieder gerne so gestrickt, dass einem als Zuschauer nahe gelegt wurde, die Handlungen der Protagonisten in Zweifel zu ziehen, weil diese im Widerspruch zum Grundtenor der Serie standen. Die Grundprinzipien der Föderation waren immer pazifistisch, auf Diplomatie und gegenseitiges Verstehen angelegt.

            Wurde mit diesem Prinzip gebrochen, fiel das auf und oft war es gerade dann auch so, dass die eigentliche Aussage der Folge eine Antimilitaristische war. Man darf so etwas eben nicht immer nur von der Oberfläche her betrachten.

            Natürlich geht es in "TOS: Kampf um Organia" um einen militärischen Konflikt zwischen Föderation und Klingonischem Reich. Die Klingonen wollen den Planeten Organia als Militärbasis, die Föderation will es verhindern und einen Pakt mit den Bewohnern des Planeten gegen die Klingonen schließen. Die Organier ergeben sich aber ihrem Schicksal, werden von Kirk für ihre vermeintliche Feigheit verachtet. Als die Klingonen Kirk und Spock am Ende hinrichten wollen greifen die Organier ein, denn sie stellen sich als höher entwickelte, eigentlich körperlose Lebensform heraus. Sie nehmen den verfeindeten Parteien durch ihre besonderen Kräfte die Waffen und bitten sie ihren Planeten zu verlassen und gewissermaßen "erst einmal erwachsen zu werden."

            Folgen dieser Art findet man in TOS in Massen. Wenn man Konflikte zwischen der Föderation und anderen Parteien darstellt, geschieht dies immer - aber auch wirklich jedes verdammte einzelne Mal - zu dem Zweck, diese Konflikte als kleingeistig, nutzlos, unzivilisiert und vermeidbar darzustellen! Soviel zu den Ursprüngen, aber auch in TNG gibt es das gerne mal (z.B.: Das Ende der Reise, Das fehlende Fragment...).
            Das ist doch wohl ein gravierender Unterschied zur Military - SF, oder etwa nicht?

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Das ist die extreme und dicke Schwäche der ganzen Pseudo-Utopie die sich Rodenberry da zusammengesponnen hat:

            Aggression, Gier, etc. sind keine "Zivilisationskrankheiten", sondern etwas sehr Individuelles. Keine Zivilisation wird jemals einfach "aus dieser Phase herauswachsen", es erfordert ein ständiges Bestreben jedes einzelnen Beteiligten, das Richtige zu tun. Und nicht jeder wird immer bereit sein, dieses Bestreben aufrechtzuhalten. Egal wie sehr man es sich schönreden möchte, die komplette Eliminierung aller "schlechten" Eigenschaften aus einer Gesellschaft ist nicht möglich, es sei denn man greift zu radikalen Maßnahmen wie Massengehirnwäschen oder (s. Hintergrund von StarCraft) einer massiven ethnischen Säuberungsaktion, um alle die "aus der Reihe tanzen" mit Gewalt zu eliminieren.
            Das ist keine Schwäche, sondern die größte Stärke von Roddenberrys Utopie und sie ist auch keine Pseudo-Utopie, denn das Wesen einer Utopie ist es nun einmal, menschliche Hoffnungen, Wünsche und Träume zu thematisieren, als wären sie real.

            Eine Utopie hat keinen Realismusanspruch! Keine einzige Utopie ist jemals deshalb entstanden, weil der Autor fest daran geglaubt hat, dass genau das in exakt dieser Weise in absehbarer Zeit Realität werden würde.

            Du verkennst schlicht und einfach die eigentliche Intention dessen, was Roddenberry sich da ausgedacht hat. Es geht in Star Trek eben gerade darum, das Bestreben jedes Einzelnen anzufachen, zu verstärken, indem man ihm vor Augen führt, wohin uns die Zukunft führen könnte, wenn wir alle dafür zusammen arbeiten würden. Das ist der Sinn und Zweck einer Utopie: Leute dazu ermutigen, sich für etwas Erstrebenswertes einzusetzen, durch das sich aktuelle Missstände zurückdrängen ließen, auch wenn diese Leute selbst jene Veränderung gar nicht mehr live miterleben werden.

            Welche Intentionen verfolgt Military-SF?

