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    #16
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Die Unterstellung man würde - wenn auch nur unterschwellig - mit Vorsatz etwas abschauen wollen finde ich eine Frechheit. Zumal niemand auf der Welt Wörterbücher für sich in Anspruch nehmen kann. Denn wie gesagt, hat hier niemand geschrieben, dass er komplette Erfindungen übernehmen will, sondern alleine danach ob Namen geschützt sind.
    Das kannst du als Frechheit empfinden, oder auch nicht.

    Es gibt einige Leute, die sich schon vor dem Kadi wiedergefunden haben, die diese Ansicht ganz bestimmt teilen.

    Fakt ist: Es ist gesetzlich vollkommen unerheblich, ob du davon weißt oder (möglicherweise) unwissentlich kopierst. Hier gilt der alte Grundsatz: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht."
    Das gilt leider für jegliche Art der Gesetzesübertretung. Wenn du nicht weißt, wie schnell du in Italien innerhalb geschlossener Ortschaften fahren darfst, so wird dir die Polente bei denen versichern, dass das dein ureigenstes Problem sei - und kassieren. Da hilft es gar nichts ihnen zu sagen: "Das wusste ich nicht."

    Und hey: Wer glaubt, jemand würde die Frage stellen: "Wie sieht es rechtlich gesehen aus, wenn ich einen bekannten Namen verwende?" ohne vorsätzlich zu planen, diesen Namen auch zu verwenden, obwohl er unterschwellig ahnt, damit gegen das Copyright zu verstoßen - dem möchte ich sagen: "Bewahre dein kindliches Gemüt".

    Wer fragt: "Ob wohl die Polizei in Italien was sagt, wenn ich auf deren Bundesstraßen 100 statt 90 fahre?", der hegt den Vorsatz dort die 90 zu ignorieren und tatsächlich 100 zu fahren - darauf gebe ich dir Brief und Siegel.
    Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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      #17
      Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigen
      Übrigens sind diese immer für bestimmte Kategorien registriert, d.h. für Romanfiguren ist es "eigentlich" egal ob ein Waschmittel schon so heißt.
      Genau aus diesem Grund aber bekam Arthur C. Clarkes "Rendezvous with Rama" in Deutschland den merkwürdigen Titel "Rendezvous mit 31/439".

      Die Rechtsprechung läuft gewöhnlich darauf hinaus, dass sich Kunstwörter schützen lassen, natürliche Wörter aber nicht. Dafür gibt es einen guten Grund: Ich lasse mir eben mal das Wort "und" schützen, und ihr zahlt mir, wenn ihr es verwenden wollt ...
      Beispiele: Tolkien bekam Markenschutz für das Kunstwort "Hobbit", nicht aber für "Halfling" und "Orc", da es sich hierbei um natürliche Wörter der englischen Sprache handele, daher wimmelt es in den Rollenspielen von Halblingen. Tolkien beklagte zu Lebzeiten ausdrücklich, dass es ihm nicht gestattet war, sich den Namen "Rivendell" schützen zu lassen, nachdem der immer öfter als Name von Immobilien auftauchte. Der Pabel-Verlag gab selbst einmal an, dass die Namen von Hauptfiguren wie Perry Rhodan, Reginald Bull oder Gucky rechtlich geschützt seien, nicht aber jeder beliebige Raumfahrer, der irgendwo mal in einem Heft erwähnt wird. Du darfst also ruhig deinen Helden "Cheborparczete Faynybret" nennen.
      Aus dem gleichen Grund können Namen wie "Alpha Centauri" oder "Vulcan" nicht geschützt werden: es handelt sich im Gegensatz zu "Tatooine" oder "Cardassia" jeweils um natürliche Wörter, die keinem Namensschutz unterliegen können. (Markenschutz ist eine andere Sache: dass einer seine Firma nach einer indischen Gottheit "Rama" nennt, widerspricht dem nicht.)
      Zuletzt geändert von Dessler; 29.05.2014, 10:27.
      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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        #18
        Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
        (...) Wer in solchen Threads fragt, wie die rechtliche Lage ausschaut, der hat im Grunde bereits - zumindest unterschwellig - den Vorsatz gefasst, Ideen Dritter zu verwenden, und dazu sage ich nichts weiter.
        Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
        Und hey: Wer glaubt, jemand würde die Frage stellen: "Wie sieht es rechtlich gesehen aus, wenn ich einen bekannten Namen verwende?" ohne vorsätzlich zu planen, diesen Namen auch zu verwenden, obwohl er unterschwellig ahnt, damit gegen das Copyright zu verstoßen - dem möchte ich sagen: "Bewahre dein kindliches Gemüt".
        Ich finde das recht übertrieben. Natürlich gibt es Leute, die schon mit bitterbösen Absichten den Graubereich der Möglichkeiten ausloten. Aber es gibt auch Leute, die sich zB einfach fragen, wie (weit) sie mit einer Nebenfigur eine kleine Hommage an einen bekannten Autor oder Charakter einbauen können oder einfach nur wissen wollen, wie die Gesetzeslage bzw. Rechtsprechung aussieht.

