Diplomarbeit - the influence of science fiction on medical science - SciFi-Forum

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Diplomarbeit - the influence of science fiction on medical science

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    #46
    Zitat von Niven Beitrag anzeigen
    Ich wachte in meinem Zimmer auf und fand, das sie eine Prothese auf meinen Beinstumpf verpflanzt hatten, eine mit Gelenken versehene Struktur aus glänzendem Metall, die sich für mein ungeübtes Auge genau wie ein Skelett von Bein und Fuß ausnahmen. Es sah ziemlich scheußlich aus, wie es da in einem durchsichtigen Sack mit Flüssigkeit lag, aus dem Kabel zu einer Maschine am Fußende des Bettes führten.
    ...
    "Wie fühlen Sie sich, Sir?"
    "Ich weiß nicht. Es schmerzt ein wenig."
    "Das wird noch mehr schmerzen, verlassen Sie sich darauf. Warten Sie, bis die Nerven zu wachsen beginnen."
    "Nerven?"
    "Klar. Wie wollen Sie ein Bein ohne Nerven haben? Es würde wie ein totes Gewicht an Ihnen hängen."
    "Nerven...wie richtige Nerven? Sie meinen, ich kann einfach denken >beweg dich< und das Ding bewegt sich?"
    "Natürlich können Sie das."
    "Hätte nie gedacht, daß man Prothesen so würde vervollkommnen können."
    "Prothe- was?"
    "Sie wissen doch, künstliche. . ."
    "Ach ja, Sie meinen wie in Büchern. Hölzerne Beine, Haken und dergleichen."
    Wie hatte dieser Mann es je zum Assistenzarzt bringen können? "Ja, Prothesen. Wie dieses Ding an meinem Beinstumpf."
    "Sehen Sie, Sir...Sie sind lange fortgewesen. Das wird ein Bein, genau wie das andere, bloß kann es nicht brechen."
    "Wird das auch mit Armen gemacht?"
    "Selbstverständlich. Auch mit Lebern, Nieren, Mägen, was Sie sich denken können. Mit Herzen und Lungen ist es noch nicht so weit, da muß mechanischer Ersatz verwendet werden."
    ...
    Was der Mann über die Schmerzen gesagt hatte, war nicht übertrieben. Und es war nicht nur das neue Bein, obwohl es brannte wie siedendes Öl. Um die Gewebeneubildung anzuregen, wurden wachstumstimulierende Mittel injiziert, die verschiedentlich zu unerwünschten Wucherungen führten, an einem halben Dutzend Stellen brach Krebs aus und mußte separat behandelt werden, was wieder mit Schmerzen verbunden war. Ich fühlte mich erschöpft und ausgezehrt, aber es war dennoch faszinierend, das Bein wachsen zu sehen. Weiße Fäden wurden zu Adern und Nervensträngen, die zuerst ein wenig schlaff durcheinanderhingen, aber mehr und mehr ihren funktionsgerechten Verlauf nahmen, als die Muskulatur um den Metallknochen wuchs.
    ...
    Ich hatte seit einer Woche Haut am Bein, bevor sie es aus der Umhüllung befreiten und die Maschine davonrollten. Es war häßlich wie der Klumpfuß des Teufels, haarlos und leichenhaft weiß, steif wie eine Eisenstange. Aber es ließ sich immerhin gebrauchen. Ich konnte aufstehen und steifbeinig dahinschlurfen.
    Man verlegte mich in die Orthopädie zum, wie es hieß, >Bewegungs- und Koordinationstraining< - ein hochgestochener Name für langsame Folter. Sie schnallen einen in eine Maschine, die das alte und das neue Bein gleichzeitig biegt. Das neue widersetzt sich.

    aus

    Joe Haldeman
    Der ewige Krieg(The Forever War)
    1974

    Aktuelle Gedankenspiele der schießenden Zunft aus Übersee zu obigem Verletztendrama um US-Kriegsrückkehrer: Der Wundenheiler - SPIEGEL ONLINE .