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Das will ich auch gar nicht versuchen, nur das Argument der Einseitigkeit möchte ich nicht so im Raum stehen lassen, weil es einfach so nicht korrekt ist.
            Die Einseitigkeit liegt meines Erachtens durchaus vor und zwar in der letztendlichen Aussage des Ganzen. Wenn es mir als Autor darum geht, Krieg und Militär als etwas negatives anzuprangern, stelle ich es so dar. Wenn es mir darum geht, selbiges zu verherrlichen, dann ergehe ich mich in unreflektiertem Militärpathos. Stelle ich militärische Konflikte aber eher neutral dar, indem ich zwar Ambivalenz zulasse, aber dennoch Alternativen ausspare - was will ich dann eigentlich damit sagen? Was will Military-SF erreichen?

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Die Regel ist, dass je mehr man von Kriegen gesehen hat, desto mehr hat man die Schnauze voll davon.
            Siehst du und genau so geht es mir - je mehr Military-SF ich gesehen habe, umso mehr habe ich die Schnauze voll davon. Hier wurde nach der Meinung zu einer Serienidee gefragt und meine Antwort ist genau diese: Es gibt so viele wirklich interessante Themen für die SF, warum soll es sich ewig um Kriegsszenarien handeln?

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Der Grund warum die Charaktere trotzdem beim Militär bleiben lässt sich meiner Erfahrung nach mit "Es ist ein dreckiger Job, aber irgendwer muss ihn machen" gut zusammenfassen.


            Mal ehrlich, gerade dämlich Machosprüche wie dieser, die vor Pathos nur so triefen, sind es, die mir an Military-SF so unglaublich auf die Nerven gehen. Wieso muss diesen Job jemand machen? Wenn ihn keiner machen will, wird er nicht mehr gebraucht!

            Mir ist das ehrlich gesagt ein Rätsel. Gerade SF-Fans, die damit vertraut sein sollten, Dinge mal gegen den Strich zu bürsten, phantasievoll und kreativ mit Dingen umzugehen, von denen viel zu viele glauben, sie wären nur auf diese eine Weise machbar, weil es eben schon immer so gewesen ist und kaum einer mehr ernsthaft über Alternativen nachdenkt, gerade diese SF-Fans sollten doch Fähig sein, aus solchen Denkschubladen auszubrechen und mal über den Tellerrand zu sehen.

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Wofür, um den Bogen zurück zum Star Trek-Beispiel von oben zu schlagen, die Föderation auch eine hochgerüstete Flotte von Kriegsschiffen unterhält (die lediglich als Forschungsschiffe deklariert werden um das politische Image zu wahren).
            Siehst du und diese Spekulation halte ich jetzt für ziemlichen Unsinn, denn die Föderationsschiffe sind Forschungsschiffe und Picard bezeichnet den Phaser als eine Defensivwaffe - die ja nebenbei nicht zum Spaß stufenverstellbar ist. Bei Kämpfen wird stets darauf geachtet, so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Und darüber hinaus kann man so eine Schiffsbewaffnung vielleicht auch einfach mal dafür benötigen, sich einen Meteoriten aus dem Weg zu schießen.

            Wer die Föderationsschiffe als Kriegsflotte betrachtet, ignoriert einfach den grundlegend pazifistischen Ton dieser Serien (zumindest soweite es TOS und TNG angeht).

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Nicht unvermeidlich. Aber zumindest ich persönlich sehe, dass ein bewaffneter Konflikt der einfachen Aufgabe vorzuziehen ist.
            Für dich gibt es tatsächlich nur diese beiden Möglichkeiten, oder?
            Vielleicht solltest du wirklich weniger Military-SF konsumieren.

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Wiederum ein Star Trek-Beispiel: Hätte die Föderation sich nicht gegen das Dominion zur Wehr gesetzt, wären alle ihre Welten effektiv in die Sklaverei übergegangen. Angesichts der Tendenz des Dominion Abweichlern die Jem'Hadar vorbeizuschicken wäre ab dem Punkt auch kein firedlicher Widerstand mehr möglich gewesen, außer man nimmt den Tod aller Lebewesen in Kauf.
            Selbst während der Verbrecherherrschaft der Nazis gab es in Deutschland Widerstandsgruppen, wie die Weiße Rose und die Edelweißpiraten. Es gab die Swing-Jugend und etliche Nonkonformisten. Nur weil sie nicht bereit waren Menschen zu ermorden und selbst zu dem zu werden, was sie bekämpften, haben sie noch lange nicht aufgegeben.