        Nur aus dem Wunsch nach Aufklärung schon auf einen Vorsatz zum Ideenklau zu machen, ist schon sehr, sehr, sehr weit hergeholt.

        Letztlich kommt es aber sicher darauf an, wie weit ein Name in eine Geschichte involviert ist.
        Eine Namensgleichheit bei einer Hauptfigur dürfte eher Probleme bereiten als ein Schorsch-Lukas, der einmal kurz auftaucht.
        .

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          #19
          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
          Ich finde das recht übertrieben. Natürlich gibt es Leute, die schon mit bitterbösen Absichten den Graubereich der Möglichkeiten ausloten. Aber es gibt auch Leute, die sich zB einfach fragen, wie (weit) sie mit einer Nebenfigur eine kleine Hommage an einen bekannten Autor oder Charakter einbauen können oder einfach nur wissen wollen, wie die Gesetzeslage bzw. Rechtsprechung aussieht.

          Nur aus dem Wunsch nach Aufklärung schon auf einen Vorsatz zum Ideenklau zu machen, ist schon sehr, sehr, sehr weit hergeholt.
          Das darfst du gerne weiterhin glauben...

          Mich hat die Erfahrung gelehrt (und das nicht erst seitdem es I-Net gibt) dass solche Fragen:
          Nehmen wir einmal Vulkan aus Star-Trek oder Arkon aus Perry Rhodan. Jeder kennt diese Planten da sie bekannt sind.
          Was jedoch ist mit Namen, die nicht so bekannt sind? Zum Beispiel bei Star-Trek die Welt Iconia? Kam nur einmal in der Serie vor.
          stets einen bestimmten Zweck verfolgen.

          Da habe ich (bereits zu Jugendzeiten) schon die abenteuerlichsten Ansichten gehört, von Leuten, die sich das Copyright "irgendwie zurechtbiegen", bzw schönreden wollten... ("Nur einmal erwähnt - kennt man kaum = Darf man frei benutzen." - Denkste...!!)

          Damit das Ganze hier nicht ZU theoretisch wird habe ich ein noch einigermaßen aktuelles File (etwa 6 Monate alt) angeheftet, in dem ein Rechtsanwalt ein paar grundsätzliche Tipps zu dieser Thematik gibt...

          Zum dort erwähnten Begriff "Schöpfungshöhe" noch dies: Ich würde mich niemals mit einem Konzern wie PARAMOUNT, FOX etc. auf eine Diskussion ob der "Schöpfungshöhe" einlassen - deren Anwälte weisen ganz bestimmt nach, dass die ausreichend ist (mit Verweis auf das Gesamtwerk ).

          FanArt und FanFiction Skript 06_11_2013.pdf
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            #20
            Also bitte, wie willst du denn grundsätzlich ausschließen, dass irgendein Planetenname, den du in deinem Werk benutzt, schon einmal in irgendeinem der ca. 4000 Romane aus dem Perry-Rhodan-Universum aufgetaucht ist? Auch die Anzahl aussprechbarer Buchstabenkombinationen ist endlich, und wenn jeder dieser fiktiven Namen automatisch geschützt wäre, dann wäre irgendwann das Ende der SF überhaupt gekommen, weil jeder neue Autor sofort mit einer Abmahnschwemme überflutet würde ("Der Name Hypoluder ist offensichtlich dem Gucky-Band 4825 entnommen. Entrichten Sie den Betrag von 400 € bis zum ..."). Das kann ja wohl nicht sein. Wenn jeder Name unabhängig vom Kontext Dann wären auch weder Zitat noch Hommage rechtlich möglich - meines Wissens hat Richie Blackmore sich aber nicht beschwert, dass in den 400er Perry-Rhodan-Bänden ein Sternsystem namens "Deep Purple" auftauchte ...

