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    Dafür ist Sci-Fi da!

    Ich stell dann mal die Frage in Runde, was für eine Technologie, Wissenschaftliche Erkentniss oder sozialwissenschaftliche Hypothese ihr aus dem breiten Feld der Sci-Fi als besonders Prägend empfunden habt.

    Damit meine ich nicht sowas wie "Warpantriebe sind cool, weil man damit durch die Galaxis reisen kann", ich meine so richtige WTF-Momente, die so faszinieren oder Nachdenkenklich machen, dass ihr auch Wochen oder Moante später immer noch wieder daran gedacht habt.

    Kurz gesagt, Sachen, für die Sci-Fi wirklich gemacht ist.



    Für mich einer der prägendsten Momente der letzte Endboss aus dem Spiels DeusEx:Human Revolution. Am Anfang fand ich alles sehr verwirrend, aber nach dem zweiten Spielen, war das einfach der WTF Moment schlechthin.

    Der Hyron-Core ist ein superschneller Quantencomputer, der von drei menschlichen Drohnen unterstützt wird. Diese Drohnen bieten dem Hyron-Core praktisch unbegrenzte Speicherkapazität, die Fähigkeit kreativ zu denken, und ein begrenztes Selbstbewustsein.
    Die Drohnen werden dabei für ihren Einsatz massiv verändert ... beispielsweise entnimmt man ihnen das Rückenmark und ersetzt es durch technische Systeme. Einmal an den Hyron Core angeschlossen, verbringen die Drohnen den Rest ihres Lebens als Teil eines von Angst und Schmerz zerfressenen Computerbewustseins...wobei "der Rest" hier relativ ist, da man wissentlich in kauf nimmt, das die Hyron-Drohnen eine Lebenserwartung von kaum mehr als einem Jahr haben und danach durch eine andere ausgetauscht werden müssen.

    Der Gedankengang dahinter - wie weit geht der Mensch? - fand ich extrem erschreckend und furcherregend. Menschen zum "Wohle der Allgemeinheit" zu einer Existenz der Qualen zu verdammen. Die Frage, welche Grausamkeiten die Wissenschaft noch so mit sich bringt, liegt da nahe. Angenommen wir stellen fest, das es nie möglich sein wird, selbstlernende Computer zu erschaffen. Würde der Mensch wirklich versuchen seine Seele (symbolisch gesprochen) an die Technologie zu verkaufen, um wissenschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen?
    Was ist Ironie?
    Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
    endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

    #2
    Selbstlernende Computer gibt es schon und es gibt auch keinen physikalischen Grund, der dagegen spricht.
    Man wird keine menschlichen Gehirne anschließen müssen, um Speicherkapazität zu erhöhen.
    Genauso wenig wie man Menschen für Bioelektrizität irgendwo anschließt.

    Mein prägendstes Erlebnis war sicherlich als kleiner Junge die Serie Captain Future. Da lernte ich zum erstenmal etwas über den Aufbau der Materie.

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      #3
      Hy
      Ich denke die Obrigkeit hat wen es darum geht bestimmte ziele zu erreichen keine Skrupel, und wen es einen hören Zweck dient würde die schon einiges ausfressen. (England hätte beinah Europa mit Milzbrand entvölkert um den Krieg zu gewinne)

      Bitte nicht immer die Diskussion ob etwas realistisch ist oder nicht weil es bei scifi darum geht was sein könnte und dann zu reflektieren was das bedeuten würde und nicht darum alles kaputt zu diskutieren.

      Hyperion, und Olympos fand ich sehr interessant und Inspirierend

      In Filmen fand ich in letzter zeit die Filmszene aus in Time hart als seine Mutter tot in seine Arme fällt.

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        #4
        Die großen SciFi-Ideen findet man deutlich häufiger in Romanen denn in Filmen oder Serien. So war ich von Stephen Baxters Xeelee-Zyklus begeistert, von der Bereitschaft des Autoren, bei seiner Zukunftsperspektive über das Menschliche hinauszudenken und Existenz überhaupt zu diskutieren. Auch großartig sein Roman STERNENKIND, in dem in einer Parallelhandlung geschildert wird, wie Nanosekundenbruchteile nach dem Urknall Leben entsteht.
        Hinsichtlich TV-Serien ist es wahrscheinlich SGU, welches einen Wow!-Moment ausgelöst hat, und zwar, wenn Dr.Rush den wahren Zweck der Reise der Destiny erklärt. Großartig! Weniger großartig natürlich, dass das Rätsel dank Absetzung ungeklärt bleibt.