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      #47
      Eagleeye, dein 2. Signaturspruch gefällt mir!
      Der ist echt gut!Und diese Diplomarbeit hätte ich sehr gern auch gelesen !
      Zuletzt geändert von TheDoc; 28.07.2014, 23:14.
      From the far Antares Nebula to the moons of Kherex 3
      We fight our klingon battles as on Space on Air and See. First to fight for right and freedom then to keep our honour clean. We are proud to claim the Tilte of Imperial Marine! TD

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        #48
        Zitat von Niven Beitrag anzeigen
        "Meine Füße. Ich kann meine Füße immer noch nicht fühlen", sagte Larry. Das Neuroteam hatte fast den ganzen Morgen bei ihm am Bett zugebracht. Acht Wochen waren seit der chirurgischen Reparatur vergangen, und seit dem ersten Tag hatte sich kaum etwas verändert. Ein Tech hatte ihm ein Geflecht aus Sensordrähten über seine tauben Beine und die Hüfte gelegt. Unter den faradayschen und galvanischen Impulsen zuckten die Muskeln, doch er spürte nichts. Ein langer Computerausdruck bestätigte ihren Verdacht: Regeneration der Wirbelsäule: negativ.
        ...
        "Meine Füße?"
        "Ich fürchte, wir können Verbesserungen über den jetzigen Stand hinaus nicht mehr erwarten. Normalerweise regenerieren die peripheren Nerven jeden Tag ein oder zwei Milimeter, aber ihre Verletzung hat auch das Zentralnervensystem betroffen - und ZNS-Gewebe heilt einfach nicht so zufriedenstellend. Ihre regenerierenden Nervenfasern werden alle im Narbengewebe des ZNS abgefangen. Unsere Untersuchungen zeigen einen Ball aus hyperplastischen Gliadinfasern bei L-zwei."
        Larry starrte auf seine leblosen Füße - taub, weiß und durch die Inaktivität bereits angeschwollen.
        "Aber sehen Sie sich doch meine Dermatogramme an", flehte Larry. "Die Hautempfindlichkeit breitet sich schon über das Narbengewebe hinaus aus. Ich habe immerhin vier oder fünf Quadratzentimeter Haut mit neuem Gefühl."
        "Tut mir leid, aber das sind periphere Nerven, die sich von der Haut aus über die Naht hinweg ausbreiten. In Fällen wie dem Ihren entwickeln sie sich allgemein recht gut. Das Rückenmark ist unser Problem."

        "Was Sie fordern, liegt jenseits des gegenwärtigen Standes der Transplantationswissenschaft. Bis wir Gewebe des Zentralnervensystems verpflanzen können, werden Fälle wie der Ihre mit einer Prothese zufrieden sein müssen und. . ."
        "Wann wird man in der Lage sein; ZNS-Gewebe zu verpflanzen?"
        "In unserem Leben möglicherweise nicht mehr. Die Jungs da unten bei den Biologen bringen jedes Jahr ein paar Artikel darüber heraus, ZNS-Fasern können einfach keinen Weg durch Narbengewebe hindurch finden. Die peripheren Nerven haben nette, kleine, röhrenartige Häute, durch die sie nachwachsen, wenn sie verletzt wurden. Sie können sich nicht verirren. Aber das Gehirn und das Rückenmark sind anders. Bei ZNS-Gewebe gibt es keine Häute."
        ...

        aus
        T.J. Bass
        Der Gott-Wal(The Godwhale)
        1974
        Interessant, wie manchmal die Gegenwart die SF überholt Experimentelle Therapie für Gelähmte: Wieder laufen dank Nasenzellen | tagesschau.de
        nsif featured in Panorama World Exclusive “In the future everyone will be world-famous for 15 minutes” So read a brochure at an Andy Warhol exhibition in 1968. Last week the nsif team basked in the truth of this prescient wisdom,...

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          #49
          Mit Roboterhilfe
          Mit Roboterhilfe - Exoskelette sind "noch nicht alltagstauglich"

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