            Was der zitierte Anwalt da in Sachen "fiktive Plots geschützt sein" und "Handlungsstrang in einem Roman" von sich gibt, finde ich ebenfalls ausgesprochen abenteuerlich, denn dann müsste man sofort 90 % der Fantasyliteratur nach Tolkien, sämtliche König-Artus-Bearbeitungen und nahezu alle Space Operas seit Doc Smith aus dem Verkehr ziehen. Eine wesentlich plausiblere Betrachtung zum Thema findet sich hier: https://www.eurolawyer.at/pdf/kunstf...heberrecht.pdf Beachte vor allem die Ausführungen zur "freien Benutzung" unter dem "völligen Verblassen" des Originalwerkes im Hinblick auf § 24 Abs. 1 UrhG: "Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden."

            Da gibt es auch das "Pippi-Langstrumpf"-Urteil des BGHs von 2013, nachdem eine literarische Figur nur dann urheberrechtlich geschützt ist, "wenn sie sich durch eine unverwechselbare Kombination äusserer Merkmale, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und typischen Verhaltensweisen auszeichnet." Der Name allein reicht dafür nicht aus. Der Kommissar in einem Krimi darf also ohne weiteres Harry Potter heißen.



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            Zuletzt geändert von Dessler; 29.05.2014, 17:18.
            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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              #21
              Im Perry-Rhodan-Universum gibt es das Volk der Phalanen:

              Phalanen ? Perrypedia

              In dem Roman "Star Quest" (deutsch: "Mission im All") von Steven Caldwell alias Stewart Cowley kommt ebenfalls ein Volk der Phalanen vor, das den Planeten Phalan bewohnt, der um den Stern Wezen (Delta Canis Majoris) kreist.

              Wer hat nun wessen Urheberrecht verletzt?

              Man muss dazu sagen, Stewart Cowley lebt nicht mehr, der wird also niemanden mehr verklagen können...

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                #22
                Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigen
                Es gibt in den USA über 30 Leute, die Donald Duck oder Daisy Duck heißen und mehrere Darth Vaders, Anakins und Obi-Wan Kenobis, SW-Fans haben sich so umbennen lassen... von letzteren ist übrigens einer eine Frau... In Deutschland haben Eltern ihren Sohn Pumuckl (dieser Kobold) genannt und dafür vor Gericht geklagt und Recht bekommen, nicht wegen des Markenrechts, sondern weil das Standesamt gemeint hat bzw. wusste, das der Name für einen Menschen so ziemlich beknackt ist.^^
                Das Urheberrecht greift nicht ein, wenn richtige Menschen im richtigen Leben mit Dummheit geschlagen sind,
                es versucht kreative Leistung vor unkreativem Diebstahl zu schützen. Soll heißen, dass z.B. ein selbstständiger Comiczeichner besser nicht den "glänzenden" Einfall haben sollte, charakteristische Merkmale altbekannter Disneyfiguren auf seine eigenen Schöpfungen zu übertragen, "rein zufällige" Namensähnlichkeiten inklusive.


                Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                [...] Beachte vor allem die Ausführungen zur "freien Benutzung" unter dem "völligen Verblassen" des Originalwerkes im Hinblick auf § 24 Abs. 1 UrhG: "Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden."
                Ich habe mir die Datei jetzt nur flüchtig durchgelesen, zu § 21 allerdings Folgendes gefunden:
                Nicht originelle Änderungen eines Werkes (hier: der Kunstfigur) dürfen aufgrund des Änderungsverbotes nach § 21 Abs 1 UrhG grundsätzlich ebenfalls nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen. Insoweit besteht ein Gleichlauf mit der Übersetzung bzw. Bearbeitung. Diese Parallelität ist auch gerechtfertigt, da Übersetzungen idR originell sind.

                Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                [...] Da gibt es auch das "Pippi-Langstrumpf"-Urteil des BGHs von 2013, nachdem eine literarische Figur nur dann urheberrechtlich geschützt ist, "wenn sie sich durch eine unverwechselbare Kombination äusserer Merkmale, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und typischen Verhaltensweisen auszeichnet." Der Name allein reicht dafür nicht aus. Der Kommissar in einem Krimi darf also ohne weiteres Harry Potter heißen.
                Mit solchen Aussagen solltest Du vorsichtig sein.