            Widerstand kann viele verschiedene Wege gehen, subversive Wege zivilen Ungehorsams und letztendlich, was nutzt einem Herrscher ein niedergemetzeltes Volk, das lieber seine Freiheit im Tod sucht, als sich unterdrücken zu lassen?!

            Bisher hat es noch keine repressive Regierung geschafft, sich dauerhaft zu halten und nicht selten war es der subversive Widerstand der Zivilbevölkerung, der die Mächtigen zu Fall brachte. Man denke an die Befreiung Indiens unter Mahatma Gandhi, an die Solidarnosc und die Öffnung der Zonengrenze. Das sind Beispiele passiven Widerstands ohne Waffengewalt. Erzähl mir also nicht, das wäre nicht möglich. So etwas wird einem vielleicht von fragwürdigen Literaturgenre eingeredet - ist aber Quatsch!

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Extremer Pazifismus ist ultimativ immer eine selbstzerstörerische Einstellung, solange es andere Lebewesen in der Umgebung gibt, die nicht so nobel sind, das nicht auszunutzen.
            Auch das ist wohl eine Frage des Standpunktes. Denke ich dabei nur an mich oder auch an meine Nachkommen oder vielleicht sogar an deren Nachkommen? Ist es das wert, für eine gute Sache zu sterben und damit ein Zeichen zu setzen, dass der Kreislauf der Gewalt tatsächlich durchbrochen werden kann?

            Ich denke ja! Jetzt denke ich das. Denke ich das auch noch, wenn ich mich mal entscheiden müsste? Das kann wohl keiner mit Gewissheit sagen. Was ich aber sagen kann ist, dass die Dinge, mit denen wir uns beschäftigen unsere Einstellungen prägen und eventuell sogar einmal Entscheidungshilfen sein können. Da setze ich dann eben eher auf Star Trek, als auf nBSG.

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Und ich sage nochmal, dass man gerade von Fans nichts erwarten sollte, was ein professioneller Autor nicht zurande bringt.
            Wieso, es gibt eine Menge professionelle Autoren, die sehr interessante, spannende und intelligente SF schreiben, die nicht das Mindeste mit diesem ewigen Militärmist zu tun haben. Es gibt auch eine Menge Fanfiction, die sehr phantasievoll ist und ohne dieses dämliche Geballer auskommt. So what?

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Die wenigsten haben den Elan, Plots wirklich sauber zu durchdenken oder zu planen. Noch weniger machen sich vor dem Schreiben auf die Suche nach einer besonders originellen Idee. Und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz kann diese Idee dann auch noch spannend rüberbringen.
            Hier wurde aber nicht der Schreibstil kritisiert, sondern in Frage gestellt, ob es schon wieder so eine dämliche Kriegstreiberserie sein muss und warum selbst SF-Fans nichts Interessanteres mehr einfällt. Diese Frage halte ich nach wie vor für absolut berechtigt.

            Mal ehrlich, wenn ich eine SF-Geschichte schreiben will, ist nun wirklich das einfachste und kugelsicherste, was ich machen kann, so einen Military-Bullshit zu verfassen, denn im Grunde genommen sind die alle gleich. Alles, was man sich ausdenken muss, ist eine Konfliktsituation und dann geht es los. Wie schwer ist das? Wenn mir dabei nicht selbst unfassbar langweilig werden würde, könnte ich dir stapelweise Military-SF schreiben ohne dabei auch nur einen einzigen wirklich innovativen Gedanken entwickeln zu müssen.

            Es ist eben doch etwas ganz anderes, sich etwas auszudenken, was sich mit der großartigen Sachkenntnis und Phantasie eines Asimov messen lässt oder in die philosophisch-surrealen Dimensionen eines P.K. Dick vorzudringen. Ein Ray Bradbury hat mehr Kreativität im kleinen Zeh als ein David Weber im ganzen Kopf.

            Military-SF ist in meinen Augen - abgesehen von den fragwürdigen Botschaften - SF nach Strickmuster. Sicher militärische Konflikte, Kriegstaktiken und Backgroundstories für Charaktere auszudenken erfordert längst keine so kreativen Prozesse, wie das Entwickeln richtig guter SF-Ideen. Ich würde einen Arthur C. Clarke - Roman jederzeit einem Honor Harrington - Schinken vorziehen und bevor ich mir nBSG ansehe, ziehe ich mir lieber noch 100 mal Star Trek TOS rein. Das war wenigstens innovativ und bot einem jede Woche etwas Neues, Bestaunenswertes und Denkwürdiges.