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          #5
          "To boldy go where no man has gone before" - "... um dorthin zu gehen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist"

          Den Satz hab ich als Kind gelernt, und mache es heut noch. Weniger mit Raumschiffen, eher geistig: An Dinge denken (in meinem Job), an die noch keiner vor mir gedacht hat, über den Tellerrand hinaussehen, "think outside the box". Mir hats viel gebracht und ich kann es nur jedem empfehlen :-)

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            #6
            Also ein Film bei dem ich wirklich geistig hängen und lieben gelernt habe war Enemy Mind - Geliebter Feind.
            Zwei sich bekriegende landen auf einem Planeten ohne Verbindung zu Ihren Leuten. Einer ist Mensch, anderer Drak (Selbstbefruchtendes, echsenartiges Alien). Da war sehr viel dabei was nachdenklich mach. Wer nutzt seine Macht dem anderen gegen über aus? Beide verstehen die Sprache des anderen nicht, finden aber einen weg sie zu lernen und zu guter letzt übernimmt der Mensch so zu sagen die Vaterschaft des Kindes des Aliens.

            Gab mir damals sehr viel zu denken.

            Ansonsten bin ich eher der Technologie-Freak der wissen will wie sich eine Technologie auf die Menschen auswirken kann. Wie z.B. es Philip K. Dick gemacht hat.

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              #7
              Hmmm, was brachte mich wirklich zum grübeln. Der Plot von Children of the Earth (Staffel 3 von Torchwood) die Grundüberlegung, dass man nicht gewinnen kann und sich entsprechend verhält war für mich gleichermaßen abstoßend wie nachvollziehbar.

              Ein ähnliches Thema findet sich in der Science Fiction immer wieder u. a. in Minority Report aber tatsächlich großartig schockiert hat es mich erst mit CotE.

              Auch eine bittere Erfahrung ist für mich das Thema KI. Sprich 2001 Odysse im Weltraum, Terminator, nBSG, IRobot usw.

              Was wenn die KI nicht mehr so will wie wir das wollen? Wie weit geht die Selbstaufgabe der Menschen, wieviel Selbständigkeit sind wir bereit für Bequemlichkeit zu opfern? Einfach nur beängstigend.

              Insgesamt spiegelt gute SciFi immer wieder die Abgründe der menschlichen Seele wieder. Alien war / ist z. B. eine Reihe die das ebenfalls sehr gut macht.
              "Gott würfelt nicht!"
              -Albert Einstein

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                #8
                ich mach das weniger an technischen Dingen fest als eher an zivilisatorischen Voraussagen.

                Jules Verne tauchte tief ins Meer und auf den Mond. Der Mensch tat es ihm nach. George Orwell sagte die totale Überwachung voraus, hier sind wir auf dem besten Weg.

                In John Carpenter’s Escape from New York (Die Klapperschlange) Sind ganze Städte zu Gefängnissen umgerüstet. Würde mich bei den USA oder China nicht wundern. Guantanamo war nur der Anfang.

                Und andere Ansichten dystopischer Geschichten sind in Ansätzen schon zu sehen. z.B. Equilibrium , alle Emotionen werden einfach genetisch unterdrückt, Menschen werden gleichgeschaltet. Oder typische Geschichten in dieser Hinsicht wo Großkonzerne die offensichtliche Leitung der Welt übernommen haben, eine Sache die heute schon relative Realität ist, wenn auch unter dem Deckmantel des Lobbyismus, der hier den Anfang darstellt. Sie ACTA, SOPA etc. letztlich wird stehts die Privatsphäre des Menschen zugunsten der Großkonzerne beschnitten. Oder runtergebrochen, Geld regiert die Welt.
                StFWiki, die Wiki zu Sternenfaust

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                  #9
                  Tja, was finde ich an SciFi besonders prägend? Vielleicht ist es der Gedanke einer lebenswerteren Zukunft, einer grundlegenden Veränderung der menschlichen Ideale und Denkweisen, die sich insbesondere darin äußert, den eigenen Planeten nicht mehr als alleinige Heimat der Menschen zu betrachten, sondern das Weltall zu erforschen, auf neue Zivilisationen zu stoßen, mit anderen Worten: Den eigenen Horizont zu erweitern. Der Gedanke an eine positivere Zukunft war schließlich auch Gene Roddenberrys Motivation, als er Star Trek konzipierte.

                  Einzelne Technologien oder Ereignisse herauszuheben, die im SciFi-Bereich besonders prägend für mich sind, fällt schwer. Ich sehe das alles eher als Gesamtkonstrukt, wo ein Rad ins andere greift, zumal das breit gefächerte SciFi-Genre so ausgestaltet ist, dass für jeden etwas dabei sein dürfte.