                Jein, solange dieser Kommissar kein leidenschaftlicher Hobbymagier ist, der als Erinnerung an den Mörder seiner Frau eine auffällige Stirnnarbe zurückbehalten hat und mit einer Sonnenbrille mit runden Gläsern verwachsen ist, die er nicht einmal im Bett abnimmt.

                Unabhängig davon: Es sollte jedem bewusst sein, dass sich Fanfiction-Autoren unablässig in einer juristischen Grauzone nicht nur des Urheberrechts, sondern auch des Persönlichkeitsrechts von Schauspielern, Musikern usw. bewegen. Während Profiautoren im Zweifelsfall mit ihrem Literaturagenten oder ihrem Verlag Rücksprache nehmen können.


                Lieben Gruß,
                Viola
                »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                  #23
                  Soll heißen, dass z.B. ein selbstständiger Comiczeichner besser nicht den "glänzenden" Einfall haben sollte, charakteristische Merkmale altbekannter Disneyfiguren auf seine eigenen Schöpfungen zu übertragen, "rein zufällige" Namensähnlichkeiten inklusive.
                  Nu ja, da darf man fragen, wie viel Daffy Duck eigentlich Donald Duck schuldet, von Inspektor Canardo ganz zu schweigen. Manche glauben gar, die ganze Fix&Foxi-Welt sei ein schlichtes/schlechtes Double von Entenhausen. Und dass manche Zeichner für beide Verlage arbeiteten, macht die Entscheidung auch nicht einfacher.

                  Jein, solange dieser Kommissar kein leidenschaftlicher Hobbymagier ist, der als Erinnerung an den Mörder seiner Frau eine auffällige Stirnnarbe zurückbehalten hat und mit einer Sonnenbrille mit runden Gläsern verwachsen ist, die er nicht einmal im Bett abnimmt.
                  So ist es. Andererseits hatte nicht nur Falco ein Alter Ego bei Perry Rhodan, auch Captain Future hatte eines. Ob da Lizenzgebühren geflossen sind, bezweifle ich. Und was ist mit all den prominenten Nasen, die Gastauftritte bei Asterix bekommen? Hat Paramount eigentlich an die Doyle-Erben für die Verwertung von Professor Moriarty bei ST:TNG bezahlt? Jostein Gaarder für das Erscheinen von Sherlock Holmes am Ende von "Sophies Welt"? Irgendwie glaube ich das nicht.
                  Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                    #24
                    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
                    Man muss dazu sagen, Stewart Cowley lebt nicht mehr, der wird also niemanden mehr verklagen können...
                    Das Copyright greift bis 70 Jahre nach dem Tod des Autors - da können also durchaus noch die Kinder und Enkel Klage einreichen, wenn dessen Tod nicht VOR dem heutigen Tag und Monat des Jahres 1944 erfolgt ist.

                    Schreibt jemand hingegen eine Geschichte, welche auf der Ilias aufbaut (wie z.B. STAR WARS) dann ist das legitim, denn das Copyright darauf ist längst verfallen. Dasselbe gilt für die Werke von Shakespeare. Hier dürfte man sogar eine eigenwillige Neufassung schreiben und das inklusive der Originalcharaktere. Alles legal - solange der Autor vor mehr als 70 Jahren verschieden ist - was auf Cowley (noch) NICHT zutrifft.

                    @Dessler
                    Und was ist mit all den prominenten Nasen, die Gastauftritte bei Asterix bekommen? Hat Paramount eigentlich an die Doyle-Erben für die Verwertung von Professor Moriarty bei ST:TNG bezahlt? Jostein Gaarder für das Erscheinen von Sherlock Holmes am Ende von "Sophies Welt"? Irgendwie glaube ich das nicht.
                    Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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                      #25
                      Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                      Nu ja, da darf man fragen, wie viel Daffy Duck eigentlich Donald Duck schuldet, von Inspektor Canardo ganz zu schweigen. Manche glauben gar, die ganze Fix&Foxi-Welt sei ein schlichtes/schlechtes Double von Entenhausen. Und dass manche Zeichner für beide Verlage arbeiteten, macht die Entscheidung auch nicht einfacher.
                      Da Donald, Daffy & Canardo der Familie der Entenvögel angehören, kann Donald seinen Namensvettern den identischen ›Familiennamen‹ nicht streitig machen. Und das wär's auch schon mit den urheberrechtlich relevanten Berührungspunkten (behaupte ich mal), denn dass Daffy & Canardo zudem wie Donald archetypische Merkmale des Antihelden persiflieren, ist wohl weniger der Urheberrechtsverletzung als vielmehr dem Comic- & Cartooncharakter geschuldet.