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Mag sein, aber mir ist es lieber wenn ein Autor etwas schreibt, was er schreiben kann, als wenn er etwas zu schreiben versucht, was er nicht spannend rüberbrigen kann - oder gar nichts schreibt. Wenn dann daraus Military-Sci-Fi wird - bitte.
            Natürlich ist das alles eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Weltanschauung. Wer Military-SF mag, wird schon seine Gründe dafür haben - welche immer es auch sein mögen. Aber im Ausgangsthread wurde um Meinungen gebeten und das hier ist eben meine.

            Aber abgesehen davon weiß ich ja nicht, ob Politiker01 noch etwas anderes schreiben kann. Vielleicht hat er ja auch noch tolle Ideen, die nicht in diese Richtung gehen. Die würde ich mir dann lieber ansehen.

            Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
            Bei Star Trek kenne ich genau einen Autor (Christopher L. Bennett), der es wirklich versteht, gute "Sense Of Wonder"-Geschichten zu schreiben.
            Einen einzigen.
            Und der hat nichtmal an einer Serie geschrieben, sondern "nur" Romane (dafür aber ziemlich gute).
            Oh, also ich kenne da eine ganze Menge großartiger Autoren, die für ST geschrieben haben, allen voran Harlan Ellison, Theodor Sturgeon, D.C. Fontana, aber erstaunlicherweise auch Ronald D. Moore. Bei den Romanen mag ich Peter David.

            Irgendwie schade, dass du nur einen kennst.

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              #21
              Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
              Und ich sage nochmal, dass man gerade von Fans nichts erwarten sollte, was ein professioneller Autor nicht zurande bringt. Die wenigsten haben den Elan, Plots wirklich sauber zu durchdenken oder zu planen. Noch weniger machen sich vor dem Schreiben auf die Suche nach einer besonders originellen Idee. Und nur ein verschwindend geringer Prozentsatz kann diese Idee dann auch noch spannend rüberbringen.
              Hallo Drakespawn.

              Bevor das hier noch weiter ausufert, will ich kur etwas klar stellen:

              Ich stimme dir zu, dass man von einem Hobbyautoren nicht erwarten kann, das zu tun, was ein Profi nicht SCHAFFT. Sehrwohl aber kann ich von ihm erwarten, Dinge zu tun, die ein Profiator nicht DARF, bzw. für die er kein Geld hat oder bekommt.

              Wir haben hier niemals ein fertiges "Drehbuch" von Politiker01 vorliegen gehabt (und es ist auch fraglich, ob wir jemals eines erhalten hätten). Die Fachliche Qualifikation von Politiker01 als Autor, beziehungsweise die Qualität der Umsetzung seiner Idee stand hier also niemals zur Debatte. Alles worum es in meiner Beurteilung ging, war seine IDEE.

              Das einzige was ich festgestellt habe ist, das ein Hobbyautor mit einem Projekt weitab jeglicher Realisierungsmöglichkeit geradezu dazu prädestiniert ist, Themen aufzugreifen, die ein Profiautor nicht aufgreifen darf, weil sie nicht rentabel sind und sich nicht im Werbedominierten TV oder auf der großen leinwand verkaufen lassen. Denn es gibt zwei Dinge im Hobbybereich, um die sich niemand schert:

              Massentauglichkeit und Budget.

              Wenn diese beiden Dinge raus fallen, habe ich vor allem den Vorteil, Konzepte entwerfen und verfolgen zu können, für die nur ein sehr kleines Clientel verfügbar ist.
              Trotzdem merkt man auch und gerade im Hobby-Bereich, das sich viele Wunsch-Autoren auch bei ihren eigenkreationen nach dem "Markt" richten, der ihnen im Fernsehen vorgebetet wird.


              Irgendwann kommt man auch als "engagierter" Hobbykritiker an den Punkt, an dem man einfach keine Handlungen mehr lesen will, bei der auf Seite 2 schon 3 Raumschlachten abgehandelt wurden - selbst dann nicht, wenn die Geschichte das künstlerisch wertvollste Stück deutscher Sprachkultur aller Zeiten wäre.
              Schade nur, wenn man einfach keinen anderen Stoff mehr findet.

              Was ist denn mit anderen "klassischen" SciFi themen?

              Amoklaufende KIs?
              Entführung durch außerirdische?
              Neugegründete Kolonien auf anderen Planeten?
              Dystopische Technokrimis?
              Cyberspace?