                  Was mich besonders beeindruckt ist z.B. die fiktive Möglichkeit, mit sehr hoher Geschwindigkeit (Warpantrieb o.ä.) durchs All zu reisen, und auf diese Weise enorme Distanzen zurückzulegen. Das Beamen hingegen hat mich noch nie so sehr fasziniert, weil es in meinen Augen einfach völlig unvorstellbar ist, einen Menschen oder einen Gegenstand in seine Atome zu zerlegen, um ihn an anderer Stelle wieder genau so zusammenzusetzen, und das alles binnen Sekunden. Aber vielleicht sehe ich das ja auch nur zu pessimistisch.
                  „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                  (Albert Einstein)

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                    #10
                    Bei allem, was hier offensichtliches genannt wurde - düstere als auch utopische Zukunftsvisionen, ja überhaupt Visionen, die teilweise die Wissenschaft beeinflusst haben - hat zumindest der Unterhaltungsbereich SF noch eine ganz andere, viel weniger poetische und für mich als SF-Serienfan doch sehr ausschlaggebende Daseinsberechtigung, warum ich SF-Serien meist anderen Serien auch vorziehe: SF ist nicht an ein bestimmtes Genre verbunden. Ich will hier jetzt nicht eine "Genre vs. Setting - was ist SF denn nun?"-Debatte lostreten (da gibt es immer wieder Kleinkrämer), sondern einfach auch mal feststellen, dass nur SF-Serien so ungalublich vielfältig sein können, wie beispielsweise DS9 das aufgezeigt hat: Wir haben den epischen Dominion-Krieg mit teils sehr düsteren Folgen, wir haben die lustigen Ferengifolgen, wir haben mal Krimi, wir haben mal schlichtweg Seifenoper... ja, auch dafür ist SF da.

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                      #11
                      Eine der SF-Ideen, die mich am meisten fasziniert, ist die einer Menschheit ohne Nationalstaaten, die die Konflikte von heute in den Griff bekommen hat und sich endlich SINNVOLLEREN Aufgaben widmet.
                      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                        #12
                        also das erste buch was mich je zum nachdenken angeregt hat war das cusanus spiel von Jeschke, da es nicht wirklich in ein bestimmtes genre einordbar ist, ist eher eine mischung aus allem, und genau das macht es so schön zu lesen, auch wenn es an manchen stellen sehr brutal wird, auch seelisch brutal. und genau das ist der beweis für mich, das die deutsche Lyrik noch nicht ausgestorben ist( also ich kenne kaum einen bestseller, der von einem deutschen geschrieben wurde)

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                          #13
                          Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                          Eine der SF-Ideen, die mich am meisten fasziniert, ist die einer Menschheit ohne Nationalstaaten, die die Konflikte von heute in den Griff bekommen hat und sich endlich SINNVOLLEREN Aufgaben widmet.
                          Wenn man genauer darùber nachdenkt, sind Einzelstaaten aber angenehmer - gefàllt mir ein politisches System nicht, gehe ich zum nàchsten.

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                            #14
                            Politische Systeme, die dir nicht gefallen, zeigen sich gegenüber der Idee, dich gehen zu lassen, meistens ziemlich widerspenstig. Ich sehe nicht, was damit gewonnen wäre. Das Prinzip des hochkaiserzeitlichen Römischen Imperiums - Selbstverwaltung, wo möglich, Regulieren, wo nötig - trägt der Vielfalt eigentlich noch genügend Rechnung. Selbst für Straftäter reichte es meist aus, einfach die Provinz zu wechseln...
                            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                              #15
                              Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                              Ich stell dann mal die Frage in Runde, was für eine Technologie, Wissenschaftliche Erkentniss oder sozialwissenschaftliche Hypothese ihr aus dem breiten Feld der Sci-Fi als besonders Prägend empfunden habt.
                              Mich hat die Scifi in Form von Star Trek TNG erst dazu gebracht, mich mit den inneren Zusammenhängen der Physik etwas eingehender zu beschäftigen. Das war quasi der Motor für mein allgemeines Interesse an der Natur und an der Kosmologie.

                              Gesellschaftlich hat es natürlich meinen Traum von einer Neokommunistischen Gesellschaftsstruktur genährt, wo grundlegende Güter im Überfluss vorhanden sind, dank des technologischen Fortschritts, und die Arbeit der Menschen wirklich in der Verbesserung ihrer selbst liegt. Leider bleibt das eine Utopie, da die Psyche der Menschen solch ein Gesellschaftsmodell nicht grundlegend ermöglichen. Dafür sind wir zu egoistisch/egozentrisch und im Konkurrenzkampf untereinander. Andererseits haben uns diese Eigenschaft erst ermöglicht da zu sein, wo wir heute nun mal sind. Ohne gesunden Egoismus wäre nie ein Mensch auf dem Mond gelandet.

                              Details wie Warpantrieb und Beamen sind sicherlich nette Gimmicks, die aus den SF-Ideen folgen, aber aufgrund ihrer Eigenheiten eigentlich kaum für eine Realisierung interessant. Es sind nur nützliche Werkzeuge um eine Idee / eine Vision zu realisieren.
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