                      An die Comic-Welt von Fix & Foxi erinnere mich kaum noch, mein letzter Besuch dort ist weit über 30 Jahre her. Jedoch besteht zwischen den Fuchszwillingen und den Entendrillingen Tick, Trick & Track zumindest rein äußerlich nicht die entfernteste Verwandtschaft.

                      Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                      […] So ist es. Andererseits hatte nicht nur Falco ein Alter Ego bei Perry Rhodan, auch Captain Future hatte eines. Ob da Lizenzgebühren geflossen sind, bezweifle ich. Und was ist mit all den prominenten Nasen, die Gastauftritte bei Asterix bekommen? Hat Paramount eigentlich an die Doyle-Erben für die Verwertung von Professor Moriarty bei ST:TNG bezahlt? Jostein Gaarder für das Erscheinen von Sherlock Holmes am Ende von "Sophies Welt"? Irgendwie glaube ich das nicht.
                      Welchen Falco meinst Du? Ich kenne mich mit Comics nicht mehr besonders aus.

                      Du hast Data als Sherlock vergessen zu erwähnen . Ich weiß es nicht, jedenfalls hätten die Erben seines geistiges Vaters Arthur Conan Doyle das Recht damals noch auf ihrer Seite gehabt.
                      A. C. Doyle starb am 7. Juli 1930, seit Neujahr 2001 (PDF-Datei) ist sein Gesamtwerk weltweites Allgemeingut, mit Ausnahme eines Sammelbandes in den USA, obwohl die Figuren Holmes & Watson nach einer gewonnenen Feststellungsklage auch dort seit Ende 2013 in the public domain sind.


                      Das allererste Recht zur Klage jedoch hätte ein anderer gehabt, wenn er 1887 noch am Leben gewesen wäre (ein rudimentäres Urheberrecht gab es damals schon): Edgar Allan Poe. Die Figur des Sherlock Holmes basiert auf dessen deduktiv-analytisch vorgehenden Detektiv C. Auguste Dupin, der mit seinem Mitbewohner im Schlepptau insgesamt drei Fälle löste.

                      Das Wort Detektiv [von engl. detektive] ist übrigens eine Schöpfung E. A. Poes, während A. C. Doyle das Krimisubgenre ›Whodu[n]nit‹ [›Who has done it?‹/›Who did it‹] mitbegründete.

                      Ideenklau ist also kein heutiges Phänomen, sondern vermutlich fast so alt wie die Dichtung selbst; die Grenzen zwischen (moralischer) Verfehlung und Inspiration sind oft fließend und zerfließen aus einem einfachen Grund immer weiter: Es gibt in der jetzt über 300-jährigen Geschichte der Unterhaltungsliteratur kein (Sub-)Genre mehr, das begründet werden könnte und keinen Stoff, der nicht schon hinreichend in die Mangel genommen worden wäre.

                      Wobei der Begriff ›Ideenklau‹ in dem Zusammenhang streng genommen falsch ist, weil nicht der Entwurf oder die Rohfassung, sondern das veröffentlichte Werk geschützt ist.


                      Lieben Gruß,
                      Viola
                      Zuletzt geändert von Viola; 31.05.2014, 14:27.
                      »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                        #26
                        Welchen Falco meinst Du? Ich kenne mich mit Comics nicht mehr besonders aus.
                        Amadeus, Amadeus ...
                        Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                          #27
                          Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                          Wobei der Begriff ›Ideenklau‹ in dem Zusammenhang streng genommen falsch ist, weil nicht der Entwurf oder die Rohfassung, sondern das veröffentlichte Werk geschützt ist.