              KEINES, aber auch wirklich GAR KEINES dieser Themen erfordert von dem Autoren eine unzumutbare Höchstleistung an kreativität und Originalität. Denn alle diese Themen gab es schon. Alle diese Themen kann man im Fernsehen sehen, man kann sie lesen, als hörspiel hören - und keines dieser Themen erfordert einen kompletten Verzicht auf Action oder Gewalt...

              Ich für meinen Teil würde lieber eine mittelmäßige Alien-Entführungsgeschichte lesene, als die 100.000ste gut geschriebene Inkarnation von StarWars. Trotzdem greift der ambitionierte Hobbyautor in 90% der Fälle zum Kriegsthema, bei dem er gleich innerhalb der ersten 2 Absätze irgendwas in die Luft sprengen kann.


              DAS Bemängel ich.

              Nicht die Qualität oder die Fähigkeit irgendwas umzusetzen, sondern die scheinbaren "Scheuklappen" die sich jeder Hobbyautor von den TV-Konzernen auf den Kopf setzen lässt um die Welt der Medien in dem selben "Schablonendenken" zu sehen, wie sie es selbst tun.
              Zuletzt geändert von caesar_andy; 23.05.2011, 00:37.
              Was ist Ironie?
              Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
              endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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                #22
                Idee für eine Sci-Fi Serie

                Hallo Leute,



                Der letzte Menschheitstraum verwirklicht sich im Bau des ersten Raumschiffs mit Überlichtantrieb, der Pegasus. Doch ihr erster Erkundungsflug wird für Captain James Brown und seine Crew zu einer gefährlichen Odysse...


                So in etwa würde mein zweites Buch zusammenfassen. Ich selbst bin ein riesiger Sci-Fi Fan und habe in Anlehnung an einige Meilensteine dieser Kultur eine Geschichte verfasst. Zur Zeit, bzw. erst seit ein paar Tagen, lese ich diese vor und stelle sie bei youtube als Hörspiel rein.


                Teil 1: YouTube - ‪Pegasus - Hörbuch (Teil1)‬‏

                (Mittlerweile bin ich bei Teil 6)



                Grüße

                InSide

                @caesar_andy: Das Hörspiel beinhaltet auch eine Amoklaufende K.I. (;

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                  #23
                  Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                  Die Einseitigkeit liegt meines Erachtens durchaus vor und zwar in der letztendlichen Aussage des Ganzen. Wenn es mir als Autor darum geht, Krieg und Militär als etwas negatives anzuprangern, stelle ich es so dar. Wenn es mir darum geht, selbiges zu verherrlichen, dann ergehe ich mich in unreflektiertem Militärpathos. Stelle ich militärische Konflikte aber eher neutral dar, indem ich zwar Ambivalenz zulasse, aber dennoch Alternativen ausspare - was will ich dann eigentlich damit sagen? Was will Military-SF erreichen?
                  Military-SF will unterhalten. Sie will spannende Geschichten erzählen, und sie will das tun, indem sie sich mit Konflikten von Menschen untereinander oder Menschen und Nichtmenschen sowie mit deren Bewältigung auseinandersetzt. Daß dabei die eine oder andere Raumschlacht stattfindet - nun, Du kannst kein Omelett braten, ohne dabei das eine oder andere Ei zu zerschlagen ...

                  Gute Autoren von Military-SF haben in ihrer Biographie übrigens meist ein Geschichtsstudium stehen (oder haben, wenn sie Geschichte schon nicht studiert haben, sich dann zumindest hobbymäßig sehr intensiv mit Geschichte befaßt); denn eine ganze Menge von Military-SF (und zwar die besten Beispiele von Military-SF, imho) lehnt sich an Ereignisse aus unserer Historie an. Bekannte Vertreter dieser Art Military-SF sind zum Beispiel David Weber oder David Drake.
                  “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

                  Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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                    #24
                    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
                    Military-SF will unterhalten.
                    Ich finde Krieg ehrlich gesagt eher selten einfach nur unterhaltsam. Darüber hinaus kann man schlichtweg nicht nichts sagen. Ob intendiert oder nicht - Military-SF hat ihre Botschaften und sie entsprechen nicht unbedingt meinem Welt- und Menschenbild. Deshalb kann mir dieses Subgenre gestohlen bleiben.

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                      #25
                      Ach, Quatsch! Krieg ist geil...auf der Leinwand

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                        #26
                        Neue Idee für eine Sci Fi Serie:

                        Bei einem Experiment wird Professor ..... in eine Parallelrealität geschleudert.
                        Das Gerät welches dies ermöglicht ist beschädigt worden - also weiß es nicht mehr aus welcher Relität er kam sondern kann es nur auf ein paar hundert Realitäten einschrenken.

                        Jetzt muss unser Professor durch die verschiedenen Realitäten gehen um herauszufinden welche seine ist. In gefährlichen Realitäten wird er verfolgt

                        In anderen Realitäten muss er erst einmal die ganze Geschichte studieren da manche Relitäten zu 99% mit seiner übereinstimmen.

                        Andere Realitäten sind so wunderschön und perfekt, dass er mit sich kämpfen muss weiter zu machen und nach Hause zu kommen.

                        So - Anti Military Sci Fiisten zufriedengestellt.

                        na ist das nicht auch eine halbwegs originelle Idee?

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von Politiker01 Beitrag anzeigen
                          na ist das nicht auch eine halbwegs originelle Idee?
                          Sliders ist an dir vorbeigegangen, kann das sein?

                          Nicht dass das Konzept jetzt schon verbracht wäre, aber ist auch nichts, was es nicht schonmal gab. Und Sliders zog (IMO) seinen Reiz gerade daraus, dass die Realitäten auffällig anders waren als unsere und damit sehr gut unterscheidbar waren.

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                            #28
                            Zitat von Politiker01 Beitrag anzeigen
                            Neue Idee für eine Sci Fi Serie:

                            Bei einem Experiment wird Professor ..... in eine Parallelrealität geschleudert.
                            Das Gerät welches dies ermöglicht ist beschädigt worden - also weiß es nicht mehr aus welcher Relität er kam sondern kann es nur auf ein paar hundert Realitäten einschrenken.

                            Jetzt muss unser Professor durch die verschiedenen Realitäten gehen um herauszufinden welche seine ist. In gefährlichen Realitäten wird er verfolgt

                            In anderen Realitäten muss er erst einmal die ganze Geschichte studieren da manche Relitäten zu 99% mit seiner übereinstimmen.

                            Andere Realitäten sind so wunderschön und perfekt, dass er mit sich kämpfen muss weiter zu machen und nach Hause zu kommen.

                            So - Anti Military Sci Fiisten zufriedengestellt.

                            na ist das nicht auch eine halbwegs originelle Idee?
                            Ich würde an deiner Stelle Nicht "Professor XY" nehmen, sondern Professor XY eine Gruppe von irgendwelchen Pansen durch das Portal hindurchschicken lassen.
                            Dann baust du noch die möglichkeit zur Kommunikation zwischen beiden Parteien ein und hast gleich zwei verschiedene handlungsstränge. Einmal das "Alien of the Week" in der jeweiligen Paraleldimension und einmal den durchlaufenden Handlungsfaden des Doktors, der versucht, seine Versuchskaninchen zurück zu holen.

                            Das klingt aber auf jeden fall schonmal interessanter als "Soldat A erschießt Soldat B"
                            Was ist Ironie?
                            Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
                            endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Politiker01 Beitrag anzeigen
                              So - Anti Military Sci Fiisten zufriedengestellt.

                              na ist das nicht auch eine halbwegs originelle Idee?
                              Diese Idee würde mich auf jeden Fall wesentlich mehr interessieren, vor allem wenn sie sich von "Sliders" abheben würde, indem eben nicht jede neue Realität sich ganz eindeutig von der Unseren unterscheiden ließe. Spannend wäre es ja auch, wenn der Protagonist mehrere Versionen seiner selbst kennen lernt und die Serie sich ein wenig philosophisch mit Dingen wie Realität und Identität beschäftigt. Vielleicht gibt es ja auch Verbindungen zwischen den Realitäten, wie irgendwelche Gemeinsamkeiten, die sich nie ändern und denen man auf die Spur kommen könnte. Interessant wäre auch, wenn eine andere Version der Hauptfigur nicht mit der Idee klar kommt, dass es ihn in einer anderen Variante noch einmal gibt und er den Protagonisten jagt und ihm das Leben schwer macht.

                              Aus so einer Ausgangslage ließe sich viel machen.

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                                #30
                                Ich brauche kein Military-Science-Fiction, Balleraction finde ich öde. Und eine schlechte Sliderkopie ist an sich nicht sonderlich interessant, sie wäre nur etwas, wenn man etwas daraus macht. Und Geschichte sollte man bitte nicht nur auf Militärgeschichte reduzieren.

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