                          Lieben Gruß,
                          Viola
                          Das ist der wesentliche Punkt.
                          Ein weiterer ist: Hebt sich das neue Werk weit genug von einer Vorlage ab...??

                          Ein gutes Beispiel ist hier der Kinofilm AVATAR. Cameron hat sich für den Plot gedacht: "Gut geklaut ist besser, als schlecht selbst erfunden." Darum gibt es signifikante Ähnlichkeiten zu POCAHONTAS (hätten sich die NA´VI auch noch Federn ins Haar gesteckt, dann wäre ich im Kino aufgestanden und hätte BUH gerufen).
                          Entscheidend ist hier aber: Es gibt genug eigene, neue Elemente in AVATAR um (guten Gewissens) zu sagen, dass es sich bei dem Werk um ein neues, eigenständiges Werk handelt (unabhängig von der unübersehbaren Ähnlichkeit zu POCAHONTAS).

                          Hier greift dann das Prinzip von der "künstlerischen Bearbeitung eines Fremdwerkes".
                          Dies ist rechtlich oft ein sehr schmaler Grat (den Cameron bestimmt durch ein paar Experten hat ausloten lassen) der für viele FF-Autoren (und zu denen gehöre auch ich) manchmal nicht wirklich klar zu definieren ist. Das entbindet aber nicht von der Pflicht sich zu informieren, oder bewusst herbeigeführte Ähnlichkeiten zu minimieren.

                          @Dessler
                          BTW: Falco. Schon Walter Ernsting (Clark Darlton) hatte in seiner Holocaust-Trilogie (Science-Fiction, nicht WW2) neben anderen bekannten Künstlern, einen Johann Hölzel (bürgerlicher Name von Falco) einen Mick Jagger und einen James Buchanan (Black and White - Destillerie-Inhaber).
                          Stress gab es nicht - denn er hat SF geschrieben und die Figuren besaßen keinerlei Ähnlichkeit zu den lebenden Personen und/oder zogen deren Ansehen nicht durch den Kakao oder Ähnliches.

                          Die F&F-Welt mit Entenhausen zu vergleichen ist schlicht aberwitzig. Ich kenne beide Comics und da gibt es nun wirklich keine solchen Ähnlichkeiten (auch oder gerade in den Geschichten selbst) dass man hier auch nur ansatzweise einen relevanten Vergleich ziehen könnte.
                          Das gilt auch für für unzählige andere Comics.
                          Da könnte man auch hergehen und die Fliegercomics: DAN COOPER, TANGUY UND LAVERDURE, und BUCK DANNY (und alle weiteren ungenannten Fliegercomics) in einen Topf werfen - was ebensolcher Unsinn wäre, da jede Serie für sich ein eigenes Setting, eigenständige Figuren und eigenständige Plots besitzt.
                          Da glauben eben mache Leute einen ziemlichen Schmarrn...
                          Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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                            #28
                            Du hattest also DOCH ihn gemeint?

                            Verstehe ich Dich richtig, Captain Future und Perry Rhodan sollen Falcos Alter Ego sein? Das geht schon rein rechnerisch nicht auf: Captain Future wurde 1940 "geboren", Perry Rhodan 1961, Hans Hölzl 1957.
                            This is not conclusive, my dear Watson.

                            Wenn Du aber meinst, dass Miloš Formans Film "Amadeus" Falco als Inspiration für "Rock Me Amadeus" gedient habe, so stimme ich dem zu.


                            Lieben Gruß,
                            Viola
                            »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                              #29
                              Verstehe ich Dich richtig, Captain Future und Perry Rhodan sollen Falcos Alter Ego sein?
                              Nö, tust du nicht. Zitat:

                              Andererseits hatte nicht nur Falco ein Alter Ego bei Perry Rhodan, auch Captain Future hatte eines.
                              Beide traten im Rahmen der Serie als Figuren auf, Falco als "Falco Hoelzel", Captain Future alias Curtis Newton als "Curtiz Newton".

                              Ein gutes Beispiel ist hier der Kinofilm AVATAR. Cameron hat sich für den Plot gedacht: "Gut geklaut ist besser, als schlecht selbst erfunden." Darum gibt es signifikante Ähnlichkeiten zu POCAHONTAS
                              Noch viel mehr zu Ursula LeGuins Roman "Das Wort für Welt ist Wald".

                              Die F&F-Welt mit Entenhausen zu vergleichen ist schlicht aberwitzig. Ich kenne beide Comics und da gibt es nun wirklich keine solchen Ähnlichkeiten (auch oder gerade in den Geschichten selbst) dass man hier auch nur ansatzweise einen relevanten Vergleich ziehen könnte.
                              Nun kann man natürlich in Professor Knox den Abklatsch von Daniel Düsentrieb erkennen, und Professor Sartorius alias Fiesefummel ist mehr als eine Hommage an Hugo Habicht. Das Phänomen der Veronkelung nebst Quoten-Oma findet sich in beiden Universen. Es kam sogar vor, dass Donald-Duck-Klassiker von Carl Barks bei F&F in höchster Dreistigkeit raubkopiert wurden, etwa die Episode mit Donald als Teigwarenvertreter von 1953, die in einem der F&F-Jahrbücher in völlig identischer Bildfolge wieder erscheint, wobei Fix die Rolle von Donald zukommt und Foxi auffallend nutzlos im Bild herumsteht - klar, Donald ist ja in der Vorlage auch alleine zugange.
                              Zuletzt geändert von Dessler; 01.06.2014, 18:50.
                              Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                                #30
                                Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                                Nun kann man natürlich in Professor Knox den Abklatsch von Daniel Düsentrieb erkennen, und Professor Sartorius alias Fiesefummel ist mehr als eine Hommage an Hugo Habicht. Das Phänomen der Veronkelung nebst Quoten-Oma findet sich in beiden Universen. Es kam sogar vor, dass Donald-Duck-Klassiker von Carl Barks bei F&F in höchster Dreistigkeit raubkopiert wurden, etwa die Episode mit Donald als Teigwarenvertreter von 1953, die in einem der F&F-Jahrbücher in völlig identischer Bildfolge wieder erscheint, wobei Fix die Rolle von Donald zukommt und Foxi auffallend nutzlos im Bild herumsteht - klar, Donald ist ja in der Vorlage auch alleine zugange.
                                Ich sag dir was - wenn ich wirklich (boshafter Weise) WILL, dann stell ich dir ÜBERALL einen Vergleich her, wenn ich NUR die für mich passenden Fakten nehme und den Rest vom Fest unterschlage.

                                Nehmen wir REN DHARK und STARGATE: In der Romanserie REN DHARK - entstanden in den späten 60ern - gibt es ein Netzwerk von Ringantennen-Transportern (galaxisweit), Pyramidenraumschiffe, die sogenannten Giants werden von "schlangenartigen" Symbionten gelenkt, es gibt eine Bergfestung auf Cattan, die Mysterious sind die "Erste Menschheit", etc. pp.

                                Nehme ich hier vorsätzlich NUR alles was passt und knalle es den Leuten komprimiert vor den Latz, dann sagen die: "Klar, STARGATE ist ein Abklatsch von REN DHARK".

                                Jetzt kenne ich sowohl die gesamte Romanserie, wie auch die gesamte STARGATE-Show und ich versichere dir: Alle diese Ähnlichkeiten stehen in keinem Zusammenhang, und beides für sich bildet ein absolut unabhängiges Universum für sich.
                                Aber wenn ich will kann ich es jederzeit anders aussehen lassen - ist alles nur eine Frage der Informationspolitik, die ich betreibe...

                                Obwohl es beinahe schon unglaubliche Parallelen in beiden Serien gibt bin ich mir ziemlich sicher, dass keiner der STARGATE-Verantwortlichen überhaupt weiß, dass es so etwas wie REN DHARK überhaupt gibt - geschweige denn diese Romanserie gelesen hat.

                                Ähnliches gilt für PERRY RHODAN. Da gibt es so viele Ideen und Details, dass ich von jeder TV-Serie und jedem Kinofilm ableiten kann, dass sie sich dort bedient haben - wenn ich nur will, was aber IMO gar keinen Sinn macht, wenn man letztlich die Gesamtwerke mit ALLEN Fakten ansieht.

                                Darum nochmal:
                                Es ist unsinnig F&F, als Gesamtwerk und MIT allen Details, mit DD als Gesamtwerk zu vergleichen.
                                Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

                                STAR TREK - ICICLE || STAR TREK EXPANDED - WIKI || SONS OF ANARCHY - WIKI || RED UNIVERSE || SPACE 2063 WIKI

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